Rezension – „Der Chip“ von Manfred Theisen

Meine lieben Leser,

dieses nur um die 200 Seiten starke Büchlein hörte sich sehr interessant an und da ich doch auch gern mal Sci-Fi oder Dystopien lese, dachte ich, dass es mich begeistern könnte. Der Klappentext jedenfalls klang sehr spannend. Wie es mir abschließend gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Chip
  • Autor/in: Manfred Theisen
  • Anzahl der Seiten: 224 Seiten
  • Verlag: cbt Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (13. Dezember 2021)
  • Genre: Science-Fiction, Dystopie

INHALT:

In diesem Buch geht es um die Protagonistin Kim. Sie ist mit Julian zusammen und als Paar sind sie fast schon perfekt. Beide besuchen das ein spezielles Internat für gut Betuchte – Ausnahmen sind hier nur Schüler mit einem Stipendium. Die Handlung spiel 2032 und es wird in diesem Internet gerade der sogenannte Chip eingeführt. Vorher hatten alle Schüler Stirnbänder, um mit einer KI in Kontakt zu treten und ihre Daten zu erfassen, bspw. über ihre Gesundheit. Das soll der Chip, der unter die Haut gesetzt wird, jetzt übernehmen. Es gibt viele begeisterte Anhänger und die Chip-Gegner, die Unknown.
Kim steht kurz vor ihrem Chip-Termin, als ein Mord im Internat geschieht. Sie wird skeptisch, als sie mitbekommt, wer diesen verübt hat und dieser vertuscht werden soll und findet sich auf einmal in einer sehr gefährlichen Situation wieder. Denn alles scheint mit dem Chip und ihrer eigenen Familie zusammenzuhängen …

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil war wirklich gut, zumindest ließ sich das Buch sehr schnell weglesen. Ich fand allerdings die Beschreibungen und Dialoge sehr zackig gestaltet, sodass es manchmal etwas wie Steno wirkte. Die Charaktere blieben leider farblos und austauschbar, ihre Gespräche eher nichtssagend und ohne Emotionen.
Leider hat der Autor es nicht geschafft, ein für mich nachvollziehbares Worldbuilding zu schaffen. Es blieben sehr viele Fragen offen und so ergibt sich für mich kein wirklich schlüssiges Gesamtbild.

FAZIT:

Das Buch hatte wirklich Potenzial. Ich habe mir Spannung, Tiefgang und Gesellschaftskritik erwartet. Leider wurden die Punkte für mich nur unzureichend erfüllt. Es fängt damit an, dass die ganze Chip-Thematik in der aktuellen Situation etwas fragwürdig ist und auch durch einige Äußerungen Parallelen zu den Impfdiskussionen erkennen lässt. Hier fehlte mir allerdings die differenzierte Auseinandersetzung mit solchen Konfliktthemen, es war vom Autor alles sehr einseitig beleuchtet.
Außerdem war das Ende ziemlich abrupt und für mich nicht zufriedenstellend. Ich hätte lieber mehr Seiten gelesen und dafür mehr Infos bekommen, denn so ist das Potenzial für mich leider nicht genutzt worden.

Eine Idee mit Potenzial, leider schwach umgesetzt. Kein Worldbuilding, farblose Charaktere, abruptes Ende. Ich hatte mir mehr versprochen, schade.

BEWERTUNG: ♥♥♡♡♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♡♡
Emotionen: ♥♥♡♡♡
Worldbuilding: ♥♥♡♡♡
Charaktere: ♥♥♡♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♡♡

Gesamtwertung = 2,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Game Changer“ von Neal Shusterman

Meine lieben Leser,

Was war ich aufgeregt, den neuen Shusterman zu lesen. Dieses Mal ein Jugendroman, ein Social-Thriller mit Sci-Fi-Elementen. Also schauen wir doch mal gemeinsam, was sein neuestes Buch kann! Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
  • Autor/in: Neal Shusterman
  • Übersetzer/in: Andreas Helweg, Pauline Kurbasik, Kristian Lutze
  • Anzahl der Seiten: 420 Seiten
  • Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Jugendbuch, Science-Fiction, Social-Thriller

INHALT:

Der Protagonist Ash ist weiß, heterosexuell und stammt aus der Mittelschicht. Sein Leben ist sorglos, was sich schlagartig ändert, als er in ein Paralleluniversum katapultiert wird, in dem er der Mittelpunkt des Universums ist. Somit hat er die Macht, einfach alles zu verändern.
Leider führt er dadurch aus Versehen die Rassentrennung wieder ein. Bei seinen Versuchen, alles wieder in Ordnung zu bringen, macht er es jedes Mal nur noch schlimmer und sieht sich auf einmal mit Diskriminierungen konfrontiert, die ihn vorher nicht betroffen haben. Sein Blickwinkel ändert sich sehr stark und letztendlich muss er alles riskieren, um eine Chance auf seine eigene Realität zu wiederzubekommen. Ein paar seiner Freunde unterstützen ihn dabei.

Allgemein werden unterschiedliche Themen der Diskriminierung, wie Homosexualität, Rassismus und Frauenfeindlichkeit aufgegriffen und in der Handlung verwoben.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil von Shusterman ist wie gewohnt sehr präzise, klar und ohne Schnörkel. Dadurch wird eine gewisse Distanz erzeugt, die eine beklemmende Atmosphäre schafft. Das Buch ließ sich sehr schnell weglesen und war eine angenehme Abendlektüre. Leider lag das auch ein bisschen daran, dass die doch sehr wichtigen Themen recht oberflächlich behandelt wurden. Es wirkte auf mich, als wäre das Ganze eher an eine jüngere Zielgruppe adressiert, die das erste Mal dafür sensibilisiert werden sollen. Obwohl ich mir mehr Tiefe gewünscht hätte, wurden hier wichtige Themen unterhaltsam verpackt und das halte ich gerade für eine jüngere Generation für sinnvoll.

FAZIT:

Die Idee des Buchs war gleichzeitig genial wie skurril. Das Potenzial wurde meiner Meinung nach nicht komplett genutzt, vieles war mir zu hektisch gezeichnet und nicht zuende gedacht. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und (wenn auch recht oberflächlich) auf wichtige Themen aufmerksam gemacht. Ich hatte zwar nicht erwartet, dass das Buch doch an einigen Stellen sehr abgedreht werden würde, aber es war eine neue und gute Idee, die den Leser bei der Stange gehalten hat.
Das Ende war mir leider zu lau, da hätte ich mir irgendwie nochmal einen großen Twist erhofft. Dennoch bin ich recht zufrieden mit dieser Lektüre.

Geniale Grundidee, Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft. Wichtige Themen werden angesprochen, allerdings nur oberflächlich behandelt. Ein interessantes, unterhaltsames Gedankenexperiment, von dem ich mir noch mehr Tiefe gewünscht hätte!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♡♡
Idee: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 3,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Star Wars – Galaxy´s Edge – Außenposten Black Spire“ von Delilah S. Dawson

Meine lieben Leser,

und es geht weiter mit meinem Star-Wars-Leseprojekt!
Das heutige Buch ist eine der Neuerscheinungen, die ich unbedingt lesen wollte. Im vorliegenden Werk geht es um die Agentin Vi Moradi, die von Leia auf eine Mission zum Planeten Batuu geschickt wird. Wie mir das Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Star Wars – Galaxy´s Edge – Außenposten Black Spire
  • Autor/in: Delilah S. Dawson
  • Übersetzer/in: Andreas Kasprzak
  • Anzahl der Seiten: 540Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (September 2021)
  • Genre: Science-Fiction

INHALT:

Der vorliegende Roman handelt von Vi Moradi, einer Agentin des Widerstands. Sie wird von Generalin Organa alias Prinzessin Leia auf den Planeten Batuu entsendet, um dort eine Basis des Widerstands zu errichten. Diese soll irgendwann dabei helfen, die Erste Ordnung – den Nachfolger des Imperiums – zu stoppen.
Als Partner bekommt Vi Moradi jemanden zur Seite gestellt, den sie lieber nicht wiedergesehen hätte. Es handelt sich um einen ehemaligen Sturmtruppler, der unter dem Namen Captain Cardinal in seiner roten Rüstung bekannt wurde. Unter dieser Identität folterte er Vi und diese gemeinsame Vergangenheit sitzt tief, auch wenn Cardinal, der sich jetzt Archex nennt, nun zum Widerstand übergelaufen ist.
Gemeinsam sollen sie den neuen Stützpunkt aufbauen und neue Anhänger rekrutieren. Doch kurz vor der Landung werden sie in einem Weltraumkampf getroffen und stürzen auf Batuu ab. Während ihrer Bewusstlosigkeit wurden zudem alle ihre Vorräte geklaut. Die beiden sitzen also mit ihrem nervtötenden Droiden Peka auf einem fremden Planeten fest, haben keinerlei Vorräte mehr und auch keine Materialien für den Aufbau eines Stützpunktes. Auch ihre Kommunikationsmöglichkeiten wurden entwendet. Zudem müssen sie sich nun auch mit den Einheimischen rumschlagen, die von der Gefahr um die Erste Ordnung nichts wissen wollen. Eine Verbecherfürstin auf dem Planeten und das Anrücken der Ersten Ordnung lassen somit einen Wettlauf gegen die Zeit beginnen.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil war sehr gemütlich und unaufgeregt, was mir leider nicht durchgängig gefallen hat. Zwar vermittelte das Buch eine heimelige Atmosphäre, hatte aber auch so gut wie keinen Spannungsbogen, außer auf den letzten 100 Seiten. Tatsächlich habe ich mich manchmal während der Lektüre etwas gelangweilt, weil gefühlt nichts passiert ist.
Das mag auch an den vielen alltäglichen Beschreibungen liegen, die zeigen, wie Vi und Archex das Leben auf Batuu meistern. Jedoch sind sowohl die Rekrutengewinnung als auch die Fortschritte dieser ungleichen Partner sehr schwerfällig.
Zwar bietet die ambivalente Beziehung der beiden zueinander genügend Potenzial, was aber meiner Meinung nach nicht vollends ausgeschöpft wurde. Die Auseinandersetzung erfolgt auch hier nur oberflächlich und erst am Ende wird hier etwas mehr Gas gegeben.
Mir persönlich hat alles zu lange gedauert und das Buch war sehr lang gezogen, um dann in den letzten 100 Seiten ein wahnsinniges Tempo vorzulegen. Meiner Meinung nach hätten einige Sachverhalte durchaus komprimierter dargestellt werden können, damit das Buch mehr Dichte erhält. So plätscherte es für mich größtenteils dahin und hinterlässt bei mir eher einen wenig aussagekräftigen Eindruck.
Die Charaktere waren zwar sympathisch und einzigartig, hatten durchaus Potenzial, aber die Tiefe hat mich oft gefehlt. Das finde ich sehr schade, da mir Batuu als Planet und die Lebensart der Einwohner sehr gefallen hat. Auch das Konzept von sozusagen zwei Feinden, die sich selbst spinnefeind sind, war durchaus eine spannende Idee. Leider war auch hier die Umsetzung etwas lahm.

FAZIT:

Alles in allem ist „Außenposten Black Spire“ eines der mittelklassigen Star-Wars-Bücher. Es bietet tolle Charaktere, die zwar wenig Tiefe bieten, dafür aber durch eine liebevolle Welt und eine gemütliche Atmosphäre stolpern. Es waren genügend Konflikte vorhanden, um den Leser neugierg zu machen, aber das Potenzial der gesamten Geschichte und auch der Charaktere wurde nicht vollständig genutzt. Der Geschichte fehlte es einfach an Tempo, um mich so richtig zu begeistern. Auch Wendungen waren kaum vorhanden. Das Ende war tatsächlich eine positive Überraschung und konnte mich nochmal etwas mehr abholen zum Abschluss.

Ein Star-Wars-Buch der soliden Mittelklasse. Liebenswerte Charaktere, eine gemütliche Atmosphäre und viel Potenzial haben mich gut unterhalten. Leider wurde weder das Potenzial genutzt, noch genug Tiefe geboten, um mich zu begeistern. Das Werk hatte leider nicht genug Tempo für mich. Das Ende konnte mich dann überraschenderweise noch überzeugen.

BEWERTUNG: ♥♥♥♡♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♡♡
Emotionen: ♥♥♥♡♡
Science-Fiction: ♥♥♥♡♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♡♡

Gesamtwertung = 3,2


Wer sich für Star Wars interessiert, wird wissen, dass es unzählige Bücher und Comics aus diesem Universum gibt. Ich hatte irgendwann die fixe Idee, alle Romane zu lesen, die mit Star Wars zu tun haben. Ich halte mich dabei an die zeitliche Chronologie. In anderen Quellen wird noch zwischen den Legends-Romanen und den Kanon-Romanen unterschieden. Ihr dürft mir Glück wünschen bei diesem galaktischen Unterfangen. 😉


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Star Wars – Dooku – Der verlorene Jedi“ von Cavan Scott & Andreas Kasprzak

Meine lieben Leser,

und es geht weiter mit meinem Star-Wars-Leseprojekt!
Das heutige Buch ist eine der Neuerscheinungen, die ich unbedingt lesen wollte. Im vorliegenden Werk geht es um die bekannte Figur des Count Dooku, genauer gesagt um dessen Vergangenheit. Wie mir das Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Star Wars – Dooku – Der verlorene Jedi
  • Autor/in: Andreas Kasprzak (Roman), Cavan Scott (Hörspiel)
  • Anzahl der Seiten: 624 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (September 2021)
  • Genre: Science-Fiction

INHALT:

Dooku ist zugegebenermaßen nicht direkt die erste Figur, die mir aus dem Star-Wars-Universum einfallen würde. Die Fans kennen ihn als typischen Antagonisten, der meiner Meinung nach aber trotzdem recht blass bleibt. Ein Antagonist eben, mehr aber auch nicht. Ich kannte seine Figur, hatte ihn aber ansonsten nicht weiter auf dem Schirm. Ich kann schonmal sagen, dass dieses Buch meine Einstellung zu der Person Dooku komplett geändert hat. Eventuell bin ich sogar ein kleiner Dooku-Fan geworden. 😛

Dieses Buch wird in vier Teilen erzählt. Zunächst widmet sich die Geschichte Dooku als Initiand im Jedi-Tempel. Hier lernt der Leser viel über den Alltag der Schüler und Dookus besten Freund Sifo-Dyas, kurz Si. Die beiden Rabauken haben eine sehr enge Bindung, was unter den Jedi allerdings nicht erlaubt ist. Ihre Freundschaft ist allerdings gegen alle Zweifel erhaben und sie bringen sich nicht nur einmal in ihrem Leben gemeinsam in Schwierigkeiten.
Der Leser begleitet Dooku anschließend durch seine Zeit als Padawan des Großmeisters Yoda bis hin zum Jedi-Meister, als er Qui-Gon Jinn unterweist. Im Prinzip werden in der Handlung minutiös die Karriereschritte und Dookus gesamtes Leben im Dienste der Jedi beschrieben. Er wächst heran und wird erwachsen und schließlich alt, alles unter den Augen der Leser, sodass er einem richtig ans Herz wächst.
Auch die ersten kontroversen Gefühle in Dooku, die ihn versuchen auf die Seite der dunklen Macht zu ziehen, erlebt der Leser hautnah mit und obwohl der Ausgang völlig klar scheint, hofft und bangt man mit dem jungen und alte Dooku, dass er sich nicht vom Licht abwendet.

Ein weiterer Handlungsstrang, der im Prinzip den roten Faden durch das Buch darstellt ist die Storyline um Ventress, die Schülerin von Dooku, als er bereits der dunklen Seite angehört. Sie wirkt ebenfalls zerrissen und noch nicht komplett der dunklen Seite zugewandt, sodass sie auch ein viel tiefgründigerer Charakter wird, als ich sie bisher wahrgenommen hatte. Sie hat deutlich weniger Seiten in diesem Buch zur Verfügung, aber dennoch wird ihre Geschichte sehr tief erzählt und hat mich berührt.

SCHREIBSTIL:

Eine große Besonderheit dieses Buches ist, dass es in der usprünglichen Form nur ein Hörspiel ist, zu welchem Cavan Scott das Skript schrieb. Die exklusive deutsche Romanversion entstammt komplett der Feder von Andreas Kasprzak, der viele der vergangenen Romane übersetzte.

Im Buch liest man hauptsächlich aus der Sicht Dookus, aber immer wieder einzelne Kapitel aus der Sicht von Ventress. Ganz selten bekommt der Leser auch Einblicke in andere Personen wie Dookus Schwester Jenza.
Eine Besonderheit an Kasprzaks Schreibstil ist, dass die Geschichte um Ventress, die im Auftrag von Dooku seine Schwester sucht und auf deren Spuren über Aufzeichnungen und Tagebücher mehr über Dooku erfährt, den roten Faden für alle Geschehnisse bildet. Nur durch diese Rahmenhandlung erfährt der Leser die Hintergrundgeschichte des Bösewichts Dooku. Ein großes Kompliment muss dem Autor dafür gemacht werden, dass Ventress trotz der wenigen Seiten im Buch fast den gleichen Raum einnimmt wie Dooku in seiner Geschichte. Beide Charaktere werden sehr lebendig und tiefgründig an den Leser gebracht und ich bin immer noch fasziniert, wie sich mein Bild dieser Personen nach der Lektüre komplett verändern konnte.

Allgemein ist der Schreibstil sehr tauglich für eine Abendlektüre, da keine zu anspruchsvollen Wörter genutzt werden und der Lesefluss sehr gut ist. Der Autor braucht nur wenige Worte, um eine Szene im Kopf entstehen zu lassen oder Emotionen auszulösen. Sehr eingängig und mit einer Prise Charme hat sich diese Geschichte in mein Herz schreiben können.

FAZIT:

Das Buch hat mich von Anfang an abholen können. Ich liebe Geschichten, in denen ich die Protagonisten beim Erwachsenwerden begleiten kann. Das hat immer etwas heimeliges. Die Geschichte hat immer wieder Spannungselemente, die einen bei der Stange halten und bietet einen guten Einblick in das Leben in einem Jedi-Tempel. Die Charaktere Dooku und Ventress konnte ich auf einer ganz anderen Ebene kennenlernen, sodass sie für mich vielschichtiger wurden und tatsächlich erst hierdurch so richtig spannende Charaktere wurden. Das einzige Manko war für mich das Ende, welches mir für die Ausführlichkeit der vorherigen Erzählung dann doch etwas abrupt vorkam. Außerdem bin ich nach wie vor unsicher, wie ich das Ende finden soll, welches ich hier nicht spoilern will. Nur so viel: Es kann eventuell alles infrage stellen, was man als Leser während des Lesens dachte. Nicht falsch verstehen, ich finde das Ende gut, aber auch etwas verwirrend und zu plötzlich. Dennoch ist das Buch durch meine Kategorien so gut bewertet, dass es für mich unter meine Jahreshighlights rangiert. 🙂

Ein Überraschungs-Highlight! Dooku, ein absolut unterschätzter Charakter, bekommt durch dieses Werk nicht nur Farbe, sondern auch viel Tiefe durch eine umfassende Background-Story. Auch seine Schülerin Ventress wird auf einmal vielschichtiger als gedacht. Spannung, Charme und unerwartete Wendungen machen dieses Buch für mich zu einer runden Sache, auch wenn das Ende für mich etwas abrupt war.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Science-Fiction: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,6


Wer sich für Star Wars interessiert, wird wissen, dass es unzählige Bücher und Comics aus diesem Universum gibt. Ich hatte irgendwann die fixe Idee, alle Romane zu lesen, die mit Star Wars zu tun haben. Ich halte mich dabei an die zeitliche Chronologie. In anderen Quellen wird noch zwischen den Legends-Romanen und den Kanon-Romanen unterschieden. Ihr dürft mir Glück wünschen bei diesem galaktischen Unterfangen. 😉


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „William Shakespeares Star Wars – Fürwahr, eine neue Hoffnung“ von Ian Doescher

Meine lieben Leser,

als ich die Liste der Star-Wars-Romane aktualisierte, fielen mir ein paar ganz besondere Ausgaben in die Augen. Und zwar handelt es sich um die Bände „William Shakespeares Star Wars“. Da ich sowohl Shakespeare als auch Star Wars mag, war das für mich direkt eine interessante Kombination, die ich mir zunächst gar nicht so vorstellen konnte. Die Cover sind aber so traumhaft schön, dass ich sie mir direkt bestellt habe. Leider wurden nur drei Bände übersetzt, der Rest ist nur auf Englisch erhältlich und der Verlag wird das auch nicht mehr ändern, so antworteten sie auf meine Nachfrage. Wie mir das Buch „Fürwahr eine neue Hoffnung“ zu Episode 4 gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: William Shakespeares Star Wars – Fürwahr eine neue Hoffnung
  • Autor/in: Ian Doescher
  • Übersetzer/in: Justin Aardvark, Jürgen Zahn
  • Anzahl der Seiten: 210 Seiten
  • Verlag: Panini Verlag
  • Ausgabe: 3. Auflage (Oktober 2019)
  • Genre: Science-Fiction

INHALT:

Das gesamte Buch stellt die Ereignisse der vierten Star-Wars-Episode in Form eines Theaterstücks in Art von Shakespeare dar. In fünf Auszügen und unterschiedlichen Szenen wird dabei in Versform wiedergegeben, was wir aus dem bekannten Film kennen.
Besonders toll fand ich die gereimten Wortmeldungen des Chors.
Außerdem stellt Ian Doescher stilecht alle Protagonisten unter der Überschrift „Dramatis Personae“ vor. Im Nachwort stehen interessante Fakten zur Entstehung dieser Bücher. Hier werden auch die Parallelen zwischen den Star-Wars-Geschichten und Shakespeare erläutert, was interessanter ist, als sich das manch einer denken wird. Das Nachwort trägt nach der Lektüre nochmal maßgeblich dazu bei, dass die Arbeit, die in diesem Buch steckt entsprechend gewürdigt wird. Aber auch das Verständnis für die Umsetzung wird vertieft.
Eine große Besonderheit sind die wunderschönen Illustrationen im Buch, die alles noch hochwertiger erscheinen lassen.

SCHREIBSTIL:

Wie bereits erwähnt, wird das gesamte Buch in Versform wiedergegeben. Bei der Übersetzung wurde dabei darauf geachtet, dass die Versform der Art entspricht, in der auch die Werke von Shakespeare übersetzt wurden. Dazu finden sich ebenfalls Informationen im Nachwort, die sehr interessant sind.
Trotz der Versform hat sich das Buch unheimlich schnell und gut gelesen. Ein gewisser Humor entsteht durch die Art des Schreibstils und ich musste häufig über die Formulierungen schmunzeln.

FAZIT:

Die Kombination von Star Wars und Shakespeare wirkt zunächst vielleicht abwegig, doch dieses Buch beweist das Gegenteil. Es passt beides besser zusammen als gedacht und es entsteht ein einmaliges Leseerlebnis für jeden Fan. Die Illustrationen tun ihr übriges und ich blieb nach dem Lesen über alle Maßen begeistert zurück.

Was für eine überraschende Kombination von Shakespeare und Star Wars! Ein gelungenes Experiment, welches durch einen ganz einzigartigen Charme überzeugt und mich völlig begeistern konnte. Ein großartiges Buch für echte Fans.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♥
Illustrationen: ♥♥♥♥♥
Science-Fiction: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 5,0


Wer sich für Star Wars interessiert, wird wissen, dass es unzählige Bücher und Comics aus diesem Universum gibt. Ich hatte irgendwann die fixe Idee, alle Romane zu lesen, die mit Star Wars zu tun haben. Ich halte mich dabei an die zeitliche Chronologie. In anderen Quellen wird noch zwischen den Legends-Romanen und den Kanon-Romanen unterschieden. Ihr dürft mir Glück wünschen bei diesem galaktischen Unterfangen. 😉


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Star Wars – The Old Republic – Revan“ von Drew Karpyshyn

Meine lieben Leser,

und es geht weiter mit meinem Star-Wars-Leseprojekt! Heute widmen wir uns dem chronologisch dritten Roman und auf den habe ich mich richtig gefreut, da es mit dem Spiel „Star Wars – Knights of the Old Republic“ zusammenhängt, was ich mal gezockt hatte (und nun eventuell nochmals spiele). Wie mir das Buch nun abschließend gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Star Wars – The Old Republic – Revan
  • Autor/in: Drew Karpyshyn
  • Übersetzer/in: Jan Dinter
  • Anzahl der Seiten: 315 Seiten
  • Verlag: Panini Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (März 2012)
  • Genre: Science-Fiction

INHALT:

Wer das Spiel „KotoR“ gespielt hat, wird die Figur Revan eventuell kennen. Das Spiel muss man als Leser jedoch nicht zwangsweise kennen.
Revan, ein Jedi, der zur dunklen Seite der Macht wechselte und danach wieder zurück auf die helle Seite. Diese ambivalente Figur ist genau aus diesem Grund so spannend – und auch so mächtig.
Das vorliegende Buch behandelt sozusagen das Ende der Geschichte um Revan. Nach seiner Beteiligung an den Mandalorianischen Kriegen ohne Zustimmung des Jedi-Rates und als er zurückkehrt, löscht der Rat seine Erinnerungen, um ihn vor sich selbst zu schützen.

Revan lebt nun ohne Erinnerungen an seine Taten mit seiner Frau Bastila und seinem Sohn in Coruscant. Er wird immer wieder von Albträumen geplagt. Schlussendlich macht er sich mit seinem Freund Canderous auf die Suche nach dem Ort aus seinen Träumen und auch nach seinen Erinnerungen. Während dieses Abenteuers sieht er sich sowohl Mandalorianern als auch Sith gegenüber und er gerät in einen Kampf auf Leben und Tod. Warum gleich zwei Masken/Helme eine Rolle in diesem Buch spielen, dürft ihr gern selbst lesen.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil hat mir enorm gut gefallen. Er ist sehr angenehm und trotzdem anspruchsvoll genug. Ich mochte die vielen, lebendigen Dialoge und epischen Kämpfe.
Am Anfang kam ich zwar etwas schleppend in die Geschichte hinein, aber ich wurde danach mit ordentlich Spannung, Action und Emotionen entschädigt. Vor allem das Ende hat mich sehr bewegt und war ganz anders als erwartet, vor allem tiefgehender als vermutet. Ich möchte hier allerdings nichts verraten, um niemanden zu spoilern.
Die Charaktere waren allesamt charmant und interessant, insbesondere der tapfere, kleine Droide T3-M4 hat mein Herz im Sturm erobert. 🙂

FAZIT:

Die Geschichte ist wirklich ein würdiger Abschluss der Erzählung um Revan, eine der spannendsten Figuren im Star-Wars-Universum. Das Ende der Geschichte hat mich praktisch umgehauen und emotional leicht zerstört, allerdings ist es so stimmig, dass ich es dem Autor nicht übel nehmen kann. Es hat sich auch so schnell weggelesen, dass ich es nur jedem Fan dieses Universums ans Herz legen kann.

Ein Buch, das mich zugegebenermaßen überrascht hat. Für mich eins der besten Bücher der Star-Wars-Romane. Gerade das Ende hat es in sich und ich habe einen neuen Lieblingscharakter für mich gefunden. Nein, nicht Revan, sondern T3-M4.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Science-Fiction: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,4


Wer sich für Star Wars interessiert, wird wissen, dass es unzählige Bücher und Comics aus diesem Universum gibt. Ich hatte irgendwann die fixe Idee, alle Romane zu lesen, die mit Star Wars zu tun haben. Ich halte mich dabei an die zeitliche Chronologie. In anderen Quellen wird noch zwischen den Legends-Romanen und den Kanon-Romanen unterschieden. Ihr dürft mir Glück wünschen bei diesem galaktischen Unterfangen. 😉


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Star Wars – Die Hohe Republik – Das Licht der Jedi“ von Charles Soule

Meine lieben Leser,

und es geht weiter mit meinem Star-Wars-Leseprojekt! Dieses Mal weiche ich ab von meiner chronologischen Reihenfolge beim Lesen und zwar für die Neuerscheinung „Das Licht der Jedi“, welches der Auftakt zu einer ganz neuen Epoche in der Star-Wars-Zeitrechnung ist. Es werden mehrere Romane und anderes zur Hohen Republik erscheinen. Mit „Das Licht der Jedi“ wird hier also der Startschuss gesetzt. Ich hatte das Buch lange herbeigesehnt und bin froh, dass ich es nun gelesen habe. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Vielen Dank, an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Star Wars – Die Hohe Republik – Das Licht der Jedi
  • Autor/in: Charles Soule
  • Übersetzer/in: Andreas Kasprzak
  • Anzahl der Seiten: 496 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (August 2021)
  • Genre: Science-Fiction

INHALT:

Und endlich beginnt sie, die neue Epoche im Star-Wars-Universum! Endlich können Fans die Zeit der Hohen Republik erkunden! Zeitlich gesehen spielen die Ereignisse nach „The Old Republic“ und vor Episode I, um für euch eine ungefähre Einordnung zu erreichen. In meiner chronologischen Liste der Romane findet ihr allerdings noch eine genauere Zuordnung.

Die Ereignisse starten im Hetzal-System und überschlagen sich. Im System erscheinen unzählige Objekte aus dem Hyperraum, die nicht identifiziert werden können. Da die Objekte nicht angreifen, wird eine feindliche Invasion ausgeschlossen. Außerdem gibt es im Hetzal-System nichts zu holen, da sie nur Landwirtschaft betreiben. Dennoch steuern die Objekte direkt auf die Planeten, Monde und Stationen in diesem Sonnensystem zu und müssen um jeden Preis gestoppt werden, da sie sonst drohen, die komplette Bevölkerung auszulöschen.
Es wird eine Hilfseinheit der Republik informiert, die gemeinsam mit den Jedi alles versucht und ihr Leben aufs Spiel setzt, um die Bewohner des Hetzal-Systems zu retten.
Was sie nicht wissen, ist, dass sie sich durch diese Rettungsmission bald einem bisher unbekannten, aber skrupellosen Gegner gegenübersehen werden …

Die Geschichte ist in drei Teilen geschrieben.
Im ersten Teil werden hauptsächlich die Ereignisse im Hetzal-System beschrieben inklusive der Schicksale vieler Menschen, die daran beteiligt sind.
In Teil zwei lernt der Leser dann mehr über einige dieser Personen, aber auch viele neue tauchen auf, die eine mehr oder minder große Rolle spielen. Eine besonders hervorstechende Figur ist der Antagonist Marchion Ro. Dieser entwickelt sich vom Mittelsmann zum brutalen Drahtzieher und macht durch seine geheimnisvolle Vergangenheit neugierig auf die Folgebände.
Im letzten Teil werden die Ereignisse des ersten und die Erkenntnisse des zweiten Teils gekonnt miteinander verwoben, eine Brücke zum Anfang geschlagen, was alle Ereignisse im Buch in einem anderen Licht erscheinen lässt und ein großartiges Ende abgeliefert, das neugierig auf mehr macht. Das Ende hat mich tatsächlich nochmal richtig hart erwischt und war einfach nur episch, sodass ich fassungslos, begeistert und voll des Lobes für Charles Soule und seinen Roman zurückbleibe.

SCHREIBSTIL:

Da ich vom Buch zuerst etwas ganz anderes erwartet hatte, war ich umso überraschter, wie sehr mich der Autor auch mit seinem Schreibstil abholen konnte. Dabei hat das Buch einige sehr hervorstechende Besonderheiten!

Tatsächlich gibt es in diesem Buch keine expliziten Protagonisten, denn es gibt nicht nur unzählige Charaktere, sondern es wird auch kaum zwischen Haupt- und Nebencharakter entschieden. Diese sind in ihren Schicksalen meisterhaft mit der Rahmenhandlung verstrickt, auf die das Buch den Fokus legt. Dennoch schafft der Autor es, innerhalb kürzester Zeit Nähe zu den Charakteren zu schaffen und ihnen Tiefe zu verleihen. Chapeau!

Die Handlung steigt mit einem sehr hohen Tempo und Spannungsbogen ein – das besondere ist, dass dieses Niveau fast durchgängig bis zum Ende gehalten wird, was ich als eher untypisch, aber gerade deshalb sehr erfrischend für ein Star-Wars-Buch empfinde. Der Autor hat es wirklich geschafft, niemals langweilig zu schreiben, sondern mich stets wieder aufzurütteln.

Das Buch glänzt außerdem durch seine zahlreichen Wendungen und deren Kompromisslosigkeit, die mich emotional einnehmen konnten. Hier ist es dem Autor gelungen, mich sehr oft zu überraschen. Viele Ereignisse habe ich so absolut nicht kommen sehen und er zögert auch nicht, den ein oder anderen Charakter umzubringen, der dem Leser durchaus wichtig erscheint. Und immer, wenn ich dachte, dass jetzt alles gut wird oder die Gerechtigkeit siegen würde, kam der Autor mit einem Moment um die Ecke, der mich einfach eiskalt erwischte.

FAZIT:

Ich kann echt nicht viel meckern, das Buch hat mich absolut begeistert. Wow, wow, wow! Was für ein Auftakt für diese neue Epoche in der Star-Wars-Welt! Falls ihr einen Star-Wars-Roman lesen wollt, dann lest diesen hier. Es war für mich wie ein spannender Blockbuster, der mich nicht mehr losgelassen hat. Eigentlich hatte ich eine gemütliche „Meister-Schüler-retten-die-Welt“-Geschichte erwartet und dann war es so anders und gerade dadurch so absolut meisterhaft!

Temporeich, spannungsgeladen, kompromisslos. Der Auftakt zu den Romanen aus der Zeit der Hohen Republik mit einem grandiosen Antagonisten, dem Fokus auf einer Rahmenhandlung, die viele Charaktere in ihren Schicksalen verbindet und prominent platzierte Protagonisten überflüssig macht. Das epische Ende konnte mich vollends begeistern. Eines meiner absoluten Jahreshighlights!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♥
Emotionen: ♥♥♥♥♥
Science-Fiction: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,8


Wer sich für Star Wars interessiert, wird wissen, dass es unzählige Bücher und Comics aus diesem Universum gibt. Ich hatte irgendwann die fixe Idee, alle Romane zu lesen, die mit Star Wars zu tun haben. Ich halte mich dabei an die zeitliche Chronologie. In anderen Quellen wird noch zwischen den Legends-Romanen und den Kanon-Romanen unterschieden. Ihr dürft mir Glück wünschen bei diesem galaktischen Unterfangen. 😉


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Star Wars – Das Alphabet Geschwader“ von Alexander Freed

Meine lieben Leser,

und es geht weiter mit meinem Star-Wars-Leseprojekt! Dieses Mal weiche ich ab von meiner chronologischen Reihenfolge beim Lesen und zwar für die Neuerscheinung „Das Alphabet Geschwader“ von Alexander Freed. Das Cover hat mich sehr begeistert, weil es ein bisschen Retro-Charme hat und im Folgenden könnt ihr lesen, wie es mir gefallen hat.

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Vielen Dank, an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Star Wars – Das Alphabet Geschwader
  • Autor/in: Alexander Freed
  • Übersetzer/in: Andreas Kasprzak
  • Anzahl der Seiten: 574 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Juni 2021)
  • Genre: Science-Fiction

INHALT:

Das Buch ist unterteilt in drei Teile. Der erste Teil „Elemente einer Vernichtungsmaschine“ führt den Leser in die Leben der verschiedenen Protagonisten ein, zeigt erste Weltraumschlachten und lässt das Team des Alphabet Geschwaders aufeinandertreffen. Im zweiten Teil „Symptome eines endlosen Krieges“ werden die Charaktere dann schon detaillierter behandelt und das Team fängt an unter Konflikten zusammenzuwachsen. Hier wird auch einiges an Rahmenhandlung vermittelt. Die Tiefe, die ich mir im ersten Teil so sehr erhofft hatte, wurde in diesem Teil langsam umgesetzt. Im dritten Teil „Phasen eines gescheiterten Plans“ reift das Team nun weiter und muss sich einigen Herausforderungen stellen. Die Tiefe der Charaktere wird noch sichtbarer und es treten einige unerwartete Wendungen zutage.

Im Fokus des Buches stehen fünf Piloten, die sich zum Alphabet Geschwader zusammensetzen.
Zunächst liegt der Fokus auf Quell, eine ehemalige Pilotin des Imperiums. Sie ist nach Operation Asche zu den Rebellen übergewechselt, weil ihre bestehenden Zweifel durch die Tötung von Unschuldigen nur noch bestärkt wurden. Als ehemalige Imperiale hat sie einen schweren Stand bei den Rebellen und muss sich mehr als einmal beweisen. Quells einziger Wunsch ist es, als Pilotin zu fliegen – und das Schattengeschwader, dessen Mitglied sie war, auszuschalten.
Wyl ist genau wie Chass ein Pilot der Republik und sie sind die einzigen Überlebenden ihrer Staffel, nachdem sie einen harten Kampf gegen das Schattengeschwader hinter sich gebracht haben.
Kairos ist eine stumme, sehr geheimnisvolle Person, über die der Leser nur wenig erfährt. Sie fliegt von Anfang an mit Quell zusammen, zunächst als überwachende Einheit. Was sich jedoch hinter ihrer Maske verbirgt bleibt zumindest in diesem Band größtenteils ungeklärt.
Nath Tensent, ebenfalls ein Pilot mit imperialer Vergangenheit, hatte sich bereits vor dem Sturz des Imperiums auf die Seite der Rebellen geschlagen und gern Geschäfte auf der eher nicht so legalen Seite des Universums getätigt.

Gerade bei Quell hatte ich auf einen Konflikt zwischen ihrer imperialen Vergangenheit und ihrer Mission gehofft. Diese Erwartungen wurden vollends erfüllt und ich habe ihre Zerissenheit und ihre Fehler geliebt. Das hat sie unheimlich authentisch gemacht. Auch, dass sie Schwierigkeiten hatte, sich ihren Kameraden zu öffnen und sie in den imperialen Angewohnheiten feststeckte, war sehr interessant umgesetzt.
Auch die anderen Personen bekamen immer mehr Tiefe, da im Laufe der Geschichte über alle Vergangenheiten gesprochen wurde. Eines eint sie alle – sie wollen das 204. Geschwader (das Schattengeschwader) des Imperiums vernichten. Dafür hat jeder spezielle Gründe, aber es wird ihr gemeinsames Ziel.

Das Buch besteht zu einem großen Teil aus der Beschrebung von Weltraumschlachten. Meiner Meinung nach hätten sie auch etwas reduzierter auftreten können, weil mir manchmal der Fokus zu sehr von den Konflikten und Gefühlen der Charaktere abgelenkt wurde. Nichtsdestotrotz waren einige dieser Gefechte unheimlich unterhaltsam geschrieben und ich war trotzdem immer von der Handlung gefesselt.

Auch die anderen Figuren wie die leitenden Personen auf Rebellen- sowie Imperiumsseiten haben genügend Raum bekommen. Für mich wie immer ein Higlight waren die unzähligen Droiden, die man einfach nur ins Herz schließen konnte. Allen voran IT-O und D6-L haben mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

SCHREIBSTIL:

Zunächst einmal muss ich vor dem Autor den Hut ziehen. Die Story ist wahnsinnig komplex und es ist eine echte Meisterleistung, dass er all diese Handlungsstränge dieser vielen Charaktere zu einem schlüssigen Konzept verwoben hat. Natürlich hatte ich als Leser auch meine Lieblingsfiguren, aber das ist ja immer so, wenn mehrere Protagonisten am Start sind. Der Schreibstil war gerade in den Weltraumgefechten sehr technisch und Sci-Fi at it´s best, allerdings trotzdem sehr eingängig und spannend geschrieben. Ein paar Längen sind dadurch entstanden, über die ich aber getrost hinwegsehen kann.
Am besten gefielen mir die Stellen, an denen der Autor sein Hauptaugenmerk auf die Gefühlswelt der Figuren gelegt hat. Das ist ihm wirklich außerordentlich gut gelungen, vor allem, wenn ich mich auf Quell beziehe. Sie war für mich eine so besondere Person, ein richtig spannender Charakter, von dem man bis zuletzt nicht wusste, ob man das richtige Bild von ihr hat.
Der Schreibstil hat mir insgesamt sehr gut gefallen, weil es sich auch als Abendlektüre geeignet hat, jedoch trotzdem einen gewissen Anspruch mitbrachte.

FAZIT:

Alles in allem bin ich wirklich erstaunt darüber, wie gut mir das Buch am Ende gefallen hat. Da ich nicht wusste, ob mich die vielen Weltraumschlachten abschrecken werden, war ich erstmal etwas skeptisch. Doch die Charaktere haben mich so in ihren Bann geschlagen und einige Wendungen haben mich erstaunt zurückgelassen. Vor allem das Ende des ersten Bandes hat mich so dermaßen vom Hocker gehauen, dass ich nicht weiß, wie ich es bis zum zweiten Band aushalten soll.

Unzählige Weltraumschlachten, Charaktere mit Tiefe und Charme sowie viel Spannung, Unterhaltung und unerwartete Wendungen. Meiner Meinung nach großes Kino mit kleineren Längen, auch wenn einige Fragen für die Folgebände offen blieben. Her mit dem zweiten Band! Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Science-Fiction: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,4


Wer sich für Star Wars interessiert, wird wissen, dass es unzählige Bücher und Comics aus diesem Universum gibt. Ich hatte irgendwann die fixe Idee, alle Romane zu lesen, die mit Star Wars zu tun haben. Ich halte mich dabei an die zeitliche Chronologie. In anderen Quellen wird noch zwischen den Legends-Romanen und den Kanon-Romanen unterschieden. Ihr dürft mir Glück wünschen bei diesem galaktischen Unterfangen. 😉


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „1984“ von George Orwell

Meine lieben Leser,

das letzte Buch des Sommerloch-Bingos war ein echter Klassiker der Weltliteratur. Ich habe als Finale „1984“ von George Orwell gelesen. Dieses Jahr sind einige tolle Ausgaben erschienen, weswegen ich die freie Auswahl hatte. Ich habe mich für die Ausgabe aus dem Insel-Verlag entschieden, weil ich das Cover richtig toll finde. Wie mir das Buch abschließend gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: 1984
  • Autor/in: George Orwell
  • Übersetzer/in: Eike Schönfeld
  • Anzahl der Seiten: 380 Seiten
  • Verlag: Insel Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Science-Fiction, Dystopie

INHALT:

„Wie konnte man mit der Zukunft kommunizieren? (…) Entweder glich die Zukunft der Gegenwart, dann hörte sie ihm nicht zu, oder sie war ganz anders, dann war sein Dilemma bedeutungslos.“

– Winston in „1984“ von George Orwell, S. 14

Jeder kennt dieses Buch oder hat zumindest schon einmal davon gehört. Ich wusste bis zur Lektüre allerdings nichts über den genauen Inhalt, wenn ich ehrlich bin. Erstaunlicherweise war die Geschichte, die um die berühmten gesellschaftskritischen Aussagen gestrickt wurde sehr eingängig und zeitlos.
Das Buch dreht sich um Winston, einen Arbeiter im Ministerium für Wahrheit, der tagtäglich damit beschäftigt ist, Texte umzuschreiben. Die Gesellschaft nutzt als Sprache das sogenannte Neusprech. In dieser Abwandlung unserer heutigen Sprache werden sämtliche Doppelbedeutungen eliminiert sowie alle Wörter verkürzt und möglichst viel gestrichen, welche aus Sicht der Partei überflüssig erscheinen.
Die Menschen sollen ebenfalls der Partei treu sein, ihr Leben nur dieser und ihren Gedanken widmen. Was die Partei und ihr Leiter, der große Bruder, sagen, ist die Wahrheit und ohne Zweifel zu akzeptieren. Sex dient nur der Fortpflanzung. Die Bevölkerung darf keine kleinste Gefühlsregung zeigen, weil diese schon ein Zeichen von Aufständigkeit sein könnte.

Als Leser stellt sich schnell die Frage, was für einen Sinn ein Leben ohne echte Gefühle, Beziehungen und Hobbys haben soll. Die Bevölkerung und auch Winston hinterfragen das nicht. Jedoch regt sich Widerstand. Immer wieder wird von einer Bruderschaft gesprochen, die sich gegen den großen Bruder auflehnen soll.

Winston steht als Protagonist deshalb im Fokus, weil er in sehr kleinen Dingen anfängt zu zweifeln und zu rebellieren. Zuerst erwirbt er heimlich ein Tagebuch, später noch einen Briefbeschwerer. Immer mehr Fragen drängen sich in seinen Kopf und er sieht immer mehr Menschen, von denen er denkt, dass sie ebenso fühlen wie er.
Eine Person ist ihm dabei zunächst suspekt, weckt dann aber schnell sein Interesse: Julia. Sie und Winston treffen sich schließlich nicht nur zum Stelldichein, sondern entwickeln eine tiefe Beziehung, die sie durch diese graue, triste Welt bringt.
Doch als die beiden sich immer mehr dem Widerstand zuwenden, geraten sie in Gefahr und sehen sich bald dem Netzwerk des großes Bruders gegenüber, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil von Orwell ist erstaunlich modern und zeitlos. Das mag vielleicht auch an der Neuübersetzung liegen, aber ich war sehr begeistert davon, dass ich gar keine Schwierigkeiten hatte, mich in das Buch fallen zu lassen. Immerhin ist die Stimmung sehr mysteriös und düster, das Grundthema sehr politisch und komplex.
Das Buch war tatsächlich ganz anders geschrieben als erwartet. Gerade im ersten Teil des Buches geht es viel um Winston, die Entdeckung seinerselbst und die Beziehung zu Julia. Es war viel mehr wie ein Roman geschrieben, als ich dachte.
Einen Bruch hat das Buch für mich erfahren, als Winston das Buch liest, welches sozusagen ein Buch im Buch ist. Dieses Manifest (so muss man es schon nennen) ist sehr umfangreich und füllt viele Seiten. Es behandelt die Struktur der Gesellschaft und steckt voller Kritik an den vorherrschenden Strukturen. Dieses Buch ist wahrscheinlich das, worauf sich viele beziehen, wenn sie 1984 als wegweisend bezeichnen oder meinen, Parallelen zur heutigen Zeit zu entdecken. Ich fand diesen Teil des Buches zwar interessant, allerdings zu lang und auch sehr trocken. Meiner Meinung nach hätte das auch kürzer gefasst werden können, da auch einige Dopplungen darin vorkamen.
Als Winston schließlich gegen Ende des Buches in eine missliche Lage gerät (hier möchte ich nicht spoilern), hatte das Buch für mich seinen Sog verloren. Leider zog sich die Handlung trotz der vielen Gespräche sehr in die Länge, weil auch hier Dopplungen vorhanden waren. Das Ende war dann etwas anders als erwartet, aber trotzdem konnte man einiges vorausahnen, da Winston selbst es ja schon mehrmals im Ansatz prophezeit.

FAZIT:

„Wenn du fühlen kannst, dass es sich lohnt, menschlich zu bleiben, auch wenn es zu keinem Ergebnis führt, hast du sie besiegt.“

– Winston in „1984“ von George Orwell, S. 204

Das Buch „1984“ konnte mich mit einem modernen Schreibstil und zeitloser Botschaft überzeugen. Der Protagonist war mir sehr sympathisch, andere Figuren waren ebenfalls sehr lebendig dargestellt. Das Böse war hier nicht direkt erkennbar, was meiner Meinung nach den Reiz und die Spannung der Geschichte ausmacht. Dennoch gab es ein paar Längen und ich habe noch ein paar Fragen, die offen geblieben sind.

Zurecht ein Klassiker geworden. Einzigartige Idee für die damalige Zeit – zeitlose Botschaft und Schreibstil. Die Geschichte enthält zwar ein paar Längen, die der Umsetzung allerdings keinen Abbruch tun. Ein nachdenklich stimmendes Buch, welches immer noch brandaktuelle Themen anschneidet.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,2


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Wilde Saat“ von Octavia E. Butler

Meine lieben Leser,

der Heyne Verlag hatte mich bei diesem Buch schon alleine wegen der Unterschrift „Meisterwerke der Science-Fiction“ neugierig gemacht. Der Klappentext hörte sich für mich sehr anders an und deshalb wollte ich „Wilde Saat“ unbedingt lesen. Wie mir dieses Werk aus den 80er Jahren gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

| Werbung | Rezensionsexemplar|

Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Wilde Saat
  • Autor/in: Octavia E. Butler
  • Übersetzer/in: Will Platten
  • Anzahl der Seiten: 480 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag
  • Ausgabe: Überarbeitete Neuausgabe (August 2021)
  • Genre: Science-Fiction

INHALT:

Doro ist ein körperloses Wesen, welches sich immer wieder wechselnd menschlicher Körper bemächtigen muss. Diese Menschen sterben, wenn Doro ihren Körper übernimmt. Er besitzt gottähnliche Fähigkeiten und ist unsterblich.
Seit vielen Jahrhunderten versucht er seiner Einsamkeit Herr zu werden, indem er Menschen mit sich und untereinander in einem Zuchtprogramm kreuzt. So will er schlussendlich den perfekten Nachfahren erschaffen, der ihm ebenbürtig ist.
Als er auf die Heilerin und Gestaltwandlerin Anyanwu trifft, weiß er sofort, dass sie anders ist. Sie ist ebenfalls ein außergewöhliches Wesen – und Doro ebenbürtig. Er kann sich ihr fortan nicht mehr entziehen und wittert seine Chance, durch diese Frau endlich den perfekten Nachfahren zu erzeugen.
Anyanwu findet zunächst Gefallen an Doro, dies wandelt sich aber schnell, nachdem sie sieht, zu welchen Gräueltaten er fähig ist. Für sie zählt ab diesem Moment nur noch der Schutz ihrer Familie.
Ein Tauziehen um die Macht entbrennt zwischen den beiden und Anyanwu muss sich immer wieder gegen seine Unterdrückung behaupten.

Das Buch ist in drei Bücher unterteilt, die in drei aufeinanderfolgenden Jahrhunderten spielen. Allerdings hat der zeitliche Aspekt weit weniger Einfluss auf die Handlung und die Charaktere, als ich es vermutet hatte.

Für alle, die vorhaben, es zu lesen, kann ich nur darauf hinweisen, dass in dem Buch viele Gewaltszenen und verstörende Situationen auftauchen. Die Lektüre ist daher sicherlich nichts für schwache Gemüter.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil von Butler ist beim Lesen sehr angenehm und die Seiten gehen sozusagen schnell von der Hand. Am Anfang wusste ich nicht, wo die Geschichte mit mir hin möchte. Als Leser wurde ich ins kalte Wasser geworfen und musste mich erstmal in dieser Welt und den Gepflogenheiten zurechtfinden.
Leider änderte sich dieser Zustand nicht unbedingt im Laufe der Geschichte. Es war vielmehr so, dass ich das Gefühl hatte, immer und immer wieder das Gleiche zu lesen, weil die Konfrontationen zwischen Doro und Ayanwu recht monoton abliefen.
Eine Sache, die mich störte, war die für mich oft unnötige Gewalt in diesem Buch. Ob Tritte, Schläge, das „Aussortieren“ von Babys, die nicht der angeblichen Norm entsprachen – es war mir an einigen Stellen zu viel. Damit zusammen hängt auch eine Kritik am Schreibstil, der sich zwar gut las, aber auch sehr distanziert war. Auch diese Szenen waren so distanziert geschrieben, dass es für mich beim Lesen unangenehm war. Ich hofft darauf, dass die Auseinandersetzung mit den Problematiken am Ende des Buchs erfolgen würde. Tatsächlich blieb diese Reflektion und moralische Einordnung komplett aus. Ratlosigkeit machte sich bei mir als Leserin breit. Gerade solch brisante Themen wie Rassismus, Sklavenhandel, Unterdrückung, toxische Beziehungen, Frauenrechte, Gewalt und Missbrauch haben meiner Meinung nach eine viel differenziertere Auseinandersetzung verdient, als es dieses Buch getan hat.
Denn aus meiner Sicht hat das Buch diese Themen einfach nur erzählt, aber nicht zum Nachdenken angeregt. Ich fragte mich dadurch oft, was die Autorin mir damit sagen möchte.

Leider waren auch die Charaktere sehr farblos und unsympathisch. Ich hatte gehofft, dass durch Beweggründe oder andere Erklärungen der Leser diese besser verstehen wird und somit vielleicht sogar ein Gewissenskonflikt entstehen könnte. Das wäre sehr spannend gewesen. Aber auch das blieb aus. Die Motive für viele Handlungen bleiben für mich im Dunklen und die wenigen Erklärungen, die vorhanden waren, fand ich wenig nachvollziehbar.

FAZIT:

Das Buch hat mich fasziniert, denn die Stimmung am Anfang war sehr anders und auch die Grundidee hatte viel Potential. Allerdings bin ich sehr unzufrieden mit der Umsetzung und der ausbleibenden Auflösung am Schluss. Der Klappentext hat mir persönlich falsche Erwartungen geschürt. Die tatsächliche Handlung geht in eine ganz andere Richtung.
Ein Buch mit einer guten Grundidee, aber das Potential wurde nicht genutzt. Es fehlt das Aha-Erlebnis am Ende und die Auseinandersetzung mit den thematisierten Problematiken. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt und ich hätte mir gerade vom Ende des Buches mehr Pfiff erwartet. Es war leider nicht meins.

BEWERTUNG: ♥♥♡♡♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♡♡♡
Emotionen: ♥♥♡♡♡
Science-Fiction: ♥♥♡♡♡
Charaktere: ♥♥♡♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 2,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI