Hallo liebe Leser,
nachdem ich euch im letzten Beitrag davon erzählte, wie wir Shibuya unsicher machten, wenden wir uns nun Tag 3 der Reise zu.
Auch dieser Tag begrüßte uns sonnig. Nebenbei bemerkt: Wir hatten keinen einzigen Regentag in den zwei Wochen. Nach unserem obligatorischen Frühstück, welches jeden Tag aus Onigiri (gefüllten Reisbällchen) bestand, machten wir uns an diesem Tag auf einer unbekannten Route auf zu einem anderen Bahnhof, von dem aus wir nach Asakusa fahren konnten. Das war von unserem vorher hoch frequentierten Bahnhof in Kita nicht möglich. Dabei haben wir auch ein paar andere Straßen dieser Nachbarschaft kennengelernt. 🙂
Besonders markant in Japan und vor allem in dieser Nachbarschaft waren die viel zu kleinen Vorgärten, die trotz alledem üppig bepflanzt waren. Auf unserem Weg entdeckten wir zwischen all den Häusern einen Yuzu-Baum. Eine Yuzu ist eine Zitrusfrucht, vergleichbar mit einer Orange. Direkt daneben war ein Zitronenbaum. Das erstaunte uns in dem Sinne, dass wir im Februar dort waren und die Temperaturen bei durchschnittlich 7-9 Grad lagen und in der Nacht Minusgrade herrschten. Und dennoch hingen an diesen Bäumen nicht mal wenige Früchte. Beeindruckend.
Auf der ungewohnten Route wurde uns noch einmal bewusst, dass wir in Japan waren, was man wirklich auf jedem Meter durch die andere Architektur merkt. Alle Häuser sind kleiner, gedrungener und irgendwie … typisch japanisch. Ich bin da nicht bewandert genug, um die Besonderheiten japanischer Architektur wiederzugeben, aber vielleicht reicht es auch einfach, euch ein paar Eindrücke zu zeigen. 😉
Falls ich es nicht vorher schon erwähnt habe: Ich habe an diesem Morgen meinen heißgeliebten grünen Automatentee getrunken. Der wirklich heiß ist. Die Sorte unten auf dem Bild hat mir persönlich am besten geschmeckt. Was ich an grünem Tee aus Japan besonders mag, ist, dass dieser überhaupt nicht bitter schmeckt. Er ist total sanft und wieder mal kein Vergleich zu den Sorten hier in Deutschland. Selbst der Automatentee schmeckt dort besser als der lose grüne Tee hier. 😀
Wir liefen ein Stück und kamen nicht nur an weiteren Einkaufstraßen und einer Schule, sondern auch an einem Bahnübergang vorbei. Irgendwie gehören Schienen und Züge zu Japan, wie Bier zu Deutschland. Auch Zugfahren ist in Japan eine ganz andere Liga, aber dazu in den folgenden Beiträgen mehr.
Was uns neben den Toiletten, Getränkeautomaten und Gullideckeln in Japan am meisten beschäftigte, waren die Straßen- und Hinweisschilder. Es gibt einige Schilder, die einfach sehr abstrus oder lustig sind. Vielleicht gibt es zu diesen Themen ja auch mal ein paar Spezial-Beiträge. 😉 Es gibt einfach so viel zu erzählen, auch über Details!
Am Bahnhof angekommen, besuchten wir unseren ersten japanischen Buch-/Zeitschriftenladen, der bis obenhin mit Mangas vollgestopft war. Es war herrlich, aber dort haben wir noch nichts gefunden, was wir mitnehmen wollten, weswegen wir uns auf den Weg zum Bahnsteig machten.
Asakusa
Wir kamen am geplanten Bahnhof an und nutzen den sogenannten Panda-Brücken-Ausgang, um uns auf den Weg nach Asakusa zu machen. Warum hieß diese Brücke wohl „Pandabrücke“? Das sollte sich direkt nach Verlassen des Bahnhofsgebäudes aufklären, denn dort saß in einem riesigen, gläsernen Schaukasten ein ebenso riesiger Panda (und auch ein kleinerer). Was es damit nun auf sich hatte, konnten wir nicht wirklich herausfinden, aber lustig war es allemal.
Wir gingen weiter in Richtung Asakusa, wo wir unseren ersten Tempel und unseren ersten Schrein besuchen wollten.
Tempel und Schrein – das ist tatsächlich etwas verschiedenes. Ein Tempel ist ein Gebäude des buddhistischen Glaubens und stellt eine Gottheit in den Mittelpunkt. Schreine sind Bauten des shintoistischen Glaubens und verehren neben Göttern manchmal auch Menschen oder Tiere. Tempel sind im allgemeinen sehr viel pompöser, während Schreine oft kleiner sind.
Bevor wir jedoch in den Genuss unseres ersten kulturellen Höhepunkt des Tages kamen, kreuzten wir viele Straßen und auch dort gab es einiges zu entdecken! Beispielsweise standen vor einem Laden kleine mit Wasser gefüllte Schalen, in denen eine Art grünes Gelee lag. Wie sich herausstellte, war das essbares Matcha-Gelee, welches in kunstvollen Fomen angeboten wurde.
Ein Stückchen weiter erwartete uns ein Shop, der das sogenannte asakusa-pan (Asakusa-Brot) verkaufte. Das sind riesige mit Zucker bestrichene Brote, die man auch mit Sahne oder Eis gefüllt erwerben kann. Ich habe mich für die Variante mit Eis entschieden, während meine Freundin sich für ein originales, ungefülltes Exemplar entschied. Wie wir feststellten, war sie deutlich besser dran – denn meine Kombination war allein nicht zu schaffen – eine wahrlich mächtige Zwischenmahlzeit. Aber auch so verdammt lecker! Ich kann es nur empfehlen!
Nach unserem kleinen Stop, liefen wir weiter in Richtung des Asakusa-Tempelgeländes. Von Weitem konnten wir schon den Tokyo Skytree erspähen und wir beschlossen, in diese Richtung zu laufen, sollten wir noch genug Zeit haben.
Und da war er nun – der Asakusa-Tempel. In einer kleinen Gasse sahen wir den Seiteneingang. Ein großes rotes Tor erwartete uns und es war emsiges Treiben auf dem Tempelgelände und auch in den Straßen davor zu sehen. Dazu muss man sagen, dass der Asakusa-Tempel einer der beliebtesten Touristen-Spots in Tokyo ist und das merkt man auch. Das mindert aber aus meiner Sicht keineswegs seine Schönheit.
Nachdem wir das Seitentor durchschritten hatten, konnten wir über das Tempelgelände schauen. Vor uns der große rote Asakusa-Tempel mit seinen vielen kleineren Tempelgebäuden und links von uns das Haupttor, rechtsseitig von uns das graue, unscheinbare Shinto-Tor des Asakusa-Schreins. Wir entschieden uns, zuerst den shintoistischen Schrein zu besuchen.
Der Asakusa-Schrein
Vor dem grauen Tor verbeugten wir uns, so hatten wir das in einer Anleitung gelesen, die ich vorher ausgedruckt hatte. Beim Durchschreiten eines solchen Shinto-Tores zu einem Schrein, betritt man das Geisterreich – das Reich der Götter, so sagt man. Um den Göttern Respekt entgegenzubringen, ist eine Verbeugung eine höfliche Ehrerbietung. In der Realität haben das tatsächlich kaum irgendwelche Leute gemacht, allerdings waren wir so von Erfurcht erfüllt, dass wir uns fast gar nicht trauten, unseren ersten Schrein ohne Verbeugung zu betreten.
Danach sahen wir geradezu den Asakusa-Schrein, der deutlich unauffälliger war, als sein Pendant der Tempel. Zuerst begrüßten uns die zwei Löwenhunde, über die wir bereits gelesen hatten, dass dies die Wächter des Schreins sind, die böse Geister abhalten sollen.
Links vor dem Schrein war ein kleiner Unterstand mit Wasser und Kellen. Auch das hatten wir in unserer Anleitung gelesen. Bevor man den Göttern entgegentritt, ist eine rituelle Reinigung zu vollziehen. Wir gingen also zu dem Wasserbecken. Doch wie vieles in Japan, gibt es hier genaue Regeln. Die Hände direkt in das Wasser tauchen, das wäre ein Fauxpas. Also Kelle nehmen, Wasser schöpfen und erst die linke Hand, dann die rechte Hand waschen, dann mit der linken Hand den Mund waschen, die linke Hand erneut waschen und danach die Kelle waschen. Das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört – auch wenn man nach einer Weile den Dreh raus hat.
Nun waren wir gereinigt und bereit, den Göttern gegenüberzutreten. Zuerst haben wir Geld in eine Kiste vor dem Schrein geworfen. Um die Götter auf sich aufmerksam zu machen, läutet man an einer Glocke – was ich nebenbei bemerkt wirklich sehr toll finde. Auch hier ist ein genauer Ablauf nötig. Nach dem Läuten der Glocke folgen zwei Verbeugungen, zweimal in die Hände klatschen, danach den Wunsch an die Götter in Gedanken vortragen, nochmal verbeugen und danach hat man es geschafft! Wir haben kurz vorher den ganzen Ablauf auswendig gepaukt, damit wir nicht auf die Anleitung starren, während wir es machen. Es war eine tolle Erfahrung und ich habe das japanische Lebensgefühl einmal mehr verstehen gelernt.
Danach haben wir einen Wunsch auf ein Ema, eine kleine Holztafel geschrieben und diese aufgehängt. Die Wünsche werden, wenn die Wände zum Aufhängen voll sind, verbrannt und die Götter erfüllen dann diesen Wunsch.
Außerdem haben wir ein Orakel gezogen. Dieses kann gut oder schlecht sein. Es war zwar nur auf Japanisch, aber da wir meinen Freund Ryu am Abend wiedersehen würden, machten wir schlichtweg Fotos, damit er sie uns übersetzt. Da wir im aktuellen Moment nicht wussten, was darauf steht, banden wir sie an dafür vorgesehene Wände. Damit wendet man schlechte Vorhersagen ab. So gingen wir auf Nummer sicher. Dem Orakel lag ein kleiner Talisman bei, den ich seit der Reise an meiner Kamera trage.
Ein kleines Stück seitlich am Schrein entlang führte der Weg zu einem weiteren kleinen Schrein. Hier waren die Wächter kleine Füchse mit roten Lätzchen, die uns in Japan noch öfter begegnen sollten. Wichtig ist in diesen religiösen Anlagen übrigens auch, dass man niemals in der Mitte der Wege läuft, denn dort bewegen sich die Götter entlang.
Eine weitere Besonderheit Japans haben wir im Asakusa-Schrein begonnen: Goshuin-Stempel sammeln. Diese Stempel, die mit einer wunderschönen Kalligrafie verbunden sind, können in ein Buch, das Goshuin, in vielen Tempeln und Schreinen eingetragen werden. Sie bezeugen, dass man diesen Ort besuchte und zudem sind es wunderbare Andenken.
Asakusa-Tempel
Danach gingen wir zum Asakusa-Tempel und ließen die Eindrücke auf uns wirken. Im Tempelgarten kamen wir ein wenig zur Ruhe, bevor wir uns zum Haupttor aufmachten, um uns zur Nakamise-Straße zu begeben. Am Haupttor hängen riesige Strohsandalen, die einer Art Wächter-Gottheit des Tempels gehören. Im Haupttor hängt eine riesige rote Laterne, wie sie auch im Asakusa-Tempel selbst zu finden ist.
Im Tempel haben wir nicht gebetet, weil wir es schon im Schrein getan haben und im Tempel war uns einfach auch etwas zu viel los. Wir haben aber ein paar Räucherstäbchen gekauft, angezündet und in eine Räucherschale gesteckt. Dort haben wir uns auch rituell mit Rauch gereinigt. Dazu fächelt man den Rauch zu seinem Gesicht bzw. Körper. Wir haben uns an den vielen anderen Menschen orientiert und es ihnen nachgetan.
Diese religiösen Rituale waren für uns ein ganz besonderes Erlebnis. Der Shintoismus fließt in Japan so sehr in das Alltagsleben ein, dass es ein Must-Have während der Reise sein sollte, solche Erfahrungen zu machen. Dabei brauch man auch keine Berührungsängste haben oder sich komisch vorkommen, weil man diese Religion nicht vertritt. Der Shintoismus hat keine Glaubensbekenntnisse, er wird im Hier und Jetzt gelebt und ist für alle da. Jeder, unabhängig von seiner Herkunft oder der Häufigkeit des Betens, ist willkommen, seine Wünsche den Göttern vorzutragen. Wer mehr wissen will, sollte unbedingt mehr zu dieser faszinierenden Religion lesen – ein Exkurs würde an dieser Stelle zu weit führen.
Nakamise-dori (Nakamise-Straße)
Direkt hinter dem Asakusa-Tempel bzw. davor, wenn man den Haupteingang nutzt, befindet sich die Nakamise-dori. Diese von kleinen Läden und Buden gesäumte Straße ist ein wahres Paradies für Touristen. Für mich ist es am besten vergleichbar mit den deutschen Strandpromenaden, die typische Waren der Region anbieten, darunter auch häufig Schund zu horänden Preisen. Neben vielen Imbissbuden finden sich hier eben auch solche, die Dekoration oder traditionelle japanische Dinge verkaufen. Allerdings kann man hier auch Postkarten, T-Shirts und viel Kitsch erwerben.
Während die anderen beiden sich ein paar Esskastanien und Maronen gönnten, wartete ich geduldig auf unseren nächsten Halt bei den kleinen Reisbällchen, die in Sojamehl gewälzt wurden. Ein sehr leckerer Snack! Sie sind etwas klebrig, süß und das Sojamehl enthält eine winzige, herbe Note. Danach fanden wir noch einen Stand mit gefüllten Teigtaschen, sogenannte Monja-man. Nachdem wir uns den Bauch vollgeschlagen hatten, spielte ich das erste mal Pokemon-Go in Japan. Und ich habe direkt ein Porenta auf der Nakamise-dori gefangen, ein Pokemon, was es nur in Japan gibt. 🙂
„The Golden Poo“
Nun waren wir also alle gesättigt und noch zufriedener als vorher. Wir besprachen uns kurz und stellten fest, dass wir vor dem Treffen mit meinem Freund Ryu noch Zeit hatten und wir unseren Tagesplan eigentlich erledigt hatten. (Wie uns später einfiel, hatten wir eine große Station einfach im Freudentaumel vergessen!)
Jedenfalls beschlossen wir, dass wir einen Spaziergang zum Tokyo Skytree machen wollen, den wir vorher schon zwischen den Häusern gesehen hatten. Unser Weg führte uns durch zahlreiche Straßen, bis wir schließlich eine große Kreuzung, die Edo-dori Avenue erreichten. Von dort aus sahen wir ein Highlight in Tokyo, welches wir eigentlich gar nicht eingeplant hatten – „The Golden Poo“.
Eigentlich ist dieses goldene, an Exkremente erinnernde … Ding … das Logo des japanischen Bierkonzerns „Asahi“. Als es dann dreidimensional auf dem Firmengebäude am Sumida-Fluss platziert wurde, sorgte es für einigen Spott und Häme in der Bevölkerung, die diesen verheißungsvollen Namen prägten. Bevor wir aber über die angrenzende Azuma-Brücke gingen, gönnten wir uns noch ein Softeis. Aber nicht irgendeines – es war ein Matcha-Softeis. Es schmeckte so herrlich nach grünem Tee, dass ich mich immer noch nach dieser Eissorte in Deutschland sehne!
Auf der Azuma-Brücke begegneten uns ein paar alte Bekannte. Die Mario-Kart-Fahrer vom Vortag waren wieder da! Nach ein paar Schnappschüssen mit dem goldenen „Poo“ schlenderten wir weiter durch die Straßen. Dort entdeckten wir eine dieser typischen japanischen Baustellenabsperrungen. Diese hier hatte die Form von Enten. 🙂 Einfach zuckersüß!
Tokyo Skytree
In der Nähe des Tokyo Skytree überquerten wir eine weitere Brücke und entdeckten rosafarbene Blüten. Wir waren völlig aus dem Häuschen! War die Kirschblüte nicht viel später? Wie uns Ryu später erklärte, hatten wir „nur“ Pflaumenblüten erspäht, die aber nicht minder schön waren!
Wir schauten uns ein wenig um, den Skytree besteigen wollten wir nicht, die Preise waren heftig und wir wollten die Gegend noch etwas erkunden. Wir machten noch einen kleinen Stop in unserem ersten Don-Quijotte-100-Yen-Shop. Dort war es laut, bunt und es gab alles, was man für das Leben gebrauchen könnte. Neben niedlichen Mickey-Ohrreinigern und Hello-Kitty-Pflastern, gab es allerlei anderen Kitsch. In der oberen Etage kaufte ich mir ein Ghibli- und ein Disney-Puzzle für läppische Preise. 😀 Ich war restlos glücklich!!! Denn dieses Disney-Puzzle hatte ich in Deutschland im Internet nur für sehr viel mehr Geld entdeckt!
Die neue Hachiko-Statue
Unsere nächste Station war die neue Hachikostatue in der Universität Tokyo. Sie wurde erst 2015 errichtet und zeigt das Wiedersehen von Professor Ueno und seines treuen Hundes. Herzzerreißend!
Allerdings sollten wir erstmal ziemlich planlos über den Campus irren, da wir keine genaue Karte von dem Komplex hatten und auch auf Google Maps nicht eingezeichnet ist, wo diese Statue denn nun steht. Auf einem Universitätsplan auf der Straße war auch nichts vermerkt, sodass wir erstmal ins Blaue aufbrachen. Letztendlich kamen wir an einem kleinen Pförtnerhäuschen vorbei. Dort fragten wir den japanischen Mann, der dort Wache hielt. Er kehrte auf unser Ansinnen hin in sein kleines Häuschen zurück und kramte herum. Wir waren uns unsicher, ob er uns verstanden hatte, doch wieder einmal waren all unsere Bedenken umsonst! Er hatte auf einer ausgedruckten Karte den Weg für uns eingezeichnet und überreichte jedem von uns stolz zwei limitierte Aufkleber der Universität Tokyo, die die Geschichte von Hachiko und dem Professor erklärten und ein Bild der zwei im Manga-Stil zeigte. Das war so unglaublich toll! Und letztendlich erreichten wir die wunderschöne Statue, die ich jetzt einfach für sich sprechen lasse.
Das Restaurant eines Freundes in Ginza
Nach diesem emotionalen Monument machten wir uns auf zu unserer Verabredung. Wir wollten uns mit Ryu in Ginza treffen, um das Restaurant meines Freundes Kazuki zu besuchen. Ich hatte ihn über eine Sprachlern-App kennengelernt und es stellte sich heraus, dass er ein Gourmetkoch ist. Letztes Jahr eröffnete er sein italienisches Restaurant in Ginza. Die Gerichte kocht er alle nur mit Zutaten aus seiner Heimat – also alles sehr frisch. Wir sollten nicht enttäuscht werden, denn das war das leckerste italienische Essen, was ich je gegessen hatte! Also falls ihr mal in der Gegend seid – besucht das Restaurant „a gatte tanshie“. 🙂
Vollgefuttert und geschafft von den Eindrücken des Tages, machten wir uns auf den Heimweg. Am Bahnhof in Kita sahen wir das erste Mal einen Tanuki. Eine Art Marderhund, viele sehen ihn als Waschbär mit sehr großem Gemächt. Laut Legende ist er ein Trunkenbold, treibt Scharbernack, bringt aber auch Glück und Umsatz, weswegen er vor allem vor Geschäften, aber auch in privaten Gärten als Figur zu finden ist. Am Getränkeautomaten fanden wir noch einen Schalter, der uns an den goldenen Poo erinnerte.
In der Unterkunft angekommen, ließen wir den Tag bei ein paar letzten heißen Zitronentees ausklingen, die wir in der Nähe in der Passage aus dem Automaten gezogen hatten. Dort hatte uns ein Polizist angehalten, der unser Visum sehen wollte. Da wir aber für den Urlaub nur unseren Stempel für die 90 Tage Aufenthaltserlaubnis brauchten, waren wir erstmal aufgeschmissen. Wie erklärt man ohne Englisch und ohne richtiges Japanisch, was Sache ist!? Danach telefonierte er noch und entließ uns. Er selbst fuhr mit seinem Fahrrad weiter Streife. Anscheinend waren wir doch keine Verbrecher. 😉 Auf dem Heimweg fiel uns auf einmal ein, dass wir vergessen hatten, dass wir den Kaiserpalast besuchen wollten. 😀 Aber man muss sich ja noch was für spätere Reisen aufheben!
Dies war unsere letzte Nacht in Tokyo, denn am nächsten Tag reisten wir schon weiter in die nächste Stadt – nach Kyoto. Doch nicht bevor wir in Tokyo noch eine besondere Lokalität besuchten – das Ghibli-Museum. Dazu mehr im nächsten Beitrag.
Was wir im Ghibli-Museum erlebten, ob die Abreise klappte und was uns in Kyoto in der Unterkunft erwartete, erfahrt ihr im nächsten Artikel über meine Japanreise!
EURE HACHIDORI
Ein Gedanke zu “Japan – Tag 3: Asakusa, The Golden Poo, Tokyo Skytree und die neue Hachiko-Statue”