Rezension – „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson

Meine lieben Leser,

wieder einmal stand für mich ein Buddyread mit der lieben Gabriela von Buchperlenblog an. Dieses Mal haben wir uns einen echten Abenteuerklassiker ausgesucht: „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson. Wir sind also gemeinsam mit Jim in See gestochen und wie mir diese Reise gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Die Schatzinsel
  • Autor/in: Robert Louis Stevenson
  • Anzahl der Seiten: 300 Seiten
  • Verlag: Insel Taschenbuch Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2014)
  • Genre: Abenteuerroman

INHALT:

Der junge Jim Hawkins lebt mit seiner Mutter in ihrem Gasthaus. Eines Tages quartiert sich ein reichlich unangenehmer Zeitgenosse bei ihnen ein, der sich als alter Seebär namens Billy Bones entpuppt. Als dieser nach einem Schlaganfall tot zusammenbricht, sind seine ehemaligen Kameraden nur hinter einem her – seiner Seemannskiste. Doch das, was sie darin suchen, hat Jim bereits kurz zuvor an sich genommen. Es handelt sich um eine Schatzkarte.
Als Jim diese Karte seinem guten Freund Doktor Livesey zeigt, beschließt dieser zusammen mit John Trelawney, einem Gutsherrn, eine Mannschaft zusammenzustellen und zu einer Expedition aufzubrechen, um den Schatz zu heben.
Viele eigensinnige Gestalten befinden sich unter den Männern dieser Crew, auch der alte Long John Silver, der als Schiffskoch einen Platz auf dem Schiff findet.
Als die Männer die sagenumwobene Schatzinsel erreichen, liegt Meuterei in der Luft und es beginnt nicht nur ein Wettrennen um das Heben des Schatzes, sondern auch ein Kampf ums Überleben.
Wie es Jim und seinen Freunden schlussendlich ergeht und ob sie den Schatz finden, dürft ihr aber gern selbst lesen.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist phänomenal. Fast trocken ist der Humor, die Beschreibungen ausführlich, bildhaft und authentisch. In meinem Kopf lief ein richtiger Film ab und die Seiten flogen nur so dahin. Stevenson hat die richtige Mischung zwischen Spannung, Entspannung und Emotionen gefunden.
Die Charaktere sind alle niemals farblos, auch wenn sie nicht alle im Detail beleuchtet werden. Vom rauen Seemann über den wirren Einsiedler bis hin zum mutigen Abenteurer sind alle Charaktere vertreten, die ein klassischer Abenteuerroman verlangt.
Das Vokabular enthält viele Begriffe aus der Seefahrt, sodass ich auch mal etwas nachschlagen musste, was der Geschichte aber nicht schadete, sondern eher ihre Glaubhaftigkeit erhöhte und somit zuträglich war.
Der Zeit der Veröffentlichung geschuldet sollte dem versierten Leser klar sein, dass einige Bezeichnungen gewisser Ethnien eventuell nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen, aber den damaligen Zeitgeist widerspiegeln.

FAZIT:

Das Buch ließ mich förmlich an den Seiten kleben und die gut 300 Seiten waren im Nu vorüber. Trotz einer gewissen Brutalität hat diese Geschichte eine gewisse Behaglichkeit ausgestrahlt, die mich immer mit einer wohligen Wärme zurückkehren ließ. Das Abenteuer war wirklich fesselnd und ich bin mir sicher, dass dieses Werk eines meiner Allzeitfavoriten bleiben wird.

Ein Buch für alle Abenteurer und die, die es noch werden möchte. Liest sich wie Butter, fühlt sich an wie Nachhausekommen und glänzt durch eine einnehmende sprachliche Komponente sowie Witz, Spannung und ikonische Charaktere. Ein absolut zeitloses Highlight!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♥
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Abenteuerfaktor: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

[Writing Friday] Die Sonnenstadt

Meine lieben Leser,

heute gibt es den Versuch eines kleinen Neuanfangs auf dem Blog. Da ich seit kurzem angefangen habe, ernsthaft an einer Geschichte zu schreiben, möchte ich mein Schreiben auch etwas üben und verkünde stolz, dass ich mich am [Writing Friday] von der tollen Elizzy von readbooksandfallinlove.com beteiligen möchte. Ich bin gespannt, was da so alles aus meinem Hirn zu Papier purzelt und hoffe, ihr mögt es vielleicht auch ein kleines Bisschen. Ich freue mich auf jeden Fall über euer Feedback!

Ich schreibe heute über: Ein Abenteuer im alten Ägypten, wo ich durch eine Zeitmaschine gelandet bin.


Das erste, das ich fühlte, war der Sand in meinen Händen. Unter meiner Wange spürte ich ihn als nächstes – kühl und feucht. Ein Windstoß trug die oberste, trockene Schicht ab und peitschte mir die kleinen Sandkörner ins Gesicht. Ein stechender Schmerz machte sich breit und verwunderte mich, hätte ich doch nie gedacht, dass solche winzigen Partikel weh tun könnten. Mühsam stützte ich mich auf und ließ meinen Blick schweifen. Ich befand mich in einer Wüste, vor den Mauern einer Stadt.
Langsam krochen die ersten Sonnenstrahlen an mir vorbei, auf die Stadt zu. Von der Sanddüne aus konnte ich zusehen, wie das goldrote Glitzern langsam an den Mauern hinauf wanderte und anschließend jedes Haus und jeden Stein in dieser Stadt in seinen Glanz einhüllte. Einem Tier gleich sprang der Lichtschein über den Rand eines Gebäudes zum nächsten, bis er schließlich den kulturellen Bezirk erreichte.
Ich traute meine Augen kaum ob der Schönheit, mit der das Tageslicht an den unzähligen Obelisken empor kletterte, immer weiter nach oben. Als es die Spitzen dieser Himmelsnadeln erreichte, explodierte gleißendes Licht. Ich musste die Auge abwenden, so stark schillerte das vergoldete Haupt der Monumente und für einen Moment konnte ich verstehen, warum die Ägypter glaubten, sie könnten mit ihnen das Firmament durchstoßen und so eine Verbindung zu den Göttern herstellen.
Ja, es war zweifelsohne Ägypten, wo mich die Zeitmaschine hingebracht hatte. Denn diese prachtvolle Stadt, mit all ihren wunderschönen Bauten und dem unfassbar grünen Nildelta war nicht zu verkennen. Ich befand mich vor den Toren von Heliopolis, der Sonnenstadt.


Der [Writing Friday] ist eine Idee von Elizzy von readbooksandfallinlove.com, um das kreative Schreiben zu üben. Jeden Monat erwarten einen neue Schreibaufgaben. Falls ihr selbst Lust bekommen habt, etwas zu schreiben, dann schaut vorbei!

Aktuelle Teilnehmer (ihr könnt jederzeit mit einsteigen!):

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Angepasst / Ich, Bakoo“ von Hubert Wiest

Meine lieben Leser,

wie ihr wisst, durfte ich in den letzten Wochen an der Leserunde zum Buch „Angepasst“ von Hubert Wiest teilnehmen. Dazu stellte er Bücher bereit, die zwar das alte Cover inklusive des alten Titels „Ich, Bakoo“ trugen, aber das tat der Geschichte zwischen den Buchdeckeln natürlich keinen Abbruch!
Zunächst möchte ich mich bei Hubert Wiest und dem Verlag Lomoco für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares danken. Außerdem auch ein Dankeschön an die eben Genannten und lovelybooks für die tolle Leserunde. Es hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet!

Die Rezension ist *SPOILERFREI*.

Allgemeines zum Buch:

  • Titel: „Ich, Bakoo“ bzw. „Angepasst“
  • Autor: Hubert Wiest
  • Anzahl der Seiten: 408 Seiten
  • Verlag: Lomoco / CreateSpace Independent Publishing Platform
  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.04.2014
  • Aktuelle Ausgabe : 06.12.2014
  • Genre: Science-Fantasy / Dystopie / Jugendbuch

Rezension:

In dem Buch geht es um Bakoo, einen Jugendlichen, der auf dem Wüstenplaneten Cambrium lebt. Er arbeitet auf einer Avoca-Zuchtstation. Avocas sind Reittiere, aber keine schmusigen Kuscheltiere, sondern potenziell gefährlich. Bakoo hat zu einem bestimmten Avoca, zu Muunabat, eine besonders innige Beziehung. Er träumt davon, zusammen mit Muunabat ein berühmter Avoca-Jockey auf der Rennbahn zu werden. Leider wird dieses Glück seinem Bruder Rango zuteil, der von den Eltern stark bevorzugt behandelt wird und dem Leser nicht wirklich ans Herz wächst. Wird Bakoo dennoch seinen Traum verwirklichen? Da möchte ich euch nicht zuviel verraten.

Der zweite Handlungsstrang widmet sich der Geschichte von Alelia und ihrem Bruder Jermo. Sie gehören zum Volk der Laikaren, eine Bevölkerungsgruppe, die in der Gesellschaft eher verpönt ist, da sie ein Nomadenleben in der Wüste führen. Sie stehen Jurlan, dem sozusagen „Vorstand“ des Planeten und Leiter einer Firma für Bromatium-Abbau gehörig im Weg, weswegen er die Stämme der Laikaren nach und nach in die Stadt umsiedeln lässt. Auch Alelia und ihr Bruder sind davon betroffen, verpassen aber die spontane Umsiedlung und sind auf einmal in der Wüste auf sich gestellt. Wie es mit den beiden weitergeht, möchte ich hier aber nicht verraten.

Am Anfang werden die einzelnen Schicksale der Protagonisten erläutert. Die vielen neuen Begriffe erschließen sich schnell und machen die Welt von Bakoo und Alelia erst so richtig lebendig. Nach und nach verweben sich die Geschichten der beiden und es öffnet sich der Vorhang für ein Sci-Fi-Abenteuer, in dem sich gesellschaftliche Intrigen genauso aufklären, wie die vielen Fragen, die durch die Erlebnisse von Bakoo und Alelia unweigerlich auftauchen. Wie sich am Ende der Kreis schloss, war für mich ein Höhepunkt des Buchs.

Die Geschichte aus zwei Perspektiven war angenehm geschrieben, der Perspektivwechsel war überhaupt nicht störend und sehr gut umgesetzt. Der Schreibstil ist klar, aussagekräftig und kreativ. Es hat richtig Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, es wurde nie langweilig und der Autor hat eine authentische Welt geschaffen, mit eigene  Vokabeln und viel Liebe zur Gestaltung des Settings. Außerdem passt sich der Schreibstil dem Alter der Protagonisten an, was ich wirklich klasse fand. Aufgrund des Stils und der Geschichte werde ich mit Sicherheit noch das ein oder andere Buch von Hubert Wiest in die Hand nehmen, da mich dieses Werk sehr begeistern konnte.

Die Handlung ist sehr spannend und hat fast etwas heimisches. Ich konnte mich sehr schnell in diese Welt hineinfinden, die Darstellung der Charaktere machte dies ungemein leichter. Gerade Bakoo wird in seinen Handlungen und Gefühlen nachvollziehbar dargestellt. Bakoo und Alelia sind keine aalglatten Helden, sondern sympathische und fehlerbehaftete Figuren, die im Laufe der Geschichte an ihren Herausforderungen wachsen. Dieser Umstand und die gelungene Story mit einer Mischung aus Abenteuer, Spannung, Freundschaft und Weltraum machen das Buch für mich zu einem Highlight des bisherigen Jahres.

Wie ich in der Leserunde vom Autor erfuhr, ist die Inspiration für das Buch eine wahre geschichtliche Begebenheit, an der er sich orientierte und zwar die sogenannte „Stolen Generation„, ein trauriges Kapitel in der jüngeren australischen Geschichte. Allerdings soll dieser Jugendroman keine Aufarbeitung darstellen, sondern ist vollkommen fiktiv. Weiterhin kam die Frage auf, ob der Name Avoca für die Reittiere vom Wort „Avocado“ abgeleitet wurde. Tatsächlich ist es allerdings der Name eines kleinen Ortes nahe Sydney, der den Autor zur Namensgebung inspirierte.

Fazit:

„Angepasst / Ich, Bakoo“ von Hubert Wiest überzeugt durch eine authentische Geschichte mit sympathischen Charakteren, liebevoll gestaltetem Setting und einem kreativen, klaren Schreibstil. Dieses Sci-Fi-Abenteuer um Freundschaft und den Wüstenplaneten Cambrium traf mich direkt ins Herz, obwohl ich sonst kein allzu großer Sci-Fi-Fan bin. Eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die Lust auf eine abenteuerliche Geschichte haben, die ohne viel Schnickschnack auskommt.

Bewertung: ❤❤❤❤❤

EURE HACHIDORI