Meine lieben Leser,
die Reihe „Ophelia Scale“ hat vor einigen Jahren einen wahren Hype ausgelöst, bei mir lag sie seit 2019 auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher). Nun hatte sich spontan eine Buddyread-Aktion ergeben, bei der ich den ersten Band „Die Welt wird brennen“ endlich lesen konnte. Wie er mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
- Titel: Ophelia Scale – Die Welt wird brennen
- Autor/in: Lena Kiefer
- Anzahl der Seiten: 465 Seiten
- Verlag: cbj Verlag
- Ausgabe: 2. Auflage (2019)
- Genre: Dystopie
INHALT:
Meine Rezension ist spoilerfrei und konzentriert sich auf den Anfang der Geschichte.
Ophelia ist die Protagonistin dieser Jugenddystopie und lebt in einer Welt, in der jegliche zukunftsträchtige Technik verbannt und verboten wurde. Die Menschen mussten ihre Berufe in diesen Branchen aufgeben und sich anderen, weniger anspruchsvollen Tätigkeiten zuwenden. Ophelias Vater beispielsweise war ein angesehener Ingenieur, der sich nun nicht mehr damit über Wasser halten kann. Die Gesellschaft ist gespalten. Es gibt Anhänger des Königs, die die „Abkehr“ von der Technik beführworten, aber es gibt auch Menschen, die der Technik zugewandt sind und sich innerlich gegen die Abkehr aussprechen. Eine öffentliche Äußerung in diese Richtung ist allerdings nicht möglich. Es drohen Clearings (Gedächtnislöschungen) oder der Tod als Bestrafung.
Ophelia gehört einem Widerstand an, der sich als Theatergruppe tarnt. Sie nennen sich ReVerse und wollen den König um jeden Preis stürzen. Dies planen sie im Verborgenen, ganz im Gegensatz zu den sogenannten Radicals, die sehr offen ihre Abneigung gegen den König und seine Gesetze äußern und vor roher Gewalt nicht zurückschrecken.
Ophelia hat viele Freunde unter den Mitgliedern von ReVerse – auch ihr fester Freund war darunter – bis sie ihn bei einem Einsatz verlor. Nun ist ihr einziges Ziel, den König zu stürzen und die Technik wieder zurückzuholen. An den König heranzukommen ist allerdings schwieriger als gedacht.
Als in der Stadt bekannt gegeben wird, dass der König neue Wachen sucht, ist das für Ophelia und ReVerse DIE Gelegenheit, eines ihrer Mitglieder in den Palast zu schleusen. Doch sie setzen viel aufs Spiel, denn jeder ausgeschiedene Bewerber wird einem Clearing unterzogen, dass mehrere Jahre Erinnerungen löscht. Und außerdem wissen sie nicht, welchen barbarischen Tests man sie außerdem unterziehen wird …
SCHREIBSTIL:
Es ist eine Weile her, dass ich ein Buch dermaßen schnell weggelesen habe wie „Ophelia Scale“. Der Schreibstil ist nicht besonders anspruchsvoll, eignet sich dadurch aber auch gut als Abendlektüre und ist vielleicht auch deshalb sehr unterhaltsam und kurzweilig.
Insgesamt merkt man dem Schreibstil an, dass das Buch an eine jüngere Zielgruppe gerichtet ist, was dem Buch aber keinen Abbruch tut. Die Autorin versteht es, Spannung zu erzeugen und hat an den Kapitelenden einige fiese Cliffhanger eingebaut, was vor allem während unseres Buddyreads am Ende der Leseabschnitte unfassbar spannend war. Dadurch wurde ich auf jeden Fall zum Weiterlesen animiert. Das Buch ist somit alles andere als schwerfällig und ein wirklich angenehm leichtes und schnelles Lesevergnügen für zwischendurch.
Ein bisschen schade fand ich, dass die Charaktere mir zu wenig Tiefe hatten und auch keine wirkliche Entwicklung passierte. Ich habe allerdings Hoffung, dass sich das in den Folgebänden noch ändern wird, da das Ende in diese Richtung interpretiert werden könnte.
Außerdem war die Liebesgeschichte für mich leider zu schnell und zu wenig authentisch, auch wenn die Dialoge ganz süß waren. Generell empfand ich das Tempo des Buchs einerseits als angenehm, weil die Seiten nur so dahingeflogen sind, andererseits als etwas schade, weil die Handlung dadurch an Tiefe und Details verloren hat.
Das Worldbuilding war für mich für den ersten Band okay, obwohl ich da gerne noch etwas tiefer eingetaucht wäre. Bisher ist es eher eine Ahnung der Welt, die der Leser da für sich mitnehmen kann. Ich hoffe hier ebenfalls auf die Folgebände, die diese offenen Fragen dann vielleicht beantworten werden.
FAZIT:
Der Auftakt zu dieser jugendlichen Dystopie kann mit einem guten Grundkonzept und einiger Spannung punkten. Mir fehlten hier und da noch kleinere Feinheiten, die ich von den Folgebänden dann aber auf jede Fall erwarte. Generell hat mir die Geschichte um Ophelia gut gefallen, auch wenn sie als Protagonistin manchmal etwas zu beeinflussbar wirkte. Das Tempo der Geschichte hatte seine Vor- und Nachteile, aber insgesamt habe ich den steten Lesefluss sehr genossen.
Ein guter Auftakt zu einer Dystopie, die aus meiner Sicht in den Folgebänden noch etwas mehr Tiefe und Charakterentwicklung aufzuholen hat. Allerdings hat mich die Story mit ihrer Spannung und ihrer Grundidee gut unterhalten und ich will unbedingt wissen wie es weitergeht.
BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡
BEWERTUNGSKATEGORIEN:
Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Dystopischer Rahmen: ♥♥♥♡♡
Charaktere: ♥♥♥♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Gesamtwertung = 3,6
Bis bald,
EURE HACHIDORI