Rezension – „Heartless – Die Seele der Magie“ von Sara Wolf

Meine lieben Leser,

im Rahmen des Frühjahrsputz-Bingos 2022 habe ich als zweites Buch den finalen Band der Heartless-Reihe ausgelost bekommen. Wie mir dieses Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Heartless – Die Seele der Magie
  • Autor/in: Sara Wolf
  • Anzahl der Seiten: 544 Seiten
  • Verlag: Ravensburger Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Juli 2021)
  • Genre: Fantasy

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um den finalen Teil einer Reihe. Eventuell Spoiler zu vorherigen Bänden enthalten. ***

Die Heartless-Reihe konnte mich bereits in den vorherigen Bänden durch eine spannende Idee als Basis und ihre Charaktere überzeugen. Ich war deshalb wirklich unheimlich gespannt auf den letzten Band der Reihe.
Sera und ihre Gefährten sehen sich Varia und dem Knochenbaum als unbezwingbar anmutenden Gegner gegenüber. Da sie dadurch nun auch die Valkeraxe befehligt, stehen sie nun vor einer Aufgabe, die mehr als einschüchternd wirkt. Sie brauchen Verbündete – und wer wäre da geeigneter als die Hexen, die mächtig und magiebegabt sind und auch die Beneather, die seit Jahrhunderten die Jagd auf Valkeraxe zu ihrer Religion erhoben haben. Diese beiden Parteien zu überzeugen wird allerdings in mehr als einer Hinsicht zur Herausforderung.
Außerdem kämpfen die Helden der Geschichte jeder für sich mit ihren eigenen Dämonen und auch die Liebe zwischen Lucien und Sera wird immer mehr auf die Probe gestellt. Sera muss im Kampf gegen das Böse über sich hinauswachsen und erkennt bald, was sie alles aufgeben muss, um die Menschen in ihrer Welt und ihre Liebsten zu retten …

Die Geschichte ist angelehnt an das Märchen „Die wilden Schwäne“ bzw. „Die sechs Schwäne“. Hier kann der versierte Leser durchaus einige Parallelen entdecken, die von der Autorin allerdings in ganz neuer Manier zu einem spannenden Plot zusammengestellt wurden.

SCHREIBSTIL:

Die Autorin schreibt wie gewohnt sehr spannend, findet teilweise blumige Umschreibungen und vor allem die Dialoge zwischen den Personen haben mir teils sehr gut gefallen. Dennoch strahlt der Schreibstil auch eine gewisse Kälte, Düsternis und Distanz aus, da ohne Umschweife erzählt wird – manchmal auch Brutalitäten. Allgemein ist dieses Buch anders, als es der Einband vermuten lässt. Die Cover wirken etwas kitschig, durch das Kristallherz entsteht der Eindruck, es könnte eine romantisch-blumige Geschichte sein, was aber absolut nicht stimmt. Zwar ist Romantik vorhanden, aber das Buch ist keineswegs etwas für sanfte Gemüter. Es ist brutal, blutig und sehr düster – es strahlt allgemeine eine gewisse Melancholie aus.

FAZIT:

Der letzte Band hat einige Enthüllungen parat gehalten und somit die Fragen, die in den vorherigen Bänden aufgeworfen wurden, beantwortet. Dadurch wurde die Geschichte rund. Die Charaktere haben im Finale nochmals mehr Tiefe erhalten und die Spannung kam ebenfalls nicht zu kurz. Ein wirklich toller Abschluss für diese besondere Reihe, die aus dem Mainstream hervorsticht.

Ein gelungener Abschluss für eine ganz besondere Reihe. Spannung, große Gefühle, Enthüllungen und ein überwältigendes Ende. Ich kann auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Dein falsches Herz“ von Stephanie Scott

Meine lieben Leser,

ich habe mich wieder mal aus meiner Lese-Komfortzone hinaus begeben und einen normalen Roman zur Hand genommen. Das Cover und der Klappentext von „Dein falsches Herz“ von Stephanie Scott hatten es mir einfach angetan. Wie es mir schlussendlich gefallen habt, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Dein falsches Herz
  • Autor/in: Stephanie Scott
  • Anzahl der Seiten: 448 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Februar 2022)
  • Genre: Roman, Kriminalgeschichte, Familiendrama

INHALT:

In diesem Buch geht es um eine große Liebe und ein ebenso großes Familiengeheimnis. Denn als Sumiko zufällig ans Telefon geht, als ihr Großvater einen Anruf erhält, spricht sie mit einer Justizbeamtin. Auf einmal kommen die Steine ins Rollen und sie erfährt, dass ihre Mutter ermordet wurde, wovon sie bisher nichts wusste. Nun will sie mehr über die Umstände und den Mörder erfahren und deckt dabei auch Probleme in ihrer Familie auf.
Parallel dazu wird die Liebesgeschichte von Sumikos Mutter erzählt. Ein Ehesaboteur wurde auf sie angesetzt, doch er entwickelt echte Gefühle für sie. Kann diese Liebe Bestand haben?
Richtig kompliziert wird es, als Sumiko herausfindet, dass eben dieser Saboteur der Mörder ihrer Mutter sein soll. Sie versucht, Klarheit in die Situation zu bringen und der Leser begleitet sie auf einer verwirrenden und zugleich spannenden Reise in die Gefühlswelt einer ganzen Familie.

SCHREIBSTIL:

Die zwei Erzählstränge machen das Buch sehr interessant, denn neue Informationen erhält der Leser durch diese sich ergänzenden Handlungen. Mit Sumiko habe ich die ganze Zeit mitgefiebert und das Buch ist nicht nur gefühlvoll und spannend, sondern arbeitet auch mit vielen kleinen Details, die irgendwann im Verlauf der Handlung nochmals aufgegriffen werden. Ein sehr feinsinniger Roman, der vor allem die Beziehungen zwischen allen Charakteren in den Fokus stellt.

FAZIT:

Das Buch ist ein wirklich tolles Debüt und konnte mich wirklich begeistern. Leider war das Ende meiner Meinung nach zu schwach für die restliche starke Handlung. Die Auflösung, wer und warum Sumikos Mutter getötet hat, hat mich dann irgendwie doch etwas enttäuscht zurückgelassen.
Dennoch ist es eine empfehlenswerte Lektüre, die mich überrascht hat und das auch fernab meiner typischen Genres.

Eine feinsinnige Kriminalgeschichte, die den Fokus auf die Beziehungen der Charaktere legt. Vor allem der ausgefeilte Schreibstil hat mich bei diesem Debüt begeistert. Leider war das Ende etwas unausgereift und mir fehlten Wendungen, aber es war dennoch eine lohnende Lektüre.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Kriminalgeschichte: ♥♥♥♡♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Disney Dangerous Secrets – Das endlose Buch“ von Jennifer Donnelly

Meine lieben Leser,

wer mich länger kennt, weiß, dass ich als großer Disney-Fan die aktuellen Buchreihen sehr interessiert verfolge. Während ich bei der „Villians“-Reihe fast komplett durch bin mit den Bänden, wartet die „Twisted-Tales“-Reihe noch auf dem SuB. Und jetzt hat sich die neue Reihe „Dangerous Secrets“ auch noch dazwischen gemogelt. Gestartet bin ich mit dem Band „Das endlose Buch“ – eine ausgekoppelte Geschichte aus „Die Schöne und das Biest“. Wie sie mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Disney Dangerous Secrets: Das endlose Buch
  • Autor/in: Jennifer Donnelly
  • Anzahl der Seiten: 352 Seiten
  • Verlag: Carlsen Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Januar 2022)
  • Genre: Fantasy

INHALT:

Das Buch spielt sozusagen mitten im Film von „Die Schöne und das Biest“ und setzt direkt dort an, wo das Biest die riesige Bibliothek Belle zum Geschenk macht. Belle findet nun in dieser ergänzenden Geschichte in der Bibliothek ein mysteriöses Buch namens Nevermore und verliert sich darin. Sie fühlt sich trotz der Gesellschaft im Schloss einsam und vermisst ihren Vater, weshalb sie sich in Nevermore flüchtet. Dieses Buch ist magisch und sie kann es nicht nur lesen, sondern physisch betreten. Dort lernt sie die Comtesse und deren Freunde und Bediensteten kennen. In Nevermore geschehen immer wieder merkwürdige Dinge – es scheint nicht mit rechten Dingen zuzugehen, doch Belle ist von ihren Gefühlen so verblendet, dass sie gar nicht merkt, dass die Comtesse etwas Furchtbares im Schilde führt. Denn sie ist nicht die Person, für die sie sich ausgibt …

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist angenehm, aber zugegeben ist die Geschichte recht düster gestaltet und meiner Meinung nach nichts für kleinere Kinder. Jugendliche sollten damit umgehen können, zumal diese aufgrund des großen Druckes wahrscheinlich auch die Zielgruppe für das Buch sind. Durch den großen Druck liest sich das Buch auch recht schnell weg, ist als Abendlektüre geeignet und ich empfand es auch so, dass beim Lesen ein heimeliges Gefühl entstanden ist.

FAZIT:

Eine wirklich gute Ergänzung zum bekannten Disney-Film. Es hat mir erstaunlich gut gefallen, obwohl ich der Villians-Reihe und den Realverfilmungen eher kritisch gegenüberstehe. Doch dieses Buch wurde wirklich sehr passend umgesetzt und fügt sich schlüssig in die Ausgangsgeschichte ein. Ein bisschen mehr Tiefe wäre natürlich schön gewesen, aber es ist ein Jugendbuch und sollte daher nicht zu kritisch betrachtet werden.

Eine erstaunlich gute Umsetzung einer Ergänzung zum Film „Die Schöne und das Biest“. Recht düster, nichts für kleine Kinder, dafür aber umso mehr für die ältere Generation Disney-Fans. Kann es für gemütliche Lesestunden empfehlen.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasie: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 3,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Seele aus Donner“ von Marie Rapp

Meine lieben Leser,

endlich, endlich war es soweit! Der finale Band der Seelen-Saga war erschienen und ich musste ihn mir natürlich sofort unter den Nagel reißen und schmökern. Heute erzähle ich euch endlich, wie er mir gefallen hat – alles weitere lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Seele aus Donner
  • Autor/in: Marie Rapp
  • Anzahl der Seiten: 684 Seiten
  • Verlag: Selfpublisher
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Fantasy

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um einen vierten Teil! Eventuelle Spoiler zu Band 1-3 vorhanden. ***

Im vierten und finalen Band der Seelen-Saga müssen sich Lena und ihre Freunde erstmal wieder sortieren nach den Ereignissen im vorhergehenden Band. Lena hadert immer wieder mit sich, aufgrund ihrer geistigen Bindung zu Ronen. Außerdem fühlt sie sich immer noch etwas hin- und hergerissen zwischen den Gefühlen zu Lukas, die ihr selbst gehören und denen zu Darian, die zumindest teilweise Tamina zugehörig scheinen.
Zusammen mit den anderen versuchen sie eine adäquate Verteidigung zu schaffen, um sich gegen Ronen zu wappnen. Dazu versuchen sie auch, verschiedene Verbündete zu finden. Doch auch Ronen bleibt nicht untätig.
Letztendlich sieht sich Lena einem Kampf unweigerlich gegenüber und am Ende zählt nur noch, ob Ronen oder die Avindan den Sieg davontragen können.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist, wie bereits in den Vorgängern, sehr dicht und gehaltvoll, aber auch flüssig und daher angenehm zu lesen. Die Sprache ist detailliert und hat eine gute Qualität, die Seiten sind eng bedruckt und das Buch bietet genug Stoff für viele Tage Lektüre.
Die Autorin hat es wieder geschafft, mich durch einige Wendungen zu überzeugen, auch wenn die Handlung am Anfang etwas in Schwung kommen musste. Gerade am Ende wurde ich mit einem Finale überrascht, welches sehr emotional wurde – viele Personen starben, von denen ich es nicht erwartet hatte – und ich habe sogar ein paar Tränchen in den Augen gehabt.

FAZIT:

Auch, wenn ich selbst nach der längeren Pause zwischen Band 3 und 4 erstmal wieder in die Welt der Avindan finden musste, gelang mir das doch recht schnell – wahrscheinlich auch aufgrund des sehr angenehmen Schreibstils der Autorin, der mir immer das Gefühl von Nachhausekommen gibt. Nachdem die Geschichte an Fahrt aufgenommen hatte, wurde ich einige Male überrascht und das Finale war genau das, was die Fans sich aus meiner Sicht gewünscht haben. Ein echter Showdown, voller Spannung und Emotionen – und einigen Überraschungen.

Ein würdiger Abschluss für die Seelen-Saga. Der Anfang musste etwas in Schwung kommen, danach war es wie gewohnt angenehm zu lesen, mit Wendungen versehen und das Finale war für mich wirklich erwartungsgemäß schön und fantasievoll, aber auch ein kleines Bisschen schmerzhaft.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♥
Fantasie: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Six Crimson Cranes“ von Elizabeth Lim

Meine lieben Leser,

mit der lieben Gabriela von Buchperlenblog habe ich ein ganz besonderes Experiment gewagt. Ich habe mein erstes englischsprachiges Buch gelesen. Ich habe mich vorher nie rangetraut und im Folgenden lest ihr, wie mir das Buch und mein Versuch gefallen haben.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Six Crimson Cranes
  • Autor/in: Elizabeth Lim
  • Anzahl der Seiten: 456 Seiten
  • Verlag: Alfred A. Knopf Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Juli 2021)
  • Genre: Fantasy

INHALT:

Im Buch geht es um Shiori, eine Prinzessin, die vor ihrer Verlobungszeremonie ausreißt und dabei in einen See fällt. Dort trifft sie auf einen Drachen und ab diesem Zeitpunkt überschlagen sich die Ereignisse. Sie wird verflucht, lebt fortan stumm und mit einer Holzschüssel auf dem Kopf fernab ihrer Heimat, während ihre sechs Brüder ihr Dasein als Kraniche fristen.
Nun muss sie sich nicht nur allein durchschlagen, sondern auch einen Weg zu ihren Brüdern finden und herausfinden, wie der Fluch gelöst werden kann. Immer an ihrer Seite ist der kleine Papierkranich Kiki.

Die Geschichte ist angelehnt an das Märchen „Die wilden Schwäne“ bzw. „Die sechs Schwäne“. Hier kann der versierte Leser durchaus einige Parallelen entdecken, die von der Autorin allerdings in ganz neuer Manier zu einem spannenden Plot zusammengestellt wurden.

SCHREIBSTIL:

Erstmal muss ich sagen, dass ich doch nach der Anlaufzeit erstaunlich gut mit der anderen Sprache klarkam. Die Handlung versteht man auch, wenn man nicht jedes Wort wortwörtlich übersetzen kann. Also ein positives Fazit. Deutsch ziehe ich aber dennoch vor, auch wenn die englische Lektüre deutlich entspannter war als gedacht.
Das Buch war auch sehr eingängig geschrieben, sodass es eine tolle Abendlektüre war. Eine Liebesgeschichte war zwar vorhanden, aber genau so zart wie eine Kirschblüte, sodass sie nicht aufdringlich war und der Haupthandlung genügend Raum gab. Die Handlung war gespickt mit liebevollen asiatischen Details, die einen unweigerlich an Japan erinnern, sei es das Essen, Bräuche oder Figuren und Kleidung – wirklich märchenhaft.

FAZIT:

Das Buch hatte zwar mittig ein paar kleinere Längen, was allerdings durch die magische Geschichte wettgemacht wurde. Die Autorin hat hier ein wirklich spannendes und detailverliebtes Werk geschaffen, in das es sich meiner Meinung nach einzutauchen lohnt. Die asiatischen Elemente an jeder Ecke haben mich natürlich nochmal zusätzlich begeistert. Kiki und Shiori haben sich auf jeden Fall einen Platz in meinem Herzen gesichert und es war sehr abwechslungsreich, ihnen auf ihrer Reise zu folgen.
Ein wirklich tolles Buch, dass ich euch nur empfehlen kann!

Eine Neuinterpretation eines alten Märchens – magisch, spannend und mit asiatischen Elementen aufgefrischt. Eine gelungene Umsetzung, die Lust auf die Fortsetzung macht!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss

Meine lieben Leser,

das Buch „Der Name des Windes“ und dessen Nachfolger sind nicht nur sehr bekannt, sondern auch sehr beliebt. Ich hatte mir letztes Jahr die Luxusausgabe gegönnt und muss sagen, dass alleine die Gestaltung ein riesiges Lob verdient hat. Natürlich war ich neugierig, ob die Geschichte ihrem Hype gerecht wird. Wie sie mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Name des Windes
  • Autor/in: Patrick Rothfuss
  • Übersetzer/in: Jochen Schwarzer, Hans-Ulrich Möhring
  • Anzahl der Seiten: 864 Seiten
  • Verlag: Klett Cotta Verlag / Hobbit Presse
  • Ausgabe: 1. Auflage (September 2020)
  • Genre: High Fantasy

INHALT:

Im Buch „Der Name des Windes“ werden die Geschehnisse der Haupthandlung über eine Rahmenhandlung erzählt und ergänzt.
Direkt zum Anfang des Werkes betritt der Leser das Gasthaus des Wirtes Kvothe, seines Freundes Bast und erlebt mit, wie ein mysteriöser Gast das Etablissement erreicht. Es stellt sich heraus, dass dieser Fremde ein Chronist ist und weiterhin fügt es sich, dass Kvothe beginnt, ihm seine Geschichte zu erzählen. Einzige Bedingung: Er gibt ihm und dem Chronisten nur drei Tage und es soll genau so aufgeschrieben werden, wie Kvothe es erzählt. Danach beginnt er, von seiner Vergangenheit zu erzählen. Welche Geschichte Kvothe am ersten Tag im Wirtshaus zum Besten gibt, davon handelt dieser erste Band. In den Folgebänden wird dann auf die anderen beiden Tage eingegangen. Hier darf sich der deutsche Leser allerdings nicht täuschen lassen. Im Original sind bisher nur zwei Bände erschienen, im deutschsprachigen Raum wurde der zweite Band in zwei Bücher aufgeteilt. Auf den finalen dritten Band warten Fans schon sehr viele Jahre vergeblich. Der Autor hat zwar etwas ganz leicht angedeutet, aber es bleibt spannend, wann das Ende für uns erhältlich sein wird.
Zurück zum ersten Band: Kvothe erzählt beginnend bei seiner Kindheit von seinen Erfahrungen, Problemen und Herausforderungen. Er wächst als Kind von Spielleuten auf, beherrscht die Laute meisterhaft und hat schauspielerisches Talent. Diese Themen werden im weiteren Verlauf immer wieder mit der Handlung verwoben. Als sie auf einen mysteriösen Mann treffen, lernt Kvothe das erste Mal etwas über Magie und scheint sogar recht begabt zu sein. Als sich die Wege seines Meisters und ihm trennen, verspricht Kvothe ihm, die Universität zu besuchen. Doch dann erschüttert ein Schicksalsschlag Kvothes Leben und der Leser begleitet ihn auf einem wilden Ritt durch verschiedene Orte.
Auf seiner Reise wird Kvothe nicht nur an die Universität gelangen, sondern sich auch einen mehr oder minder zweifelhaften Namen dort machen. Er wird auf viele gute Gefährten treffen und auf mächtige Feinde. Spannend ist vor allem, dass immer wieder eine Wendung in der Geschichte vorkommt, wenn der Leser denkt, dass jetzt erst einmal Ruhe einkehren muss.
Schlussendlich wirft der erste Roman einige Fragen auf, die aber erst in den folgenden Bänden geklärt werden können. Ob das nun die Suche Kvothes nach den geheimnisvollen Chandrian ist oder die Beziehung zu einem rätselhaften Mächen – die Geschichte wird den Leser eine Weile nicht mehr loslassen und nachhallen.

SCHREIBSTIL:

Ich muss dazu sagen, dass mir schon seit langem keine Rezension mehr so schwer gefallen ist wie diese hier. Das liegt nicht nur an der wahnsinnig umfassenden, komplexen und magischen Geschichte an sich, sondern auch an dem so unfassbar tollen Schreibstil.
Der Autor schafft es, dass das Buch eine unglaubliche Atmosphäre ausstrahlt – mal düster, mal gemütlich, mal rätselhaft. Themen wie die Schauspielkunst oder die Musik werden sehr detailliert in die Erzählung eingebracht, ohne aber jemals langweilig zu werden. Sprachlich bietet das Buch ein hohes Niveau, sodass es nicht unbedingt eine typische Abendlektüre ist. Vieles spielt sich auch zwischen den Zeilen ab, so zum Beispiel die Beziehungen zwischen den Charakteren oder die wahren Gefühle Kvothes. Hier muss der Leser ein gewisses Gefühl für die ungesagten Botschaften entwickeln, um auch das Verhalten der einzelnen Personen nachvollziehen zu können – denn verständlich ist das nicht immer.
Etwas, was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Personen nicht nur einzigartig und besonders waren, sondern auch sehr kontrovers. Selbst Kvothe ist eine Figur, von der ich nicht sagen würde, dass es der typische Held bzw. Sympathieträger wäre. Er ist zuweilen arrogant, übermütig und trifft Entscheidungen, die den Leser herausfordern, indem dieser herausfinden muss, ob er das jetzt gerade in Ordnung findet. Trotzdem verfolgte ich es einfach unheimlich gern, wie Kvothe sich weiterentwickelte und wahrscheinlich tat die Rahmenhandlung auch ihr Übriges dazu. Hier wird vom alten Kvothe häufig auch rekapituliert und reflektiert, dass er sich in gewissen Situationen bspw. sehr naiv verhielt oder dass er bestimmte Dinge damals noch nicht ahnen konnte.
Die Rahmenhandlung wirft ebenso viele Fragen auf – die vielleicht größte, die das Leseerlebnis maßgeblich beeinflusst, ist wahrscheinlich die, wie Kvothe dazu kam, sein eigenes Gasthaus zu besitzen – also wie er in die Situation der Rahmenhandlung kam, wo man doch bisher nur die Erzählungen des ersten Tages kennt. Mir schwant da Böses, aber hier will ich gar nicht spoilern, das sollten wir alle selbst in den Folgebänden entdecken.

FAZIT:

Kennt ihr diese Fantasy-Bücher, die euch einfach nur sprachlos zurücklassen? Nicht nur wegen den Geschehnissen, sondern weil ihr auch traurig seid, dass ihr es schon durchgelesen habt? Das Buch „Der Name des Windes“ war mal wieder so ein Buch, das mir so vollkommen wirkte, dass ich Angst bekam, danach eine Weile keinen Gefallen an anderen Büchern zu finden. Ich war erstmal sprachlos, konnte meine Eindrücke nicht in Worte fassen und habe immer noch das Gefühl, dem Buch mit meiner Rezension nicht gerecht zu werden. Es hat mich auf jeden Fall nachhaltig begeistert und ich werde es jetzt noch etwas nachhallen lassen, bevor ich mich an den zweiten Band wage.

Ein absolutes Meisterwerk. Atmosphärisch, spannend, magisch. Niveauvoll geschrieben, viele Botschaften zwischen den Zeilen. Ein echter Genuss und nur zu empfehlen. Eines meiner Jahreshighlights.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♥
Emotionen: ♥♥♥♥♥
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 5,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Fürimmerhaus“ von Kai Meyer

Meine lieben Leser,

was habe ich das neue Buch von Kai Meyer herbeigesehnt und dann habe ich mir die signierte Ausgabe mit Farbschnitt gegönnt. 🙂 Ich habe so gehofft, dass es mich begeistern wird. Ob es das getan hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Fürimmerhaus
  • Autor/in: Kai Meyer
  • Übersetzer/in:
  • Anzahl der Seiten: 384 Seiten
  • Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (29. September 2021)
  • Genre: Fantasy

INHALT:

In diesem Buch begleitet der Leser Carter, der völlig orienterungslos aus einem Brunnenschacht in eine Welt katapultiert wird. Er ist nackt. Er hat keine Erinnerungen. Nur seinen Namen weiß er.
Seine Umgebung ist merkwürdig und erstaunlich zugleich. Straßen und ein riesiges Gebäude, das Fürimmerhaus, wie er später erfährt, aber alles ist leer und einsam.
Dann begegnet Carter einem leuchtenden Mädchen, welches ihn zu ihren Freunden bringt. Auf dem Weg dorthin führt sie ihn auf sicheren Wegen, denn überall laufen Archonten herum, abstruse Wesen, die Hände als Köpfe besitzen und ihnen auf der Spur sind.
Die Gruppe, zu der das leuchtende Mädchen ihn bringt ist bunt zusammengewürfelt und nicht minder verrückt als der Rest dieser Welt. Eine Marionette ohne Fäden, ein muskulöser weißer Hase, eine Todkranke und noch zwei weitere Mitstreiter. Dieser illustren Truppe schließt sich Carter mehr oder weniger freiwillig an und es beginnt eine wilde, mysteriöse Verfolungsjagd durch das Fürimmerhaus. Die Archonten, die Eulenechse und der Zeigermann sind ihnen ständig auf den Fersen.
Warum und wovor die Gruppe der sogenannten Erlöser flieht, was es mit dem Fürimmerhaus auf sich hat und ob Carter seine Erinnerungen wiedererlangt, dürft ihr selbst lesen, denn ich möchte hier nichts vorweggreifen.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil von Kai Meyer ist gewohnt präzise, fantasievoll und ohne Schnörkel. Ebenso typisch ist die wilde Mischung von Fantasy-Elementen, aus der er seine Geschichten zusammensetzt. Wesen, die man so noch nirgendwo anders gelesen oder gesehen hat, Wortneuschöpfungen und ein ganz besonderer, eigener Charme in der Ausdrucksweise haben mich erneut verzaubert. Die Geschichte erinnerte mich teilweise an Alice im Wunderland, aufgrund von Charakteren und bestimmten Dialogen. Der Zusammenhalt und gemeinsame Weg der Gruppe erinnerte mich etwas an den Zauberer von Oz. Und die Gestaltung der Welt mit vielen Uhren, mechanischen Gerätschaften und die düstere Atmosphäre spiegelten das Genre des Steam-Punk wieder.
Wieder einmal hat der Autor es geschafft, in wenig Seiten unheimlich viel Inhalt zu packen und damit eine dicht erzählte Geschichte geschaffen.

FAZIT:

Ein bisschen verrückt, ein bisschen abstrus, aber auch unheimlich liebenswert waren die Charaktere dieses Buches. An einigen Stellen fehlte mir zuweilen noch etwas Tempo in der Geschichte, aber es wurde trotzdem nie langweilig und ich war gefangen in der Welt des Fürimmerhauses. Sprachlich, aber auch von der Fantasie her war dieses Buch von Kai Meyer wieder mal ein absoluter Volltreffer für mich.

Eine gelungene Mischung aus Alice im Wunderland, Steam-Punk und einer unzertrennlichen illustren Gruppe aus Freunden wider Willen, die sich den Herausforderungen ihrer Geschichte stellen müssen. Verrückt, fantasievoll und besonders – ein typischer Meyer. Für mich eines meiner Jahreshighlights.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♥
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ von Walter Moers

Meine lieben Leser,

passend zur Weihnachtszeit hat mich ein wunderbares Buch erreicht, welches ich schon einige Zeit im Blick hatte. Es handelt sich um „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ von Walter Moers, welches die Geschichte „Die Stadt der träumenden Bücher“ aufgreift und deshalb wollte ich es natürlich unbedingt lesen.

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Vielen Dank an den Penguin Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Weihnachten auf der Lindwurmfeste
  • Autor/in: Walter Moers
  • Anzahl der Seiten: 112 Seiten
  • Verlag: Penguin Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (November 2018)
  • Genre: Fantasy

INHALT:

In diesem Buch begegnet der Leser alten Bekannten aus dem Buch „Die Stadt der träumenden Bücher“ von Walter Moers. Denn Hildegunst von Mythenmetz schreibt einen Brief an seinen guten Freund Hachmed Kibitzer. Darin legt er ihm dar, was das Hamoulimepp ist. Da es sich um ein Fest handelt, welches mit unserem Weihnachtsfest vergleichbar ist, bietet sich die Lektüre dieses Buches also vor allem in der Adventszeit an.
Im Brief lässt sich Hildegunst zwar eher negativ, aber nicht minder amüsant über das Hamoulimepp und die zugehörigen Bräuche aus. Schlussendlich findet er aber doch noch einige Punkte, die für ihn einfach zum Fest dazugehören und es unverwechselbar machen. Fast könnte es einem so vorkommen, dass hinter der empörten Fassade ein kleiner Mythenmetz eigentlich doch ganz begeistert vom Hamoulimepp ist, aber das darf jeder für sich zwischen den Zeilen lesen, wie er möchte.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist von Moers‘ anderen Büchern gewöhnt, sehr amüsant, einfallsreich und wortgewandt. Da mein Freund und ich das Buch gemeinsam gelesen haben, war es wirklich nochmal einen Ticken lustiger, denn einige Worte waren eine sprachliche Herausforderung beim Lesen. 😉
Wir hatten an den ausgefallenen Worten, den ausgeklügelten Formulierungen und der grafischen Gestaltung des Textes wirklich eine helle Freude und das Buch hat uns durch diesen ganz eigenen Charme und Witz überzeugt.

FAZIT:

Ein wirklich gelungenes, ergänzendes Buch zu der Reihe um Hildegunst von Mythenmetz. Das Buch ist sehr schmal, lässt sich also gut zwischendurch einbauen und ist liebevoll gestaltet. Für Fans der Reihe ist es wirklich toll, alte Bekannte aber auch bisher Unbekanntes zu entdecken, doch auch als Leser ohne Vorkenntnisse kann dieses Büchlein ein Genuss sein. Da es nicht auf den Geschehnissen der anderen Bände aufbaut, kann es meiner Meinung nach auch unabhängig davon gelesen werden und unterhält dabei trotzdem sehr gut.

Für mich und meinen Freund war es ein wirkliches Highlight. Das Buch passte einfach zu gut in die Adventszeit und konnte uns durch seinen besonderen Charme sehr gut unterhalten. Sprachlich war es wieder ein typischer Moers, wenn auch in komprimierter Form, da es „nur“ ein ergänzender Band ist.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Crown of Feathers – Die Töchter der Phönixreiter“ von Nicki Pau Preto

Meine lieben Leser,

ein ganz besonderes Buch möchte ich euch heute vorstellen, denn es hat mich sehr überraschen können, da meine Erwartungen aufgrund des Covers ganz anders waren. Alles weitere lest ihr im Folgenden.

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Vielen Dank an den cbj Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Crown of Feathers – Die Töchter der Phönixreiter
  • Autor/in: Nicki Pau Preto
  • Übersetzer/in: Gabriele Haefs
  • Anzahl der Seiten: 608 Seiten
  • Verlag: cbj Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (November 2021)
  • Genre: High Fantasy

INHALT:

Meine Rezension ist spoilerfrei und konzentriert sich auf den Anfang der Geschichte bzw. Tatsachen aus dem Klappentext.

Das Buch weckte aufgrund des Covers in mir erstmal etwas Skepsis. Denn die Gestaltung hätte ich eher einer seichten Romantasy-Geschichte zugeordnet. Dass es sich hier aber nicht um ein einfach gestricktes Jugendbuch handelt, sondern um High Fantasy, merkt der Leser recht schnell. Zum Einen ist die Schrift kleiner als bei Jugendbüchern üblich und zum Anderen ist die Handlung doch sehr komplex, sowohl von den Charakteren als auch vom Worldbuilding her.

Erzählt wird die Geschichte in drei wechselnden Perspektiven, wovon die Sicht von Veronyka den größten Teil ausmacht. Veronyka lebt versteckt im Wald mit ihrer Schwester Val. Die beiden verstecken sich vorm Imperium, welches nach einem großen Krieg an die Macht kam und damals die Phönixreiter auslöschte. Doch es regt sich Widerstand und die beiden Schwestern suchen nach verbliebenen Phönixeiern, um selbst Reiterinnen zu werden. Das Verhältnis der Schwestern ist von Anfang an eher ambivalent und als Leser fragt man sich unweigerlich, was wohl dahinterstecken mag. Durch Umstände, die ich hier nicht spoilern werde, wird Veronyka sich auf die Suche nach überlebenden Phönixreitern begeben und sich als Junge ausgeben, um in deren Mitte aufgenommen zu werden. Hier spürt der Leser vielleicht Erinnerungen an die bekannte Geschichte um Mulan, allerdings wirkt es keinesfalls nur abgekupfert, sondern fügt sich gut in die Handlung ein, es wirkt alles stimmig.
Eine weitere Perspektive ist die von Tristan, dem Sohn eines Kommandanten, der früher selbst ein Phönixreiter war und nun versucht, die verstreuten Überlebenden unter einer Fahne zu vereinen. Er möchte die Reiter wiederkehren lassen, stellt aber vor allem an seinen Sohn unrealistisch hohe Ansprüche im Gegensatz zu den anderen Lehrlingen. Auch diese Beziehung ist eher ambivalent, wird aber im Laufe der Geschichte aufgeklärt.
Die letzte Sicht, aus der hier die Geschichte erzählt wird, ist die von Sev. Er ist ebenfalls ein Animage, allerdings verteckt er seine Kräfte und dient als Soldat des Imperiums. So schützt er sich davor, ein Leibeigener zu werden. Seine Zerrissenheit zwischen dem verlorenen Ehrgefühl gegenüber den Reitern und seinem Lebenserhaltungstrieb werden ein Thema, genau so wie seine Zweifel an seinem eigenen Verhalten. Welche Rolle er für den Fortlauf der Handlung hat, erklärt sich erst später.

Zwischen den Kapiteln werden Briefe aus der Vergangenheit eingefügt, die am Ende ein schlüssiges Gesamtbild der Hintergrundgeschichte ergeben. Über der Kapitelüberschrift wird immer ein kleiner Abschnitt für eine Aussage bzw. Zitate bis dato unbekannter Personen eingefügt. Auch diese ergeben erst im Verlauf der Handlung Sinn, machen während des Lesens allerdings sehr neugierig.

SCHREIBSTIL:

Dieses Buch habe ich förmlich verschlungen. Der Schreibstil war dermaßen flüssig, dass ich praktisch durch die Seiten geflogen bin. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt, war immer gespannt, wie es weitergeht. Es waren Wendungen enthalten, die ich manchmal vorausgeahnt habe, aber auch echte Überraschungen.
Die Charaktere waren sehr authentisch und besaßen Tiefe. Neben der wirklich komplexen Politik und Welt des Buches, konnte mich vor allem überzeugen, dass Themen wie Gleichberechtigung und Homosexualität angeschnitten wurden, ohne aufdringlich zu wirken. Ganz im Gegenteil wirkte es sehr schlüssig und natürlich, wenn diese Themen eingebaut waren.
Letztlich habe ich die Phönixe und deren Reiter geliebt. Die Darstellung der Reiter war fast ein bisschen schamanisch bzw. wirkte wie ein Naturglauben, was mich sehr fasziniert hat. Und natürlich durften epische Kämpfe nicht fehlen.
Es ist außerdem wichtig zu erwähnen, dass im Fokus der Geschichte nicht wie erwartet eine Liebesgeschichte stand, sondern die High-Fantasy-Handlung. Liebe ist zwar vorhanden, aber in einer sanften und leichten Form, die nur nebenbei eine Rolle spielt. Das gefiel mir sehr gut, denn ich mag das so viel lieber.
Außerdem lese ich gern Geschichten, in denen man Charaktere so begleitet wie in diesem Buch. Wenn Charaktere an ihren Herausforderungen wachsen und solche Rahmenbedingungen wie eine Ausbildung oder ähnliches vorhanden sind, dann hat mich das Buch eigentlich schon direkt abgeholt.

FAZIT:

Das Buch hat mich wirklich überraschen können. Anstatt leichter Unterhaltung und viel Romantik erhielt ich eine ausgeklügelte High-Fantasy-Geschichte mit tiefgehenden Charakteren, die ich nicht nur wahnsinnig authentisch und menschlich fand, sondern deren Beziehungen auch sehr spannend konzipiert waren. Wie am Ende alle Perspektiven zusammenliefen, war für mich ein rundes Gesamtbild. Das Buch hatte Spannung, Dramatik und epische Kämpfe sowie liebenswerte Fabelwesen. Es wird eine Lanze gebrochen für Tierliebe, Freundschaft, Gleichberechtigung und generell Gleichheit. Alles zusammen bettet sich ein in einem fantastischen Setting mit weiten Landschaften, politischen Verzweigungen und düsteren Machenschaften, auf die der Leser sich im nächsten Band gefasst machen muss nach diesem Ende des ersten Bandes.

Was soll ich sagen? Ich finde einfach nichts an diesem Buch zu meckern. Es war nie langweilig, eine richtig gute High-Fantasy-Geschichte, die komplex und spannend war und ohne viel Romantik auskommt. Ein Buch, welches einfach mal wieder richtig gute, gemütliche, klassische Fantasy zwischen zwei Buchdeckel bringt und hoffentlich nicht an dem Cover zerbricht, welches falsche Erwartungen in den Lesern wecken könnte. Für mich war es eines der Highlights meines Lesejahres und ich kann es nur jedem Fantasy-Fan ans Herz legen. Danach wollt ihr garantiert selbst einen Phönix als Begleiter haben!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♥
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Die Stadt der träumenden Bücher – Teil 2: Die Katakomben (Graphic Novel)“ von Walter Moers

Meine lieben Leser,

wer mir schon etwas länger folgt, wird sich vielleicht dunkel an meine Begeisterung für das Buch „Die Stadt der träumenden Bücher“ von Walter Moers erinnern. Als ich durch eine Bloggerkollegin darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es die dazu passenden Graphic Novels noch als Rezensionsexemplare zu ergattern gibt, wollte ich die Chance natürlich nutzen, um mir ein eigenes Bild darüber zu machen. Denn vorher hatte ich schon unzählige Meinungen dazu gehört und die waren alle voll des Lobes. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

| Werbung | Rezensionsexemplar|

Vielen Dank, an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Die Stadt der träumenden Bücher – Teil 2: Die Katakomben
  • Autor/in: Walter Moers
  • Zeichner/in: Florian Biege
  • Anzahl der Seiten: 122 Seiten
  • Verlag: Penguin Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Fantasy

INHALT:

Achtung! Es handelt sich um einen zweiten Band. Eventuelle Spoiler zu Band 1 enthalten!

Der Roman „Die Stadt der träumenden Bücher“ war mein allererstes Buch von Walter Moers. Ich hatte es gekauft, nachdem ich ewig darum herumgeschlichen war. Die Covergestaltung hatte mir zuerst gar nicht gefallen, aber der Klappentext hat mich schließlich überzeugt. Und wer hätte gedacht, dass es zu einem meiner Lieblingsbücher werden würde? Ich war vollends begeistert und es ist eins der besten Bücher, was ich je gelesen habe.

Umso gespannter war ich auf die Umsetzung als Graphic Novel bzw. Comic. Die Welt Zamonien und ihre Bewohner sind schließlich allesamt bunt, abstrus und einzigartig. Demzufolge war ich sehr neugierg, ob dieser Comic mich überzeugen könnte – allerdings hatte ich schon sehr viel gutes Feedback gehört und war recht optimistisch.

Der Comic wird mit „Teil 2: Die Katakomben“ untertitelt und behandelt die zweite Hälfte der Abenteuer aus dem Roman. Im Mittelpunkt steht dabei erneut der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz, der nach dem Tod seines Dichtpaten Danzelot Silbendrechsler ein geheimnisvolles Manuskript überreicht bekommt. Dieses Manuskript ist geradezu perfekt und löst beim Lesen alle Emotionen aus, die ein Leser während einer Lektüre fühlen kann. Hildegunst ist sich nach diesem Ereignis sicher: Der Autor dieses Manuskripts soll sein neuer Dichtpate werden. Deshalb zieht er aus, um in der großen Stadt „Buchhaim“ mehr über den Autor herauszufinden. Dabei gerät er an manngfaltige Gestalten und Kreaturen, erlebt unfassbare Momente und das größte Abenteuer seines Lebens, das ihn unter anderem in die Katakomben unter Buchhaim führt. Im ersten Teil endet die Handlung, als Mythenmetz die Heimstatt der Buchlinge erreicht. Ab diesem Zeitpunkt beginnt auch der zweite Comic. Der Leser begleitet den Lindwurm auf seiner Entdeckungsreise im Reich der Buchlinge und wird Zeuge einer Reihe emotionaler und schrecklicher Ereignisse, die dem Helden der Geschichte alles abverlangen, ihn in die Tiefen von Schloss Schattenhall verschlagen und fast um den Verstand bringen. Wird er je wieder den Weg ans Tageslicht finden? Und wird Smeik seine gerechte Strafe erhalten? Das und was es mit dem Schattenkönig auf sich hat, dürft ihr aber selbst entdecken.

SCHREIBSTIL/ZEICHNUNGEN:

Ich kann zum Schreibstil nur erneut mein Fazit zum ersten Band wiederholen:

„Der Schreibstil ist ebenso bildhaft und blumig geschrieben wie der originale Roman. Das mag auch daran liegen, dass der Autor selbst an diesem Comic mitgearbeitet hat. Es wird also nicht mit Worten gespart, die Romanfassung allerdings auf ein sehr viel geringeres Maß zusammengedampft. Für den Comic ist es genau angemessen und ich muss loben, wie es geschafft wurde, dass die Handlung dennoch alles vermittelt, was mir der deutlich seitenstärkere Roman rübergebracht hat. Ich war ebenso verzaubert und gefangen in dieser Welt von Buchhaim, wie bei meiner vorherigen Lektüre. Und somit war der Comic zwar schnell gelesen, aber alles andere als zu kurzweilig, weil eben doch sehr viele Informationen aus dem Roman übernommen wurden, was ich echt toll fand.“

„Die Zeichnungen von Florian Biege machen mich ehrlich gesagt etwas sprachlos. Sie sind so passend, so detailgetreu und fangen genau die Stimmung ein, die ich damals beim Lesen des Romans hatte. Jede Zeichnung ist hier ein Kunstwerk und traumhaft schön. Es gibt sogar kleine Easter-Eggs zu entdecken. Alleine der Optik wegen ist es für mich ein absolutes Highlight gewesen.“

Ich möchte außerdem ergänzen, dass ich die Darstellung der Buchlinge einfach nur herzerwärmend und grandios finde. Sowohl im Roman als auch im Comic. Durch den Comic wird ihr spezieller Charme nochmals auf eine andere Ebene gehoben.

FAZIT:

Auch der zweite Comic konnte mich vollends begeistern. Ab viele Handlungselemente konnte ich mich noch aus dem Roman erinnern, aber ich staunte auch dieses Mal nicht schlecht darüber, wie sehr die Darstellungen meinen Vorstellungen beim Lesen entsprachen. Der unverwechselbare Humor ist ebenfalls erhalten geblieben, genau so wie die tiefen Emotionen, die ich beim Lesen der zweiten Hälfte des Romans empfunden habe. Ich fühlte mich sehr stark an meine Lektüre erinnert, bei der ich am Ende ein wahres Wechselbad der Gefühle erlebte und das erste Mal ein paar Tränchen beim Lesen verdrückt habe. Ebenso beim Ende des Comics.

Der zweite Comic überzeugt wie der erste und setzt dem Roman ein Denkmal. Der unverwechselbare Humor und die vielfältigen Emotionen beim Lesen wurden auch hier in die Bilder übertragen. Ein wahres Meisterwerk und wieder ein Jahreshighlight!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♥
Zeichnungen: ♥♥♥♥♥
Fantasy: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 5,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI