Rezension – „Merle – Das steinerne Licht“ von Kai Meyer

Meine lieben Leser,

der erste Band der Merle-Reihe von Kai Meyer hatte mich ja sehr überzeugt. Deshalb musste ich direkt den zweiten Band hinterher lesen. Ob der Folgeband mich genau so überzeugen konnte, wie der Auftakt, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Merle – Das steinerne Licht
  • Autor/in: Kai Meyer
  • Anzahl der Seiten: 365 Seiten
  • Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Fantasy, Jugendbuch

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um den zweiten Band – evtl. Spoiler zum ersten Band vorhanden! ***

Nach der Flucht von Merle, der fließenden Königin und Vermithrax aus Venedig, begeben diese sich auf die Suche nach Lord Licht. Dieser hatte in der Vergangenheit schon mehrmals seine Hilfe im Kampf gegen die Ägypter und deren Sphinxe angeboten, diese wurde jedoch immer wieder ausgeschlagen. Da Venedig ohne den Schutz der fließenden Königin praktisch wehrlos von den Ägyptern überrannt wird, wollen Merle und ihre Begleiter ihn daher zur Hilfe holen. Dazu müssen sie sich allerdings geradewegs auf den Weg in die Hölle machen, um ihn dort zu suchen.
Währenddessen bildet sich in Venedig eine Widerstandsbewegung, der auch die ehemaligen Spiegelmacher-und Weberlehrlinge angehören. Serafin wird ebenfalls von ihnen angeworben. Die Rebellen werden von Lalapeja, einer Sphinx angeführt, die sich gegen die Ägypter gewandt hat. Als ihr Attentat auf den Pharao fehlschlägt, fliehen sie auf das Meer und sehen sich bald einer Meerhexe gegenüber, auf deren Hilfe sie nun angewiesen sind.
Welche Rolle Lalapeja und Lord Licht genau spielen, was mit Junipa geschah und ob Merle und Serafin einen Ausweg aus ihren Situationen finden, dürft ihr aber selbst lesen. Überraschende Enthüllungen sind auf jeden Fall gewiss.

SCHREIBSTIL:

Die Geschichte wird im Wechsel von Merle und Serafin erzählt. Kai Meyer schafft es auch im zweiten Band mit einer grenzenlosen Fantasie zu überzeugen. Der Mix aus ägyptischen Wesen und Wesen anderer Mythologien hatte mich ja bereits im ersten Band in seinen Bann geschlagen. Dieses Mal wurde es um weitere Elemente bereichert. Ein Charakter, der mir dabei besonders in Erinnerung blieb, war Winter, die Jahreszeit in Person.
Das Buch erzählt auf fast 400 Seiten wieder in kurzen, prägnanten und trotzdem sprachgewaltigen Sätzen erstaunlich viel Handlung. Lediglich am Anfang brauchte die Geschichte eine kleine Weile, um in Schwung zu kommen, aber danach nahm sie wieder an Fahrt auf und hat mich wieder zum Ende hin an die Seiten gefesselt. Die Spannung, die erzeugt wird, ist nicht unbedingt vordergründig zu verorten, sondern liegt vielmehr in den Geheimnissen und dem Unausgesprochenen, dessen Lösung es zu finden gilt.
Werden schlussendlich diese Lösungen präsentiert, bleibt der Leser sprachlos und erstaunt zurück. Sehr gut gefällt mir, dass Kai Meyers Handlung nicht komplett voraussehbar ist und mit genug Überraschungen aufwartet, sodass es nie wirklich langweilig wird.

FAZIT:

Der zweite Band führt uns nicht nur in die Gefilde der Hölle und lässt uns allerlei komische Gestalten kennenlernen, sondern schildert auch mit Spannung die Entstehung des Widerstands in Venedig.
Merle macht eine sichtbare Entwicklung durch und gewinnt dabei zunehmend an Stärke und Durchsetzungsfähigkeit, in der sie sich auch nicht vor Göttinnen oder anderen Wesen scheut.
Ich habe jede Sekunde mit der kleinen Merle aus dem ersten Band mitgefiebert und war erstaunt über einige unerwartete Wendungen.
Ein würdiger Nachfolger, der ein bisschen schwächer war als der Auftakt. Er überzeugt allerdings wieder durch die unfassbare Fantasie und spannende Wendungen. Absolut lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI

[Writing Friday] Die Sonnenstadt

Meine lieben Leser,

heute gibt es den Versuch eines kleinen Neuanfangs auf dem Blog. Da ich seit kurzem angefangen habe, ernsthaft an einer Geschichte zu schreiben, möchte ich mein Schreiben auch etwas üben und verkünde stolz, dass ich mich am [Writing Friday] von der tollen Elizzy von readbooksandfallinlove.com beteiligen möchte. Ich bin gespannt, was da so alles aus meinem Hirn zu Papier purzelt und hoffe, ihr mögt es vielleicht auch ein kleines Bisschen. Ich freue mich auf jeden Fall über euer Feedback!

Ich schreibe heute über: Ein Abenteuer im alten Ägypten, wo ich durch eine Zeitmaschine gelandet bin.


Das erste, das ich fühlte, war der Sand in meinen Händen. Unter meiner Wange spürte ich ihn als nächstes – kühl und feucht. Ein Windstoß trug die oberste, trockene Schicht ab und peitschte mir die kleinen Sandkörner ins Gesicht. Ein stechender Schmerz machte sich breit und verwunderte mich, hätte ich doch nie gedacht, dass solche winzigen Partikel weh tun könnten. Mühsam stützte ich mich auf und ließ meinen Blick schweifen. Ich befand mich in einer Wüste, vor den Mauern einer Stadt.
Langsam krochen die ersten Sonnenstrahlen an mir vorbei, auf die Stadt zu. Von der Sanddüne aus konnte ich zusehen, wie das goldrote Glitzern langsam an den Mauern hinauf wanderte und anschließend jedes Haus und jeden Stein in dieser Stadt in seinen Glanz einhüllte. Einem Tier gleich sprang der Lichtschein über den Rand eines Gebäudes zum nächsten, bis er schließlich den kulturellen Bezirk erreichte.
Ich traute meine Augen kaum ob der Schönheit, mit der das Tageslicht an den unzähligen Obelisken empor kletterte, immer weiter nach oben. Als es die Spitzen dieser Himmelsnadeln erreichte, explodierte gleißendes Licht. Ich musste die Auge abwenden, so stark schillerte das vergoldete Haupt der Monumente und für einen Moment konnte ich verstehen, warum die Ägypter glaubten, sie könnten mit ihnen das Firmament durchstoßen und so eine Verbindung zu den Göttern herstellen.
Ja, es war zweifelsohne Ägypten, wo mich die Zeitmaschine hingebracht hatte. Denn diese prachtvolle Stadt, mit all ihren wunderschönen Bauten und dem unfassbar grünen Nildelta war nicht zu verkennen. Ich befand mich vor den Toren von Heliopolis, der Sonnenstadt.


Der [Writing Friday] ist eine Idee von Elizzy von readbooksandfallinlove.com, um das kreative Schreiben zu üben. Jeden Monat erwarten einen neue Schreibaufgaben. Falls ihr selbst Lust bekommen habt, etwas zu schreiben, dann schaut vorbei!

Aktuelle Teilnehmer (ihr könnt jederzeit mit einsteigen!):

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Frauen der Weltgeschichte – Hatschepsut

Hatschepsut

zwischen 1479 – 1457 v.Chr.
erste Pharaonin der Welt

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Titel: Hatshepsut, Eighteenth dynasty of Egypt, c. 1473-1458 B.C. Indurated limestone sculpture at the Metropolitan Museum of Art, New York City (Quelle)
Fotograf: User:Postdlf

Hatschepsut war sehr wahrscheinlich die erste Pharaonin der Welt. Ungesichert ist zwar, ob sie überhaupt eine Frau war, aber ich stelle sie hier dennoch vor. Es ranken sich nicht nur Geheimnisse um ihr Geschlecht, sondern auch um ihr Leben und ihren Tod.
Fest steht, dass sie ihren Halbbruder heiratete und ihm eine Tochter gebar, somit also keinen Thronnachfolger. Eigentlich sollte ihr Stiefsohn (der Sohn einer Nebenfrau des Halbbruders) den Thron besteigen, aber Hatschepsut bestieg einfach selbst den Thron und regierte Ägypten, obwohl eine Frau auf dem Thron als Gotteslästerung galt.
Nach ihrem Tod wurden sämtliche Skulpturen und Bildnisse von ihr ausgelöscht, wahrscheinlich wegen eben dieser Gotteslästerung. Dadurch verschwand sie für mehrere tausend Jahre aus den Geschichtsbüchern.
Eine Theorie besagt, dass Hatschepsut deswegen für einen Mann gehalten werden könnte, weil sie während ihrer Amszeit den traditionellen Königsbart trug, um ihre Machtsposition zu unterstreichen. Es könnte auch sein, dass sie sich absichtlich als Mann darstellen ließ.

EURE HACHIDORI