Rezension – „Shaolin – Du musst nicht kämpfen, um zu siegen“ von Bernhard Moestl

Meine lieben Leser,

wie ihr ja schon mehrmals auf dem Blog lesen konntet, habe ich im Rahmen meines Projekts der Persönlichkeitsentwicklung einen Narren an Ratgebern gefressen, die in irgendeiner Weise mit asiatischen Weisheiten zu tun haben. Mir gibt das einfach unglaublich viel zurück und deshalb war ich sehr gespannt auf das Buch „Shaolin – Du musst nicht kämpfen, um zu siegen“ von Bernhard Moestl. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Shaolin – Du musst nicht kämpfen, um zu siegen – Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
  • Autor/in: Bernhard Moestl
  • Anzahl der Seiten: 272 Seiten
  • Verlag: Knaur Verlag
  • Ausgabe: Taschenbuch (2010)
  • Genre: Ratgeber

INHALT:

Das Buch selbst untertitelt sich damit, dass es „mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke“ führen möchte. Dies wird im Detail durch die Auseinandersetzung mit 13 verschiedenen Prinzipien der Shaolin-Mönche erreicht.
Das Buch ist nach dem Vorwort und der Einleitung in drei Teile gegliedert. Der erste Teil trägt den Namen „Lerne, zu stehen“ und umfasst das Prinzip der Gegenwart, der Achtsamkeit, der Entschlossenheit und des Nicht-besitzen-Wollens. Der zweite Teil „Lerne, stark zu sein“ behandelt das Prinzip der Gelassenheit, der Langsamkeit, der Nachahmung, der Gelegenheit und des Nachgebens. Im dritten und letzten Teil „Lerne, zu siegen“ wird auf das Prinzip der Überlegenheit, des Sich-lösen-Könnens, des Sich-selbst-Erkennens und das Prinzip der Gemeinsamkeit eingegangen.
Das Buch endet mit Epilog, einem Überblick über die Quellen des Shaolin, Literaturverzeichnis, Danksagung und einem Register.

Der Autor selbst bezeichnet das Buch als eine Art Arbeitsbuch, da während der Kapitel und an deren Ende jeweils Übungen für den Leser eingebaut sind, durch die dieser sich selbst reflektieren kann.

Alles in allem gibt das Buch hier also einen guten Überblick über die Denke und Theorie des Shaolin. Einige Themen erinnerten mich an die kurzen pseudo-philosophischen Posts auf sozialen Netzwerken, andere waren für mich wiederum sehr zugänglich. Der Autor betont auch, dass das Buch immer wieder zur Hand genommen werde soll, weil sich die Ansichten zu den einzelnen Kapiteln mit der Zeit ändern. Ich denke, das dies auch der Grund war, warum mir einige Kapitel für mich selbst nicht so passend erschienen.

Besonders lobend muss die gesamte Gestaltung des Buchs erwähnt werden. Zwischen den Kapiteln werden großformatige Zitate und Sprichwörter dargestellt. Außerdem ist das Buch nicht nur in Schwarz-Weiß gedruckt, sondern enthält auch Akzente in Orange. Das trägt maßgeblich zur Wertigkeit des Buches bei.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist auf jeden Fall anfängerfreundlich, da leicht verständlich und nicht zu anspruchsvoll. Teilweise blieb mir persönlich der Autor sogar zu oberflächlich in seinen Erklärungen. Da ich allerdings schon einiges an Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt habe, sehe ich die Ursache hierin.
Die strukturierte Aufbereitung hat viel zum Verständnis der Prinzipien des Shaolin beigetragen. Ein bisschen Schmerzen hatte ich in einem ganz bestimmten Kapitel, in dem es für mich so wirkte, dass es erlaubt wäre, zu lügen, um eine überlegene Position in Gesprächen oder „Kämpfen“ einzunehmen, was meiner Natur komplett widerspricht.
Der Autor hat es meiner Meinung nach aber geschafft, einen guten ersten Einblick in solche Philosophien zu schaffen. Für erfahrenere Leser auf diesem Gebiet ist aber auch sicherlich viel Bekanntes dabei und es fehlt ein bisschen die Tiefe.

FAZIT:

Das Buch konnte mich nicht vollständig abholen, aber ein paar Botschaften konnte ich dann doch für mich mitnehmen. Für mich persönlich war es an einigen Stellen nicht passend oder zu oberflächlich, was das Leseerlebnis leider etwas schleppend gestaltet hat. Für andere Leser stelle ich mir das aber durchaus anders vor. Die Erkenntnisse, die ich mitnehme waren zwar auch nicht komplett neu, haben mir aber nochmals eine andere Sicht auf einige Punkte gegeben. Somit bin ich zusammenfassend froh, das Buch zur Hand genommen zu haben, aber nicht so begeistert wie erhofft.

Ein guter Überblick zum Einstieg in das Thema von asiatischen Weisheiten im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung. Für erfahrene Leser etwas oberflächlich, aber dennoch hält es wichtige Erkenntnisse bereit. War für mich persönlich nicht so gut wie erhofft, aber durchaus eine lohnende Lektüre.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♡
Unterhaltung/Emotionen: ♥♥♥♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Botschaft/Praxisbezug: ♥♥♥♡♡
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 3,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Die Entwicklung der Kontinente“ von Christian Grataloup

Meine lieben Leser,

üben Landkarten auf euch auch eine ganz besondere Anziehungskraft aus? Ob in Fantasy-Romanen ganz am Anfang platziert und fikitv oder in Atlanten und realistisch – ich für meinen Teil war schon immer von diesen Karten fasziniert. Das Buch „Die Erfindung der Kontinente“ beschäftigt sich nun im Detail mit der Entstehung der Landkarten unserer Welt. Wie mir das Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Danke, an den wbg Theiss Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Die Erfindung der Kontinente – Eine Geschichte der Darstellung der Welt
  • Autor/in: Christian Grataloup
  • Übersetzer/in: Andrea Dabbou
  • Anzahl der Seiten: 256 Seiten
  • Verlag: wbg Theiss Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (August 2021)
  • Genre: Sachbuch, Bildband

INHALT:

Das Buch „Die Erfindung der Kontinente“ widmet sich diesem Thema nicht so, wie ich es ursprünglich erwartet hätte in strikter Reihenfolge von Jahreszahlen, sondern nähert sich der Analyse in übergeordneten Thematiken.
So wird in der Einführung bereits darauf hingewiesen, dass heutzutage von der historisch bedingten Einteilung in Länder und Kontinente sogar politische Entscheidungen getroffen werden wie bspw. der Eintritt in die EU als Wertegemeinschaft. Hier wird auch die Frage aufgeworfen, ob Europa wirklich ein geografisches Gebiet oder eine Gemeinschaft der Werte ist oder sein kann. Bereits zum Anfang des Buches wird der Leser damit konfrontiert, die Einteilung der Kontinente zu hinterfragen und zu überlegen, ob dies überhaupt noch zeitgemäß und richtig erscheint. Denn eigentlich – und das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse dieses Buches – existiert diese Einteilung gar nicht, sondern ist menschengemacht. Jedoch ist diese Abgrenzung so stark durch Bildung und die Historie der Kartografie in unseren Köpfen verankert, dass eine Abkehr davon schon sehr merkwürdig anmutet.

Im ersten Kapitel wird dann zunächst darauf eingegangen, wie sich die Einteilung in Himmelsrichtungen und Kontinente ergab. Auch hier erstaunlich, dass theoretisch eine Einteilung nach tektonischen Platten eine Alternative wäre. Jedoch ist seit dem 18. Jh. die Einteilung in Kontinente normal, damit wir Menschen uns einordnen können und zurechtfinden. Allerdings bleibt weiterhin zu bedenken, dass starre Grenzen auf Landkarten die Anpassung der geistigen Weltkarte an die Entwicklungen der Welt erschwert.

Im nächsten Kapitel wird die Patristik beleuchtet und gezeigt, dass die Lehren der Kirchenväter aus der Spätantike die Basis der heutigen Vorstellungen von Kontinenten und der Welteinteilung sind. Karten waren ursprünglich zwar nicht genordet, sondern nach Osten ausgerichtet, weil dort das Paradies liegen sollte – dennoch waren sie der Ursprung unserer heutigen Karten. Seefahrer wie Kolumbus brachen unter anderem deshalb auf, weil sie das Paradies finden wollten. Sehr ausführlich wird auf die damalige Welteinteilung in drei Kontinente – also Europa, Asien und Afrika – eingegangen und die Zusammenhänge zu kirchlichen Darstellungen wie den heiligen drei Königen aufgezeigt. Besonders interessant fand ich die Auswirkungen der Kartografie in Kombination mit kirchlichen Inhalten auf bspw. den Sklavenhandel.

Im dritten Kapitel wird der Fokus dann auf das große Zeitalter der Seefahrer gelegt. Die Entdeckung Amerikas und dessen Eingliederung in die Karten war ein weiterer großer Entwicklungsschritt in der Kartografie, aber auch im Verständnis der Welt.

Das vierte Kapitel rückt die Personifizierung der Kontinente in Kunst und Kultur in den Mittelpunkt. Hier wird auf die Darstellung der Erdteile als Damen und bekannte Malereien sowie Skulpturen ein Augenmerk gelegt.

Im fünften Kapitel sind Ozeanien und auch Atlantis Thema. Sehr prägnant ist der Versuch der Kartografen, hier alles, was nach Amerika noch nicht auf den Karten zu finden war, irgendwie in einer Bezeichnung zusammenzufassen.

Das sechste Kapitel widmet sich komplett den Meeren und Ozeanen. Diese wurden auch eingeteilt, obwohl es erst recht keine Grenzen gibt. Die Geschichte der Benennungen zieht sich dabei durch die gesamte Nautik.

Im Kapitel „Wir und die anderen“ wird schließlich sehr umfangreich auf die Bildung der nationale und kontinentalen Identitäten eingegangen. Wie sich Ländern bzw. Erdteile selbst definieren und von außen gesehen werden, ist ein spanender Aspekt in der Geschichter der Kartografie.

Schlussendlich stellt das Buch die große Frage nach einer postkontinentalen Welt und wirft viele Fragen auf, die sehr eng mit den Themen Identität, Rassismus und den Umbrüchen unserer Zeit verwoben sind. Dieses Werk lässt also durchaus den Leser mit ein paar Fragen zurück, über die er nachsinnen kann.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil in diesem Buch ist aufgrund des Genres sehr fachlich und dabei auch sehr detailliert. Allerdings wechselt der Ton auch gern mal zu einer lockeren, fast umgangssprachlichen Variante. Diese Passagen fand ich persönlich sehr erfrischend und meistens waren diese Thematiken dann auch die, die ich mir am meisten behalten habe.
Die fachlichen Informationen waren sehr interessant, dennoch gab es Stellen, die mir zu tief in einige Themen hineingingen.
Manchmal habe ich an einigen Stellen auch das Gefühl gehabt, etwas doppelt in mehreren Kapiteln zu lesen, weil ähnliche Aussagen wiederholt getroffen wurden. Das hat aus meiner Sicht auch ein paar Längen erzeugt, die auch zu vermeiden gewesen wären.

FAZIT:

Alles in allem hat mich das Buch vor allem in der ersten Hälfte richtig gepackt. Hier ging es um die ganz frühe Entstehung der Karten und die großen Seefahrerzeiten, was mich auch einfach mehr interessiert. Die Dopplungen haben mich manchmal etwas abgelenkt, jedoch wurde ich durch die unzähligen großformatigen Bilder in diesem Buch entschädigt. Ich konnte vieles erfahren, was ich so noch nicht gewusst habe und kann es nur jedem empfehlen, der sich mehr als oberflächlich mit der Entstehung unserer Kontinente auf Landkarten beschäftigten möchte.

Ein wirklich umfangreiches, sehr informatives Werk mit vielen großformatigen Bildern. Bietet neue Erkenntnisse und taucht auch gern mal tiefer in die Thematik der Kartografie ein. Ein Buch, welches mich nicht nur informieren, sondern auch unterhalten konnte. Ein besonderes Sachbuch!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♡
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,2


ÜBER DIE AKTION „HISTOLOVE“:

Im Rahmen von HistoLove lesen die liebe Buchperlenblog und ich alles von Steinzeit bis in die Neuzeit – also Bücher mit historischem Bezug, welche schon viel zu lange auf unserem SuB liegen. Außerdem hat dieses Genre ein viel zu angestaubtes Image. Auch neuere Erscheinungen sind dabei und erlaubt! Jeder kann jederzeit einsteigen – wir freuen uns auf eure Beiträge! Verlinkt uns gern und nutzt den Hashtag #histolove.

Hier geht es zur Übersicht all unserer gelesenen Bücher im Rahmen von HistoLove.


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Nahtod – Grenzerfahrungen zwischen den Welten“ von Dr. med. Bruce Greyson

Meine lieben Leser,

das Thema der Nahtoderfahrungen ist für viele Menschen etwas, was nicht zu greifen ist. Für einige ist es Hokus Pokus, andere haben sie selbst erlebt und berichten davon wie von echten Erlebnissen. Und sie werfen viele Fragen auf. Nicht zuletzt sind sie für uns Menschen so interessant, weil sie uns die Möglichkeit vermitteln, etwas darüber zu erfahren, was nach unserem Tod passiert. Doch ist das wirklich so? Und was weiß die Wissenschaft über das Phänomen der Nahtoderfahrungen? Das wird in diesem Buch von Dr. med. Bruce Greyson erläutert, dem führenden Forscher, wenn es um dieses Thema geht. Wie mir das Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Danke, an den Ansata Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Nahtod – Grenzerfahrungen zwischen den Welten
  • Autor/in: Dr. med. Bruce Greyson
  • Übersetzer/in: Juliane Molitor
  • Anzahl der Seiten: 400 Seiten
  • Verlag: Ansata Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Juni 2021)
  • Genre: Sachbuch

INHALT:

„Es wurde schon viel über das Sterben und darüber, was danach kommen könnte, gesagt und geschrieben – und oft werden wissenschaftliche und religiöse Standpunkte gegeneinander ausgespielt. (…) Ich hoffe, zeigen zu können, dass Wissenschaft und Spiritualität durchaus vereinbar sind und dass Sie die Wissenschaft nicht aufgeben müssen, um spirituell zu sein.“

– Dr. med. Bruce Greyson in „Nahtod – Grenzerfahrungen zwischen den Welten“ von Dr. med. Bruce Greyson, S. 26 –

Der Autor Dr. med. Bruce Greyson arbeitet seit vielen Jahren als Psychiater und forscht mittlerweile seit über 45 Jahren an dem Phänomen der Nahtoderfahrungen. Ausgangspunkt war eine Erfahrung mit einer Patientin, die einen Tomatensoßenfleck auf seiner Krawatte bemerkte, als sie im Koma lag.
Dieses Ereignis beschäftigte Greyson jahrelang, bis andere Patienten ebenfalls merkwürdige Beobachtungen und Erfahrungen schilderten. Als Psychiater und Kind eines nicht religiösen Chemikers war er sehr skeptisch und machte es sich zur Aufgabe, dieser Sache auf den Grund zu gehen.
Der Begriff der Nahtoderfahrungen geht zwar auf einen anderen Forscher zurück, aber schnell avancierte Greyson zu DER Person, die andere Mediziner mit diesem Phänomen und dessen Erforschung in Verbindung brachten. Es wurde das Herzensthema des Autors und in diesem Buch stellt er verschiedene Ergebnisse vor sowie Fragen, die während der Forschungen aufgeworfen wurden.

Dabei geht Bruce Greyson darauf ein, wie man ein vermeintlich unwissenschaftliches Thema wissenschaftlich untersucht. Er betont immer wieder, dass nicht das Thema eine Untersuchung wissenschaftlich macht, sondern die Art der Untersuchung die Wissenschaft definiert.
Im Buch beschreibt er außerdem eindrucksvoll die verschiedenen wissenschaftlich untersuchten, typischen Merkmale von Nahtoderfahrungen wie das Gefühl der Zeitlosigkeit, die Lebensrückschau, außerkörperliche Erfahrungen, „göttliche“ Erscheinungen, das Treffen von Verstorbenen sowie die positiven und negativen Gefühle während dieses Ereignisses.
Zur Verdeutlichung zitiert er immer wieder die Erfahrungsberichte von Betroffenen und analysiert diese unter den wissenschaftlich möglichen Prämissen.
Zudem wird auf die Biologie eingangen. Also was passiert im Gehirn während einer Nahtoderfahrung? Welche Fragen werden dadurch wiederum aufgeworfen? Und was hat das alles mit der größten, bisher ungeklärten Frage der Neurowissenschaft zu tun: „Wo sitzt das Bewusstsein?“? Anders als wir vielleicht denken ist es nämlich keineswegs wissenschaftlich nachzuweisen, dass das Gehirn das Bewussstsein erzeugt.
Einer der interessantesten Aspekte des Buches waren für mich die Auswirkungen der Nahtoderfahrungen auf die Betroffenen – danach. Es gibt zumeist gut, aber auch schlechte Nachwirkungen. Die positiven können nachweislich sogar zur Prävention von Selbstmorden oder als Unterstützung in der Trauerarbeit fungieren.

Die letztendlichen Schlussfolgerungen zum sehr komplexen Thema der Nahtoderfahrungen möchte ich an dieser Stelle nicht spoilern, weil sie meiner Meinung nach als Fazit das Buch rund werden lassen und ich nichts vorweg nehmen möchte.
Nur soviel: Wir müssen offen sein und vielleicht in Kauf nehmen, dass da etwas ist, was wir nicht erklären können. Allerdings ist der Beweis für ein Leben nach dem Tod vielleicht gar nicht so wichtig, sondern die Wirkung, die diese Erfahrungen auf uns Menschen ausüben können.

SCHREIBSTIL:

Direkt zum Anfang der Lektüre überraschte mich der doch sehr eingängige, fast schon romanartige, erzählerische Ton des Autors. Sollte ich gar kein Sachbuch lesen? Meine Befürchtung wurde zerstreut, denn Greyson beleuchtet wirklich jeden noch so kleinen Aspekt zum Thema Nahtoderfahrungen sehr genau und wissenschaftlich fundiert. Der doch recht ungewöhnliche Schreibstil hat hier allerdings sehr dazu beigetragen, dass die Seiten praktisch dahinflogen, was für ein Sachbuch eine außergewöhnliche Leistung ist, wie ich finde. Dieses Werk ist kein bisschen trocken. Informationen aus Wissenschaft und Medizin werden stets aufgelockert durch Erfahrungsberichte und Beispiele, die einen emotionale berühren, tief bewegen und auch manchmal erschrecken.
Ein bisschen lesen sich die themengebundenen Kapitel dann aber übergreifend auch wie eine beruflich geprägte Biografie des Autors, was ebenfalls sehr zum Unterhaltungswert des Buches beitrug. Es ist überraschend, wie leichtfüßig dieses Buch geschrieben ist, obwohl es ein so ernstes, anspruchsvolles sowie in der Kritik stehendes Thema aufgreift. Meine Sympathie konnte Greyson durch seine Art der Schreibe auf jeden Fall für sich gewinnen.

Besonders gut fand ich, dass dieses Buch frei von religiösen Wertungen war, wie es in anderen Werken zu diesem Thema der Fall war. Der Autor schrieb stets wertungsfrei und gab dem Leser somit die Möglichkeit, sich auf Basis der Schilderungen selbst eine Meinung zu bilden.

FAZIT:

Dieses Buch beginnt als Reise in unbekannte, mysteriöse Gefilde und endet mit einem hoffnungsvollen Ausruf an das Leben. Wieder einmal hat mir ein Buch gezeigt, dass die Auseinandersetzung mit dem Tod – egal in welcher Form – nichts schreckliches sein muss, sondern die Chance beinhaltet, die Wertigkeit des Lebens zu betonen. Das Leben kann durch eine Begegnung mit diesem Phänomen – in Buchform oder anderweitig – dazu führen, das Leben neu zu bewerten, einen neuen Blickwinkel zu gewinnen, Veränderungen anzustoßen oder mehr Freude zu empfinden.
Aus meiner Sicht eine völlig zu unrecht unterschätztes Thematik in der Literatur, die mehr Aufmerksamkeit verdient hat.

Ein Buch, welches mit einer unfassbaren Leichtigkeit über ein sehr komplexes Thema berichtet. Nie wurde wissenschaftlicher über den Nahtod berichtet, nie neutraler Schlussfolgerungen dazu gezogen. Ein Werk für Betroffene, Interessierte, aber auch und vor allem für alle anderen, die sich bisher nicht an solche Themen herangewagt haben. Ein wichtiges Stück Literatur – unbedingt lesen!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♥
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Weg des Siegers – Erfolg, mentale Stärke und innere Freiheit mit den geistigen Prinzipien asiatischer Kampfkunst“ von Ronny Schönig

Meine lieben Leser,

dieses Buch hatte ich eigentlich gar nicht auf meiner Liste. Als ich es aber gesehen habe, hat es mich irgendwie angesprochen. Deswegen bin ich sehr froh, dass ich es als Rezensionsexemplar lesen durfte.

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Danke, an den Lotos Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Weg des Siegers – Erfolg, mentale Stärke und innere Freiheit mit den geistigen Prinzipien asiatischer Kampfkunst
  • Autor/in: Ronny Schönig
  • Anzahl der Seiten: 304 Seiten
  • Verlag: Lotos Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Ratgeber

INHALT:

Wer mich kennt, weiß, dass ich eine besondere Verbindung zu Japan habe. Und seitdem ich auf der Welt bin, habe ich auch immer Verbindungen zu Kampfkünsten gehabt, da meine Mama Judo praktizierte und mein Vater Karatemeister waren. Und ich? Ich bin absolut unsportlich, habe aber seit einigen Jahren Yoga für mich entdeckt.
Durch meine Diagnosen habe ich mich viel mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfindung befasst. Ich habe festgestellt, dass mir asiatische Weisheiten und deren Art der Spiritualität sehr nah sind und die Kraft geben, die ich auf meinem Weg zur Heilung benötige.
Bei diesem Buch wusste ich erst nicht, ob es meine Erwartungen erfüllen wird, aber es hat mich überrascht. Die Sicht auf das Leben aus Perspektive der Kampfkünste, um es damit zu bewältigen, hat mich nachhaltig begeistert. Ronny Schönig zeigt immer wieder in biografischen Anekdoten, was das eigene Mindset für das Leben bedeuten kann. Als mehrfacher Weltmeister hat er nicht nur Erfolge, sondern auch Niederlagen erlebt und schreibt eindrucksvoll über die Weisheiten seiner Meister. Die Übungen und Meditationen sind sehr alltagsnah und ein paar habe ich auch schon ausprobiert.
Ein Satz aus dem Buch hat sich mir besonders in den Geist gebrannt: „Der Wandel ist so sicher wie das Morgen.“ Die Gewissheit des steten Wandels in unserem Leben gibt mir eine unfassbare Ruhe.

Das Buch umfasst 13 Kapitel und bietet im Anhang noch einige Zusatzinformationen, um das Gelesene in die Tat umzusetzen. In den einzelnen Kapiteln werden immer wieder Meditationen eingearbeitet.
Der Autor geht auf die Schätze des Wude ein und verschiedenene, damit verbundene Eigenschaften, die uns zur Glückseligkeit bringen können.
Aber er spricht aus Sicht der Kampfkünste auch über das Abwenden von Orientierungslosigkeit, von geistiger Klarheit, der Beziehung zwischen Schüler und Meister, dem steten Wandel im Leben, der Angst vor Schmerz, dem Wir-Ego und Ich-Ego sowie der Ehre des Siegers. Außerdem wird auf 13 Prinzipien der Kampfkunstmeister eingegangen, durch die ein Mensch wahrhaftig sein kann. Beleuchtet werden ebenfalls Veränderungen des Charakters, Wahrhaftigkeit vs. Widerstand, Ideen zum richtigen Zeitpunkt und Demut und Dankbarkeit sowie Aufrichtigkeit.

SCHREIBSTIL:

Der Autor schreibt sehr nahbar, sympathisch und authentisch. Trotzdem nimmt er selbst die Rolle des Meisters in Bezug auf den Leser ein und führt ihn durch die vielen Informationen und Meditationen. Die biografischen Anekdoten lockerten die Informationsvielfalt auf, sodass der Geist immer wieder zur Ruhe finden konnte.
Dennoch ist es kein Buch gewesen, welches ich einfach weggelesen habe. Viele Kapitel musste ich erst einmal verarbeiten und setzen lassen, bevor ich weiterlesen konnte. Das würde ich an dieser Stelle aber auch jedem raten, damit sich das Potenzial einer solchen Lektüre voll entfalten kann.

FAZIT:

Ich kann nur jedem empfehlen, sich im Leben so zeitig wie möglich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen und seinen eigenen Weg zu finden. Für mich führt der Weg in den asiatischen Raum und dieses Buch hat mich direkt ins Herz getroffen. Danach hatte ich direkt Lust, beim Autor eine Meditation durchzuführen und ihn kennenzulernen. Vielleicht klappt das sogar wirklich mal, ich habe am Ende des Buchs erst gemerkt, dass er ganz in meiner Nähe in Dresden praktiziert.

Ein Buch, in dem mehr steckt, als ich erwartet hatte. Das Leben uns seine Herausforderungen aus Sicht der Kampfkünste zu betrachten, war nicht nur spannend, sondern sehr lehrreich. Wer sich darauf einlassen kann, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen, denn ich konnte einiges für mich mitnehmen. Es regt zum Nachdenken an und lässt einen über den Tellerrand blicken.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♡
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♥
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Roboterland – Wie wir morgen lieben, leben, essen und sterben werden“ von Jenny Kleeman

Meine lieben Leser,

es ist unglaublich, wie schnell sich unsere Welt in den letzten Jahren entwickelt hat – vor allem die Technik. Mich fasziniert das, allerdings bin ich auch der Meinung, dass nicht alle Entwicklungen nur positiv sind. Als „Roboterland – Wie wir morgen lieben, leben, essen und sterben werden“ von Jenny Kleeman meinen Weg kreuzte, war klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Danke, an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Roboterland – Wie wir morgen lieben, leben, essen und und sterben werden
  • Autor/in: Jenny Kleeman
  • Übersetzer/in: Petra Pyka
  • Anzahl der Seiten: 412 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Mai 2021)
  • Genre: Sachbuch, Reportage

INHALT:

„Wir können entscheiden, ob wir uns mit den Unzulänglichkeiten unserer Existenz abfinden oder weiter versuchen, sie durch Technik auszumerzen.“

– „Roboterland – Wie wir morgen lieben, leben, essen und sterben werden“ von Jenny Kleeman, S. 402 –

Der Titel verrät schon, dass dieses Buch sich um das Lieben, Leben, Esse und Sterben unserer Zukunft dreht. Ich hatte zuerst die Erwartung, dass das Buch sich sehr allgemein als Überblick mit der Zukunft und den Erfindungen beschäftigt, die uns vielleicht erwarten könnten. Tatsächlich fokussiert sich die Autorin jedoch auf vier spezielle Erfindungen: Intelligente Sexpuppen, Kulturfleisch, Baby-Beutel und Maschinen für den selbstbestimmten Tod.
Diesen Erfindungen wird je ein ganzer Abschnitt mit mehreren Kapiteln gewidmet. Zu Anfang wird meist der Status Quo erläutert und auf bisherige Erfindungen, Studien und die Rahmendaten eingegangen. Danach folgen mehrere Kapitel zu besagter Erfindung in Form von verschiedenen Interviews. Es werden nicht nur die Erfinder interviewt, sondern auch Nutzer, Kritiker und Unterstützer sowie Wissenschaftler. Am Ende jedes Kapitels kann sich der Leser also aufgrund der Bandbreite an Informationen und Meinungen selbst ein Bild machen und entscheiden, wo er sich einordnet. Außerdem folgt am Ende jedes Abschnitts ein kleiner Ausblick in die Zukunft, falls diese Erfindungen tatsächlich auf den Markt kommen sollten.
Die Themen sind kontrovers, meistens nicht klar zu umreißen, da viele Punkte Einfluss nehmen. Dennoch schafft es die Autorin, alles auf den Punkt zu bringen, sodass der Leser nie die Orientierung verliert.

SCHREIBSTIL:

Am Anfang, gerade im Kapitel über die Sexpuppen, die eine Persönlichkeit bekommen sollen, war mir die Autorin erstmal nicht so sympathisch. Viel zu oft stellte sie sehr kritische Fragen und kam mir zu engstirnig vor. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht wirklich sachlich an das Thema herangeht und somit auch die Meinung leicht zu beeinflussender Leser mehr oder minder in eine vorgegebene Richtung treibt. Ich wünschte mir zu diesem Zeitpunkt einen neutraleren Standpunkt der Journalistin, um mir selbst ein adäquates Bild machen zu können.
Das besserte sich massiv mit Fortschreiten des Buchs. Praktisch von Kapitel zu Kapitel und mit jedem Abschnitt wurden die Darstellungen professioneller und angemessener. Natürlich sind kritisches Hinterfragen und eine umfassende Beleuchtung in Journalismus und gerade bei Sachbüchern erwünscht, jedoch ist es auch wichtig, dass diese zum Nachdenken anregen und der Leser nicht einfach nur eine vorgefertigte Meinung übernimmt. Ich bin froh, dass die Autorin hier nochmal einen Wandel im Schreibstil hatte.
Das Buch ist ansonsten natürlich sehr fachlich, allerdings auch sehr spannend und einprägsam, teilweise erschreckend. Die Fülle der Informationen war sehr dicht und so konnte ich es nicht am Stück lesen, musste einige Stellen immer wieder mal setzen und nachhallen lassen. Doch genau das ist ein Merkmal für ein gutes Sachbuch, wie ich finde.

FAZIT:

„Des einen Dystopie ist des anderen glänzende Zukunft.“

– „Roboterland – Wie wir morgen lieben, leben, essen und sterben werden“ von Jenny Kleeman, S. 402 –

Das Buch hat mich fasziniert, erschreckt, teilweise geekelt und nachhaltig zum Nachdenken gebracht. Genau so wünsche ich mir ein Sachbuch. Nichtsdestotrotz war es eine recht schwere Lektüre, weil die Informationsfülle ihre Zeit brauchte. Oftmals entsteht bei den genannten Themen eine Diskrepanz zwischen Innovation und Ethik. Jeder muss hier für sich selbst definieren, wie viel Menschlichkeit er aufgeben möchte, um das Leben zu vereinfachen. Wie die Autorin mehrmals betont, wird der Wandel kaum aufzuhalten sein – jedoch sollten wir uns bewusst sein, dass unsere Art und Weise, wie wir die Erfindungen nutzen, dazu beitragen wird, ob sie uns zum Guten oder Schlechten gereichen.

Ein Buch, welches die technische Entwicklung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten thematisiert und vier ausgewählte Erfindungen vorstellt. Dadurch werden vier kontroverse Themenkomplexe in den Mittelpunkt gestellt und diskutiert, wobei der Leser am Ende selbst entscheidet, wie er dazu steht. Beeindruckend, erschreckend, futuristisch – ein wichtiges Werk, das nachhaltig zum Nachdenken anregt.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♡
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,2


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Aufstand der Hormone“ von Dr. med. Aviva Romm

Meine lieben Leser,

wie ihr sicherlich merken konntet, habe ich in den letzten Jahren nicht nur vermehrt Sachbücher, sondern auch öfter solche rund um die Themen Ernährung und Gesundheit gelesen. Das hat zur Ursache, dass ich mich sehr intensiv mit meiner Histamin- und Salicylatintoleranz auseinandersetzen musste. Da ich mich mitten in einer Ernährungskur befinde, mit der ich hoffentlich wieder annähernd gesund werden kann, kam das Buch „Der Aufstand der Hormone“ von Dr. med. Aviva Romm genau zur richtigen Zeit. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Danke, an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Aufstand der Hormone – Wie unser Lebensstil Schilddrüse, Nebennieren und Stoffwechsel belastet
  • Autor/in: Dr. med. Aviva Romm
  • Übersetzer/in: Wolfgang Seidel
  • Anzahl der Seiten: 544 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (April 2021)
  • Genre: Sachbuch, Ratgeber

INHALT:

Dieses Buch ist wirklich sehr komplex, umfassend und lehrreich. Dementsprechend fällt es mir schwer, den Inhalt auf das Wichtigste runterzubrechen, ohne dass die generelle Aussage verloren geht. Versuchen möchte ich es dennoch.
Schon in der Einleitung erläutert die Autorin, dass sie sich als Ärztin auf Frauen spezialisiert hat und ihre Patientinnen immer wieder mit ähnlich diffusen Beschwerden zu ihr kamen. Diese Fälle häuften sich in den letzten Jahren derart, dass sie einen größeren Zusammenhang vermutete. Die Beschwerden waren so vielfältiger Natur und Herkunft, dass sie dieser unter dem Begriff SOS-Zustand zusammenfasste. Schließlich stieß sie auf die fünf großen Übel – also die fünf Grundursachen – für die oftmals von Frauen beschriebenen Beschwerden. Und noch mehr: Die Ärztin entwickelte den sogenannten SOS-Plan, mit dem eine teilweise bis vollständige Kurierung der Symptome möglich wurde, weil die Ursachen an der Wurzel gepackt wurden.

Um was für Beschwerden geht es nun? Anders, als der Titel vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen Ratgeber rein für Schilddrüsen- oder Nebennierenerkrankungen, sondern zeigt interessanterweise auf, dass die Beschwerden den gesamten Körper betreffen und sich oftmals in Form von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Autoimmunerkrankungen oder auch psychischen Erkrankungen niederschlagen. Bei mehr als 80 Prozent der Frauen sind die Leitsymptome Übermüdung und Erschöpfung. Auch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Verdauungs- oder Schlafprobleme tauchen immer wieder auf den Listen auf. Auffällig: Alle Patientinnen waren großem Stress ausgesetzt, dem eigentlich niemand mehr zur heutigen Zeit entgehen kann.
Gleichzeitig berichtet die Ärztin, dass Frauen mit diesen unklaren und nicht gerade aussagekräftigen Beschwerden sehr oft nicht ernst genommen und vieles als Alterserscheinung abgetan wurde.

Im ersten Teil des Buches geht die Autorin auf die fünf Grundursachen ein und erläutert diese sehr ausführlich. Die Ursachen sind „Chronischer emotionaler und mentaler Stress“, „Falsche Ernährung“, „Verdauungsprobleme“, „Umweltgifte“ und „Verborgene Infektionen“, welche auch in Kombination auftreten können, aber nicht müssen.
Sehr schnell wird klar, dass die Ursachen nicht unbedingt vermeidbar, nein, wir sogar alle diesen ausgesetzt sind. Gerade die Themen der Umweltgifte und der toxischen Ernährungsindustrie bieten in diesem Buch altbekannte, aber auch weniger bekannte Fakten, die einen das Schrecken lehren können. Umso wichtiger ist es, dass dieses Werk öffentlich darüber spricht und aufklärt.

Außerdem enthält das Buch im ersten Teil Fragebögen, die helfen, zu eruieren, welchem SOS-Typ man angehört. So können die folgenden Schritte im SOS-Plan individuell angepasst werden.

Der zweite Teil des Buchs konzentriert sich anschließend auf den SOS-Plan selbst und damit auf das Vier-Wochen-Programm, welches der Leser mit dem Buch gemeinsam durchführen kann. Es schadet jedoch nicht, auch vorher alle Stationen zu lesen, um sich ein allgemeines Bild zu verschaffen.
Zusammengefasst sind es die Stationen „Neustart“, „Neuausrichtung“, „Innere Erneuerung“, „Neue Kraft“ und „Neues Leben“. Die Kapitel beschäftigen sich mit Ernährungsumstellung, dem Wecken der Selbstheilungskräfte, der Besänftigung von Gemüt und Geist, Darmsanierung, der Stärkung der Immunabwehr, dem Ausscheiden von Giftstoffen und dem Hormongleichgewicht. Außerdem wird sehr spezifisch nochmal im Detail auf Nebennieren und Schilddrüse eingenagen sowie Lebensmittel für ein gesundes Leben vorgestellt. Rezepte finden sich zusätzlich am Ende des Buches.
Besonders hilfreich fand ich die zahlreichen Tabellen über schädliche Stoffe, aber auch hilfreiche Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel.

Die Aussagen im Buch sind gut fundiert und werden immer wieder durch die Ergebnisse interessanter Studien untermauert.

SCHREIBSTIL:

Dieses Buch ist ganz klar mehr Sachbuch als Ratgeber. Gerade der erste Teil ist sehr theoretisch und umfassend mit Fachtermini bestückt. Zwar ist der Grundton sehr fachlich, dafür aber auch sympathisch, nahbar und anschaulich.
Vor allem die Fakten und Daten aus vielen Studien erschrecken und verblüffen. Oder wusstet ihr schon, dass es reicht, 10 Tage lang Fertigprodukte, Gebäck und zusatzmittelhaltige Lebensmittel zu essen, um 40% der Darmflora zu zerstören?
Die Autorin schaffte es tatsächlich, dass ich mich bei ihr gut aufgehoben fühlte, da sie nie müde wurde, dem Leser und sozusagen lesenden Patienten gut zuzureden oder zu motivieren. Allzu oft wurden Menschen mit ähnlichen Diagnosen oder Leidensgeschichten wie ich bei Ärzten nicht ernst genommen oder relativiert. Romm schafft es jedoch, wieder Mut zu vermitteln, sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
Einziges kleineres Manko war die Strukturierung, die durchaus noch klarer hätte sein können. Das theoretische Wissen wird immer wiederholt und teilweise auch zerstückelt über die Kapitel vermittelt. Hier hätte ich mir eine noch klarere Trennung zwischen Theorie und Praxis gewünscht.

FAZIT:

Ich bin immer noch überwältigt von den vielen nützlichen, aber auch schockierenden Informationen, die dieses Buch enthält. Zwar wusste ich schon vieles davon, aber alles gebündelt auf einem Platz zu sehen, wirkt nochmal ganz anders. Ich kann nur immer wieder betonen, wie wichtig dieses Werk und andere ähnliche Werke sind, da sie über die sehr vielen dunklen Seiten der Lebensmittelindustrie aufklären und aufzeigen, wie wichtig unsere Darmgesundheit für einfach alles ist. Nicht zuletzt hat dieses Buch es geschafft, dass ich noch mehr Hoffnung auf eine vollständige Heilung habe, denn Romm wird nicht müde, zu betonen, dass durch einen gesunden Darm auch Autoimmunerkrankungen wie bspw. Hashimoto geheilt werden können.

Ein wichtiges Werk, das jeder gelesen haben sollte. Es kämpft für eine Ernährungsrebellion und unsere Gesundheit. Darmgesundheit und die Hoffnung auf Heilung hängen sehr stark zusammen, was mir hier erneut bewiesen wurde. Ein Sachbuch, welches unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdient!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♥
Strukturiertheit: ♥♥♥♡♡

Gesamtwertung = 4,2


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Immer auf Sendung … Nie auf Empfang – Warum wir einander endlich zuhören müssen“ von Kate Murphy

Meine lieben Leser,

als ich den Titel und das Cover von „Immer auf Sendung … Nie auf Empfang“ gesehen habe, stand fest, dass ich es unbedingt lesen muss! Ich hoffte sehr auf eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesem brandaktuellen und interessanten Thema. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Immer auf Sendung … Nie auf Empfang
  • Untertitel: Warum wir einander endlich zuhören müssen
  • Autor/in: Kate Murphy
  • Übersetzer/in: Nikolaus de Palézieux
  • Anzahl der Seiten: 350 Seiten
  • Verlag: Mosaik Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Sachbuch

INHALT:

„Die Evolution gab uns Augenlider, damit wir unsere Augen schließen können, aber sie gab uns keine entsprechende Struktur, um unsere Ohren zu verschließen. Das lässt den Rückschluss zu, dass Zuhören für unser Überleben entscheidend ist.“

– „Immer auf Sendung … Nie auf Empfang“ von Kate Murphy, S. 55

Dieses Buch umfasst wirklich alle möglichen Themenkomplexe rund um das (aktive) Zuhören.
Zunächst wird in der Einleitung überhaupt erstmal erklärt, welcher Unterschied eigentlich zwischen dem umgangssprachlich bekannten Zuhören und dem wahren, also dem aktiven Zuhören besteht. Es wird vor allem darauf eingangen, dass in unserer hoch technologisierten Gesellschaft diese Fähigkeit so wenig im Alltag zum Tragen kommt, dass wir alle sie zwangsläufig mehr oder minder verlernen. Natürlich bringen einige Menschen bezüglich dessen eine besondere Begabung mit, aber das ist kein Ausgleich für das übergreifende Verlernen.
Danach wird das Zuhören aus neurowissenschaftlicher, biologischer, sozialer, psychologischer, politischer und gesellschaftlicher Sicht beleuchtet. Dieser stetig stattfindende Perspektivwechsel macht das Buch aus meiner Sicht so dermaßen wertvoll, weil der Leser ein umfassendes Bild des Themas gewinnt.
Das Buch zeigt uns auf, dass wir vor allem eines benötigen: Neugier.
Außerdem wird immer wieder deutlich, wie wichtig und dennoch unterschätzt unser Hörsinn doch ist. Oder wusstet ihr bereits, dass dieser neben dem Tastsinn der letzte Sinn ist, den man vor dem Tode verliert? Ich habe das Hören immer eher als selbstverständlich betrachtet, tatsächlich ist er aber überlebenswichtiger als das Sehen.
Auch der Zusammenhang von Humor und dem Zuhören wird erläutert, was ich sehr interessant fand. Ebenfalls beeindruckend war das Kapitel, welches aufzeigte, warum Klatsch für uns ganz gesund ist.
Der Wert von Stille und auch der Zeitpunkt, zu dem man mit dem Zuhören aufhören sollte, werden ebenfalls thematisiert. Das Buch ist wirklich umfassend, ich muss es erneut betonen. Es bietet eine Vielzahl an Informationen und diese sind allesamt sehr gut recherchiert.

Viele werden jetzt sagen, dass sie gute Zuhörer sind und bereits alles über dieses Thema wissen. Aber dennoch, vielleicht auch gerade deshalb kann ich das Buch empfehlen. Denn ich garantiere, dass dieser Annahme nicht so ist und zu 100% jeder Leser aus diesem Buch essentiell wichtige Botschaften für sich mitnehmen kann.

SCHREIBSTIL:

Kate Murphy unterstreicht alle ihre Kapitel mit Anekdoten, wissenschaftlichen Studien sowie Erfahrungsberichten, was die Lektüre dieses Sachbuchs niemals langweilig werden ließ.
Der Schreibstil ist für ein Sachbuch sehr zugänglich und einfach zu verstehen, da sie alle Äußerungen anschaulich gestaltet. Tatsächlich sind so viele Aussagen für mich derart eingängig gewesen, dass mein Buch mit unzähligen Markierungen gespickt ist. Natürlich kann bei einem Sachbuch nicht erwartet werden, dass es in einem Rutsch verschlungen wird, da die pure Informationsfülle gewisse Pausen benötigt. Jedoch konnte ich es praktisch gar nicht aus der Hand legen.

FAZIT:

„Nicht zuzuhören ist ein Grund zur Reue, denn nachdem die Gelegenheit einmal vorüber ist, kann man diesen Moment nie mehr neu erschaffen, und man merkt oft nicht, was man verpasst hat, bis es zu spät ist.“

– „Immer auf Sendung … Nie auf Empfang“ von Kate Murphy, S. 271

Wie bei vielen großartigen Büchern, fehlen mir hier ein wenig die Worte, um zu beschreiben, was dieses Buch mit mir gemacht hat. Meiner Meinung nach ist das wieder mal eines dieser Sachbücher, was jeder mindestens einmal im Leben gelesen haben sollte, da es wirklich viele Infos enthält, die die eigene Sicht auf das Leben und sich selbst verändern kann. Deshalb war dieses Buch ein absoluter Volltreffer für mich. Für mich war es einfach rundum gelungen und sollte auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit erfahren.
Ein rundum gelungenes Werk, das jeder gelesen haben sollte. Ein wichtiges Thema, brandaktuell und viel zu wichtig, um nicht gelesen zu werden. Interessant, wegweisend und eingängig. Eine absolute Leseempfehlung!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♥
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Mit dem Herzen siehst du mehr – Buddhistische Weisheitsgeschichten und Meditationen über die Kraft des Mitgefühls“ von Aljoscha Long und Ronald Schweppe

Meine lieben Leser,

gerade in den jetzigen Zeiten sehnen wir uns nach Entspannung und auch nach einem Lichtblick. Ich habe gerade im letzten Jahr viel Kraft aus meinen Yoga-Einheiten gezogen und wollte mich nun auch eingehender mit etwas beschäftigen, was mir immer wieder auf meinem Weg begegnet ist. Die Rede ist von buddhistischen Weisheiten und Meditationen, da ich oft einen wirklich guten Zugang dazu gefunden hatte. Um mich näher damit zu beschäftigen, kam mir das Buch „Mit dem Herzen siehst du mehr“ gerade recht. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden:

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Mit dem Herzen siehst du mehr – Buddhistische Weisheitsgeschichten und Meditationen über die Kraft des Mitgefühls
  • Autor/in: Aljoscha Long / Ronald Schweppe
  • Übersetzer/in:
  • Anzahl der Seiten: 256 Seiten
  • Verlag: Lotos Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Ratgeber

INHALT:

Dieses Buch besteht aus mehreren Elementen, die den Gesamteindruck bestimmen. Zum Einen gibt es da die „sachlichen“ Kapitel, die ein bestimmtes Thema behandeln und aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Zum Anderen werden diese Kapitel ergänzt durch eine oder mehrere buddhistische Weisheitsgeschichten, zu erkennen an ihrer kursiven Schriftart. Diese Geschichten sind ebenfalls auf das Thema des jeweiligen Kapitels abgestimmt und laden zum Nachdenken ein. Dabei ist die berühmte Moral von der Geschicht‘ meist nicht das offensichtlich Sichtbare, sondern viel öfter das Unsichtbare und Lehrreiche. Weiterhin werden die Kapitel mit Anleitungen zu Meditationen aufgewertet. Ich persönlich finde schriftliche Meditationsanleitungen immer etwas schwierig, weil ich als Leser sie erst auswendig lernen müsste, um sie dann wirklich anwenden zu können. Und ich könnte mich dann beim Erinnern an die einzelnen Schritte nicht entspannen. Aus meiner persönlichen Sicht sind geführte Meditationen mit Audioanweisungen besser geeignet, vielleicht könnte das in zukünftigen Auflagen ja noch irgendwie mit einer Spotify-Playlist oder ähnlichem kombiniert werden.
Das große allumspannende Thema dieses Buches ist jedoch nicht nur einfach „buddhistische Weisheiten“, sondern die Kapitel umfassen allgemein das Thema des Mitgefühls. Dieses ist nicht zu verwechseln mit Mitleid, was etwas völlig anderes ist. Es wird deutlich gemacht, welche Wichtigkeit Mitgefühl für das Funktionieren einer Gesellschaft hat und, dass wir Mitgefühl nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst empfinden sollten, um ein gesundes und glückliches Leben zu führen.
Im Detail beschäftigen sich die Kapitel unter anderem mit der Definition von Verbundenheit, Mitgefühl und Güte. Es wird darauf eingegangen, welche Botschaft das Mitgefühl aussendet und was das mit unserem Herzen zu tun hat. Die Kraft der Meditation wird ebenfalls theoretisch untermauert und erläutert. Der Zusammenhang zwischen Liebe, Angst und Mitgefühl spielt ebenfalls eine Rolle, sowie Mitgefühl in der Praxis. Eines der spannendsten Kapitel für mich war „Vom weisen Umgang mit Hindernissen“, weil mir eine der Übungen daraus sehr nahe ging. Auch Themen wie Einsamkeit, die Kraft des Wir und Toleranz werden angesprochen. Abschließend beleuchtet das Buch außerdem, wie Großzügigkeit mit Mitgefühl und Glückseligkeit zusammenhängt.
Besonders interessant war es, dass die Autoren viele der Inhalte mit Fakten aus Studien untermauerten.
Ich kann mir vorstellen, dass das Buch für Fortgeschrittene auf diesem Gebiet etwas zu oberflächlich in den Informationen sein könnte.

SCHREIBSTIL:

Die Autoren haben es geschafft, komplizierte und oft nicht greifbare Sachverhalte sehr zugänglich und oft amüsant zu schildern, was das Buch sehr unterhaltsam machte.
Die Weisheitsgeschichten werden vielleicht aus Überlieferungen des Buddhismus stammen und auch, wenn hier den Autoren die schriftstellerische Leistungen nicht zugerechnet werden kann, muss der Leser dennoch würdigen, wie passend und herausragend die Auswahl und Zusammenstellung dieser Weisheiten im vorliegenden Werk erfolgte.
Die Anleitungen zu den Meditationen und Übungen sind ausführlich und gut beschrieben, sodass sie gut ausführbar sind, sollte die eigenständige Meditation dem Leser liegen.

FAZIT:

Dieses Buch bietet neben Informationen vor allem eines: Gefühl. Die enthaltenen Weisheiten wirken auf einer philosophischen Ebene und funktionieren nicht, wenn der Leser reines Wissen sucht. Es muss ich darauf eingelassen und manchmal auch länger darüber nachgedacht werden, damit das Buch seine Aussage entfalten kann. Die Meditationen waren für mich allein schwer durchführbar, aber es gab auch viele Übungen, die ich ausprobieren konnte. Diese konnten mich oft direkt abholen und haben mir sehr gut getan. Ich hoffe, dass ich einige Erkenntnisse aus diesem Buch mit in den Alltag nehmen kann.

Ein inspirierendes und informatives Buch, welches vor allem für Einsteiger in das Thema zu empfehlen ist. Die Kombination aus sachlichen Kapiteln, buddhistischen Weisheitsgeschichten und Anleitungen für Meditationen macht daraus eine runde Sache. Wer Entspannung und Ruhe sucht, wird sie in diesem Buch finden.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♡♡
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♥
Strukturiertheit: ♥♥♥♡♡

Gesamtwertung = 3,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Alice im Wunderland – Wie alles begann“ von Peter Hunt

Meine lieben Leser,

der März neigt sich dem Ende und ich hatte das große Glück, das Buch „Alice im Wunderland – Wie alles begann“ von Peter Hunt als Rezensionsexemplar zu lesen. Der Titel und die Beschreibung hatten mich direkt interessiert, da ich Alice im Wunderland sehr mag und gern mehr über Dodgson alias Lewis Carroll erfahren wollte. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Alice im Wunderland – Wie alles begann
  • Autor/in: Peter Hunt
  • Übersetzer/in: Gisela M. Vorderobermeier
  • Anzahl der Seiten: 128 Seiten
  • Verlag: wbg Theiss Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (März 2021)
  • Genre: Fantasy, Sachbuch

INHALT:

In diesem Buch wird auf einer knackig kurzen Seitenanzahl das wichtigste und manchmal auch skurrilste Wissen über das Buch „Alice im Wunderland“ und dessen Autor vermittelt.
Zu Beginn wird auf Lewis Carroll selbst eingegangen und vor allem darauf, dass dieser Name nur ein Künstlername des in Wirklichkeit als „Charles Dodgson“ bekannten Mannes war.
Nach dem Vorwort widmet sich das Werk zunächst der Entstehungsgeschichte des berühmten Buches „Alice im Wunderland“. Fast jeder hat schon einmal etwas über den Mythos gehört, dass Dodgson mit der echten kleinen Alice und ihren Schwestern eine Bootsfahrt unternahm und zu ihrer Unterhaltung die Geschichte aus dem Stehgreif erfunden hätte, die später an solch großer Beliebtheit und Bekanntheit gewann. Wie viel an diesem Mythos dran ist und welche anderen Einflüsse eine Rolle spielten, wird hier erläutert.
Es wird auch ausführlich auf die Personen eingegangen, die in das Buch eingeflossen sind, welche Figuren diese darstellen und auf welchen Charaktereigenschaften deren Verhalten teilweise beruht.
Die Biografie Dodgsons wird in jedem Kapitel mit eingeflochten, um ein umfassendes Gesamtbild zu liefern.
In eigenen Kapiteln wird schließlich die Außenwelt und Innenwelt des Autors dargestellt, bevor am Ende der Werdegang von „Alice im Wunderland“ als Buch noch einmal erzählt wird – welche Schwierigkeiten gab es beispielsweise beim Druck oder beim Verlegen?
Die unterhaltsamen und interessanten Darlegungen werden am Ende durch Literatur- und Abbildungsverzeichnisse vervollständigt.

Die Texte werden im gesamten Buch viel bebildert und unterstreichen die Botschaften. Es werden Fotografien, originale Illustrationen oder die erste Version eines Deckblatts abgedruckt gezeigt.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist unterhaltsam und sehr einfach gehalten. Aufgelockert werden die reinen Fakten durch kleinere Anekdoten aus Dodgsons Leben. Der Druck ist zusätzlich zu diesem Stil sehr groß, sodass das Buch ein eher kurzweiliges Vergnügen ist. Das tut dem Inhalt jedoch keinen Abbruch.
An einigen Stellen hätte ich zwar gern auch noch etwas mehr Informationen gelesen, allerdings kann der interessierte Leser sich auch im Nachgang weiter damit beschäftigen. An anderen Stellen wurde mir dafür manchmal zu detailliert auf gewisse Umstände anderer Personen eingegangen, die mit Dodgson Berührungspunkte hatten.
Für mein Dafürhalten waren die wichtigsten Aussagen auf den Punkt gebracht und so aufbereitet, dass eine gelungenes Leseerlebnis entstanden ist.

FAZIT:

Dieses gar nicht mal so kleine, dafür aber nicht sehr seitenstarke Buch konnte mich wirklich gut unterhalten und hat mich auch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln und Staunen gebracht. Wer mehr über die Hintergründe von „Alice im Wunderland“ und dessen Autor erfahren möchte, der ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse – vorausgesetzt ist natürlich, dass einem der Umfang des Werkes bewusst ist. Es wird das Wichtigste in den Mittelpunkt gerückt, aber nichts bis ins kleinste Details analysiert, was für mich allerdings sehr angenehm war.

Ein gelungenes, viel bebildertes Werk, welches sich näher mit einem der berühmtesten Bücher aller Zeiten und dessen Autor beschäftigt. Vielseitig, interessant und außergewöhnlich – dieses Buch lädt auf 128 Seiten zum Staunen und Schmunzeln ein. Empfehlenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♡
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♡♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♡
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 3,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Die Erfindung von Mittelerde – Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“ von John Garth

Meine lieben Leser,

ich bin ein Fan von Mittelerde, all seinen Orten und Charakteren. Darum ist es nicht verwunderlich, dass ich beim Titel „Die Erfindung von Mittelerde“ aufhorchte und umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich es als Rezensionsexemplar lesen durfte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den wbg Theiss Verlag!

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Die Erfindung von Mittelerde – Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte
  • Autor/in: John Garth
  • Übersetzer/in: Andreas Schiffmann
  • Anzahl der Seiten: 210 Seiten
  • Verlag: wbg Theiss Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Fantasy, Lexikon, Sachbuch

INHALT:

Das Buch „Die Erfindung von Mittelerde“ umfasst wirklich viel geballtes Wissen um die Orte dieser wunderbaren Fantasy-Welt, die so viele Leser begeistern konnte. Dabei überraschte mich vor allem, dass die Analysen sehr viel Sachbuch-Charakter hatten und sicherlich auch für eine Untersuchung im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit geeignet wäre. Es werden Symboliken erläutert, Bezüge zu antiken Figuren oder nordischen Mythen aufgezeigt.
Es beeindruckte mich vor allem, wie vielfältig und groß die Einflüsse klassicher Literatur auf Tolkiens Schaffen waren. Da gibt es nicht nur starke Parallelen zur Artussage, sondern auch zu Homer oder der nordischen Schöpfungsgeschichte.
All das ist so detailliert unter die Lupe genommen worden, dass ich zugegebenermaßen manchmal etwas überfordert mit der Menge an Informationen war, die auf einen einprasselten. Dennoch kann der interessierte Leser und Tolkien-Fan hier viele Infos erschließen, die ich so noch nirgendwo anders in dieser Aufmachung konzentriert vorgefunden hätte.
Besonders begeistert hat mich die Idee der Strukturierung des Inhalts. Dabei wird sich vor allem auf geografische Besonderheiten konzentriert und kategorisiert. Zunächst wird auf England und das Auenland eingangen, was auch eng mit Tolkiens Kindheit verwoben ist. Auch die kartographische Entstehung wird sehr genau beleuchtet.
Das Kapitel „Vier Winde“ erläutert Mittelerdes Entstehung anhand der Himmelsrichtungen und fasst zusammen, was hier jeweils ganz allgemein einen Einfluss ausübte.
Danach folgen „Lúthiens Land“, „Küste und Meer“, „Wurzeln der Berge“, „Flüsse, Seen und Wasserwelten“ sowie „Baumdurchwirkte Lande“. Zum Abschluss wird nochmals eine andere Perspektive eingenommen, die wegführt von den geografischen Merkmalen und mehr hin zur eigentlichen Handlung von Mittelerde. Beleuchtet werden dort „Altertümliche Spuren“, „Wacht und Hut“, „Kriegsschauplätze“ und „Handwerk und Industrie“.
Untermalt werden alle Beschreibungen durch alte Fotografien, Karten, originale Zeichnungen Tolkiens und großformatige Landschaftsbilder, so wie der wissende Leser es bereits von anderen Büchern des Verlags kennt.

SCHREIBSTIL:

Vorweg muss gesagt werden, dass ich sehr überrascht war, wie klein dieses Buch gedruckt ist. Somit ergibt sich eben auch die erwähnte Informationsfülle auf diesen wenigen Seiten. Es wird also trotz geringer Seitenanzahl sehr viel geboten. Die Texte sind aus meiner Sicht sehr wissenschaftlich formuliert, sehr analytisch und zuweilen auch ein kleines Bisschen trocken. Wer also kein Sachbuch, sondern lediglich ein unterhaltsames Feuilleton erwartet, der sollte erneut prüfen, ob das Buch wirklich die richtige Lektüre für ihn ist. Auf jeden Fall liest es sich nicht schnell weg und ist auch kein Buch für Zwischendurch, da es einiges an Hirnschmalz verlangt, um die ganzen Zusammenhänge übergreifend zu verstehen. Die jeweiligen Beschreibungen sind allerdings von solch sprachlicher Schönheit und Informationstiefe, dass der Leser das gern verzeiht.

FAZIT:

Dieses Buch ist zwar keines, was ich einfach zwischendurch lesen würde, aber es ist einfach so vollgepackt mit interessanten Informationen, dass ich nicht umhin komme, es euch wärmstens ans Herz zu legen, wenn ihr mehr über Mittelerde und deren Entstehung erfahren wollt. Zugegebenermaßen hätte ich mir noch die ein oder andere biographische Information mehr zu Tolkien gewünscht, doch das tat der Qualität des Buchs keinen Abbruch.
Ein Buch für echte Tolkien- und Mittelerde-Fans in anspruchsvoller Umsetzung und wunderschöner Aufmachung. Geballte Informationen treffen auf gelungene Bildauswahl. Lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♡♡
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI