Rezension – „Ophelia Scale – Der Himmel wird beben“ von Lena Kiefer

Meine lieben Leser,

die Reihe „Ophelia Scale“ hat vor einigen Jahren einen wahren Hype ausgelöst, bei mir lag sie seit 2019 auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher). Nun habe ich den zweiten Band im Rahmen des Frühjahrsputz-Bingos gelesen. Wie er mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Ophelia Scale – Der Himmel wird beben
  • Autor/in: Lena Kiefer
  • Anzahl der Seiten: 496 Seiten
  • Verlag: cbj Verlag
  • Ausgabe: 2. Auflage (2019)
  • Genre: Dystopie

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um den zweiten Teil einer Reihe. Eventuell Spoiler zum vorherigen Band enthalten. ***

Ophelia hat das Attentat auf den König durchgezogen und ist sehr verzweifelt darüber, dass Lucien ihr alle Gefühle nur vorgespielt hat. In dieser Stimmung startet der zweite Band und erstmal scheint die Lage sehr aussichtslos. Sie wurde festgenommen und steht kurz vorm Clearing – doch ihr wird ein Vorschlag unterbreitet, wie sie ihre Strafe mildern könnte. Sie soll den Widerstand unterwandern und wichtige Informationen liefern. Da ihr kaum eine Wahl bleibt, geht sie auf diesen Handel ein – ihre Einstellung zur Omni und der Technik ist sowieso erschüttert worden. Doch als sie beim Widerstand auf einmal Knox gegenübersteht – mit wiederhergestellten Erinnerungen – ist sie sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, zu wem sie eigentlich gehört und an wessen Seite sie in dieser Welt kämpfen möchte …

Der zweite Band hat mich tatsächlich vom Plot her überzeugt und sogar mehr begeistert als der erste Band! Irgendwie war er für mich spannender und interessanter und die Charaktere haben mehr Raum und Tiefe bekommen. Vor allem gegen Ende des zweite Bandes wurde an Emotionen, Wendungen und Spannung nicht gespart. In der Mitte des Buches war es mir etwas viel Geschnulze, aber im restlichen Buch war es wohldosiert und gut umgesetzt.
Die technischen Details im Buch und einige Verhaltensweisen der Protagonisten fand ich zwar teilweise etwas fragwürdig und unlogisch, aber ich konnte trotzdem mit Ophelia mitfiebern.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist so herrlich leicht und liest sich sehr schnell weg. Es ist eine wirklich perfekte Abendlektüre und nach einem anstrengenden Tag genau das Richtige zum Entspannen. Die Autorin hat es im zweiten Band nochmal besser umgesetzt, dass die Charaktere Tiefe bekommen. Ich fand die Entscheidungen und Gefühle manchmal etwas komisch, aber nur für ganz kurze Momente, ansonsten waren die Situationen und Reaktionen authentisch und ich habe mit Ophelia mitgefühlt. Besonders gut gefiel mir der Agenten-Stil in dem Ophelia dieses Mal unterwegs war und ihre Zerrissenheit zwischen den zwei Welten, in die sie einene Einblick bekommen hat.

FAZIT:

Spannung, Wendungen und mehr Tiefe bei den Charakteren – dazu ein Plot, der mich eindeutig mehr abholen konnte als der erste Band.
Alles in allem war ich doch unerwartet begeistert und würde nach dem Cliffhanger am Ende gern direkt weiterschmökern, aber die Bingo-Losfee hat mir erstmal etwas anderes vorherbestimmt. 

Eine wirklich gelungene Fortsetzung, die mit einem spannenden Plot und einigen Wendungen aufwarten kann. Ophelia ist gereift und ich kann den finalen Band praktisch nicht abwarten.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Chip“ von Manfred Theisen

Meine lieben Leser,

dieses nur um die 200 Seiten starke Büchlein hörte sich sehr interessant an und da ich doch auch gern mal Sci-Fi oder Dystopien lese, dachte ich, dass es mich begeistern könnte. Der Klappentext jedenfalls klang sehr spannend. Wie es mir abschließend gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Chip
  • Autor/in: Manfred Theisen
  • Anzahl der Seiten: 224 Seiten
  • Verlag: cbt Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (13. Dezember 2021)
  • Genre: Science-Fiction, Dystopie

INHALT:

In diesem Buch geht es um die Protagonistin Kim. Sie ist mit Julian zusammen und als Paar sind sie fast schon perfekt. Beide besuchen das ein spezielles Internat für gut Betuchte – Ausnahmen sind hier nur Schüler mit einem Stipendium. Die Handlung spiel 2032 und es wird in diesem Internet gerade der sogenannte Chip eingeführt. Vorher hatten alle Schüler Stirnbänder, um mit einer KI in Kontakt zu treten und ihre Daten zu erfassen, bspw. über ihre Gesundheit. Das soll der Chip, der unter die Haut gesetzt wird, jetzt übernehmen. Es gibt viele begeisterte Anhänger und die Chip-Gegner, die Unknown.
Kim steht kurz vor ihrem Chip-Termin, als ein Mord im Internat geschieht. Sie wird skeptisch, als sie mitbekommt, wer diesen verübt hat und dieser vertuscht werden soll und findet sich auf einmal in einer sehr gefährlichen Situation wieder. Denn alles scheint mit dem Chip und ihrer eigenen Familie zusammenzuhängen …

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil war wirklich gut, zumindest ließ sich das Buch sehr schnell weglesen. Ich fand allerdings die Beschreibungen und Dialoge sehr zackig gestaltet, sodass es manchmal etwas wie Steno wirkte. Die Charaktere blieben leider farblos und austauschbar, ihre Gespräche eher nichtssagend und ohne Emotionen.
Leider hat der Autor es nicht geschafft, ein für mich nachvollziehbares Worldbuilding zu schaffen. Es blieben sehr viele Fragen offen und so ergibt sich für mich kein wirklich schlüssiges Gesamtbild.

FAZIT:

Das Buch hatte wirklich Potenzial. Ich habe mir Spannung, Tiefgang und Gesellschaftskritik erwartet. Leider wurden die Punkte für mich nur unzureichend erfüllt. Es fängt damit an, dass die ganze Chip-Thematik in der aktuellen Situation etwas fragwürdig ist und auch durch einige Äußerungen Parallelen zu den Impfdiskussionen erkennen lässt. Hier fehlte mir allerdings die differenzierte Auseinandersetzung mit solchen Konfliktthemen, es war vom Autor alles sehr einseitig beleuchtet.
Außerdem war das Ende ziemlich abrupt und für mich nicht zufriedenstellend. Ich hätte lieber mehr Seiten gelesen und dafür mehr Infos bekommen, denn so ist das Potenzial für mich leider nicht genutzt worden.

Eine Idee mit Potenzial, leider schwach umgesetzt. Kein Worldbuilding, farblose Charaktere, abruptes Ende. Ich hatte mir mehr versprochen, schade.

BEWERTUNG: ♥♥♡♡♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♡♡
Emotionen: ♥♥♡♡♡
Worldbuilding: ♥♥♡♡♡
Charaktere: ♥♥♡♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♡♡

Gesamtwertung = 2,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Ophelia Scale – Die Welt wird brennen“ von Lena Kiefer

Meine lieben Leser,

die Reihe „Ophelia Scale“ hat vor einigen Jahren einen wahren Hype ausgelöst, bei mir lag sie seit 2019 auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher). Nun hatte sich spontan eine Buddyread-Aktion ergeben, bei der ich den ersten Band „Die Welt wird brennen“ endlich lesen konnte. Wie er mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Ophelia Scale – Die Welt wird brennen
  • Autor/in: Lena Kiefer
  • Anzahl der Seiten: 465 Seiten
  • Verlag: cbj Verlag
  • Ausgabe: 2. Auflage (2019)
  • Genre: Dystopie

INHALT:

Meine Rezension ist spoilerfrei und konzentriert sich auf den Anfang der Geschichte.

Ophelia ist die Protagonistin dieser Jugenddystopie und lebt in einer Welt, in der jegliche zukunftsträchtige Technik verbannt und verboten wurde. Die Menschen mussten ihre Berufe in diesen Branchen aufgeben und sich anderen, weniger anspruchsvollen Tätigkeiten zuwenden. Ophelias Vater beispielsweise war ein angesehener Ingenieur, der sich nun nicht mehr damit über Wasser halten kann. Die Gesellschaft ist gespalten. Es gibt Anhänger des Königs, die die „Abkehr“ von der Technik beführworten, aber es gibt auch Menschen, die der Technik zugewandt sind und sich innerlich gegen die Abkehr aussprechen. Eine öffentliche Äußerung in diese Richtung ist allerdings nicht möglich. Es drohen Clearings (Gedächtnislöschungen) oder der Tod als Bestrafung.
Ophelia gehört einem Widerstand an, der sich als Theatergruppe tarnt. Sie nennen sich ReVerse und wollen den König um jeden Preis stürzen. Dies planen sie im Verborgenen, ganz im Gegensatz zu den sogenannten Radicals, die sehr offen ihre Abneigung gegen den König und seine Gesetze äußern und vor roher Gewalt nicht zurückschrecken.
Ophelia hat viele Freunde unter den Mitgliedern von ReVerse – auch ihr fester Freund war darunter – bis sie ihn bei einem Einsatz verlor. Nun ist ihr einziges Ziel, den König zu stürzen und die Technik wieder zurückzuholen. An den König heranzukommen ist allerdings schwieriger als gedacht.
Als in der Stadt bekannt gegeben wird, dass der König neue Wachen sucht, ist das für Ophelia und ReVerse DIE Gelegenheit, eines ihrer Mitglieder in den Palast zu schleusen. Doch sie setzen viel aufs Spiel, denn jeder ausgeschiedene Bewerber wird einem Clearing unterzogen, dass mehrere Jahre Erinnerungen löscht. Und außerdem wissen sie nicht, welchen barbarischen Tests man sie außerdem unterziehen wird …

SCHREIBSTIL:

Es ist eine Weile her, dass ich ein Buch dermaßen schnell weggelesen habe wie „Ophelia Scale“. Der Schreibstil ist nicht besonders anspruchsvoll, eignet sich dadurch aber auch gut als Abendlektüre und ist vielleicht auch deshalb sehr unterhaltsam und kurzweilig.
Insgesamt merkt man dem Schreibstil an, dass das Buch an eine jüngere Zielgruppe gerichtet ist, was dem Buch aber keinen Abbruch tut. Die Autorin versteht es, Spannung zu erzeugen und hat an den Kapitelenden einige fiese Cliffhanger eingebaut, was vor allem während unseres Buddyreads am Ende der Leseabschnitte unfassbar spannend war. Dadurch wurde ich auf jeden Fall zum Weiterlesen animiert. Das Buch ist somit alles andere als schwerfällig und ein wirklich angenehm leichtes und schnelles Lesevergnügen für zwischendurch.
Ein bisschen schade fand ich, dass die Charaktere mir zu wenig Tiefe hatten und auch keine wirkliche Entwicklung passierte. Ich habe allerdings Hoffung, dass sich das in den Folgebänden noch ändern wird, da das Ende in diese Richtung interpretiert werden könnte.
Außerdem war die Liebesgeschichte für mich leider zu schnell und zu wenig authentisch, auch wenn die Dialoge ganz süß waren. Generell empfand ich das Tempo des Buchs einerseits als angenehm, weil die Seiten nur so dahingeflogen sind, andererseits als etwas schade, weil die Handlung dadurch an Tiefe und Details verloren hat.
Das Worldbuilding war für mich für den ersten Band okay, obwohl ich da gerne noch etwas tiefer eingetaucht wäre. Bisher ist es eher eine Ahnung der Welt, die der Leser da für sich mitnehmen kann. Ich hoffe hier ebenfalls auf die Folgebände, die diese offenen Fragen dann vielleicht beantworten werden.

FAZIT:

Der Auftakt zu dieser jugendlichen Dystopie kann mit einem guten Grundkonzept und einiger Spannung punkten. Mir fehlten hier und da noch kleinere Feinheiten, die ich von den Folgebänden dann aber auf jede Fall erwarte. Generell hat mir die Geschichte um Ophelia gut gefallen, auch wenn sie als Protagonistin manchmal etwas zu beeinflussbar wirkte. Das Tempo der Geschichte hatte seine Vor- und Nachteile, aber insgesamt habe ich den steten Lesefluss sehr genossen.

Ein guter Auftakt zu einer Dystopie, die aus meiner Sicht in den Folgebänden noch etwas mehr Tiefe und Charakterentwicklung aufzuholen hat. Allerdings hat mich die Story mit ihrer Spannung und ihrer Grundidee gut unterhalten und ich will unbedingt wissen wie es weitergeht.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♡♡
Charaktere: ♥♥♥♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 3,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „1984“ von George Orwell

Meine lieben Leser,

das letzte Buch des Sommerloch-Bingos war ein echter Klassiker der Weltliteratur. Ich habe als Finale „1984“ von George Orwell gelesen. Dieses Jahr sind einige tolle Ausgaben erschienen, weswegen ich die freie Auswahl hatte. Ich habe mich für die Ausgabe aus dem Insel-Verlag entschieden, weil ich das Cover richtig toll finde. Wie mir das Buch abschließend gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: 1984
  • Autor/in: George Orwell
  • Übersetzer/in: Eike Schönfeld
  • Anzahl der Seiten: 380 Seiten
  • Verlag: Insel Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Science-Fiction, Dystopie

INHALT:

„Wie konnte man mit der Zukunft kommunizieren? (…) Entweder glich die Zukunft der Gegenwart, dann hörte sie ihm nicht zu, oder sie war ganz anders, dann war sein Dilemma bedeutungslos.“

– Winston in „1984“ von George Orwell, S. 14

Jeder kennt dieses Buch oder hat zumindest schon einmal davon gehört. Ich wusste bis zur Lektüre allerdings nichts über den genauen Inhalt, wenn ich ehrlich bin. Erstaunlicherweise war die Geschichte, die um die berühmten gesellschaftskritischen Aussagen gestrickt wurde sehr eingängig und zeitlos.
Das Buch dreht sich um Winston, einen Arbeiter im Ministerium für Wahrheit, der tagtäglich damit beschäftigt ist, Texte umzuschreiben. Die Gesellschaft nutzt als Sprache das sogenannte Neusprech. In dieser Abwandlung unserer heutigen Sprache werden sämtliche Doppelbedeutungen eliminiert sowie alle Wörter verkürzt und möglichst viel gestrichen, welche aus Sicht der Partei überflüssig erscheinen.
Die Menschen sollen ebenfalls der Partei treu sein, ihr Leben nur dieser und ihren Gedanken widmen. Was die Partei und ihr Leiter, der große Bruder, sagen, ist die Wahrheit und ohne Zweifel zu akzeptieren. Sex dient nur der Fortpflanzung. Die Bevölkerung darf keine kleinste Gefühlsregung zeigen, weil diese schon ein Zeichen von Aufständigkeit sein könnte.

Als Leser stellt sich schnell die Frage, was für einen Sinn ein Leben ohne echte Gefühle, Beziehungen und Hobbys haben soll. Die Bevölkerung und auch Winston hinterfragen das nicht. Jedoch regt sich Widerstand. Immer wieder wird von einer Bruderschaft gesprochen, die sich gegen den großen Bruder auflehnen soll.

Winston steht als Protagonist deshalb im Fokus, weil er in sehr kleinen Dingen anfängt zu zweifeln und zu rebellieren. Zuerst erwirbt er heimlich ein Tagebuch, später noch einen Briefbeschwerer. Immer mehr Fragen drängen sich in seinen Kopf und er sieht immer mehr Menschen, von denen er denkt, dass sie ebenso fühlen wie er.
Eine Person ist ihm dabei zunächst suspekt, weckt dann aber schnell sein Interesse: Julia. Sie und Winston treffen sich schließlich nicht nur zum Stelldichein, sondern entwickeln eine tiefe Beziehung, die sie durch diese graue, triste Welt bringt.
Doch als die beiden sich immer mehr dem Widerstand zuwenden, geraten sie in Gefahr und sehen sich bald dem Netzwerk des großes Bruders gegenüber, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil von Orwell ist erstaunlich modern und zeitlos. Das mag vielleicht auch an der Neuübersetzung liegen, aber ich war sehr begeistert davon, dass ich gar keine Schwierigkeiten hatte, mich in das Buch fallen zu lassen. Immerhin ist die Stimmung sehr mysteriös und düster, das Grundthema sehr politisch und komplex.
Das Buch war tatsächlich ganz anders geschrieben als erwartet. Gerade im ersten Teil des Buches geht es viel um Winston, die Entdeckung seinerselbst und die Beziehung zu Julia. Es war viel mehr wie ein Roman geschrieben, als ich dachte.
Einen Bruch hat das Buch für mich erfahren, als Winston das Buch liest, welches sozusagen ein Buch im Buch ist. Dieses Manifest (so muss man es schon nennen) ist sehr umfangreich und füllt viele Seiten. Es behandelt die Struktur der Gesellschaft und steckt voller Kritik an den vorherrschenden Strukturen. Dieses Buch ist wahrscheinlich das, worauf sich viele beziehen, wenn sie 1984 als wegweisend bezeichnen oder meinen, Parallelen zur heutigen Zeit zu entdecken. Ich fand diesen Teil des Buches zwar interessant, allerdings zu lang und auch sehr trocken. Meiner Meinung nach hätte das auch kürzer gefasst werden können, da auch einige Dopplungen darin vorkamen.
Als Winston schließlich gegen Ende des Buches in eine missliche Lage gerät (hier möchte ich nicht spoilern), hatte das Buch für mich seinen Sog verloren. Leider zog sich die Handlung trotz der vielen Gespräche sehr in die Länge, weil auch hier Dopplungen vorhanden waren. Das Ende war dann etwas anders als erwartet, aber trotzdem konnte man einiges vorausahnen, da Winston selbst es ja schon mehrmals im Ansatz prophezeit.

FAZIT:

„Wenn du fühlen kannst, dass es sich lohnt, menschlich zu bleiben, auch wenn es zu keinem Ergebnis führt, hast du sie besiegt.“

– Winston in „1984“ von George Orwell, S. 204

Das Buch „1984“ konnte mich mit einem modernen Schreibstil und zeitloser Botschaft überzeugen. Der Protagonist war mir sehr sympathisch, andere Figuren waren ebenfalls sehr lebendig dargestellt. Das Böse war hier nicht direkt erkennbar, was meiner Meinung nach den Reiz und die Spannung der Geschichte ausmacht. Dennoch gab es ein paar Längen und ich habe noch ein paar Fragen, die offen geblieben sind.

Zurecht ein Klassiker geworden. Einzigartige Idee für die damalige Zeit – zeitlose Botschaft und Schreibstil. Die Geschichte enthält zwar ein paar Längen, die der Umsetzung allerdings keinen Abbruch tun. Ein nachdenklich stimmendes Buch, welches immer noch brandaktuelle Themen anschneidet.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,2


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Eve of Man – Die letzte Frau“ von Giovanna & Tom Fletcher

Meine lieben Leser,

das vierte Buch des Sommerloch-Bingos 2021 war „Eve of Man – Die letzte Frau“ von Giovanna und Tom Fletcher. Dieses Buch habe ich in einem Gewinnspiel gewonnen und hatte mich darüber riesig gefreut, weil es schon länger auf meiner Wunschliste stand. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Eve of Man – Die letzte Frau
  • Autor/in: Giovanna & Tom Fletcher
  • Übersetzer/in: Friedrich Pflüger
  • Anzahl der Seiten: 445 Seiten
  • Verlag: dtv Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2019)
  • Genre: Dystopie

INHALT:

Dieses Buch entführt den Leser in eine dystopische Welt, in der der Wasserspiegel so hoch ist, dass viele Gebäude unter Wasser stehen. Neue Gebäude wurden auf alte gebaut, die Bevölkerung lebt in ärmlichen Verhältnissen. Zu allem Übel sucht ein unerklärliches Phänomen die Menschen heim. Es werden keine Mädchen mehr geboren. Die Frauen sind alle bereits alt und es werden keine Nachfolgerinnen zur Welt gebracht. Der Fortbestand der Menschheit steht auf dem Spiel. Doch dann passiert das Unglaubliche: Ein Paar bringt ein gesundes Mädchen zur Welt. Dieses Mädchen mit dem Namen Eve wird fortan als Hoffnung der Menschheit gesehen und vermarktet.
Um sie und die Menschheit zu schützen, wird sie in dem sogenannten Turm großgezogen – mit allen Annehmlichkeiten, die es zu bieten gibt. Nur eines fehlt ihr: Freiheit.
Ihre einzige Freundin ist ein Hologramm, gesteuert von sogenannten Piloten, die aber alle Männer sind. Eve darf den Turm nicht verlassen und für viele hat sie nur einen Zweck, nämlich Mädchen zur Welt zu bringen.

Doch dann wird alles auf den Kopf gestellt, als sie die potenziellen Väter ihrer Kinder kennenlernt. Dabei trifft sie auch auf Bram, der ihre beste Freundin verkörpert. Zwischen den beiden herrscht direkt eine gewisse Anziehung.
Eve muss sich nicht nur zwischen ihrer Liebe und dem Erhalt der Menschheit entscheiden, sondern versteht langsam, welche Lügen ihr Leben bestimmen. Ein Wettrennen um die Selbstbestimmung und den Körper von Eve beginnt.

SCHREIBSTIL:

Die beiden Autoren haben es geschafft, dass die zwei Protagonisten Eve und Bram sehr vielfältige Persönlichkeiten darstellen. Ich frage mich tatsächlich, ob jeder von ihnen eine dieser Personen geschrieben haben könnte. Die Geschichte wird im Perspektivwechsel aus Eves und Brams Sicht erzählt. Dadurch erhält der Leser auch Informationen, die Eve nicht bekannt sind und das Gesamtbild abrunden.
Mir hat besonders das Setting und die Grundidee gefallen. Die schon fast apokalyptische Außenwelt und die zunächst behütende Atmosphäre im Turm bieten einen schönen Kontrast. Doch bald kehrt sich dieses Gefüge um, als Eve hinter die Lügen kommt, die ihr aufgetischt werden. Das fand ich sehr spannend.
Allgemein war für mich der Spannungsbogen am Anfang und Ende der Geschichte am höchsten. Das Buch war aber auch mittig nicht langweilig, sondern konnte mich durch den eingängigen Schreibstil und einige Wendungen an die Seiten fesseln.

FAZIT:

Zusammenfassend war „Eve of Man“ eine solide Dystopie, bei der der Fokus nicht zentral auf der Liebesgeschichte lag, aber dennoch ein Einfluss vorhanden war. Die Grundidee war toll umgesetzt und das Setting bzw. Worldbuilding waren überzeugend. Die wenigen offenen Fragen können hoffentlich im zweiten Band beseitigt werden. Ein wirklich unterhaltsames Buch, welches sich schnell wegliest.

Ein Pageturner, der mit einer speziellen Grundidee und authentischem Setting überzeugen kann. Sympathische Protagonisten runden das Bild ab. Ein bisschen Luft nach oben gibt es für den zweiten Band, aber bis dahin muss eine klare Leseempfehlung für diesen Auftakt ausgesprochen werden.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Iron Flowers – Die Kriegerinnen“ von Tracy Banghart

Meine lieben Leser,

nachdem ich im Rahmen des Frühjahrsputz-Bingos den ersten Teil der Dilogie „Iron Flowers“ las, beschloss ich nun, den zweiten Teil endlich auch zu lesen. Wie mir der Nachfolger und gleichzeitig das Finale gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Iron Flowers – Die Kriegerinnen
  • Autor/in: Tracy Banghart
  • Übersetzer/in: Anna Julia Strüh
  • Anzahl der Seiten: 400 Seiten
  • Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Januar 2019)
  • Genre: Dystopie

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um den zweiten und letzten Band – evtl. Spoiler zum vorherigen Band vorhanden! ***

Nach den Geschehnissen des ersten Bandes befindet sich Serina weiterhin auf der Gefängnisinsel. Der erste Band endete damit, dass Nomi nach den Ereignissen am Hof auf eben diese Insel gebracht wird. Mit ihr an Bord des Schiffes sind der lebensgefährlich verletzte Malachi und eine weitere Grace.
Während Nomi versucht, Malachi am Leben zu erhalten und einen Ausweg aus der Situation zu finden, hat Serina mit den anderen Gefangenen eine Rebellion angezettelt und sie schmieden einen Plan, wie sie die Insel unter ihre Kontrolle bringen.
Schließlich treffen die Schwestern auf der Insel wieder aufeinander, was im Leser eine tiefgehende Freude auslöst. Diese währt jedoch nicht lang, denn die Schwestern verfolgen ganz unterschiedliche Ziele, um ihr Land und die Bevölkerung sowie die Gefangenen der Insel zu befreien. So trennen sich die Wege erneut und während Serina die Frauen der Insel in ein anderes Land bringen will, versuchen Nomi und Malachi die Unterstützung eines Regiments zu erlangen, um seinen Bruder vom Thron zu stürzen.
Warum die Schwestern unter anderen Umständen als geplant wieder zusammenfinden, ob sie es schaffen den falschen Thronfolger zu stürzen und mehr Rechte für die Frauen des Landes zu erkämpfen, das dürft ihr aber gern selbst lesen.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil war schon wie im ersten Band sehr klar, ohne Schnörkel und las sich schnell weg. Allerdings konnte mich der zweite Band auch sehr viel weniger fesseln. Manchmal fühlte ich mich sogar etwas gelangweilt. Die Entscheidungen der Charaktere waren mir dieses Mal zu klischeehaft, es fehlte mir an überraschenden Wendungen wie im ersten Teil. Spannung war zwar gegeben, aber nicht in dem Maße, wie ich es erhofft hatte.
Eines der größten Mankos war für mich, dass die Frauen sich ihre Rechte sehr brutal – also mit viel Gewalt – erkämpfen und danach keine Reflektion oder Auseinandersetzung damit erfolgte. Ich hätte mir da irgendwie einen moralischeren Umgang mit der Situation gewünscht, beispielsweise, dass sie ihre Ziele erreichen, aber für immer mit ihren schrecklichen Taten zurechtkommen müssen. Ich fand die Darstellung der Gewalt im zweiten Band sehr glorifiziert und heroisch, was ich so nicht als gut bewerten kann.

FAZIT:

Der zweite Teil war deutlich schwächer als der erste Band und ich war wirklich etwas enttäuscht, dass das Potential nicht ausgeschöpft wurde. Die Geschichte hätte doch einen deutlich reiferen Umgang mit dem Thema Frauenrechte und Gleichberechtigung hergegeben. Schade, dass die Umsetzung dann so lieblos und wenig moralisch erfolgte. Die Charaktere waren wirklich super und das Buch konnte unterhalten, abschließend fehlte mir allerdings noch etwas Tiefe.

Ein schwächerer Band als der Auftakt und deshalb ein etwas enttäuschendes Finale. Zu wenig überraschen, zwar spannend aber an einigen Stellen zu wenig reflektiert. Schade. Ein unterhaltsames Buch, was sein Potential leider nicht nutzen konnte.

BEWERTUNG: ♥♥♥♡♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♡♡
Emotionen: ♥♥♥♡♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♡♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♡♡

Gesamtwertung = 3,2


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Blackcoat Rebellion – Das Schicksal der Zehn“ von Aimée Carter

Meine lieben Leser,

und endlich habe ich es geschafft! Ich habe die Blackcoat-Rebellion-Reihe beendet! 🙂 Ich freue mich riesig, dass ich mit meinem Vorhaben vorankomme, alle Fortsetzungen auszulesen, die ich noch ungelesen im Regal stehen habe. Das sind jetzt zwar noch ein paar, aber es wird! Auf den letzten Band dieser bisher überzeugenden Dystopie war ich natürlich super gespannt. Wie er mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Blackcoat Rebellion – Das Schicksal der Zehn
  • Autor/in: Aimée Carter
  • Übersetzer/in: Tess Martin
  • Anzahl der Seiten: 320 Seiten
  • Verlag: Dragonfly Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Dystopie, Jugendbuch

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um den dritten und letzten Band – evtl. Spoiler zum den vorherigen Bänden vorhanden! ***

Nach den dramatischen Geschehnissen in Anderswo im zweiten Band, geht es jetzt ans Eingemachte. Kitty und die Rebellen setzen alles auf eine Karte, um die Bevölkerung über die Machenschaften des maskierten Premierministers aufzuklären. Dazu offenbart sie sich öffentlich und deckt ihre wahre Identität auf.
Zusammen mit Knox und den anderen Rebellen liefern sie sich einen wahren Medienkampf mit dem Premierminister, der vor keinerlei Maßnahmen zurückschreckt.
Als Kitty schließlich entführt wird und sich die Ereignisse zuspitzen, liegt es in ihrer Hand, das Blutvergießen zu stoppen und den Menschen die Freiheit und Unabhänhigkeit zu geben, die sie schon lange ersehnen. Doch der Premierminister hat Menschen in der Hand, die ihr etwas bedeuten – was wird ihr wichtiger sein?

SCHREIBSTIL:

Wenn eine Autorin Spannung in Reinform beherrscht, dann ist es Aimée Carter. Wieder einmal hat sie es geschafft, mich an die Seiten zu fesseln. Dabei ist die Handlung nicht ausladend, dafür aber fokussiert.
Dieser letzte Band hatte für mich ein paar kleinere Logiklücken, die ich gern beantwortet haben wöllte. Im Gesamtbild lässt sich sicherlich darüber hinwegsehen, aber gerade bei einer Dystopie kommt es auf Authentizität und auch Realismus an, wie ich finde. Mir fehlten bei technischen Geräten ein paar plausible Details und auch manche Entscheidungen der Hauptcharaktere waren alles andere als klug und passten nicht zu ihrem sonstigen Verhalten.
Deshalb erschien mit der letzte Band rein vom Stil her etwas schwächer.
Die Story jedoch hat Carter wieder astrein umgesetzt und mich wie erwartet begeistern können.
Das Ende war für meine Verhältnisse zu wenig überraschend und zu sehr Standard, als dass es mich hätte abholen können. Der große Showdown, der dem Ende voranging war jedoch meisterhaft geschrieben.

FAZIT:

Ich bin fast ein bisschen traurig, dass diese großartige Reihe vorbei ist. Andererseits bin ich froh, dass Kitty dieses Martyrium überstanden hat. Die Autorin hat ja zum Glück noch mehr Bücher, die ich noch nicht gelesen habe – da werde ich mich also draufstürzen müssen. Insgesamt war der letzte Band für mich der schwächste, aber dennoch wirklich gut und spannend umgesetzt. Er hat mich unterhalten und ich konnte das Buch praktisch nicht aus der Hand legen. Wie gewohnt glänzt Carter mit Wendungen und Überraschungen, die der Leser nicht voraussehen kann.

Ein würdiger Abschluss, der mit kleineren Logiklücken etwas schwächer daherkommt als die Vorgänger. Kann dennoch durch die gewohnte Spannung, die unerwarteten Wendungen und die Charaktere überzeugen.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♡♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Blackcoat Rebellion – Die Bürde der Sieben“ von Aimèe Carter

Meine lieben Leser,

ganz im Sinne meines Lesezieles, erstmal alle Fortsetzungen zu lesen, bevor ich neue Reihen beginne, habe ich den zweiten Band von „Blackcoat Rebellion“ beendet. Der erste Band konnte mich damals sehr begeistern und Aimée Carter ist seit dem „Fluch des Phönix“ ein Geheimtipp für mich geworden. Vorher hatte ich von dieser Autorin noch nie gehört – anderen sagt sie durch die Animox-Reihe eventuell etwas. Wie mir das vorliegende Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Blackcoat Rebellion – Die Bürde der Sieben
  • Autor/in: Aimée Carter
  • Übersetzer/in: Tess Martin
  • Anzahl der Seiten: 320 Seiten
  • Verlag: Dragonfly Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Dystopie

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um den zweiten Band – evtl. Spoiler zu vorherigem Band vorhanden! ***

Anmerkung: Der Klappentext auf dem Buch enthält massive Spoiler, deswegen rate ich euch, ihn nicht zu lesen! Meine Beschreibung konzentriert sich auf eher allgemeine Informationen, die entweder im Vorband vorhanden waren oder keine Wendungen oder einschneidenden Erlebnisse spoilern.

Nach dem fulminanten Auftakt, in dem Kitty Doe entführt und gegen ihren Willen zu einer anderen Person operiert „maskiert“ – wurde, geht ihre Geschichte weiter. Denn sie stellt nicht irgendeine Person dar, sondern Lila Hart, die Tochter des Premierministers.
Nach dem Ende des ersten Bandes war klar: Das kann es nicht gewesen sein, das wäre zu einfach.
Kitty entscheidet sich gegen den Rat ihres festen Freundes Benjy dazu, weiterhin Lila Hart zu spielen, um die Ziele der Rebellen, der sogenannten Blackcoats zu unterstützen.
Doch Kitty schwankt zwischen diesen beiden Persönlichkeiten und kann sich Knox, ihrem Scheinverlobten und Blackcoat nur schwer unterordnen. Immer wieder verstößt sie gegen seine Anordnungen, bis sie schließlich ertappt wird, nachdem sie Unterlagen des Ministers gestohlen hat. Im Gegensatz zu den anderen weiß sie nämlich schon längst, dass dieser Mann ebenfalls maskiert wurde.
Doch wer steckt dahinter? Diese Frage lasse ich gern offen, damit ihr sie selbst erlesen könnt. Als Kitty jedoch erwischt wird, gibt es kein Entrinnen mehr – die Ereignisse überschlagen sich – und Kitty landet in Anderswo. Dort muss sie sich auf einmal völlig neu behaupten – mit einem Gesicht, welches nicht zu ihr gehört, aber alle anderen hassen.

SCHREIBSTIL:

Aimée Carter hat spätestens nach dem zweiten Band ein Stein im Brett bei mir. Sie schafft es nicht nur, dass die Seiten geradezu dahinfliegen, sondern schreibt ohne viel Firlefanz, dafür mit sehr viel Spannung und Geschick.
Eine Stelle im Buch hat mich besonders fasziniert und verdient es, hier erwähnt zu werden! Die Autorin schafft es nämlich, eine der authentischsten und schönsten Sex-Szenen zu schreiben, die ich je gelesen habe. Selten war die Beschreibung einer solchen Situation echter und nahbarer. Es wird das erste Mal beschrieben und dieses Buch stellt es nicht verkitscht oder überromantisiert dar, sondern so, wie es in Wirklichkeit ist – unsicher, schön, aber auch irgendwie unspektakulär. Am besten hat mir gefallen, dass die Charaktere danach miteinander darüber reden und über sich selbst lachen müssen, die Stimmung aber total heimelig und behütet bleibt. Jeder Jugendliche, der das hier liest, bekommt endlich mal einen realistischen Eindruck von diesem denkwürdigen Ereignis. Die ganzen übertriebenen Beschreibungen in anderen Büchern waren immer so weit hergeholt, dass Carter mit ihrer Darstellung heraussticht und dafür Applaus verdient hat!
Überhaupt finde ich es so erfrischend, mal keine typische Dreiecksbeziehung o.ä. zu lesen, sondern eine gefestigte Liebesbeziehung, die den Widerständen trotzt. Ich hoffe, dass das auch im Folgeband so authentisch und toll bleibt.

FAZIT:

Der zweite Band konnte mich durch seine Wendungen und überraschenden Momente noch mehr überzeugen als der erste Band. Und wer mir schon länger folgt, weiß, dass das äußerst selten vorkommt. Die meisten zweiten Bände können mit dem ersten leider nie mithalten. Hier jedoch hat die Autorin sich nochmals gesteigert und glänzt mit authentischen, fehlbaren Charakteren und einem schlüssigen dystopischen Rahmen. Zusätzlich begeistert der rasante und spannungsgeladene Schreibstil, der einen durch die Seiten katapultiert.

Für mich ein Highlight und sogar besser als der erste Band! Spannung, Authentizität und überraschende Wendungen konnten mich nicht nur unterhalten, sondern begeistern. Eine meiner liebsten Dystopien der letzten Jahre. Absolute Leseempfehlung!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♥
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Blackcoat Rebellion – Das Los der Drei“ von Aimée Carter

Meine lieben Leser,

kurz vor Jahresende 2020 durfte ich dieses Schätzchen beenden. Und ja – mit einiger Verspätung präsentiere ich euch jetzt die Rezension, weil mir das Frühjahrsputz-Bingo dazwischen kam. Aber aufgehoben ist ja nicht aufgeschoben. 😉 Nachdem ich letztes Jahr das Kinderbuch „Der Fluch des Phönix“ von Aimée Carter lesen durfte, standen weitere Bücher dieser Autorin auf meiner Wunschliste. Die liebe Ina von Ina’s Little Bakery hat mich dann im Rahmen ihrer Wichtelaktion mit dem ersten Band von „Blackcoat Rebellion“ bewichelt. 🙂 Danke nochmals dafür. Wie mir das Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Blackcoat Rebellion – Das Los der Drei
  • Autor/in: Aimée Carter
  • Übesetzer/in: Tess Martin
  • Anzahl der Seiten: 320 Seiten
  • Verlag: Dragonfly Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Dystopie

INHALT:

Kitty wird in einer Gesellschaft groß, in der eine kastenähnliche Einstufung über das Vermögen und die Möglichkeiten im Leben entscheidet. Die Regierung betont immer wieder, dass jeder die Chance hat, durch den Eignungstest in eine höhere Stufe zu gelangen.
Eine 6 ist dabei die höchste Einstufung, die möglich ist und bietet die Möglichkeit in hochrangigen Positionen zu arbeiten, während beispielsweise eine 3 nur mindere Tätigkeiten ausführt, wie beispielsweise Kanalreinigungen.
Kitty und ihr fester Freund Benjy stehen kurz vor ihren Eignungsprüfungen. Benjy hat die Aussicht auf einen hohen Rang und hofft, dass Kitty einen Rang erreicht, der es ihnen erlaubt, ihre Beziehung weiterzuführen. Als Kitty bei der Eignungsprüfung nur eine 3 erhält, verheimlicht sie es zunächst, da sie die Befürchtung hegt, Benjy würde sein eigenes Leben für ihres aufgeben.
Als sie sich schlussendlich hochrangigen Mitgliedern der Gesellschaft und Polizisten gegenübersieht, kann sie es nicht fassen, dass ihr der Rang einer 7 angeboten wird. Dieser Rang wird sonst nur vererbt an die Familie der Regierungsangehörigen. Doch welchen Preis muss sie zahlen? Wie übersteht die Liebe zu Benjy die überraschenden Wendungen der Geschichte? Das dürft ihr gern selbst lesen. Alles, was ich darüber hinaus hier beschreiben würde, wäre ein zu krasser Spoiler.

SCHREIBSTIL:

Die Geschichte wird aus Sicht von Kitty erzählt. Aimée Carter hat es genau wie zuvor geschafft, mich in ihren Bann zu schlagen. Ich klebte förmlich an den Seiten und war sehr erstaunt über die Fülle des Inhalts auf diesen doch überschaubaren Seiten. Außerdem fand ich es super, dass Carter eine bereits gefestigte Liebesbeziehung an den Anfang der Geschichte gestellt hat und diese über die Geschichte hinweg eine Rolle spielte, wenn auch keine übergeordnete. Das hat mir sehr gut gefallen, grenzt es sich so doch von vielen Werken des Genres ab, in denen sonst eher das Entstehen einer Beziehung und/oder eine Dreiecksbeziehung im Fokus steht.
Carter legt ihr Hauptaugenmerk jedoch auf das politische Geschehen und die Intrigen sowie Wirrnisse der Regierungsfamilie, in die Kitty hineingerät. Die Geschichte ist außerdem so geschrieben, dass ich einige der Wendungen überhaupt nicht vorhersehen konnte, was mir ebenfalls gut gefallen hat.

FAZIT:

Dieses Buch hat alles geboten, was ich bereits zuvor an Aimée Carter lieben gelernt habe. Sie geht mit der gefestigten Liebesbeziehung in einer Dystopie untypische Wege, schreibt flüssig, spannend und mit viel Eindruckskraft und Emotionen. Ich habe sehr mit Kitty mitgefiebert und einige der Personen sind mir total ans Herz gewachsen – wenn auch einige davon nicht so lange überlebten, wie ich es mir erhoffte. Denn Carter hat auch keine Scheu davor, Charaktere loszuwerden. Das Einzige, was mich etwas gestört hat, war, dass mir etwas gefehlt hat – ich hätte mir im gesellschaftlichen System noch einen Knackpunkt gewünscht und mehr über die Rebellen erfahren. Aber da es noch zwei Folgebände gibt, kann das ja noch kommen. Zudem hoffe ich, dass einige wenige Charaktere noch mehr Tiefe bekommen.
Ein wahnsinnig toller Auftakt, der mich an die Seiten gefesselt hat. Spannend, mit einer für das Genre untypischen gefestigten Liebesbeziehung direkt zum Anfang. Hat mir wirklich gut gefallen. Ein paar Fragen blieben offen – ich bin gespannt auf die Folgebände.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,2


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Iron Flowers – Die Rebellinnen“ von Tracy Banghart

Meine lieben Leser,

das zweite Buch des Frühjahrsputz-Bingos ist nun also schon geschafft und ich möchte euch die Rezension dazu natürlich nicht vorenthalten. Die zwei Bände von „Iron Flowers“ haben den Weg vor einigen Jahren durch ein Gewinnspiel zu mir gefunden. Endlich konnte ich den ersten Band vom SuB befreien. Ob sich das gelohnt hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Iron Flowers – Die Rebellinnen
  • Autor/in: Tracy Banghart
  • Übersetzer/in: Anna Julia Strüh
  • Anzahl der Seiten: 380 Seiten
  • Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2018)
  • Genre: Dystopie

INHALT:

Das Buch „Iron Flowers – Die Rebellinnen“ handelt von den beiden Schwestern Nomi und Serina. Serina wurde ihr Leben lang dazu ausgebildet, eine Grace des Regenten zu werden, während Nomi die Rolle ihrer Zofe einnehmen sollte. Jedes Mädchen im Land hat theoretisch die Chance, eine Grace zu werden. Wichtig sind gefälliges Aussehen und bestimmte Begabungen wie Harfe spielen oder die Unterhaltung von hochrangigen Regierungsmitgliedern.
Die aktuellen Graces werden in einer Art Ausscheid bestimmt. Nachdem Serina in ihrer Region ausgewählt wurde, wird sie zum Ausscheid im Palast eingeladen. Das Besondere: Dieses Jahr werden die Graces nicht für den Regenten, sondern für den Thronfolger ausgewählt. Zu diesem Ereignis fahren Nomi und Serina gemeinsam. Während Nomi auf ihre Schwester wartet, sucht sie die Toilette und begegnet zufällig dem Thronfolger und seinem Bruder.
Als schließlich Nomi anstatt Serina als Grace gewählt wird, ist nicht nur die Verwirrung und Verzweiflung groß, sondern auch die Empörung der anderen Teilnehmerinnen. Serina wird nun die Rolle der Zofe einnehmen.
Zu sagen bleibt, dass in der Gesellschaft, die im Buch beschrieben wird, die Frauen eine niedere Stellung bekleiden. Sie dürfen nicht aufmüpfig werden, werden verheiratet und dürfen nicht lesen lernen. Gleichgeschlechtliche Liebe ist verboten. Wer dem nicht gehorcht, wird bestraft.
Da Nomi lesen kann, geht sie ein großes Risiko ein, als sie ein Buch aus der königlichen Bibliothek an sich nimmt. Serina und Nomi kennen das Buch. Serina kann zwar nicht lesen, aber rezitiert aus dem Buch und wird erwischt. Hier beginnt die eigentliche Handlung des Buches.
Serina wird auf die Frauengefängnisinsel gebracht und Nomi muss sich im Palast als Grace behaupten.

Welche Rolle der Thronfolger und sein Bruder in der ganzen Geschichte spielen, wie es beiden ergeht und wie stark ihr Zusammenhalt als Schwestern ist, dürft ihr gern selbst lesen.

SCHREIBSTIL:

Die Geschichte wird abwechselnd aus Nomis und Serinas Sicht erzählt. Mit Nomi erlebt der Leser das ganze Ausmaß der unsinnigen Regeln für Graces und lernt sowohl den Thronfolger als auch seinen Bruder kennen.
Aus Serinas Sicht wird man auf die Gefängnisinsel gebracht und muss sich unter unmenschlichen Bedingungen behaupten, ja gar bis zum Tode kämpfen.
Mir hat besonders dieser Wechsel der Szenarien gefallen und wie die Autorin sie umsetzte. Ganz entgegen meiner Erwartungen entwickelte sich die Geschichte oft in eine andere Richtung, als ich es mir vorgestellt hatte.
Der Schreibstil ist sehr klar, liest sich schnell und erzeugt fast durchgehend eine leichte Spannung. Der Fokus ist hier vor allem auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Politik sowie die Schwesternliebe gelegt, was ich als sehr angenehm empfand.

FAZIT:

Aufgrund des Thronfolgers und seines Bruders hatte ich eine platte Dreiecksgeschichte erwartet, aber ich wurde überrascht. Zwar hat die Geschichte typische moderne Elemente einer Dystopie, wie beispielsweise den Palast und den Ausscheid sowie den Überlebenskampf auf der Insel, jedoch hat die Autorin das mit einem ganz eigenen Charme umgesetzt. Im Mittelpunkt steht nicht eine einzelne heroische Heldin, sondern zwei Schwestern die auf ganz eigene Weise um ihre eigene Freiheit und die Freiheit aller Frauen im Land kämpfen. In der Geschichte gab es einige Wendungen, die ich nicht vorhersehen konnte und die mich sprachlos zurückließen. Zwar hatte ich auch mal kleinere Vorahnungen, habe diese aber oft wieder verworfen aufgrund des Verlaufs der Geschichte. Das Buch hat mich gut unterhalten und teilweise war es eine Mischung aus Panem und Selection, jedoch mit einem recht asiatischen Einschlag von den gesellschaftlichen Strukturen her und einer ganz individuellen Note.
Eine wirklich gute und zeitgemäße Dystopie über Frauenrechte, Schwesternliebe und politische Intrigen. Die Geschichte konnte mich super unterhalten, auch wenn einige Fragen offen blieben und das Worldbuilding gern detaillierter hätte sein können. Lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI