Rezension – „Drachen – Die geflügelten Bestien“ von Peter Bergting

Meine lieben Leser,

die liebe Anna von simplyeasymarketing hat in einer Bloggeraktion das Buch „Drachen – Die geflügelten Bestien“ von Peter Bergting zur Verfügung gestellt. Ich hatte das Glück, für das offizielle Bloggerteam ausgewählt zu werden und nun kann ich euch berichten, wie mir diese kleine Enzyklopädie über die berühmetesten Drache aus Film- und Buchgeschichte gefallen hat.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Drachen – Die geflügelten Bestien – Die berühmtesten Drachen aus Film, Literatur und Popkultur – von Fáfnir bis Smaug
  • Autor/in: Peter Bergting
  • Übersetzer/in: Christin Vallin
  • Anzahl der Seiten: 121 Seiten
  • Verlag: Cross Cult Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Juni 2020)
  • Genre: Fantasy, Enzyklopädie

INHALT:

Das Buch von Peter Bergting ist wunderschön aufgemacht. Ein hochwertiges Hardcover und viele Illustrationen warten hier. Im Vorwort erfährt der Leser, dass Bergting selbst ein großer Drachen-Fan ist und Drachen für bekannte schwedische Ausgaben von „Der Hobbit“ oder „Die Brüder Löwenherz“ illustriert. Auch für das Rollenspiel „Dungeons and Dragons“ war er als Illustrator tätig.
Er zählt aber nicht nur bekannte Drachen auf, sondern gibt einen kurzen Einblick, was ein Drache eigentlich ist und wie er aussieht. Auch auf historische Drachen und Drachen aus der Popkultur geht er kurz und knackig ein.
Anschließend werden auf den weiteren Seiten 34 Drachen dargestellt, die aus seiner Sicht berühmt und wichtig sind. Dort werden viele Drachen von Tolkien beschrieben, aber auch von Astrid Lindgren oder Charaktere aus alten und neuen Filmproduktionen wie Malefiz oder Ohnezahn. Der Autor lässt es sich außerdem nicht nehmen, auch seine eigenen Drachen zu präsentieren – die mir allerdings nicht bekannt waren und deswegen für mich eigentlich nicht in meine persönliche berühmte Drachenliste gepasst hätten.
Zu jedem Drachen wird ein kurzer Abriss zu dessen Story gegeben, oft ergänzt durch interessante Zusatzinformationen oder Fun Facts.
Das Buch schließt ab mit einem Größenvergleich einiger Drachen sowie berühmten Drachentötern und einer Art Skizzenbuch des Autors.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist nicht wirklich relevant, da die Texte sehr kurz und umgangssprachlich sind. Generell ist der Umfang des Buches nicht sehr groß und sicherlich hätte der ein oder andere sich hier noch einen weiteren Drachen erhofft.
Bergting schreibt mit Humor und fokussiert auf das Wesentliche in den Texten, wobei mir beispielsweise sein Skizzenbuch am Ende etwas überflüssig vorkam.
Die Texte sind wie gesagt sehr kurz, zwar prägnant – aber für echte Drachen-Fans wahrscheinlich auch zu oberflächlich.
Letztendlich muss ich an dieser Stelle auch anmerken, dass es einen Minuspunkt von mir für das Literaturverzeichnis gab – schon in der Schule hatten wir gelernt, dass Wikipedia keine anerkannte Quelle für eine Publikation darstellt. Ich hätte mir hier mehr „echte“ Literatur als Quelle gewünscht, da der Autor selbst so begeistert von den Drachen ist.

FAZIT:

Das Buch ist kurzweilig, interessant und fasst berühmte Drachen – aber aus meinen Augen auch weniger bekannte – zusammen. Die Illustrationen sind wunderschön und die Aufmachung des Buches kann sich sehen lassen. Mich hat lediglich gestört, dass der Umfang so gering war, die Quellen etwas verbesserungswürdig und der Autor doch so einige seiner eigenen Drachen mit aufgelistet hat. Bei ein bis zwei Drachen hätte ich das in Ordnung gefunden, aber es waren doch deutlich mehr und das war mir dann zu einseitig. Auch bei den anderen Autoren hat er sich meistens auf ein paar wenige fokussiert. Es ist eine kleine Enzyklopädie, mit wenigen ausgewählten Informationen und als diese ist sie wirklich empfehlenswert. Wer allerdings ein umfangreicheres Werk sucht mit mehr Informationen zu den einzelnen Drachen, der wird eventuell enttäuscht sein. Ich hätte mir beispielsweise in den Steckbriefen der Drachen auch körperliche Merkmale gewünscht.
Eine wunderbare kleine Enzyklopädie mit vielen Illustrationen, kurzen Drachen-Biografien mit Zusatzinfos und Fun Facts. Das Buch gefiel mir gut und ich kann eine Leseempfehlung aussprechen.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Eisige Wellen“ von Leigh Bardugo

Meine lieben Leser,

endlich (!) habe ich es geschafft, den zweiten Band der Grisha-Trilogie zu beenden. Ich habe dieses Buch mehrere Monate mit mir herumgeschleppt. Meistens hatten andere Projekte Vorrang und so zog sich die Lektüre leider etwas hin. Wie mir der Nachfolger vom klasse Auftakt „Goldene Flammen“ gefallen hat, das lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Eisige Wellen
  • Autor: Leigh Bardugo
  • Anzahl der Seiten: 448 Seiten
  • Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
  • Ausgabe: Schuber (2019)
  • Genre: Fantasy, Jugendbuch

INHALT:

*** Achtung! Zweiter Band einer Reihe – evtl. Spoiler zu erstem Band ***

Nach dem Ende des ersten Bandes, in dem Alina und Mal gegen den Dunklen gekämpft haben, sind die beiden auf der Flucht. Der Dunkle spürt sie auf und nimmt sie gefangen. Der Freibeuter Sturmhond ist Alinas einzige Hoffnung auf Rettung und so wendet sie sich in ihrer Notlage an ihn.
Bald schon sieht sie sich nicht nur der sagenumwobenen Meeresgeißel gegenüber, sondern findet heraus, wer Sturmhond wirklich ist. Währenddessen entwickelt der Asket einen Sonnenkult um Alina, dem sie zu entrinnen versucht. Schließlich findet sie sich wieder zwischen politischen Entscheidungen, Visionen des Dunklen und einer Entfremdung zu Mal – und muss sich entscheiden, wer sie wirklich ist.
Im Showdown gegen den Dunklen riskiert sie alles – und verliert viel.
Wie es Alina schlussendlich ergeht und welche Überraschungen und alte Bekannte auf sie warten, dürft ihr jedoch gern selbst lesen.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil war wie im ersten Band gewohnt leicht und schnell zu lesen. Leider konzentrierte sich Bardugo sehr auf das Freibeuterleben und die politischen Zusammenhänge sowie das Pläneschmieden mit den Armeen, was mich sehr gelangweilt hat. Zwischendurch war mein Lesefluss so gestört, dass ich wirklich überlegt habe, das Buch abzubrechen. Ich hatte mich durch die Mitte des Buches wirklich sehr durchgequält.
Auf den letzten 100 Seiten macht die Autorin auf einmal einen Wandel in ihrem Schreibstil durch und reißt das Ruder herum. Es kommt endlich Spannung auf und davon nicht zu knapp, weswegen ich froh bin, dass ich durchgehalten habe. Das letzte Viertel war fesselnd und so, wie ich es nach dem ersten Band erwartet hatte. Da jedoch der Rest des Buches so schwerfällig war und viel zu viele Längen hatte, hat mich der Schreibstil dieses Mal nicht so wirklich überzeugen können.

FAZIT:

Der Nachfolger war leider deutlich schwächer als der Auftakt. Die vielen Längen, die Langeweile beim Lesen und der Fokus auf für mich unwichtigen Details hat mich leider enttäuscht zurückgelassen. Somit wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt und ich habe mich durch das Buch hindurchgeschleppt. Natürlich ist der Schreibstil an sich gut zu lesen, aber manchmal reicht das einfach nicht, wenn der Spannungsbogen so gering ausfällt.
Ein schwacher Nachfolger für den großartigen Auftakt, der mich leider enttäuscht zurückließ. Erst im letzten Viertel kommt deutlich Spannung auf, andernfalls hätte ich den letzten Band wohl nicht mehr angerührt.

BEWERTUNG: ♥♥♥♡♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Ruf der rosa Delfine“ von Sy Montgomery

Meine lieben Leser,

ich hatte wieder einmal Glück und durfte im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks das Buch „Der Ruf der rosa Delfine“ von Sy Montgomery lesen. Nach ihrem Buch „Rendezvous mit einem Oktopus“ dürfte sie vielen von euch ein Begriff sein. Für mich ist das vorliegende Werk meiner erste Lektüre der Autorin und ich war gespannt, wie mir das Buch gefallen würde.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Ruf der rosa Delfine – Wie die schlauen Säugetiere uns in die letzten Geheimnisse des bedrohten Amazonas einweihen
  • Autor: Sy Montgomery
  • Übersetzer: Gertrud Bauer
  • Anzahl der Seiten: 272 Seiten
  • Verlag: Eden Books
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Sachbuch

INHALT:

Das vorliegende Buch beginnt sehr spannend mit einer Bestandsaufnahme der letzten zwanzig Jahre – denn vor so langer Zeit wurde es bereits veröffentlicht. Aus diesem Grund war es der Autorin ein Anliegen, die Zustände im Amazonas zwischen damals und heute gegenüberzustellen. Es ist dabei erschreckend, wie wenig sich getan hat.
Weiterhin bekräftigt die Autorin stets und auch in einer eigens dafür angelegten Einleitung, dass sie ihr Herz an den Amazonas verloren hat. Auch aus diesem Grund ist dieses Werk für sie etwas ganz Besonderes.
Im weiteren Verlauf beschreibt sie ihre Forschungsreise durch den Amazonas und die Orte Manaus, Iquitos und dem Reservat von Tamshiyacu-Tahuayo. Sie versucht, die Delfine aufzuspüren und kommt während ihrer Suche immer wieder auf die Tierarten im Amazonas zu sprechen, aber vor allem auch auf die gesellschaftlichen Um- und Missstände in Peru und dem gesamten Gebiet des Amazonas.
Die persönlichen Erfahrungen der Autorin auf ihrer Reise stehen im Fokus, genau so wie die vielen Legenden, die sich die Einheimischen erzählen.
Die rosa Delfine werden eher nebensächlich behandelt und kommen erst im letzten Viertel des Buches etwas detaillierter zur Sprache.
Abgerundet wird das Erscheinungsbild durch ein wirklich wunderschönes Cover und kleine Tierillustrationen im Text.
(Vorsicht Spinnenphobiker: Leider gibt es keine Triggerwarnung und es wird eine Vogelspinne illustriert abgebildet!)

SCHREIBSTIL:

Das Buch ist in einem einfachen, zugänglichen Stil geschrieben, der es auch Laien verständlich macht, worüber die Autorin informieren möchte. Nichtsdestotrotz hat es mich extrem gestört, dass sie in ihren Beschreibungen sehr häufig zwischen der 1. Person im Präteritum und Präsens gewechselt hat. Das hat den Lesefluss leider sehr ausgebremst und machte den Text für mich inkonsistent.
Weiterhin konnte ich mich mit den vielen Dopplungen nicht so recht anfreunden. Fakten oder auch Beschreibungen werden oft wiederholt. Durch diese Redundanz verlor ich als Leser schnell das Interesse und quälte mich durch einige Abschnitte geradezu durch, weil nichts von Mehrwert erzählt wurde. Zusätzlich wurden auch Informationen gegeben, die ich so nicht hätte wissen wollen und die ich eher als Selbstdarstellung empfand. Beispielsweise beschreibt Montgomery, wie sie menstruierend in den Fluss steigt, weil das die angeblich Delfine anlocken soll oder wie Ameisen ihren verbrannten Rücken „auffressen“, indem sie ihre Wundflüssigkeit tranken und Hautfetzen wegschleppten. Natürlich spricht ihr niemand diese Erfahrungen ab, ich fragte mich nur oft, was das jetzt zu dem Thema der Delfine beitragen soll. Die wissenschaftliche Komponente fehlte mir im Text leider gänzlich.

FAZIT:

Dieses Buch versprach nicht zuletzt durch den Titel viele Informationen über die mysteriösen rosa Delfine im Amazonas. Schlussendlich ist das Buch für mein Dafürhalten viel zu wenig wissenschaftlich gewesen. Es wird über die Delfine so wenig gesprochen, dass ich über die Tiere selbst kaum etwas erfahren konnte, außer deren Farbe, ihr grobes Aussehen und einige wenige Vermutungen zum Verhalten. Der Fokus des Buches liegt zwar mit den gesellschaftlichen Missständen und kulturellen Bräuchen sowie der Beschreibung der Forschungsreise auf nicht weniger wichtigen und interessanten Themen – jedoch wurden durch den Titel und das Cover des Buches völlig falsche Erwartungen geweckt, die somit nicht erfüllt wurden. Die angesprochenen Themen werden für mich abschließend gesehen auch zu grob behandelt, als diesen wirklich gerecht zu werden. Es hätte mir daher besser gefallen, wenn die Autorin sich eher auf diese Themen fokussiert und sie detaillierter ausgearbeitet hätte, anstatt es um die wenigen Informationen der Delfine herumzubasteln.

Ein interessantes Buch, welches über gesellschaftliche Missstände, kulturelle Bräuche und Tiere in der Amazonas-Region berichtet. Die Delfine spielen leider nur eine untergeordnete Rolle – für mich war es eher ein Reisebericht einer Forschungsreise mit ein paar Schwächen als ein Sachbuch über Delfine.

BEWERTUNG: ♥♥♥♡♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „DinoPark“ von Michael Crichton

Meine lieben Leser,

wie ich euch letztens berichten konnte, habe ich in Gabriela von Buchperlenblog eine grandiose Lesepartnerin gefunden. Nachdem wir uns zusammen dem Glöckner von Notre-Dame gestellt haben, stellten wir fest, dass wir doch recht viele identische Bücher auf dem SuB haben, die wir im Buddyread lesen könnten. Spontan haben wir uns diesen Monat für einen Buddyread zu „DinoPark“ von Michael Crichton entschieden, welches die Romanvorlage für den bekannten Film „Jurassic Park“ ist. Wie sie uns gefallen hat und sie im Vergleich mit dem Film abschneidet, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: DinoPark
  • Autor: Michael Crichton
  • Übersetzer: Klaus Berr
  • Anzahl der Seiten: 536 Seiten
  • Verlag: Droemer Knaur Verlag
  • Ausgabe: Taschenbuch (1993)
  • Genre: Thriller, Sci-Fi

INHALT:

„Haben Sie eigentlich eine Vorstellung (…) wie unwahrscheinlich es ist, dass auch nur einer von uns diese Insel lebend verlässt?“

Ian Malcom in „DinoPark“ von Michael Crichton, S. 423

Ein alter Mann namens Hammond kauft eine Insel und jede Menge Personal, um einen Zoo der besonderen Art zu eröffnen. Wer die Filme kennt, weiß, dass er aber gleichzeitig die Grenzen der Gentechnik sprengt und das Unmögliche möglich macht – er erschafft aus Millionen Jahre alter DNS die ersten Dinosaurier der Neuzeit. Er wittert ein großes Geschäft und lädt mehrere Menschen vor der Eröffnung ein, um sein Projekt zu begutachten.
Darunter befinden sich unter anderem Dr. Grant, Paläontologe und seine Studentin Ellie Sattler, die sich auf Paläobotanik spezialisiert hat. Dazu kommt Gennaro, ein Vertreter einer Firma, die Hammonds Projekt finanzieren. Er soll überprüfen, ob die Investitionen sich weiterhin lohnen. Zudem werden die Enkel von Hammond eingeladen, Tim (11 Jahre) und Lex (8 Jahre). Er verspricht sich davon, dass Gennaro durch die Kinder besänftigt wird und die Schönheit des Parks erkennt. Auch der aus dem Film bekannte Ian Malcom, ein philosophischer Mathematiker, der stets vor den Gefahren des Parks warnt, findet hier seinen angestammten Platz.
Einige Angestellte von Hammond bekommen nach und nach ebenfalls tragende Nebenrollen im Buch – so zum Beispiel Dr. Wu, der Genetiker von Hammond und Muldoon, der Sicherheitsbeauftragte und sozusagen „Wildhüter“ des Parks. Eine besondere Rolle bekommt Nedry, der Chef-Entwickler, der am Ende der Auslöser für die schlimmen Ereignisse im Park sein wird.

Als sie die Insel betreten, sind alle Beteiligten zunächst geblendet von den vielen Informationen und der unglaublichen Schönheit der Dinosaurier als Wesen, die so eigentlich nicht existieren dürften. Dr. Grant und Ellie Sattler sind vor allem aus wissenschaftlicher Sicht fasziniert, da sie nun Erkenntnisse gewinnen, die über das Deuten von Knochen hinaus gehen.
Tim ist so begeistert von den Dinosauriern, dass er direkt einen Draht zu Dr. Grant aufbauen kann.
Während der Tour entspinnt sich im Hintergrund eine Intrige. Nedry lässt sich bestechen und setzt das komplette Sicherheitssystem des Parks außer Kraft, um die wertvollen Embryos zu stehlen und einem Gegenspieler Hammonds zukommen zu lassen. Dafür soll er reich entlohnt werden.
Durch dieses Ereignis werden auch die Sicherheitszäune abgeschaltet und das Chaos bricht im Park aus. Die Dinosaurier, inklusive des gefürchteten Tyrannosaurus Rex, hinterlistigen Velociraptoren, giftspuckender Dilophosaurier und kleiner, aber gefährlicher Compys kann sich nun frei im Park bewegen.
Die Insassen der Jeeps auf der Besichtigungstour stecken auf einmal fest und spätestens nach dem ersten Aufeinandertreffen mit den großen Bestien ist klar, dass hier nichts nach Plan läuft.
Ein Wettrennen ums Überleben beginnt und die Charaktere stolpern ab diesem Moment von einer Herausforderung in die nächste.

Buch vs. Film – einige Unterschiede

Anders als im Film, sind die Rollen der Kinder leicht vertauscht. So ist Lex im Film die Ältere der beiden und besitzt Computerkenntnisse, während im Buch all das Tim zugeschrieben wird. Lex ist im Buch lediglich nervig und macht sich durch ihren Lieblingssatz: „Ich habe Hunger.“ mehr als unbeliebt, da sie uneinsichtig bleibt und niemals den Ernst der Lage zu erfassen scheint.
Zudem ist Hammond alles andere als der nette Bilderbuch-Opa. Vielmehr ist er ein gieriger Raffzahn, der die ganze Zeit nur an sein Projekt denkt und zu keiner Zeit einsehen will, dass Lebensgefahr besteht. Bis zuletzt besteht er darauf, dass seinen Dinosauriern kein Haar gekrümmt wird, weil er sie für den Umsatz noch brauchen wird. Geld, Geld und nochmals Geld – mehr scheint in seinem Kopf nicht mehr zu existieren. Er ist geradezu besessen vom DinoPark.
Eine weitere Abweichung liegt in dem Ablauf der Geschichte. Zwar finden wir uns als Leser oftmals an bekannten Schauplätzen wie dem Aviarum mit den bedrohlichen Pteranodons oder der Cafetaria des Besucherzentrums wieder, aber der Ablauf ist weit weniger actiongeladen als im Film, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut.
Die Art, wie die Menschen in diesem Buch zu Tode kommen, ist jedoch weitaus brutaler als im Film und die Anzahl höher. Ich möchte hier nicht spoilern, wen es betrifft, nur soviel: im Buch sterben mindestens zwei Personen, die im Film am Leben bleiben.
Im Buch gibt es zudem noch deutlich mehr Erzählperspektiven, die im Film gar nicht vorkommen. Gerade am Anfang der Geschichte wird über mehrere Personen am Festland berichtet, die in Kontakt mit kleinen Echsen geraten. Es werden vermehrt Angriffe auf Kinder und Babys beobachtet und eine Ärztin auf dem Festland behandelt einen von Dinosauriern verletzten Bauarbeiter von Hammonds Insel.

SCHREIBSTIL:

„Das ist die alte Crux unserer Spezies (…) Jeder sieht es kommen, nur nicht so bald.“

Ian Malcom in „DinoPark“ von Michael Crichton, S. 129

Und schon im Jahre 1993 bewies Michael Crichton, wie gut Perspektivwechsel in einer Geschichte funktionieren können, wenn man sie nur gekonnt einsetzt. Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Fan von wechselnden Perspektiven bin, es sei denn, es trägt unmittelbar zum Verständnis der Geschichte bei. Das ist im vorliegenden Buch der Fall und ich finde, es wurde grandios geschrieben.
Crichton versteht sich darauf, wissenschaftliche Zusammenhänge ganz nebenbei in die Geschichte einzubauen und so zu erklären. Außerdem hat er einen trockenen Humor, der mir sehr gut gefallen hat. Der Spannungsbogen erhöht sich über den Verlauf der Geschichte und bleibt dann bis zum Ende mit kleineren Unterbrechungen stetig erhalten.
Bis auf einige Szenen, in denen mit Crichton wohl etwas die Fantasie durchgegangen ist, war das Buch für mich sehr authentisch und erschreckend real. Ganz nebenbei ruft der Autor zwischen den Zeilen zum verantwortungsvollen Umgang mit der Natur auf und weist auf den Schaden hin, der durch eine wirtschaftliche Nutzung der Genforschung entstehen kann.
Gleichzeitig sind die über 500 Seiten nur so dahingeflogen. Ich habe das Buch geradezu verschlungen und der Schreibstil war mehr als eingängig und gleichzeitig intelligent.

FAZIT:

„Der Planet ist nicht in Gefahr. Wir sind in Gefahr. Wir haben nicht die Macht, den Planeten zu zerstören – oder ihn zu retten. Aber vielleicht haben wir die Macht, uns zu retten.“

Ian Malcom in „DinoPark“ von Michael Crichton, S. 492

Dieser Klassiker unter den Thrillern ist eine Hommage an die Dinosaurier und das Leben, welches wir nicht versuchen sollten, zu kontrollieren. Wie an meinen Zitaten zu sehen ist, kommen die scharfsinnigsten Worte von Ian Malcom, der schon früh vor den Folgen und Gefahren des DinoParks warnt. Gerade diese Äußerungen sind es auch oft gewesen, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Das Buch hat mich aber auch schmunzeln und mitfiebern lassen – und am Ende ist es das, was ich bei einem Buch suche: ein Potpourri an Gefühlen, die beim Lesen ausgelöst werden. Ich komme zu dem Schluss, dass jeder dieses Buch gelesen haben sollte, der sich einen echten Dinosaurier-Fan schimpft. 🙂
Ein intelligentes, immer noch brandaktuelles Buch mit wichtigen Botschaften, trockenem Humor, viel Spannung und einer gehörigen Portion Dinosaurier-Biss. Ein unsterblicher Klassiker der Neuzeit!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Händler der Töne“ von Verena Petrasch

Meine lieben Leser,

ich hatte wieder mal das große Glück, dass ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks ein Buch gewonnen habe. Dieses Mal handelt es sich um ein Kinderbuch namens „Der Händler der Töne“ von Verena Petrasch, welches mich schon alleine durch das Cover und den Klappentext sehr neugierig gemacht hat. Wie es mir insgesamt gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Händler der Töne
  • Autor: Verena Petrasch
  • Anzahl der Seiten: 345 Seiten
  • Verlag: Beltz & Gelberg Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Kinderbuch, Fantasy

INHALT:

Noé ist ein Waisenjunge, der in seinem Dorf von Familie zu Familie gereicht wird. Er hasst das Dorfleben und seine einzigen Stützen sind seine Freundin Minu und die Klänge, die nur er hören kann. Er träumt davon, hinaus in der Klangwelt zu ziehen und einen Platz zu finden, an dem Minu und er in Ruhe leben können.
Er ergreift seine Chance, als ein fahrender Tonhändler das Dorf besucht und wird zu dessen Lehrling. Nur schweren Herzens lässt er Minu dafür zurück, um ihr später ein besseres Leben ermöglichen zu können.
Der Händler jedoch ist alles andere als freundlich zu ihm und weist ihn stetig ab, lehrt ihn nichts und wirkt, als würde er ein Geheimnis mit sich herumtragen.
Als Minu in Gefahr gerät, muss Noé nicht nur all seinen Mut aufbringen, um das Geheimnis des Händlers aufzudecken, sondern auch sich selbst herausfordern.
Auf seiner Reise durch die Klangwelt begegnen ihm einzigartige Töne mit unaussprechlichen Namen, irrwitzige Charaktere und atemberaubende Fantasiegestalten. Sein Weg führt ihn durch wundersame Städte, mysteriöse Dschungel und auf Piratenschiffe, wodurch das zauberhafte Abenteuer rund um die Klänge und Töne abgerundet wird.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil des Buches war anfangs für mich sehr erklärend, sodass der Einstieg für mich etwas holprig verlaufen ist. Der Leser wurde direkt ins Geschehen katapultiert und ich musste mich erstmal zurechtfinden in dieser ganz anderen Welt, in der alles über Töne und Klänge definiert wird. Jedoch nach kurzer Zeit war ich so in diesem fantasievollen Worldbuilding gefangen, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Noé ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen und auch die anderen Charaktere sind mit liebevoller Feder geschrieben.
Besonders stechen die vielen Ton- und Klangvokabeln heraus, die wirklich unglaublich kunstvoll und originell sind. Es war eine wirkliche Freude, beim Lesen den vorgestellten Klängen zu lauschen und sich deren Wirkung vorzustellen.
Die Kapitel sind angenehm kurz und lesen sich sehr schnell. Ein paar Fragen zum Worldbuilding bleiben für mich als Erwachsenen offen und so ist der Inhalt der Kapitel aufs Wesentliche beschränkt, was für ein Kinderbuch allerdings völlig in Ordnung ist.

FAZIT:

Dieses Buch hat mich auf mehreren Ebenen überrascht. Es hatte für ein Kinderbuch ein deutlich höheres sprachliches Niveau, als erwartet und somit ist die Lektüre wohl eher etwas für größere Kinder. Der Protagonist ist 10 Jahre alt, weswegen ich dieses Buch auch ungefähr ab diesem Alter empfehlen würde. Zum Vorlesen kann ich mir allerdings auch etwas jüngere Zuhörer vorstellen. Hier sollte nur beachtet werden, dass es für ein Kinderbuch doch ungewohnt blutig und düster zugeht. Insgesamt war es für mich ein wirklich zauberhaftes und fantasievolles Abenteuer.
Eine sprachlich niveauvolle, originelle Reise, welche den Leser in die Welt der Klänge entführt. Gleichzeitig ein zauberhaftes, zeitweise düsteres Abenteuer um den Jungen Noé, der auf allerlei irrwitzige Gestalten trifft und über sich hinauswachsen muss, um seine Freunde zu retten. Lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI