Rezension – „Will – Die Autobiografie“ von Will Smith mit Mark Manson

Meine lieben Leser,

heute stelle ich euch nach längerer Zeit mal wieder eine Biografie vor – dieses Mal sogar eine aktuelle Autobiografie. Es handelt sich im das Buch, welches Will Smith in Zusammenarbeit mit Mark Manson über sich selbst geschrieben hat. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich ein Fan wäre, aber irgendwie reizte mich dieses Buch trotzdem. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Will – Die Autobiografie
  • Autor/in: Will Smith mit Mark Manson
  • Übersetzer/in: Claudia Arlinghaus, Bernhard Schmid, Peter Torberg, Maja Ueberle-Pfaff, Anke Wagner-Wolff und Elvira Willems
  • Anzahl der Seiten: 524 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag
  • Ausgabe: 2. Auflage (2021)
  • Genre: Biografie

INHALT:

Eigentlich jedem ist Will Smith ein Begriff. So auch mir. Ich erinnerte mich an den Prinzen von Bel-Air und natürlich auch an unzählige Filme, in denen Will Smith die Hauptrolle innehatte. In der Öffentlichkeit war er immer gut gelaunt, ein Strahlemann und irgendwie auch Everybody´s Darling.
Ich weiß gar nicht, warum ich schlussendlich zu diesem Buch gegriffen habe. Wahrscheinlich, weil ich Will Smith so mochte, wie ihn viele mögen – weil er eben so rüberkommt, als müsste jedermann dies tun. Umso erstaunter und überraschter war ich über den Inhalt des Buches.

Will Smith beschreibt seine Kindheit, widmet sich seinen Eltern, seinen Geschwistern, seiner Schulzeit und natürlich seiner Karriere. Die Karriere wird hier zum Dreh- und Angelpunkt, aber natürlich wirft er auch mehr als einen Blick auf sein privates bzw. Liebesleben. Er beschreibt, wie er zur Überraschung vieler Menschen in seinem Umfeld sehr großen Erfolg als Rap-Star hatte, bevor er als Schauspieler durchstartete und alle Rekorde brach. Dabei enthüllt er nicht nur einige Päckchen, die er in der Kindheit zu tragen hatte, sondern vor allem auch Päckchen, die andere wegen ihm schultern mussten. Er ist nämlich alles andere als der strahlende Held, den wir von der Leinwand kennen – wie er selbst sagt, ist dies das Bild, was er uns weismachen möchte – nein, manchmal war er gelinde gesagt ein echtes A****loch.
Das Besondere und für mich herausragende an diesem Buch ist die Selbstreflektion, die Will Smith hier an den Tag legt. Er schildert mehr als einmal Szenen aus seinen Therapien. Nicht nur das erweckt den Eindruck, dass das Buch ein wichtiger Teil seines Bewältigungsprozesses ist. Viele Dinge sind durch seine Persönlichkeit zu Bruch gegangen, letztendlich auch deshalb, weil seine Kindheit ihn dahingehend geprägt hatte. Umso beeindruckender ist der Wandel, den er selbst durchlaufen hat und wie er nun alles nochmal neu bewertet – und uns Leser daran teilhaben lässt.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist teilweise sehr lustig und locker, aber auch oft ernst und bedacht. Einige Male wird geflucht oder geschimpft, sich in Rapper-Sprache ausgedrückt oder herumgealbert. Alles in allem erinnert das Buch beim Lesen an den Ton, in dem Will Smith in der Serie „Der Prinz von Bel-Air“ gesprochen hat.
Jedoch fand ich den Ton, den der erwachsene Will an den Tag legt, wenn er sich reflektiert am angenehmsten und spannendsten.
Ebenfalls besonders: Smith spricht die Leser mehr als einmal direkt an und gibt ihnen somit das Gefühl, man würde man sich im direkten Gespräch zueinander befinden.

FAZIT:

Das Buch war nicht nur unglaublich locker und schnell zu lesen aufgrund des angenehmen Schreibstils, sondern konnte mich an einigen Stellen sehr überraschen. Gerade das Naturell dieses Mega-Stars war mir nicht so bewusst, weshalb ich über seinen „wahren“ Charakter sehr erstaunt war. Auch die Einblicke in sein Leben und vor allem seine Therapien und Selbstreflektionen waren grandios. Ich denke, hier kann der Leser zwischen den Zeilen auch vieles für sich selbst mitnehmen.
Eine wirklich außergewöhnlich reflektierende und somit wertvolle Autobiografie, die einen Mega-Star aus einer anderen Perspektive zeigt. Unterhaltsam geschrieben mit Botschaft zwischen den Zeilen – eine wirklich grandiose Autobiografie, die Spaß macht.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen zur Person: ♥♥♥♥♡
Informationen zu Motiven: ♥♥♥♥♥
Darstellung Kontexte: ♥♥♥♥♡
Persönlichkeit: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Walt Disney – Genie im Zwielicht“ von Marc Elliot

Meine lieben Leser,

die liebe Gabriela von Buchperlenblog ist Schuld daran, dass ich euch heute einen echten Klassiker aus dem Jahre 1993 vorstellen werde. Ich habe im Hintergrund eines Ihrer Bilder das Buch „Walt Disney – Genie im Zwielicht“ erspäht und war direkt angefixt. Ich bin ja nicht nur ein großer Fan der bekannten Disney-Meisterwerke, sondern auch von Walter Elias Disney selbst. Er hat mir mit seinen Zitaten und seiner Persönlichkeit durch schwere Zeiten geholfen und ich habe sogar ein Porträt von ihm zuhause an der Wand hängen. So ein bisschen könnte man sagen, dass er wie ein Schutzpatron für mich ist.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Walt Disney – Genie im Zwielicht
  • Autor/in: Marc Elliot
  • Übersetzer/in: Christian Quatmann
  • Anzahl der Seiten: 335 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (1993)
  • Genre: Biografie

INHALT:

Auf dem Markt existieren einige Biografien über den berühmten Gründer des Walt-Disney-Studios, aber keine beschäftigt sich so eingehend mit den Schattenseiten des innovativen Filmemachers wie die vorliegende Biografie von Marc Elliot. Bereits in der Einleitung erläutert er, wie er versuchte, Zugang zu den Disney-Archiven zu bekommen und wie die Auswahl der Informationen, die für solche Recherchen zur Verfügung gestellt werden, vom Disney-Konzern kontrolliert und gesteuert wird.
Der Autor machte es sich daraufhin zum Ziel, mit Freunden, Familie, Kollegen und Bekannten von Walt zu sprechen, um auch die dunklen Seiten seiner Person zu beleuchten, die in anderen Werken sozusagen zensiert wurden, um das Image des guten „Onkel Walt“ nicht zu beschädigen.
Deshalb ist die Lektüre nicht nur interessant, sondern verändert unter Umständen das gesamte Bild, dass der Leser vorher von Walter Elias Disney hatte.
Marc Elliot beginnt mit der Biografie in Disneys Kindheit und Jugend, beschreibt hier klar die familiären Strukturen und wie Walt geprägt wurde. Über die Anfänge des jungen Walt mit seinem Animationsstudio, welches Zeichentrickserien vertrieb bis über seine verkannten Ideen wie bspw. die „Silly Symphonies“ wird detailliert berichtet. Auch die finanziellen Schwierigkeiten, mit denen er und das Studio immer wieder zu kämpfen hatte, werden thematisiert – und das bis hin zu den Zeiten, in denen das Walt Disney Studio bereits mit seinem ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ Erfolge verzeichnete.
Besonders interessant waren die Interpretationen der Filme im Zusammenhang mit Walts Psyche und familiären Einflüssen.
Auch die Filmindustrie Hollywoods zur damaligen Zeit, politische Rahmenbedingungen und Machtspielchen zwischen den Studiobossen werden erläutert.
Weiterhin wird dargestellt, wie Walt mit seinen Mitarbeitern umging, wie diese sich in Gewerkschaften organisierten und in großen Streik traten und er es einfach nicht wahrhaben wollte.
Es wird darauf eingegangen, wo die wirklichen Wurzeln der Person Walt Disney liegen, was er für eine Verbindung zum FBI hatte und welche zwischenmenschlichen und politischen Ansichten er pflegte.
Auch auf seine Werke und sein Schaffen wird der Fokus gerichtet, aber nicht vordergründig.

SCHREIBSTIL:

Zuweilen fand ich den Schreibstil von Elliot ausschweifend und zu detailliert, gerade wenn es um die Zusammenhänge im damaligen Hollywood geht. Aber genau diese Detailtiefe machte es an anderer Stelle wiederum sehr spannend, wenn es um Walts familiäre Verhältnisse oder ihn als Person mit Ecken und Kanten ging.
Natürlich ist auch dieser Biografie mit anderen gemein, dass sie im Gegensatz zu anderen Genres ein recht überschaubares Lesetempo erzeugt, was den vielen Informationen geschuldet ist. Das tut meiner Meinung nach dem Lesevergnügen in dem Sinne keinen Abbruch, als dass die Fülle der Informationen ein nachvollziehbares und authentisches Bild einer sonst so schillernden Persönlichkeit vermittelt.

FAZIT:

Die Biografie „Genie im Zwielicht“ von Marc Elliot bietet zu den gängigen Biografien ein interessantes Gegenstück, da sie auch die vielen Schattenseiten Walts und seines Konzerns beleuchtet. Der Blick auf ihn als Person, seine Filme, seinen Erfolg und sein Unternehmen werden durch diese Lektüre auf jeden Fall differenzierter. Denn Walt war nicht nur ein furchtbar schlechter Chef, sondern auch Sonderagent des FBI und ein großer Neider und Aufmerksamkeitshascher. Elliot vergisst dabei aber nicht, auf die psychische Verfassung Walts einzugehen, die durch seine Kindheit maßgeblich geprägt wurde. Somit bleibt dem Leser selbst überlassen, ob Walt wirklich mit böser Absicht handelte oder nicht doch von einer kindlichen Sehnsucht nach Anerkennung getrieben wurde, die ihn zu nicht weniger machte als zu einem Mann, der nie wirklich erwachsen wurde oder werden wollte. Eines jedoch bleibt allen Biografien gemein – die Würdigung seiner Werke und seines Strebens nach Perfektion. Denn Walter E. Disney machte niemals halbe Sachen.
Meine Begeisterung für Walt als Person hat sich durch diese Biografie nicht gemindert. Im Gegenteil machen seine „dunklen“ Seiten und die traurige Wahrheit hinter dem Genie einen greifbaren Menschen aus ihm.
Die vorliegende Biografie ist ein wichtiges und einmaliges Werk, da es die einzige ist, welche nicht durch den Disney-Konzern kontrolliert wurde. Eine sehr detailliertes und ehrliches Buch, das auch die zahlreichen Schattenseiten von Walt aufzeigt. Sehr interessant und lehrreich. Klare Leseempfehlung!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen zur Person: ♥♥♥♥♡
Informationen zu Motiven: ♥♥♥♥♥
Darstellung Kontexte: ♥♥♥♥♡
Persönlichkeit: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Selma Lagerlöf – Die Liebe und der Traum vom Fliegen“ von Maria Regina Kaiser

Meine lieben Leser,

ich habe mein erstes Buch im historischen November mit Buchperlenblog beendet. 🙂 Mehr über unsere Aktion erkläre ich weiter unten. Das Buch „Selma Lagerlöf – Die Liebe und der Traum vom Fliegen“ wollte ich unbedingt lesen! Schon seit meinem Beitrag über Lagerlöf als bedeutende Frau der Weltgeschichte bin ich fasziniert von ihr. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf diese Romanbiografie. Wie sie mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Selma Lagerlöf – Die Liebe und der Traum vom Fliegen
  • Autor/in: Maria Regina Kaiser
  • Übersetzer/in: –
  • Anzahl der Seiten: 256 Seiten
  • Verlag: Südverlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Romanbiografie

INHALT:

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, die die Kindheit, das Erwachsenwerden und die Karriere Selma Lagerlöfs beleuchten. Es wird auch ihre Liebe zu Frauen in den Mittelpunkt gerückt.
Selma Lagerlöf ist vielen wahrscheinlich ein Begriff als Autorin von „Nils Holgersson“. Viel weniger Personen wissen allerdings, dass sie für die Verhältnisse der damaligen Zeit (Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts) sehr modern lebte.
Sie hatte zwei Partnerinnen, mit denen sich eine Dreiecksbeziehung entwickelte, die von Eifersucht geprägt war. In Schweden wurde „Freundschaft unter Frauen“ soweit geduldet, dass diese auch zusammenwohnen konnten. Alles darüber hinaus wurde mit dem Gefängnis bestraft. Deshalb verbrannte Lagerlöf viele Briefe und schwärzte brisante Stellen. Das machte die Recherche für die Autorin des vorliegenden Buches natürlich schwieriger.
Lagerlöf heiratete nie und hatte keine eigenen Kinder. Ihr einziges Kind war ihr Adoptivsohn Nils Holgersson, um dessen Adoption sie aufgrund seines Namens gebeten wurde. So richtig Mutter wurde sie für ihn nicht, sie kam lediglich für seinen Unterhalt auf.
Besonders engagierte sich Selma Lagerlöf in Frauenfragen. Sie trug maßgeblich dazu bei, dass in Europa das Frauenwahlrecht ein Thema wurde.
Ungewöhnlich war auch, dass sie als Frau zur damaligen Zeit als Schriftstellerin ihr eigenes Brot verdiente. Später kaufte sie den Hof, auf dem sie aufgewachsen war und wurde dessen Gutsbesitzerin.

Zuviel möchte ich aber nicht verraten, falls ihr das Buch noch selbst lesen möchtet.

SCHREIBSTIL:

An diesem Buch hat mir besonders gefallen, dass Maria Regina Kaiser es schafft, Selma Lagerlöf total lebendig werden zu lassen. Ich habe mich wirklich gefühlt, als würde ich mit ihr gemeinsam durchleben, was sie erfährt. Zudem wurde die Sprache dem Ton der damaligen Zeit angepasst, was für mich ein absolutes Muss in Büchern mit historischem Bezug ist. Nichts ist schlimmer, als wenn die Leute im 19. Jahrhundert so sprechen wie heutzutage.
Ein bisschen ausschweifender hätte die Autorin hier und da gern noch werden können, da gerade Selmas Kindheit sehr reduziert behandelt wurde.
Kaiser lässt zwischen den Zeilen eine leichte Poesie mitschwingen, denn oftmals sind die tieferen Botschaften in Symboliken und Tagträumen von Selma versteckt.

FAZIT:

Zeitweise wäre ich gern noch tiefer in das Leben Lagerlöfs eingetaucht und hätte über so einige Thematiken noch mehr Details erfahren wollen. Durch das zugrundeliegende Material war dieser Romanbiografie aber eine natürliche Grenze gesetzt. Das Buch konnte mich dennoch beeindrucken und begeistern. Es hat mich darin bestätigt, was für eine außergewöhnliche Persönlichkeit Selma Lagerlöf gewesen sein muss.
Ein Buch, das einen Eindruck über die Person Selma Lagerlöf und den damaligen Zeitgeist in Schweden vermittelt. Die Faszination der ersten Literaturnobelpreisträgerin wird bestätigt und lässt einen noch neugieriger zurück. Sehr lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


Informationen zur Person: ♥♥♥♥♡
Informationen zu Motiven: ♥♥♥♥♡
Darstellung Kontexte: ♥♥♥♡♡
Persönlichkeit: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,0


ÜBER DIE AKTION „HISTOLOVE“:

Im Rahmen von HistoLove lesen die liebe Buchperlenblog und ich alles von Steinzeit bis in die Neuzeit – also Bücher mit historischem Bezug, welche schon viel zu lange auf unserem SuB liegen. Außerdem hat dieses Genre ein viel zu angestaubtes Image. Auch neuere Erscheinungen sind dabei und erlaubt! Jeder kann jederzeit einsteigen – wir freuen uns auf eure Beiträge! Verlinkt uns gern und nutzt den Hashtag #histolove.

Hier geht es zur Übersicht all unserer gelesenen Bücher im Rahmen von HistoLove.


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Never Grow Up – Die offizielle Autobiografie“ von Jackie Chan mit Zhu Mo

Meine lieben Leser,

als ich die Autobiografie von Jackie Chan entdeckte, konnte ich nicht anders, als sie zu bestellen. Ich mochte ihn schon immer gern, weil er der ewig gute gelaunte, tollpatschig wirkende Typ ist, der zum Erfolg gefunden hat. Ich wollte so gern mehr über ihn erfahren und wurde überrascht.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Never Grow Up – Die offizielle Autobiografie
  • Autor: Jackie Chan mit Zhu Mo
  • Anzahl der Seiten: 383 Seiten
  • Verlag: Verlag Neues Leben
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Biografie, Autobiografie

INHALT:

Niemals erwachsen zu werden gelingt, indem man das liebt, was man tut.“ – Jackie Chan in „Never Grow Up“, S. 16

Jackie Chan ist einer der bekanntesten Kampfkunst-Schauspieler der Welt. In seiner Autobiografie gibt er einen umfassenden Einblick in sein Leben, angefangen bei seiner Geburt, Kindheit und seiner Ausbildung.
Er beschreibt ausführlich, wie sich seine Karriere entwickelte – inklusive aller Fehlschläge. Generell sind Fehlschläge ein großes Thema, welches ihn, auch auf persönlicher Ebene, durch sein Leben begleitete.
Besonders erstaunlich sind einige Enthüllungen, die mir persönlich so noch nicht bekannt waren, die ich hier aber nicht spoilern will. Nur so viel, dass Jackie auch sehr selbstkritisch über seine Verfehlungen in jungen Jahren spricht und ehrlich berichtet, dass er nicht immer der Gute war.
Außerdem bietet das Buch viele private Einblicke in das Familienleben von Jackie Chan – inklusive seiner Beziehung zu seinen Eltern und zu seinem Sohn.
Einige der Passagen, die mich am meisten berührten, waren die Kapitel über seine Liebeleien, seine erste große Liebe und seine Liebe zu seiner Frau.
Es wird auch viel über seine Filmprojekte, sein Stunt-Team, seine Stunts und seine Verletzungen berichtet, was ich wirklich wahnsinnig interessant fand. Dazu gibt er auch Einblick in das harte Filmbusiness und seine Gesangskarriere, über die man hierzulande nicht viel weiß.
Am Ende wird ein großes Resümee gezogen über sein bisheriges Leben und er berichtet über sein Engagement und seine Wohltätigkeit – was wirklich beeindruckend ist und eindeutig zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Seine letzten Kapitel widmet er seinen – manchmal sehr verrückten – Fans.
Über alle Kapitel hinweg bekommt man sehr persönliche Einblicke und Jackie Chan berichtet auch ehrlich über Selbstzweifel und Ängste.

SCHREIBSTIL:

Wenn jeder, der einen Jackie-Chan-Film sieht, sich gut fühlt und lacht und die positiven Botschaften empfängt, die ich weitergeben möchte, dann reicht mir das vollkommen.“ – Jackie Chan in „Never Grow Up“, S. 244

Das Buch war sehr gehaltvoll, weswegen die Lektüre recht lang gedauert hat. Das lag auch daran, dass man nach einigen Kapitel das Gelesene auch wirken lassen kann. Insgesamt betrachtet war der Schreibstil aber sehr angenehm zu lesen. Mit hat besonders gut gefallen, dass er sehr authentisch und persönlich war. Ich hatte das Gefühl, Jackie Chan würde mit mir beim Kaffee sitzen und mir erzählen, was er alles schon so erlebt hat. Nur, dass aus dem Kaffeekränzchen dann eine lange Unterhaltung wurde, bei der auch Abendessen gemacht werden musste, da es länger dauerte als gedacht. 😉
Tatsächlich habe ich mir einige Zitate markiert, weil sie für mich sehr ikonisch waren. Das ist ein großer Pluspunkt für mich gewesen.
Was für mich etwas enttäuschend war – waren die Rechtschreibfehler bzw. Tippfehler, die sicherlich durch die Übersetzung zustande kamen. In einer Erstausgabe kann das mal passieren, aber mir waren es dann doch einige Fehler zu viel. Da hätte ich mehr erwartet von einem Lektorat. Ich hoffe, dass sich das mit künftigen Auflagen verbessern wird. Besonders ärgerlich war, dass bereits im allerersten Satz des Buches so ein Fehler enthalten war. Dort fehlte ein Wort. Das ist für mich dann leider doch ein Minuspunkt für die deutsche Ausgabe.

FAZIT:

Früher wollte ich alles kaufen, und jetzt will ich alles hergeben.“ – Jackie Chan in „Never Grow Up“, S. 309

Das Buch gibt sehr interessante Einblicke und Informationen zu einem herausragenden Schauspieler, der den Zeitgeist einer Generation prägen konnte. Jackie Chan wirkt oft wie „Everybodys Darling“, doch dieses Buch räumt mit allen Vorurteilen auf – guten wie schlechten. Mir hat das besonders gefallen, weil ich viele neue Informationen über diesen tollen Schauspieler erfahren konnte. Mein Bild über ihn wurde nachhaltig verändert, ich sehe ihn in einem ganz anderen Licht. Jackie Chan selbst hat es geschafft, sich durch diese Autobiografie zu entzaubern. Er betont oft, dass er nur ein ganz gewöhnlicher Mensch ist. Ich sehe ihn in einem anderen Licht, sowohl schlechte als auch sehr gute neue Eindrücke haben das beeinflusst. Und das macht eine wirklich gute Autobiografie aus, wie ich finde.

Eine wunderbare Autobiografie, die Jackie Chan aus allen Perspektiven beleuchtet. Dieses Buch bietet nicht nur neue Informationen, sondern eine persönliche, authentische Schilderung eines aufregenden und außergewöhnlichen Lebens. Lesenswert!

BEWERTUNG: ❤❤❤❤♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI