Rezension – „Auf der richtigen Seite“ von William Sutcliffe

Meine lieben Leser,

es geht ruckzuck vorwärts mit dem Frühjahrsputz-Bingo! Das Buch „Auf der richtigen Seite“ von William Sutcliffe ist mir auf einem Schnäppchentisch als Mängelexemplar in die Hände gefallen. Mich hat das Cover irgendwie begeistert und der Klappentext hörte sich spannend an. Außerdem war es für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, weswegen ich mir dachte, dass es nicht so ein schlechtes Buch sein kann. Ob es mir letztendlich gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Auf der richtigen Seite
  • Autor/in: William Sutcliffe
  • Übersetzer/in: Christiane Steen
  • Anzahl der Seiten: 346 Seiten
  • Verlag: Rowohlt Verlag
  • Ausgabe: Taschenbuch (2014)
  • Genre: Jugendroman

INHALT:

Der Leser lernt einen 13-jährigen Jungen kennen, der später in der Handlung auch einen Namen erhält. Lange Zeit jedoch bleibt er namenslos. Zunächst beobachtet der Leser dessen Alltag in einer Stadt, die durch ihre immer gleichen Häuser und das gepflegte äußere eine scheinbare Idylle darstellt. Diese wird nur durch die sogenannte Mauer unterbrochen, hinter der angeblich Menschen leben, die ihm und allen anderen Bewohnern nach dem Leben trachten und Bomben einschmuggeln wollen.
Es gibt sogenannte Checkpoints, an denen man mit Erlaubnis auf die „andere Seite“ gelangen kann.
Als der Fußball des Jungen auf eine hoch eingemauerte Baustelle fliegt, klettert er über die Absperrung, um ihn zurück zu holen, obwohl er weiß, dass es ihm nicht erlaubt ist. Auf der Baustelle findet er ein zerstörtes Haus, welches zur Hälfte planiert ist und einen mysteriösen Tunnel. Als er sich entscheidet, diesen Tunnel zu erkunden und so auf der „anderen Seite“ herauskommt, sieht er sich auf einmal mit einer völlig neuen Realität konfrontiert, die alles infragestellt, was er bisher kannte. Nicht nur sein Weltbild gerät ins Wanken, sondern er begibt sich in große Gefahr, um zu helfen und setzt dabei alles aufs Spiel.
Es ist bezeichnend, dass der Protagonist gerade in dem Beginn dieser Schwierigkeiten einen Namen erhält.

SCHREIBSTIL:

Das Buch ist unheimlich emotionsstark und dicht geschrieben. Es passiert vielleicht nicht allzu viel in dem Buch, aber die Emotionen und Gedanken des Protagonisten zu jeder Situation werde sehr eingängig beschrieben. Dieser tiefgehende Schreibstil macht das Buch aus und zu etwas besonderem. Meiner Meinung nach war es völlig zurecht für den Preis nominiert.
Die Atmosphäre im Buch ist mysteriös, ja fast schon erdrückend, da der Leser kaum Informationen über die Welt bekommt, in der die Handlung stattfindet. Lediglich kleinere Fetzen werden dem Leser ab und zu hingeworfen, sodass sich ein diffuses Bild ergibt und erahnt werden kann, um welches Setting es sich handeln könnte. Schlussendlich wird in der Danksagung ein Bezug zu Israel und dessen Besatzungszonen genannt, sodass sich die Ahnungen bestätigt finden.
Die fehlenden Informationen zur Welt machen das Buch leider etwas unscharf und die offenen Fragen werden leider auch am Ende nicht beantwortet, was mich etwas enttäuschte. Auch fand ich das Ende sehr abrupt. In der Handlung wird sich für jegliche Emotionen und Ereignisse sehr viel Zeit genommen, während das Ende sehr schnell abgehandelt wird. Hier hätte ich mir mehr Raum für Erklärungen und Emotionen gewünscht.

FAZIT:

Das Buch behandelt eine große Themenvielfalt. Es werden unter anderem Kriegsgebiete und -zustände, Gewalt in Familien und auf der Straße, Patchworkfamilien, Tod, Krankheit, Armut, Erwachsenwerden, Toleranz und Diskriminierung angesprochen. All das wird verpackt in eine spannende Handlung um diesen 13-jährigen Jungen. Er wächst durch die Erlebnisse schnell von einem Kind zum reifen jungen Mann heran und tut das einzig Richtige: Er verhält sich moralisch korrekt und hört auf sein Herz. Er reißt die Mauer in seinem Verstand nieder, die ihn von der real besetzten Stadt trennt. Dieser Mut kostet ihn jedoch viel und der Leser stellt sich unweigerlich die Frage: War es das wert?
Ein starkes Jugendbuch, welches hart, aber ebenso berührend schildert, dass es nicht DIE richtige Seite gibt. Es steht ein für Menschlichkeit über Grenzen hinweg und zeigt, was einzelne Menschen bewegen können und bereit sind dafür zu opfern. Lediglich das Ende hat das Potenzial nicht ausgeschöpft. Lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Rahmen / Worldbuilding: ♥♥♥♡♡
Charaktere: ♥♥♥♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 3,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

[FRÜHJAHRSPUTZ-BINGO] – DAS FÜNFTE BUCH WURDE AUSGELOST!

Meine lieben Leser,

Und so habe ich bereits das vierte Bingo-Buch gelesen! Bevor ich euch die Rezension dazu präsentiere, möchte ich euch allerdings noch mitteilen, welches Buch von meiner Bingo-Karte als nächstes ausgelost wurde.

Alle Informationen zu der Aktion findet ihr auf der Leseprojektseite zum Frühjahrsputz-Bingo 2021.

Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, werden die bereits gelesenen Bücher von mir mit einer Melone markiert. Mit dem ersten vier Büchern habe ich 15 Euro für mein SuB-Glas verdient. Bisher gab es kein Bingo.

Damit ich direkt weiterlesen kann, hat die liebe Gabriela von Buchperlenblog schon meine nächste Lektüre ausgelost! Und welches ist es geworden?
*Trommelwirbel*

Das fünfte Buch, welches ich von meiner Bingokarte lesen muss, ist …

„AUF DER RICHTIGEN SEITE“ VON WILLIAM SUTCLIFFE!

Dieses Buch stammt aus dem Jahre 2018 (zumindest meine vorliegende Taschenbuchausgabe) und es ist auf meiner Bingo-Karte das Buch, an das ich keine wirklichen Erwartungen habe. Ich habe überhaupt keine Vorstellung, was mich hier erwarten könnte. Es ist 2015 für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden und deshalb dürft ihr genau so gespannt sein wie ich, ob es mich begeistern kann.
Danach erhaltet ihr natürlich wie immer eine Rezension dazu.

Und ihr werdet natürlich bald erfahren, was das nächste Buch im Bingo sein wird – und ob es ein Bingo gegeben hat!

Bis bald,
EURE HACHIDORI