Rezension – „Die Erfindung von Mittelerde – Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“ von John Garth

Meine lieben Leser,

ich bin ein Fan von Mittelerde, all seinen Orten und Charakteren. Darum ist es nicht verwunderlich, dass ich beim Titel „Die Erfindung von Mittelerde“ aufhorchte und umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich es als Rezensionsexemplar lesen durfte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den wbg Theiss Verlag!

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Die Erfindung von Mittelerde – Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte
  • Autor/in: John Garth
  • Übersetzer/in: Andreas Schiffmann
  • Anzahl der Seiten: 210 Seiten
  • Verlag: wbg Theiss Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Fantasy, Lexikon, Sachbuch

INHALT:

Das Buch „Die Erfindung von Mittelerde“ umfasst wirklich viel geballtes Wissen um die Orte dieser wunderbaren Fantasy-Welt, die so viele Leser begeistern konnte. Dabei überraschte mich vor allem, dass die Analysen sehr viel Sachbuch-Charakter hatten und sicherlich auch für eine Untersuchung im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit geeignet wäre. Es werden Symboliken erläutert, Bezüge zu antiken Figuren oder nordischen Mythen aufgezeigt.
Es beeindruckte mich vor allem, wie vielfältig und groß die Einflüsse klassicher Literatur auf Tolkiens Schaffen waren. Da gibt es nicht nur starke Parallelen zur Artussage, sondern auch zu Homer oder der nordischen Schöpfungsgeschichte.
All das ist so detailliert unter die Lupe genommen worden, dass ich zugegebenermaßen manchmal etwas überfordert mit der Menge an Informationen war, die auf einen einprasselten. Dennoch kann der interessierte Leser und Tolkien-Fan hier viele Infos erschließen, die ich so noch nirgendwo anders in dieser Aufmachung konzentriert vorgefunden hätte.
Besonders begeistert hat mich die Idee der Strukturierung des Inhalts. Dabei wird sich vor allem auf geografische Besonderheiten konzentriert und kategorisiert. Zunächst wird auf England und das Auenland eingangen, was auch eng mit Tolkiens Kindheit verwoben ist. Auch die kartographische Entstehung wird sehr genau beleuchtet.
Das Kapitel „Vier Winde“ erläutert Mittelerdes Entstehung anhand der Himmelsrichtungen und fasst zusammen, was hier jeweils ganz allgemein einen Einfluss ausübte.
Danach folgen „Lúthiens Land“, „Küste und Meer“, „Wurzeln der Berge“, „Flüsse, Seen und Wasserwelten“ sowie „Baumdurchwirkte Lande“. Zum Abschluss wird nochmals eine andere Perspektive eingenommen, die wegführt von den geografischen Merkmalen und mehr hin zur eigentlichen Handlung von Mittelerde. Beleuchtet werden dort „Altertümliche Spuren“, „Wacht und Hut“, „Kriegsschauplätze“ und „Handwerk und Industrie“.
Untermalt werden alle Beschreibungen durch alte Fotografien, Karten, originale Zeichnungen Tolkiens und großformatige Landschaftsbilder, so wie der wissende Leser es bereits von anderen Büchern des Verlags kennt.

SCHREIBSTIL:

Vorweg muss gesagt werden, dass ich sehr überrascht war, wie klein dieses Buch gedruckt ist. Somit ergibt sich eben auch die erwähnte Informationsfülle auf diesen wenigen Seiten. Es wird also trotz geringer Seitenanzahl sehr viel geboten. Die Texte sind aus meiner Sicht sehr wissenschaftlich formuliert, sehr analytisch und zuweilen auch ein kleines Bisschen trocken. Wer also kein Sachbuch, sondern lediglich ein unterhaltsames Feuilleton erwartet, der sollte erneut prüfen, ob das Buch wirklich die richtige Lektüre für ihn ist. Auf jeden Fall liest es sich nicht schnell weg und ist auch kein Buch für Zwischendurch, da es einiges an Hirnschmalz verlangt, um die ganzen Zusammenhänge übergreifend zu verstehen. Die jeweiligen Beschreibungen sind allerdings von solch sprachlicher Schönheit und Informationstiefe, dass der Leser das gern verzeiht.

FAZIT:

Dieses Buch ist zwar keines, was ich einfach zwischendurch lesen würde, aber es ist einfach so vollgepackt mit interessanten Informationen, dass ich nicht umhin komme, es euch wärmstens ans Herz zu legen, wenn ihr mehr über Mittelerde und deren Entstehung erfahren wollt. Zugegebenermaßen hätte ich mir noch die ein oder andere biographische Information mehr zu Tolkien gewünscht, doch das tat der Qualität des Buchs keinen Abbruch.
Ein Buch für echte Tolkien- und Mittelerde-Fans in anspruchsvoller Umsetzung und wunderschöner Aufmachung. Geballte Informationen treffen auf gelungene Bildauswahl. Lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♡♡
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Atlas der verlorenen Sprachen“ von Rita Mielke

Meine lieben Leser,

das Buch „Atlas der verlorenen Sprachen“ habe ich gesehen und war sofort Feuer und Flamme, es zu lesen. Der Duden Verlag hat eine Menge interessanter und liebevoll gestalteter Bücher über Sprache und alles, was es darüber zu erzählen gibt. Ob und wie mir nun der Atlas gefallen hat, berichte ich euch im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Atlas der verlorenen Sprachen
  • Autor/in: Rita Mielke
  • Illustrationen: Hanna Zeckau
  • Anzahl der Seiten: 240 Seiten
  • Verlag: Duden Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Sachbuch, Atlas, Lexikon, Sprachen

INHALT:

Der Atlas der verlorenen Sprachen untergliedert sich in Kontinente. Für jeden Kontinent werden zwischen 9-11 Sprachen vorgestellt, die ausgestorben oder vom Aussterben bedroht sind.
Dabei wird auch viel Wissen über die Völker vermittelt, die diese Sprachen lebten und jetzt noch sprechen. Denn – und das lernt der Leser ganz eindrücklich in diesem Buch – die Sprache ist eng mit unserer Kultur, unserem Denken und unserer Sicht auf die Welt verknüpft.
Natürlich sind diese Sprachen nicht die einzigen, die hier aufgeführt werden müssten, aber der DUDEN Verlag hat mich dahingehend informiert, dass die Auswahl der Sprachen für dieses Buch ennorm schwer fiel, weil jede Sprache etwas Besonderes hat.
Zwischen all den Kapiteln gibt es immer mal wieder Zusammenfassungen, die allgemein Wissenswertes zu Sprachen vermitteln.
Die einzelnen Kapitel werden immer durch eine Karte eingeleitet, die das Verbreitungsgebiet auf dem Globus darstellt. Manchmal sind es winzig kleine Inseln bis hin zu riesigen Gebieten.
Das Buch berichtet mit Charme und Witz, aber auch viel Feingefühl und Tiefgründigkeit von der Vielfalt unserer bedrohten Sprachen. 
Da gibt es Sprachen von Völkern, deren Urtier und somit Erschaffer der Welt eine Ente ist.
Oder Sprachen, die nur von einer einzigen Person auf dem Planeten gesprochen werden.
Sprachen, die Völker sprachen, die die Grundlage für die Geschichte Jim Knopfs waren.
Oder viele Sprachen, die durch die Kolonialisierung zerstört oder neu erschaffen wurden.
Sprachen von vermeintlich Wilden in denen der Eigenname des Volkes schlichtweg „Mensch“ bedeutet.
Sprachen, die keine Farben oder Richtungen kennen.
Sprachen, die über 60 verschiedene Verwandschaftsverhältnisse kennen.
Sprachen, die viel komplexer als unsere eigene sind und von unseren Vorfahren trotzdem als minderwertig angesehen wurden.
Sprachen, die nur mündlich oder schriftlich existieren.
Geheimsprachen, die bspw. Frauen ohne Zugang zu Bildung eine Möglichkeit zum Ausdruck gaben.
Und vor allem Sprachen, die kein „Danke“ kennen, weil sowieso alles geteilt wird, in denen die Wörter „Krieg“ und „Mord“ nicht existieren.

Die vielen farbigen Illustrationen aus der Feder von Hanna Zeckau runden das Gesamtbild ab und setzen dem Lesevergnügen das Krönchen auf.

SCHREIBSTIL:

Rita Mielke schreibt mit einer Leichtigkeit über die Völker und ihre Sprachen, die mich oft vergessen ließ, dass ich ein Sachbuch lese. Für Laien ist es genau so verständlich, wie für Sprachinteressierte – und ich denke, dass selbst Experten dem Buch etwas abgewinnen werden. Die Autorin bringt das Wichtigste auf den Punkt, ohne dabei langweilig zu werden. Einige Kapitel haben mich so neugierig gemacht, dass ich mich tiefer belesen habe. Der Humor und die liebevolle Note, mit der das Wissen vermittelt wird, geben dem Buch den letzten Schliff. So geht unterhaltsame Aufbereitung von Informationen!

FAZIT:

Der DUDEN Verlag hat hier ein brandaktuelles Thema wunderbar charmant und liebevoll verpackt. Die einzelnen Kapitel lesen sich auch schnell mal zwischendurch oder nebenbei und vermitteln neben dem Wissen über die vielen Sprachen auch eine wahnsinnig wichtige Botschaft. Ich war so fasziniert von den Sprachen und Völkern dieser Welt dass ich es nicht aus der Hand legen wollte. So konnte sich der Atlas zu einem absoluten Highlight mausern.
Ein Buch wie eine Liebeserklärung an unsere Welt, an uns selbst, unsere Vielfältigkeit und an unsere Sprachen, die es sich zu erhalten lohnt. Ein Weckruf gegen das Sprachensterben und ein so gar nicht langweiliges Lexikon, welches mich oft zum Staunen brachte.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♥
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 5,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Wonderlands – Die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J.K. Rowling, Stephen King, J.R.R. Tolkien, Haruki Murakami u.v.a.“ von Laura Miller u.a.

Meine lieben Leser,

als ich das Buch „Wonderlands“ sah, war ich sofort Feuer und Flamme, es zu lesen. Der wbg-Verlag hat mir freundlicherweise ein Exemplar zur Verfügung gestellt, welches ich euch im Folgenden vorstellen darf. Schon der Untertitel des Buches verheißt uns, dass wir uns auf eine interessante Reise machen werden. Ganz nebenbei passte dieses Buch perfekt in den historischen November mit Buchperlenblog!

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Wonderlands –  Die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J.K. Rowling, Stephen King, J.R.R. Tolkien, Haruki Murakami u.v.a.
  • Herausgeber/in: Laura Miller
  • Autoren/innen: Jes Battis, Lawrence Battersby, Matthew Cheney, Noel Chevalier, John Clute, Gary Dalkin, Richard Erlich, Peter Fitting, Andrew E. George, Lev Grossman, Mary Hamilton, Robert Holden, Nick Holdstock, Kat Howard, Maya Jaggi, Lydia Kiesling, Paul Kincaid, Reyes Lázaro, Ann Morgan, Mahvesh Murad, Jonathan Newell, Jeff Nunokawa, Abigail Nussbaum, Margaret J. Oakes, Laurie Penny, Andrew H. Plaks, Eric Rabkin, Adam Roberts, David Seed, Tom Shippey, Jared Shurin, Sharon Sieber, James Smythe, Maureen Speller, Darryl Sterk, Matthew Strecher, John Sutherland, Andrew Taylor, Kola Tubosun, Lisa Tuttle, Benjamin Widiss
  • Übersetzer/in: Hanne Henninger, Susanne Kolbert, Madeleine Kaiser
  • Anzahl der Seiten: 320 Seiten
  • Verlag: wbg Theiss Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Enzyklopädie

INHALT:

Vorweg muss direkt erwähnt werden, wie schön dieses Buch aufgemacht ist. Die Texte sind reich bebildert und sehr hochwertig aufbereitet.

Das Buch „Wonderlands“ ist eine Enzyklopädie, die mit dem Leser eine Reise durch 3000 Jahre der Fantasy- und Science-Fiction-Literatur unternimmt. Jedem Buch sind dabei zwischen 2-5 Seiten gewidmet. Für jedes dieser Porträts wird über die Handlung des Buches und den Autor berichtet, sowie kleine interessante Fakten in einer Randnote erläutert. Das Cover der ersten Ausgabe und ein Foto bzw. eine Malerei des Autors werden ebenfalls untergebracht.

Gegliedert ist das gesamte Werk in unterschiedliche Epochen. Von „Alte Mythen & Legenden“ über „Wissenschaft & Romantik“, „Das Goldene Zeitalter der Fantasy“ geht es über in die „Neue Weltordnung“ und schließt ab mit dem „Computerzeitalter“.

Angefangen mit dem Gilgamesh-Epos und abschließend mit der neuzeitlichen Literatur, bin ich eingetaucht in die Geschichte meiner liebsten Genres. Hier trifft der Leser auf Altbekanntes, Unbekanntes und neue Impulse. Ich habe unfassbar viele Klebezettelchen verbraucht und meine Wunschliste ist durch dieses Buch nicht gerade kleiner geworden.

Bis auf wenige Ausnahmen, die ich gern vertreten gesehen hätte – mir fehlte bspw. Diana Wynne Jones – habe ich nichts missen müssen. Im Gegenteil war ich überrascht, welche Fülle an Büchern aus dem Genre mir bisher gänzlich unbekannt waren.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist in diese Fall sehr schwierig zu bewerten, da er in einer Enzyklopädie eher berichtend daherkommt. Zuweilen hatte ich zwar schon das Gefühl, dass die einzelnen Kommentare zum Buch von verschiedenen Autoren stammen könnten – aber das waren nur kleinere Unterschiede, die mich dazu veranlassten. Vor allem bemerkte ich es in der Nutzung von Fachtermini und der Verständlichkeit, mit der die Handlung des Buches erläutert wurde.
Für mich war der Großteil sehr leicht verständlich und interessant, nur wenige Passagen waren mir etwas zu trocken und konnten mich nicht packen, was dann aber auch an den behandelten Büchern gelegen haben kann.

FAZIT:

Zusammenfassend kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es ist nicht nur das perfekte Geschenk für jeden Bücherwurm, der die Genres Fantasy und Science-Fiction liebt, sondern auch eine unverzichtbare Dokumentation der wichtigsten Werke aus diesem Bereich. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, die vielen verschiedenen Welten und Geschichten zu entdecken. Die Aufmachung durch den wbg Theiss Verlag hat ihr Übriges getan, um mich abzuholen, da es durch die großformatigen Bilder ein wahrer Augenschmaus war. Durch die kurzen Kapitel lädt es ein, auch zwischendurch in diesem Buch zu blättern. Für mich ist es eines meiner Jahres-Highlights geworden.
Eine wunderschön anzusehende und sehr interessante Enzyklopädie der berühmtesten Werke der Fantasy- und Science-Fiction-Literatur, beginnend vor 3000 Jahren. Absolut empfehlenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


ÜBER DIE AKTION „HISTOLOVE“:

Im Rahmen von HistoLove lesen die liebe Buchperlenblog und ich alles von Steinzeit bis in die Neuzeit – also Bücher mit historischem Bezug, welche schon viel zu lange auf unserem SuB liegen. Außerdem hat dieses Genre ein viel zu angestaubtes Image. Auch neuere Erscheinungen sind dabei und erlaubt! Jeder kann jederzeit einsteigen – wir freuen uns auf eure Beiträge! Verlinkt uns gern und nutzt den Hashtag #histolove.

Hier geht es zur Übersicht all unserer gelesenen Bücher im Rahmen von HistoLove.


Bis bald,
EURE HACHIDORI