Rezension – „Madame Picasso“ von Anne Girard

Meine lieben Leser,

weiter geht es mit dem Historischen November von Buchperlenblog und mir. Das zweite Buch, welches ich im Rahmen dieser Aktion von meinem Stapel ungelesener Bücher befreit habe, ist „Madame Picasso“ von Anne Girard. Ich war wie immer sehr skeptisch, weil es ein Liebesroman ist und ich typischen Liebesgeschichten meistens nicht viel abgewinnen kann. Doch das Buch hat mich überrascht. Wieso, erkläre ich euch im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Madame Picasso
  • Autor/in: Anne Girard
  • Übersetzer/in: Yasemin Dinçer
  • Anzahl der Seiten: 478 Seiten
  • Verlag: Aufbau Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2015)
  • Genre: Historischer Liebesroman, Biografischer Liebesroman

INHALT:

Die Handlung dreht sich rund um Eva Gouel, welche unter ihrem neuen Namen „Marcelle Humbert“ im Paris des frühen 20. Jahrhunderts ein neues Leben als Schneiderin beginnen möchte. Sie hat sich von ihren Eltern losgesagt, da diese sie verheiraten wollten. Zu ihrem Glück findet sie durch eine Freundin eine Anstellung im bekannten Moulin Rouge, wo sie die Kostüme während der Vorstellungen ausbessert. Dort begegnet sie auch das erste Mal Pablo Picasso, der regelmäßig mit seinen Dichter- und Künstlerkumpanen die Aufführungen besucht.
Der anfänglichen Anziehung steht Eva zunächst ablehnend gegenüber, schließlich pflegt Picasso bereits eine Liason zu Fernande, die überall als Madame Picasso bekannt und berüchtigt ist.
Als sie die Karriere von Mistinguett, einer Tänzerin im Moulin Rouge, entscheidend durch ihre Nähkünste verändert, überschlagen sich die Ereignisse und bald findet sie sich in einem Beziehungsgeflecht wieder, welches sie vor einige Herausforderungen stellt.
Nicht zuletzt muss sie sich entscheiden, ob sie Picasso, dem Schürzenjäger vertraut, der sich ebenso unsterblich in sie verliebt hat, wie sie in ihn.

Die Darstellung der Liebe zwischen Eva und Picasso begleitet die beiden von ihren Anfängen bis zum bitteren Ende. Eva blieb lebenslang Picassos größte Liebe und Muse. Das Buch vermittelt neben der Liebesgeschichte biografische und psychologische Einblicke ins Leben Picassos, einer der größten Künstler seiner Zeit.

SCHREIBSTIL:

Anne Girard hat ein Buch geschaffen, welches nicht laut, dafür aber umso stimmungsvoller ist. Ihr Schreibstil ist feinsinnig und gefühlvoll und vermittelt ein sehr tiefgehendes Porträt der Liebe zwischen Eva und Picasso.
Im Fokus stehen die Beziehungen zwischen allen Charakteren. Girard schafft es hierbei, selbst Nebenfiguren lebendig und interessant zu gestalten. Auch hier treffen wir auf bekannte Persönlichkeiten wie den Künstler Braque, den Dichter Apollinaire oder die Schriftstellerin Gertrude Stein und ihre Partnerin Alice.
Mit Feingefühl wird auch auf die psychologischen und familiären Einflüsse Picassos eingegangen und welche Rolle die Liebe zu Eva in seinem Leben diesbezüglich spielte.
Gerade im Mittelteil erzeugte die Autorin durch viele alltägliche Beschreibungen kleinere Längen, die man als Leser gern verzeiht, da die Persönlichkeiten und die Handlung einen gewissen Sog ausüben.

FAZIT:

Wie ihr schon lesen konntet, hat mich das Buch erstaunlicherweise trotz Liebesgeschichte komplett abholen können. Kleinere Längen konnte ich bereitwillig verzeihen, weil das Buch mit seinem stimmungsvollen Charme und der großen Authentizität punkten konnte. Das ist wahrscheinlich nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass es sich um eine wahre Liebesgeschichte handelt. Dennoch ist es nicht einfach, Persönlichkeiten gerecht zu werden, die wirklich existiert haben. Das hat die Autorin für mich umfassend erfüllt und ich bin gespannt, wie mir die weiteren Teile dieser Reihe gefallen werden.
Ein historischer und biografischer Liebesroman über Eva Gouel und Pablo Picasso, der mich durch seine Authentizität, sein Feingefühl und seine stimmungsvolle Atmosphäre überzeugen konnte. Eine klare Leseempfehlung!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♥
Historischer Kontext: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,4


ÜBER DIE AKTION „HISTOLOVE“:

Im Rahmen von HistoLove lesen die liebe Buchperlenblog und ich alles von Steinzeit bis in die Neuzeit – also Bücher mit historischem Bezug, welche schon viel zu lange auf unserem SuB liegen. Außerdem hat dieses Genre ein viel zu angestaubtes Image. Auch neuere Erscheinungen sind dabei und erlaubt! Jeder kann jederzeit einsteigen – wir freuen uns auf eure Beiträge! Verlinkt uns gern und nutzt den Hashtag #histolove.

Hier geht es zur Übersicht all unserer gelesenen Bücher im Rahmen von HistoLove.


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Selma Lagerlöf – Die Liebe und der Traum vom Fliegen“ von Maria Regina Kaiser

Meine lieben Leser,

ich habe mein erstes Buch im historischen November mit Buchperlenblog beendet. 🙂 Mehr über unsere Aktion erkläre ich weiter unten. Das Buch „Selma Lagerlöf – Die Liebe und der Traum vom Fliegen“ wollte ich unbedingt lesen! Schon seit meinem Beitrag über Lagerlöf als bedeutende Frau der Weltgeschichte bin ich fasziniert von ihr. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf diese Romanbiografie. Wie sie mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Selma Lagerlöf – Die Liebe und der Traum vom Fliegen
  • Autor/in: Maria Regina Kaiser
  • Übersetzer/in: –
  • Anzahl der Seiten: 256 Seiten
  • Verlag: Südverlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Romanbiografie

INHALT:

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, die die Kindheit, das Erwachsenwerden und die Karriere Selma Lagerlöfs beleuchten. Es wird auch ihre Liebe zu Frauen in den Mittelpunkt gerückt.
Selma Lagerlöf ist vielen wahrscheinlich ein Begriff als Autorin von „Nils Holgersson“. Viel weniger Personen wissen allerdings, dass sie für die Verhältnisse der damaligen Zeit (Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts) sehr modern lebte.
Sie hatte zwei Partnerinnen, mit denen sich eine Dreiecksbeziehung entwickelte, die von Eifersucht geprägt war. In Schweden wurde „Freundschaft unter Frauen“ soweit geduldet, dass diese auch zusammenwohnen konnten. Alles darüber hinaus wurde mit dem Gefängnis bestraft. Deshalb verbrannte Lagerlöf viele Briefe und schwärzte brisante Stellen. Das machte die Recherche für die Autorin des vorliegenden Buches natürlich schwieriger.
Lagerlöf heiratete nie und hatte keine eigenen Kinder. Ihr einziges Kind war ihr Adoptivsohn Nils Holgersson, um dessen Adoption sie aufgrund seines Namens gebeten wurde. So richtig Mutter wurde sie für ihn nicht, sie kam lediglich für seinen Unterhalt auf.
Besonders engagierte sich Selma Lagerlöf in Frauenfragen. Sie trug maßgeblich dazu bei, dass in Europa das Frauenwahlrecht ein Thema wurde.
Ungewöhnlich war auch, dass sie als Frau zur damaligen Zeit als Schriftstellerin ihr eigenes Brot verdiente. Später kaufte sie den Hof, auf dem sie aufgewachsen war und wurde dessen Gutsbesitzerin.

Zuviel möchte ich aber nicht verraten, falls ihr das Buch noch selbst lesen möchtet.

SCHREIBSTIL:

An diesem Buch hat mir besonders gefallen, dass Maria Regina Kaiser es schafft, Selma Lagerlöf total lebendig werden zu lassen. Ich habe mich wirklich gefühlt, als würde ich mit ihr gemeinsam durchleben, was sie erfährt. Zudem wurde die Sprache dem Ton der damaligen Zeit angepasst, was für mich ein absolutes Muss in Büchern mit historischem Bezug ist. Nichts ist schlimmer, als wenn die Leute im 19. Jahrhundert so sprechen wie heutzutage.
Ein bisschen ausschweifender hätte die Autorin hier und da gern noch werden können, da gerade Selmas Kindheit sehr reduziert behandelt wurde.
Kaiser lässt zwischen den Zeilen eine leichte Poesie mitschwingen, denn oftmals sind die tieferen Botschaften in Symboliken und Tagträumen von Selma versteckt.

FAZIT:

Zeitweise wäre ich gern noch tiefer in das Leben Lagerlöfs eingetaucht und hätte über so einige Thematiken noch mehr Details erfahren wollen. Durch das zugrundeliegende Material war dieser Romanbiografie aber eine natürliche Grenze gesetzt. Das Buch konnte mich dennoch beeindrucken und begeistern. Es hat mich darin bestätigt, was für eine außergewöhnliche Persönlichkeit Selma Lagerlöf gewesen sein muss.
Ein Buch, das einen Eindruck über die Person Selma Lagerlöf und den damaligen Zeitgeist in Schweden vermittelt. Die Faszination der ersten Literaturnobelpreisträgerin wird bestätigt und lässt einen noch neugieriger zurück. Sehr lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


Informationen zur Person: ♥♥♥♥♡
Informationen zu Motiven: ♥♥♥♥♡
Darstellung Kontexte: ♥♥♥♡♡
Persönlichkeit: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,0


ÜBER DIE AKTION „HISTOLOVE“:

Im Rahmen von HistoLove lesen die liebe Buchperlenblog und ich alles von Steinzeit bis in die Neuzeit – also Bücher mit historischem Bezug, welche schon viel zu lange auf unserem SuB liegen. Außerdem hat dieses Genre ein viel zu angestaubtes Image. Auch neuere Erscheinungen sind dabei und erlaubt! Jeder kann jederzeit einsteigen – wir freuen uns auf eure Beiträge! Verlinkt uns gern und nutzt den Hashtag #histolove.

Hier geht es zur Übersicht all unserer gelesenen Bücher im Rahmen von HistoLove.


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Buchtipp – Liebesbriefe großer Männer und Frauen

Hallo meine lieben Leser da draußen!

Dieser Beitrag wird etwas für die Romantiker unter euch!
Heute möchte ich euch ein paar besondere Bücher vorstellen, die mich nachhaltig und immer wieder begeistern. Ich bin ein großer Fan von Liebesbriefen, vor allem historische Exemplare sind für mich eine Unterhaltung mit Schmachtgarantie.
Ich besitze drei Exemplare, die ich euch nun vorstellen möchte.

„Liebesbriefe großer Männer“ Band 1 – herausgegeben von Petra Müller und Rainer Wieland, PIPER Verlag

Dieses Buch ist veröffentlicht worden, weil die Hauptperson der Fernsehserie „Sex in the City“ ihrem Angebeteten aus diesem Buch vorliest. Ich habe die Serie nie gesehen, aber das Buch ist klasse!
es beinhaltet 44 Liebesbriefe, die Männer der Weltgeschichte an ihre Herzensdamen schrieben. Einer davon ist allerdings der Liebesbrief von den eben schon erwähnten Hauptpersonen aus der Serie „Sex in the City“.
Zusätzlich zu jedem Brief gibt es einen kleinen historischen Überblick über den Autor des Briefes und seine Liebe. Sehr interessant und ergreifen, denn man bekommt einen tiefen Einblick in die persönlichen Gefühle bekannter Persönlichkeiten und das über das Thema, was jeden Menschen bewegt: Liebe.
Enthalten sind auch ein paar Abbildungen der Liebenden.

„Liebesbriefe großer Männer“ ewig Dein, ewig mein, ewig uns – herausgegeben von Sabine Anders und Katharina Maier, marixverlag

Man könnte denken, dass sich die Liebesbriefe doppeln, tatsächlich gibt es einige Dopplungen, aber nicht zu viel und wer einmal den Liebesbriefen verfällt, liest sie ohnehin mehrmals. Hier finde ich die Gestaltung im Buch sehr schön. der Name des Liebesbriefautors mit Lebensdaten dient als Überschrift, danach folgt eine kurze Schilderung seiner Person und Liebschaften. Und danach folgt der Brief oder auch mehrere.
Wieder sehr lesenswert und interessant.
Enthalten sind hier wieder ein paar Abbildungen.

 

„Liebesbekenntnisse berühmter deutscher Männer und Frauen – 100 bewegende Briefe von Luther bis Rilke“ – herausgegeben von Paul Herrmann, Pawlak Verlag

Dieses Exemplar erwarb ich für 2 Euro in einem Wühltisch eines Antiquariats. Es war ein Glücksfund, hat sich aber wieder einmal gelohnt. Es ist ein sehr dicker Wälzer, enthält Porträts und originale Kopien von Texten oder Unterschriften unter den Briefen. Sehr schön, auch wenn es winzig gedruckt ist.
Unbedingt lesen! Vor allem, weil man etwas über deutsche Persönlichkeiten erfährt.
Fazit:
Wer Lust auf romantische Leseabende hat, findet wohl kaum eine bessere Lektüre als diese Bücher. Schmachtende Seufzer inklusive!

EURE HACHIDORI

 

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