endlich, endlich war es soweit! Der finale Band der Seelen-Saga war erschienen und ich musste ihn mir natürlich sofort unter den Nagel reißen und schmökern. Heute erzähle ich euch endlich, wie er mir gefallen hat – alles weitere lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Seele aus Donner
Autor/in: Marie Rapp
Anzahl der Seiten: 684 Seiten
Verlag: Selfpublisher
Ausgabe: 1. Auflage (2021)
Genre: Fantasy
INHALT:
*** Achtung! Es handelt sich um einen vierten Teil! Eventuelle Spoiler zu Band 1-3 vorhanden. ***
Im vierten und finalen Band der Seelen-Saga müssen sich Lena und ihre Freunde erstmal wieder sortieren nach den Ereignissen im vorhergehenden Band. Lena hadert immer wieder mit sich, aufgrund ihrer geistigen Bindung zu Ronen. Außerdem fühlt sie sich immer noch etwas hin- und hergerissen zwischen den Gefühlen zu Lukas, die ihr selbst gehören und denen zu Darian, die zumindest teilweise Tamina zugehörig scheinen. Zusammen mit den anderen versuchen sie eine adäquate Verteidigung zu schaffen, um sich gegen Ronen zu wappnen. Dazu versuchen sie auch, verschiedene Verbündete zu finden. Doch auch Ronen bleibt nicht untätig. Letztendlich sieht sich Lena einem Kampf unweigerlich gegenüber und am Ende zählt nur noch, ob Ronen oder die Avindan den Sieg davontragen können.
SCHREIBSTIL:
Der Schreibstil ist, wie bereits in den Vorgängern, sehr dicht und gehaltvoll, aber auch flüssig und daher angenehm zu lesen. Die Sprache ist detailliert und hat eine gute Qualität, die Seiten sind eng bedruckt und das Buch bietet genug Stoff für viele Tage Lektüre. Die Autorin hat es wieder geschafft, mich durch einige Wendungen zu überzeugen, auch wenn die Handlung am Anfang etwas in Schwung kommen musste. Gerade am Ende wurde ich mit einem Finale überrascht, welches sehr emotional wurde – viele Personen starben, von denen ich es nicht erwartet hatte – und ich habe sogar ein paar Tränchen in den Augen gehabt.
FAZIT:
Auch, wenn ich selbst nach der längeren Pause zwischen Band 3 und 4 erstmal wieder in die Welt der Avindan finden musste, gelang mir das doch recht schnell – wahrscheinlich auch aufgrund des sehr angenehmen Schreibstils der Autorin, der mir immer das Gefühl von Nachhausekommen gibt. Nachdem die Geschichte an Fahrt aufgenommen hatte, wurde ich einige Male überrascht und das Finale war genau das, was die Fans sich aus meiner Sicht gewünscht haben. Ein echter Showdown, voller Spannung und Emotionen – und einigen Überraschungen.
Ein würdiger Abschluss für die Seelen-Saga. Der Anfang musste etwas in Schwung kommen, danach war es wie gewohnt angenehm zu lesen, mit Wendungen versehen und das Finale war für mich wirklich erwartungsgemäß schön und fantasievoll, aber auch ein kleines Bisschen schmerzhaft.
dieses Buch erreichte mich kurz nach Weihnachten sehr überraschend, denn ich hatte es weder bestellt noch kann ich mich an ein Gewinnspiel erinnern. Woher der Verlag meine Adresse hat, wäre mir auch nur bedingt schlüssig – vielleicht von vorhergehenden Leserunden. Ich wollte das Buch sowieso gern lesen und schauen, ob es dem Hype gerecht wird, daher habe ich mich sehr gefreut, würde mich aber irgendwie auch gern bei jemandem bedanken. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Heartstopper Volume 1 – Boy trifft Boy
Autor/in: Alice Oseman
Übersetzer/in: Vanessa Walder
Zeichner/in: Alice Oseman
Anzahl der Seiten: 288 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
Ausgabe: 1. Auflage (2022)
Genre: Jugendbuch, Romantik, Gay Romance
INHALT:
Das Buch widmet sich einer süßen, jugendlichen Liebesgeschichte. Im Fokus steht dabei Charlie, der sehr unsicher und schüchtern ist und sich in einer toxischen Beziehung zu einem anderen Mitschüler befindet. Seitdem sich Charlie geoutet hat, hat er mit Mobbing und Anfeindungen zu tun, denn er wird von vielen als „der Schwule“ gesehen. Im Unterricht sitzt er dann neuerdings neben Nick und dieser ist sehr lieb zu ihm, sodass sich Charlie natürlich Hals über Kopf in ihn verliebt. Die beiden verbringen immer mehr Zeit zusammen und es entwickelt sich eine Freundschaft, die Charlie in ein Gefühlschaos stürzt. Was er nicht weiß ist, dass Nick genau so für ihn empfindet …
SCHREIBSTIL/ZEICHNUNGEN:
Der Schreibstil ist schwierig zu bewerten, da ein Comic da eher wenig Raum lässt. Allerdings kann man sagen, dass er sehr einfach und jugendlich gehalten wurde. Vieles soll über die Bilder transportiert werden. Der Zeichenstil hat mir persönlich nicht so zugesagt. Er ist sehr reduziert, fast schon abstrakt an einigen Stellen. Gerade die Hintergründe sind sehr schemenhaft und wirken oft etwas lieblos. Auch die Perspektive haut oftmals bei den Gesichtern und Körpern nicht ganz hin, was mich persönlich schon etwas stört. Ich hatte gerade am Anfang den Eindruck, dass es eher liederlich gezeichnet wurde und das schmälert den Gesamteindruck bei mir dann schon ziemlich stark.
FAZIT:
Eine wirklich süße Geschichte, die sich zwischendurch schnell gelesen hat. Der Zeichenstil war leider gar nicht meins und ich bin mir nicht sicher, ob ich mir das Buch selbst gekauft hätte. Ich war ehrlich gesagt an dieser Stelle auch etwas enttäuscht, da der Hype so groß ist um dieses Buch. Da hätte ich mir etwas hochwertigere Zeichnungen gewünscht.
Eine entspannte, zuckersüße Lektüre für zwischendurch, nichts aufregendes, aber unterhaltsam. Bei den Zeichnungen bleibt Luft nach oben. Hatte mir da mehr erwartet.
Was war ich aufgeregt, den neuen Shusterman zu lesen. Dieses Mal ein Jugendroman, ein Social-Thriller mit Sci-Fi-Elementen. Also schauen wir doch mal gemeinsam, was sein neuestes Buch kann! Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
Autor/in: Neal Shusterman
Übersetzer/in: Andreas Helweg, Pauline Kurbasik, Kristian Lutze
Der Protagonist Ash ist weiß, heterosexuell und stammt aus der Mittelschicht. Sein Leben ist sorglos, was sich schlagartig ändert, als er in ein Paralleluniversum katapultiert wird, in dem er der Mittelpunkt des Universums ist. Somit hat er die Macht, einfach alles zu verändern. Leider führt er dadurch aus Versehen die Rassentrennung wieder ein. Bei seinen Versuchen, alles wieder in Ordnung zu bringen, macht er es jedes Mal nur noch schlimmer und sieht sich auf einmal mit Diskriminierungen konfrontiert, die ihn vorher nicht betroffen haben. Sein Blickwinkel ändert sich sehr stark und letztendlich muss er alles riskieren, um eine Chance auf seine eigene Realität zu wiederzubekommen. Ein paar seiner Freunde unterstützen ihn dabei.
Allgemein werden unterschiedliche Themen der Diskriminierung, wie Homosexualität, Rassismus und Frauenfeindlichkeit aufgegriffen und in der Handlung verwoben.
SCHREIBSTIL:
Der Schreibstil von Shusterman ist wie gewohnt sehr präzise, klar und ohne Schnörkel. Dadurch wird eine gewisse Distanz erzeugt, die eine beklemmende Atmosphäre schafft. Das Buch ließ sich sehr schnell weglesen und war eine angenehme Abendlektüre. Leider lag das auch ein bisschen daran, dass die doch sehr wichtigen Themen recht oberflächlich behandelt wurden. Es wirkte auf mich, als wäre das Ganze eher an eine jüngere Zielgruppe adressiert, die das erste Mal dafür sensibilisiert werden sollen. Obwohl ich mir mehr Tiefe gewünscht hätte, wurden hier wichtige Themen unterhaltsam verpackt und das halte ich gerade für eine jüngere Generation für sinnvoll.
FAZIT:
Die Idee des Buchs war gleichzeitig genial wie skurril. Das Potenzial wurde meiner Meinung nach nicht komplett genutzt, vieles war mir zu hektisch gezeichnet und nicht zuende gedacht. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und (wenn auch recht oberflächlich) auf wichtige Themen aufmerksam gemacht. Ich hatte zwar nicht erwartet, dass das Buch doch an einigen Stellen sehr abgedreht werden würde, aber es war eine neue und gute Idee, die den Leser bei der Stange gehalten hat. Das Ende war mir leider zu lau, da hätte ich mir irgendwie nochmal einen großen Twist erhofft. Dennoch bin ich recht zufrieden mit dieser Lektüre.
Geniale Grundidee, Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft. Wichtige Themen werden angesprochen, allerdings nur oberflächlich behandelt. Ein interessantes, unterhaltsames Gedankenexperiment, von dem ich mir noch mehr Tiefe gewünscht hätte!
das Buch „Love-Show“ von Britta Sabbag hatte mich nicht nur aufgrund der traumhaft schönen Gestaltung gereizt, sondern auch die Story, die an die Truman-Show erinnert, klang für mich vielversprechend. Wie es mir nun tatsächlich gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Love Show – Ist deine Liebe echt?
Autor/in: Britta Sabbag
Anzahl der Seiten: 352 Seiten
Verlag: Fischer Verlag
Ausgabe: 1. Auflage (2020)
Genre: Liebesroman, Science-Fiction
INHALT:
Auf Aroha Island ist das Leben paradiesisch und beschaulich. Es gibt traumhafte Strände und eine üppige Flora und Fauna. Hier wächst Ray auf. Sie ist mittlerweile 17 Jahre alt und hat keinerlei Sorgen. Ihr Kindheitsfreund Noah ist ihr sehr vertraut, aber dennoch kann sie sich nicht darauf einlassen, mit ihm einen Schritt weiter zu gehen. Er ist mehr wie ein Bruder für sie. Zur gleichen Zeit erfährt der Leser von einem Fernsehstudio, dass diese Entwicklungen kritisch beäugt. Denn was Ray nicht weiß: Sie und Noah sind die Stars der größten Reality-TV-Show der Welt. Alle Bewohner der Insel, außer den Beiden, sind eingeweiht. Dass aus Noah und Ray nicht wie vom Sender geplant ein Liebespaar wird, lässt die Quoten einstürzen. Darum senden sie Liam, einen Mitarbeiter des Senders auf die Insel, um Ray herumzukriegen. Doch dann entdeckt Ray Kabel und Kameras und beginnt an ihrem heimatlichen Paradies zu zweifeln …
SCHREIBSTIL:
Der Schreibstil von Sabbag ist sehr einfach gehalten, für meinen Geschmack zu wenig anspruchsvoll. Natürlich ist dieses Buch ein All-Age-Roman, aber auch dann kann aus meiner Sicht etwas mehr sprachliche Rafinesse eingebaut werden. Es wirkte auf mich vom sprachlichen Anspruch eher wie ein Kinderbuch – oder ein Jugendbuch für niedrigere Altersklassen. Dadurch waren die Dialoge leider sehr substanzlos, oftmals nicht fesselnd und haben mich gelangweilt. Es wirkte gerade am Anfang alles sehr belanglos. Erst kurz vor Ende des Buchs erfährt der Schreibstil eine Art Bruch, der dem Lesefluss zugute kam. Ab diesem Moment schreibt die Autorin erwachsener und auch die Charaktere klingen auf einmal tatsächlich, als wären sie 17 Jahre alt und nicht erst 14, wie es vorher den Anschein hatte. Leider gab es einige Punkte, die ich kritisch sehe. Zum Einen war mir das Auftreten des eingeschleusten Jungen zu aufdringlich – auch die Protagonistin bezeichnet ihn als „unverschämt und übergriffig“. Das wäre an sich nicht ganz so schlimm, wenn er der Antagonist wäre, hier wird aber immer wieder betont, wie sehr dieses Verhalten Ray gefallen würde. Sie lässt auch alles mit sich machen, ist sehr naiv und hat die meiste Zeit des Buches keine eigene Meinung. Dieses Bild bzw. Klischee über Frauen ist nicht mehr zeitgemäß und ich halte es in einem modernen Jugendbuch nicht für angebracht, die Schiene „Frauen lieben Arschlöcher und sind unterwürfig“ zu fahren. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass die Protagonistin kritisiert, dass der Neuling ein Botaniker ist und dieser gutaussehende Mensch mit so einem langweiligen Thema nicht zusammenpassen würde. Auch das ein sehr krasses Klischee. Es fiel in der Vergangenheit schon anderen Lesern auf, wie eine Art Bashing von Naturwissenschaften in Büchern an der Tagesordnung zu stehen scheint. Dass gutaussehende Menschen sich nicht dafür interessieren könnten oder das nur etwas für „Loser“ wäre, ist eine Ansicht, die für mich wie aus dem vorherigen Jahrhundert anmutet. Der für mich größte Aufreger war jedoch das Thema Essen. Auch, wenn die Autorin im Schlusssatz nochmal eine Kurve bekommen wollte zu den im Buch getätigten Äußerungen, reichte das nicht für mich aus, die Brisanz des Themas zu verringern. In diesem Buch wird von den Protagonisten wirklich zu jeder Gelegenheit betont, wie ekelhaft und widerlich sie gesundes Essen finden würden. Im selben Atemzug werden sie meist nicht müde zu betonen, wie lecker und toll Fastfood wäre. Dabei werden so krasse Aussagen getroffen, dass Salz zum Glück gesunden Geschmack übertüncht oder dass sie sich nach 100% Zucker oder dem metallischen Geschmack von Zusatzstoffen sehnen, dass es ehrlich gesagt für mich als Leser nicht mehr angenehm zu lesen war. Ich, als Betroffene mehrerer seltener Intoleranzen, habe gelernt, wie sehr diese ungesunde Ernährung unseren Darm schädigt. Ich halte es für unverantwortlich, in einem Buch für eine so junge Zielgruppe von Fastfood, Zucker und Zusatzstoffen zu schwärmen, wo in unserer Gesellschaft doch mittlerweile 50-80% der Menschen mindestens eine Lebensmittelintoleranz haben. Pädagogisch ist das alles andere als wertvoll.
FAZIT:
Rückblickend muss ich sagen, dass der Klappentext ein komplett anderes Bild von dem Buch zeichnet, als es dann tatsächlich war. Im Klappentext wird eine Textstelle zitiert, die relativ spät im Buch ihren Platz findet. So wird suggeriert, dass der Fokus des Buchs auf dem Aufdecken der Lügen und der gespielten Realität im Ray liegt. Wer auf eine Story alá Truman-Show hofft, wird hier allerdings nicht zufrieden sein. Der Fokus liegt klar au der Liebesgeschichte und der Rest läuft nebenher. Das fand ich sehr schade. Auch die mittlerweile überreizte Konstellation der Dreiecksbeziehung war für mich etwas aus der Zeit gefallen. Die kritischen Passagen taten ihr Übriges und zwischendurch war ich am Überlegen, das Buch abzubrechen. Tatsächlich gewann es aber kurz vorm Ende nochmal an Fahrt, weswegen ich es zwischenzeitlich wirklich angenehm zu lesen fand. Alles in allem wurde hier allerdings nicht das Potenzial ausgeschöpft, was die Geschichte mit sich brachte. Mir fehlte es an Tiefe und mehr Auseinandersetzung mit dem multimediapsychologischen Aspekt. Das Buch und ich wurden einfach keine Freunde, obwohl ich es wirklich wollte.
Ein Buch mit einer spannenden und guten Grundidee, die an die bekannte „Truman-Show“ erinnert. Das Potenzial wurde leider nicht genutzt, schwache Dialoge, blasse Charaktere und fehlende Tiefe ließen mich enttäuscht zurück. Pädagogisch sehe ich einige Aussagen in diesem Werk als sehr kritisch. Da der Fokus der Geschichte außerdem mehr auf der Liebesgeschichte lag, fand ich mit dem Buch letztendlich einfach nicht zusammen.
nachdem ich im Rahmen des Frühjahrsputz-Bingos den ersten Teil der Dilogie „Iron Flowers“ las, beschloss ich nun, den zweiten Teil endlich auch zu lesen. Wie mir der Nachfolger und gleichzeitig das Finale gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Iron Flowers – Die Kriegerinnen
Autor/in: Tracy Banghart
Übersetzer/in: Anna Julia Strüh
Anzahl der Seiten: 400 Seiten
Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
Ausgabe: 1. Auflage (Januar 2019)
Genre: Dystopie
INHALT:
*** Achtung! Es handelt sich um den zweiten und letzten Band – evtl. Spoiler zum vorherigen Band vorhanden! ***
Nach den Geschehnissen des ersten Bandes befindet sich Serina weiterhin auf der Gefängnisinsel. Der erste Band endete damit, dass Nomi nach den Ereignissen am Hof auf eben diese Insel gebracht wird. Mit ihr an Bord des Schiffes sind der lebensgefährlich verletzte Malachi und eine weitere Grace. Während Nomi versucht, Malachi am Leben zu erhalten und einen Ausweg aus der Situation zu finden, hat Serina mit den anderen Gefangenen eine Rebellion angezettelt und sie schmieden einen Plan, wie sie die Insel unter ihre Kontrolle bringen. Schließlich treffen die Schwestern auf der Insel wieder aufeinander, was im Leser eine tiefgehende Freude auslöst. Diese währt jedoch nicht lang, denn die Schwestern verfolgen ganz unterschiedliche Ziele, um ihr Land und die Bevölkerung sowie die Gefangenen der Insel zu befreien. So trennen sich die Wege erneut und während Serina die Frauen der Insel in ein anderes Land bringen will, versuchen Nomi und Malachi die Unterstützung eines Regiments zu erlangen, um seinen Bruder vom Thron zu stürzen. Warum die Schwestern unter anderen Umständen als geplant wieder zusammenfinden, ob sie es schaffen den falschen Thronfolger zu stürzen und mehr Rechte für die Frauen des Landes zu erkämpfen, das dürft ihr aber gern selbst lesen.
SCHREIBSTIL:
Der Schreibstil war schon wie im ersten Band sehr klar, ohne Schnörkel und las sich schnell weg. Allerdings konnte mich der zweite Band auch sehr viel weniger fesseln. Manchmal fühlte ich mich sogar etwas gelangweilt. Die Entscheidungen der Charaktere waren mir dieses Mal zu klischeehaft, es fehlte mir an überraschenden Wendungen wie im ersten Teil. Spannung war zwar gegeben, aber nicht in dem Maße, wie ich es erhofft hatte. Eines der größten Mankos war für mich, dass die Frauen sich ihre Rechte sehr brutal – also mit viel Gewalt – erkämpfen und danach keine Reflektion oder Auseinandersetzung damit erfolgte. Ich hätte mir da irgendwie einen moralischeren Umgang mit der Situation gewünscht, beispielsweise, dass sie ihre Ziele erreichen, aber für immer mit ihren schrecklichen Taten zurechtkommen müssen. Ich fand die Darstellung der Gewalt im zweiten Band sehr glorifiziert und heroisch, was ich so nicht als gut bewerten kann.
FAZIT:
Der zweite Teil war deutlich schwächer als der erste Band und ich war wirklich etwas enttäuscht, dass das Potential nicht ausgeschöpft wurde. Die Geschichte hätte doch einen deutlich reiferen Umgang mit dem Thema Frauenrechte und Gleichberechtigung hergegeben. Schade, dass die Umsetzung dann so lieblos und wenig moralisch erfolgte. Die Charaktere waren wirklich super und das Buch konnte unterhalten, abschließend fehlte mir allerdings noch etwas Tiefe.
Ein schwächerer Band als der Auftakt und deshalb ein etwas enttäuschendes Finale. Zu wenig überraschen, zwar spannend aber an einigen Stellen zu wenig reflektiert. Schade. Ein unterhaltsames Buch, was sein Potential leider nicht nutzen konnte.
ich kann nun stolz verkünden, dass ich den letzten Band der Disney-Villians-Reihe gelesen habe. Endlich ist dieses Projekt abgeschlossen und ich kann mich wieder neuen zuwenden. Der letzte Band der Reihe beschäftigt sich mit den verdrehten Schwestern, die überall ihre Finger im Spiel hatten. Wie mir das Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Das Geheimnis der Schwestern
Autor/in: Serena Valentino
Anzahl der Seiten: 288 Seiten
Verlag: Carlsen Verlag
Ausgabe: 1. Auflage (2020)
Genre: Fantasy, Jugendbuch, Disney
INHALT:
Der letzte Band beleuchtet nicht die Vorgeschichte eines spezifischen Disney-Bösewichts, so wie es in den anderen Bänden der Fall war. Hier wird der Fokus auf die geheimnisvollen und verdrehten drei Hexenschwestern gelegt, die in jedem Band auftauchten und scheinbar überall ihre Finger im Spiel hatten. Wer sind diese drei Schwestern? Und warum sind sie offenbar voller Hass und abgrundtiefer Boshaftigkeit? Das wird hier versucht, zu erklären. Wirklich tief hat mich das Buch dabei nicht berührt, aber es war wirklich spannend, die Geschichte hinter den Hexen zu erfahren. Am Ende hat dann doch alles Sinn ergeben und ich konnte mich mit den Erklärungen zufriedengeben. Ich möchte gar nicht so viel über die Handlung verraten, nur so viel: Es kommen einige bekannte Gesichter aus den vorherigen Bänden vor.
Jedem Kapitel wird eine wunderschöne Illustration vorangestellt. Am Anfang des Buchs findet sich zudem ein Stammbaum und eine Karte auf der die Disney-Königreiche verzeichnet sind.
SCHREIBSTIL:
Der Schreibstil war spannend und hatte die ganze Zeit eine düstere unterschwellige Note, welche sicherlich das Finale nochmals unterstreichen sollte. Die Märchen-Atmosphäre aus dem vorherigen Band war nicht mehr ganz so stark vorhanden und auch das bisschen Tiefgang, was beim vorletzten Band vorhanden war, ist hier leider für mich nicht gegeben gewesen. Da hätte ich mir manchmal noch mehr Infos gewünscht. So blieb es wie auch schon die anderen Bände sehr oberflächlich, jedoch eine Geschichte mit Unterhaltungswert. Vom Stil her ist auch der letzte Band eher ein Kinderbuch als ein Buch für Erwachsene, trotzdem thematisiert es gewisse Brutalität, die ich einem Kind nicht unbedingt zumuten wöllte. Daher fällt es mir – wie bei den Vorbänden – sehr schwer, diesen Stil einzuordnen.
FAZIT:
Der letzte Band war aus meiner Sicht zwar etwas schwächer als der erste und vorletzte Band, allerdings wartet er dafür mit einer unglaublich tollen grafischen Untermalung auf. Natürlich ist die Geschichte wie bei allen Büchern der Reihe nicht mit einem ausgeprägten Tiefgang zu verbinden, aber sie unterhält und lässt den Leser einen anderen Blick in das Disney-Universum werfen. Ein gelungener Abschluss ist dieses Buch nun für die gesamten Bände.
Ein gelungener Abschluss der Reihe, auch wenn er mich nicht vollständig abholen konnte. Endlich wurde das Geheimnis um die Hexenschwestern gelüftet. Ich hätte mir zwar mehr Tiefe gewünscht, bin mit der Umsetzung aber dennoch recht zufrieden, da ich unterhalten wurde.
endlich habe ich mich dazu durchringen können, die Fortsetzungen der Disney-Villians-Reihe zu lesen, um dieses Projekt endlich abzuschließen. Dieses Mal möchte ich euch den vorletzten Band „Das verzauberte Haar“ vorstellen, in dem sich alles um die Vorgeschichte von Gothel aus „Rapunzel neu verföhnt“ dreht. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Das verzauberte Haar
Autor/in: Serena Valentino
Anzahl der Seiten: 384 Seiten
Verlag: Carlsen Verlag
Ausgabe: 1. Auflage (2020)
Genre: Fantasy, Jugendbuch, Disney
INHALT:
Der fünfte und vorletzte Band der Disney-Villians-Reihe dreht sich um Gothel. Der Leser taucht also in die Welt von Rapunzel ein und verfolgt die kleine Gothel und ihre Schwestern beim Aufwachsen. Sie stehen unter enormen Druck, da ihre Mutter eine sehr mächtige und strenge Hexe ist, deren Ansprüchen sie nie gerecht werden. Dabei nimmt Gothel für ihre Mutter eine geheimnisvolle Schlüsselrolle ein, die sich erst später erschließt.
Gothel lebt hier mit ihren Schwestern im Wald der Toten, verbringt ihre Tage in einem Anwesen, umgeben von Untoten und Grabsteinen. Den Wald dürfen die Schwestern nicht verlassen. Eine der Schwestern sehnt sich allerdings nach einem anderen Leben und Gothel liebt ihre Schwestern so innig, dass sie ihnen jeden Wunsch erfüllen würde – gleichzeitig ist der Wunsch in ihrem Herzen sehr stark, genau so viel Macht zu besitzen, wie ihre Mutter und eine der größten Hexen zu werden.
Mehr oder weniger beabsichtigt gerät Gothel zwischen ihre eigenen inneren Fronten und begibt sich auf einen dunklen Pfad, den sie nur schwerlich wieder verlassen kann. Die Liebe zu ihren Schwestern treibt sie stets an, doch wird sie sich dabei vielleicht sogar selbst verlieren?
SCHREIBSTIL:
Der Stil ist nicht sehr detailliert und hat eher Kinderbuchcharakter. Dennoch konnte mich die Handlung und die Geschichte um Gothel fesseln und bei der Stange halten, auch wenn einige Fragen offen blieben und die Schilderungen im Allgemeinen sehr oberflächlich blieben. Die Einfachheit der Geschichte macht die Handlung allerdings auch leicht zugänglich und das erste Mal konnte die Autorin in mir echte Emotionen wecken. Somit hatte ich bei diesem Band endlich dieses bekannte Disney-Gefühl. Gothel als Protagonistin hat mir sehr gefallen und sogar etwas Tiefe entwickelt, allerdings blieben viele Nebenfiguren eher blass und gleichartig. Letztlich komme ich aber nicht umhin, zuzugeben, dass mich das Buch schlichtweg unterhalten hat. 🙂
FAZIT:
Dieser Band war für mich mit Abstand der Beste der gesamten Reihe, da er meine Erwartungen erfüllt hat. Es wurde wirklich fast ausschließlich die Vorgeschichte von Gothel erzählt und selbst die drei mysteriösem Hexenschwestern, die ich in den anderen Bänden oft deplatziert fand, fügten sich hier schlüssig in die Geschichte ein. Ich habe mit Gothel mitgefiebert und gelitten und kann tatsächlich besser verstehen, warum sie so „böse“ war. So eine Umsetzung hätte ich mir von den anderen Bänden auch gewünscht. Nun bin ich gespannt auf den letzten Band und hoffe, dass sich dort nun das Geheimnis um die drei Hexenschwestern auflöst und es am Ende alles einen Sinn ergibt.
Für mich der bisher beste und eingängiste Band der Reihe. Zu 90% wird wirklich die Vorgeschichte eines Disney-Böswichts dargestellt und keine Neuerzählung des Films abgeliefert. Super!
nach dem dramatischen Ende der Merle-Bücher hat Kai Meyer 2020 vielen Fans einen lang gehegten Traum erfüllt und eine Fortsetzung geschrieben. Ob es die Erwartungen vieler Fans erfüllte und wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Serafin – Das kalte Feuer
Autor/in: Kai Meyer
Anzahl der Seiten: 382 Seiten
Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
Ausgabe: 1. Auflage (2020)
Genre: Fantasy, Jugendbuch
INHALT:
*** Achtung! Es handelt sich um den vierten Band – evtl. Spoiler zum den vorherigen Bänden vorhanden! ***
Nach dem Ende der Merle-Trilogie wird die Reihe durch den Serafin-Band zur Tetralogie erweitert. Merle und Junipa reisen seit zwei Jahren durch die Spiegelwelt in andere Versionen von Venedig, um Merles Vater zu finden. Dabei treffen sie auch oft auf andere Versionen von sich selbst oder andere Charaktere aus ihrer Welt. In der Welt von Serafin tauchen die beiden in einem Kanal auf und er schafft es, Junipa zu retten, während Merle verschleppt wird. Ob Serafin, seine fliegende Katze Cagliostra und Junipa Merle retten können und deren Vater finden, dürfte ihr aber selbst lesen. Alles, was ich jetzt noch weiter über den Inhalt schreiben würde, würde zu viel verraten.
SCHREIBSTIL:
Selbst nach diesen vielen Jahren knüpft Kai Meyer nahtlos an den Schreibstil der Merle-Reihe an. Er konzentriert sich auch hier aufs Wesentliche und trotzdem ist das Buch sehr fantasievoll und tiefgreifend. Einige Entwicklungen haben mir als Leser das Herz gebrochen, aber ich fand sie sehr grandios. Jedoch muss man klar sagen, dass Kai Meyer nicht den offensichtlichen Weg gewählt hat, den sich viele Leser erhofft hatten. Ich bin sehr froh, dass er das nicht getan hat und freue mich, dass es mich trotzdem so abgeholt hat. Wieder einmal wurde extrem viel Fantasie und Spannung geboten. Ein Ereignis jagte das nächste, sodass ich förmlich an den Seiten klebte.
FAZIT:
Das Buch war so ganz anders, als ich das erwartet hatte und genau das machte es so phänomenal. Serafin steht hier zwar im Fokus, aber genau so ist Merle wieder die Protagonistin. Auch die anderen Charaktere sind mir wieder sehr ans Herz gewachsen. Wieder einmal bin ich fasziniert, wie viel auf diesen wenigen Seiten passiert ist. Ich bin immer noch total traurig, dass ich die Welt von Merle wieder verlassen musste, weil ich mich dort so heimisch gefühlt habe. Einige Fragen blieben für mich noch offen, weswegen ich hoffe, dass ein fünfter Band noch folgen wird. Eine unglaublich gelungeneFortsetzung, die einen ganz anderen Weg geht, als von vielen Fans erwartet. Genau diese Umsetzung macht das Buch aber so besonders. Offene Fragen lassen auf einen fünften Band hoffen. Jeder Merle-Fan sollte dieses Buch gelesen haben.
dem dritten und letzten Band der Merle-Reihe von Kai Meyer schaute ich mit gemischten Gefühlen entgegen. Auf der einen Seite konnte ich es kaum erwarte, weiterzulesen. Auf der anderen Seite hatte ich von vielen anderen Lesern gehört, dass dieser Band ein schockierendes Ende bereithalten sollte. Dieses war auch der Grund, warum sich viele Merle-Fans mit dem Ende nicht zufriedengeben konnten und von Kai Meyer immer wieder eine Fortsetzung verlangten. Wie mir der Abschlussband des Merle-Zyklus dann schlussendlich gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Merle – Das gläserne Wort
Autor/in: Kai Meyer
Anzahl der Seiten: 302 Seiten
Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
Ausgabe: 1. Auflage (2020)
Genre: Fantasy, Jugendbuch
INHALT:
*** Achtung! Es handelt sich um den dritten/letzten Band – evtl. Spoiler zu vorherigen Bänden vorhanden! ***
Nach den Abenteuern in Venedig und der Hölle, erreichen Merle und Serafin unabhängig voneinander Ägypten. Doch dieses Land der Pharaonen liegt unter tiefen Schneemassen begraben. Schnell wird klar, dass nur Winter, die Jahreszeit in Person, dafür verantwortlich sein kann. Merle, Serafin deren jeweilige Begleiter treffen nun wieder aufeinander und müssen sich gemeinsam dem Urvater der Sphinxen in den Labyrinthen der Pyramiden stellen. Doch dieser kann nur durch eine bestimmte Person bezwungen werden. Wie die Gruppe aus dem Schlamassel herausfindet, wer den Urvater der Sphinxen besiegen kann, was dies alles kostet und ob sie die Jahreszeit Sommer retten können – das lest ihr am Besten selbst
SCHREIBSTIL:
Der abschließende Band wird ebenso rasant und spannend erzählt, wie seine Vorgänger. Kai Meyer schafft es, selbst im letzten Teil noch neue Elemente mit der Hauptgeschichte zu verweben, ohne das der ständige Mix aus Religionen, Symbolen und Fabelwesen langweilig werden könnte. Die zahlreichen unterschiedlichen Charaktere sind stets vielschichtig, fantasievoll und wirken niemals farblos. Das ist besonders aufgrund der niedrigen Seitenanzahl wirklich eine Kunst. Eine bunte Sammlung von Emotionen, eine dauerhafte und abwechslungsreiche Spannungskurve und die magische Handlung machen diese Reihe – und den Abschlussband – zu etwas ganz Besonderem.
FAZIT:
Der Abschluss der Merle-Reihe konnte mich wieder genau so begeistern wie der Auftakt. Ich war sehr traurig, dass ich keine weiteren Abenteuer mehr mit Merle erleben würde. Das angekündigte, schockierende Ende war letztendlich für mich persönlich nicht so schlimm wie gedacht. Zwar waren die Ereignisse tatsächlich schockierend, aber es war für mich ein akzeptables, nicht so genretypisches Ende, mit dem ich gut hätte leben können. Doch Kai Meyer hat mittlerweile den Ruf nach eine Fortsetzung gehört – mit „Serafin – Das kalte Feuer“ kam 2020 ein Nachfolgeband auf den Markt. Ob dieser die Erwartungen der Fans erfüllen kann? Das kann ich euch bald berichten, da er bereits bereit liegt. Der Abschluss der Reihe wartet mit allem auf, was die ersten zwei Bände besonders machte. Unglaubliche Fantasie, abwechslungsreiche Emotionen, Spannung pur – diese Reihe sollte jeder Fantasy-Fan gelesen haben.
es geht ruckzuck vorwärts mit dem Frühjahrsputz-Bingo! Das Buch „Auf der richtigen Seite“ von William Sutcliffe ist mir auf einem Schnäppchentisch als Mängelexemplar in die Hände gefallen. Mich hat das Cover irgendwie begeistert und der Klappentext hörte sich spannend an. Außerdem war es für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, weswegen ich mir dachte, dass es nicht so ein schlechtes Buch sein kann. Ob es mir letztendlich gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
Titel: Auf der richtigen Seite
Autor/in: William Sutcliffe
Übersetzer/in: Christiane Steen
Anzahl der Seiten: 346 Seiten
Verlag: Rowohlt Verlag
Ausgabe: Taschenbuch (2014)
Genre: Jugendroman
INHALT:
Der Leser lernt einen 13-jährigen Jungen kennen, der später in der Handlung auch einen Namen erhält. Lange Zeit jedoch bleibt er namenslos. Zunächst beobachtet der Leser dessen Alltag in einer Stadt, die durch ihre immer gleichen Häuser und das gepflegte äußere eine scheinbare Idylle darstellt. Diese wird nur durch die sogenannte Mauer unterbrochen, hinter der angeblich Menschen leben, die ihm und allen anderen Bewohnern nach dem Leben trachten und Bomben einschmuggeln wollen. Es gibt sogenannte Checkpoints, an denen man mit Erlaubnis auf die „andere Seite“ gelangen kann. Als der Fußball des Jungen auf eine hoch eingemauerte Baustelle fliegt, klettert er über die Absperrung, um ihn zurück zu holen, obwohl er weiß, dass es ihm nicht erlaubt ist. Auf der Baustelle findet er ein zerstörtes Haus, welches zur Hälfte planiert ist und einen mysteriösen Tunnel. Als er sich entscheidet, diesen Tunnel zu erkunden und so auf der „anderen Seite“ herauskommt, sieht er sich auf einmal mit einer völlig neuen Realität konfrontiert, die alles infragestellt, was er bisher kannte. Nicht nur sein Weltbild gerät ins Wanken, sondern er begibt sich in große Gefahr, um zu helfen und setzt dabei alles aufs Spiel. Es ist bezeichnend, dass der Protagonist gerade in dem Beginn dieser Schwierigkeiten einen Namen erhält.
SCHREIBSTIL:
Das Buch ist unheimlich emotionsstark und dicht geschrieben. Es passiert vielleicht nicht allzu viel in dem Buch, aber die Emotionen und Gedanken des Protagonisten zu jeder Situation werde sehr eingängig beschrieben. Dieser tiefgehende Schreibstil macht das Buch aus und zu etwas besonderem. Meiner Meinung nach war es völlig zurecht für den Preis nominiert. Die Atmosphäre im Buch ist mysteriös, ja fast schon erdrückend, da der Leser kaum Informationen über die Welt bekommt, in der die Handlung stattfindet. Lediglich kleinere Fetzen werden dem Leser ab und zu hingeworfen, sodass sich ein diffuses Bild ergibt und erahnt werden kann, um welches Setting es sich handeln könnte. Schlussendlich wird in der Danksagung ein Bezug zu Israel und dessen Besatzungszonen genannt, sodass sich die Ahnungen bestätigt finden. Die fehlenden Informationen zur Welt machen das Buch leider etwas unscharf und die offenen Fragen werden leider auch am Ende nicht beantwortet, was mich etwas enttäuschte. Auch fand ich das Ende sehr abrupt. In der Handlung wird sich für jegliche Emotionen und Ereignisse sehr viel Zeit genommen, während das Ende sehr schnell abgehandelt wird. Hier hätte ich mir mehr Raum für Erklärungen und Emotionen gewünscht.
FAZIT:
Das Buch behandelt eine große Themenvielfalt. Es werden unter anderem Kriegsgebiete und -zustände, Gewalt in Familien und auf der Straße, Patchworkfamilien, Tod, Krankheit, Armut, Erwachsenwerden, Toleranz und Diskriminierung angesprochen. All das wird verpackt in eine spannende Handlung um diesen 13-jährigen Jungen. Er wächst durch die Erlebnisse schnell von einem Kind zum reifen jungen Mann heran und tut das einzig Richtige: Er verhält sich moralisch korrekt und hört auf sein Herz. Er reißt die Mauer in seinem Verstand nieder, die ihn von der real besetzten Stadt trennt. Dieser Mut kostet ihn jedoch viel und der Leser stellt sich unweigerlich die Frage: War es das wert? Ein starkes Jugendbuch, welches hart, aber ebenso berührend schildert, dass es nicht DIE richtige Seite gibt. Es steht ein für Menschlichkeit über Grenzen hinweg und zeigt, was einzelne Menschen bewegen können und bereit sind dafür zu opfern. Lediglich das Ende hat das Potenzial nicht ausgeschöpft. Lesenswert!