MEINE HISTAMININTOLERANZ – MEINE GESCHICHTE TEIL 3 oder „Wie fälschlicherweise Asthma diagnostiziert wurde“

Hallo meine lieben Leser,

wie ihr wisst, habe ich vor einiger Zeit meine Beitragsreihe zur Histaminintoleranz gestartet. Jetzt möchte ich den Versuch wagen und parallel auf meinem Blog und Instagram über meine eigene HIT-Geschichte berichten. Es wird also persönlich werden.
Meine Histaminintoleranz begleitet mich nun schon seit 1,5 Jahren und ich möchte meine Erfahrungen teilen – mit anderen Betroffenen, aber auch Menschen, die es nicht betrifft. Mittlerweile trifft man HIT immer mehr an und es mangelt trotz allem an Verständnis.
Außerdem ist HIT ein sehr komplexes Thema, welches nicht nur mit Ernährung, Gesundheit und den Alltag zusammenhängt, sondern auch mit der Psyche. Ihr seht, es wird hier sehr persönlich, aber auch spannend, wie ich hoffe.
Wenn alles gut läuft, begleitet ihr mich von Diagnose (eigentlich schon davor) bis zur evtl. Linderung / Heilung / dem Finden der Ursache. Denn ich stecke noch mittendrin in meiner HIT-Geschichte.

Bitte lest als Betroffene meine Hinweise am Ende des Artikels. *

Im letzten Beitrag habe ich euch berichtet, wie die erste Diagnose wieder in der Versenkung verschwand und ich mich meinen Symptomen am Ende praktisch ergeben habe.



Dieses Mal geht es darum …
… wie fälschlicherweise Asthma diagnostiziert wurde.

Nachdem die Diagnose HIT dank eines inkompetenten Arztes wieder in der Versenkung verschwand, akzeptierte ich meine Symptome als alltäglich, denn ich konnte ja eh nichts dagegen machen. Mich plagte ständiger Durchfall, zwischendurch hatte ich meine erste Migräne mit Aura, sodass ich fast gar nichts mehr sehen konnte, weil mein Gesichtfeld sich so einschränkte und dauerhaft war meine Nase verstopft, ich nieste einfach wahnsinnig oft und bekam eine Nasennebenhöhlenentzündung nach der nächsten. Als ich dann auch kurzatmig wurde und beim Laufen dadurch kaum noch voran kam, weil mir gefühlt ein Kartoffelsack auf der Brust lag, bin ich dann doch mal zum Arzt gegangen. Das war so circa im Jahre 2014-2015, also vor 5-6 Jahren. Der Arzt meinte, dass ich bestimmt Heuschnupfen haben werde und dadurch bedingt Asthma. Er verschrieb mir ein Asthma-Spray, was die Bronchien entkrampfen sollte. Brav folgte ich dem Rat des Arztes und nahm es eine Woche lang. Ich hatte jedoch nicht das Gefühl, das es was brachte – eher verschlimmerten sich die Symptome.
An dieser Stelle muss ich einen kleinen Zeitsprung machen, denn im Jahr 2018 hat mir eine weitere Ärztin solch ein Spray verordnet – mich erschreckt, wie leichtfertig damit umgegangen wird. Ich habe es nach Anweisung genommen und weil ich es nicht brauchte, ist meine Lunge komplett durchgedreht. Ich habe auf einmal gar keine Luft mehr bekommen, habe Sterne gesehen und musste mich hinlegen, weil mein Kreislauf zusammenbrach.
Und ich muss euch ehrlicherweise sagen, dass es mir in diesem Moment so schlecht ging und mir so elend war, dass ich das Gefühl hatte, es wäre jetzt vorbei mit mir. Ich bin mit dem Kopf schon irgendwohin abgedriftet und war gar nicht mehr ich selbst. Ich konnte mich nichtmal aufsetzen, um etwas zu trinken, weil es mich direkt mit Schwindel weggedreht hat. Erst nach einer halben Stunde konnte ich mich wackelig wieder hinsetzen. Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder vollständig aufstehen konnte, um auf Toilette zu gehen.
Ich hatte so panische Angst und wollte den Notarzt rufen, was ich nicht getan habe, weil mich die Ärzte zuvor schon als verrückt abgestempelt haben. Auf einem Diagnoseschein stand Asthma, aber auf dem nächsten „Atemnot durch Panikattacke“, obwohl ich die Atemnot zuerst hatte. Außerdem habe ich wegen Atemnot einmal den Notarzt gerufen und als sie nichts feststellen konnten, hat der Krankenwagenfahrer hinter meinem Rücken meinen Familienangehörigen gesagt, ich wäre eine Simulantin, weil er da jemanden kannte.
Deswegen habe ich diese Situation ertragen und die Asthma-Sprays entsorgt und einfach weiter mit den Beschwerden gelebt.


Nächstes Mal berichte ich euch, wie der Arbeitsstress und ein Magengeschwür alles erst so richtig ins Rollen brachten.

Bis bald,
EURE HACHIDORI


* Achtung! – Ich beschreibe hier lediglich meine persönliche Erfahrung bei Sali und HIT. Da diese Krankheitsbilder individuell höchst unterschiedlich sind, kann keine Garantie dafür übernommen werden, dass dies auch auf alle anderen Personen mit HIT zutrifft. Bitte prüft als Betroffener oder falls ihr den Verdacht auf HIT habt eure Beschwerden gemeinsam mit eurem Arzt. Ich muss hier aus rechtliche Gründen darauf hinweisen, dass meine Schilderungen keinen Arztbesuch, eine Diagnose oder eine Behandlung durch Ärzte ersetzen.

Rezension – „Histaminintoleranz aus einem völlig neuen Blickwinkel“ von Dirk Schweigler

Hallihallo meine lieben Leser,

heute gibt es wieder mal ein Sachbuch, was ich euch unbedingt vorstellen möchte. Ich leide ja selbst seit 1,5 Jahren unter einer Histaminintoleranz und war deswegen total froh, dass ich bei der Leserunde zu diesem guten Stück Literatur teilnehmen durfte. Wer sich schon mal mit dem Thema der Histaminintoleranz beschäftigen musste, weiß, wie mühsam es ist, durchzusehen und wirklich hilfreiche Informationen zu finden. Deshalb war ich gespannt, ob dieses Buch mich überzeugen kann, denn oftmals ist man als Betroffener auf sich allein gestellt und heillos überfordert.
Ich erhoffte mir neue Impulse – ob das Buch mich überzeugen konnte, nun im Folgenden.

| Werbung | Rezensionsexemplar |

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Histaminintoleranz aus einem völlig neuen Blickwinkel
  • Autor: Dirk Schweigler
  • Anzahl der Seiten: 173 Seiten
  • Verlag: Books on Demand
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Sachbuch, Ratgeber

Inhalt:

„… nicht nur eine Geschichte kann man aus mehreren Blickwinkeln erzählen, sondern auch eine Krankheit kann aus mehreren Perspektiven betrachtet werden.“ – „Histaminintoleranz aus einem völlig neuen Blickwinkel“ von Dirk Schweigler, S. 9 –

Dirk Schweigler, Wissenschaftler in einem Uniklinikum, gibt in seinem Buch zunächst eine Einführung in das Thema der Histaminintoleranz. Er erklärt, was Histamin ist, welche Vorgänge im Körper damit zusammenhängen und eben auch, wie solch eine Intoleranz entstehen kann.
Weiterhin enthält das Buch eine kleine Übersicht über die Ernährung und kleine Nahrungsmitteltabellen. Diese sind allerdings meiner Meinung nach nur ein erster Überblick, wie es der Autor auch betont. Hier hätte ich mir Verweise auf bekannte Quellen wie die SIGHI-Liste gewünscht, da das Werk eben auch Einsteiger lesen und im Internet-Dschungel nicht sofort die richtige Anlaufstelle finden. Nichtsdestotrotz will und kann ich dafür keinen Stern abziehen, weil das Buch sich vor allem auf den neuen Blickwinkel und damit auf die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten konzentriert und nicht auf die Ernährung und dazugehörige Empfehlungen. Das finde ich gut, denn solche Bücher und Internetseiten gibt es zuhauf.
Denn was dieses Werk auszeichnet ist der Teil des Buches, der sich eben mit der Diagnose und Therapie beschäftigt. Über die viel besprochenen Enzyme wie DAO bis hin zum Darm, Mineralstoffen und Hormonen wird hier alles besprochen. Und zusätzlich liefert der Autor sehr übersichtliche Checklisten für Laborwerte oder Parasiten, auf die man sich prüfen lassen sollte. Es ist eine gute Sammlung der Baustellen, die ein Mensch mit Histaminintoleranz Schritt für Schritt angehen und abarbeiten sollte, um die Ursache zu finden und zu bekämpfen. Für jedes dieser Kapitel werden auch Behandlungsansätze besprochen.
Abschließend werden kurze Tipps und Tricks für den Alltag gegeben, damit man weiß, worauf bei einer HIT besonders zu achten ist. Das geht vom täglichen Lebensstil über Notfallmedizin bis hin zu Spartipps.

Alle Themengebiete werden hier kurz und prägnant behandelt. Wer mehr Details sucht, muss anschließend selbst recherchieren. Ich persönlich finde den Umfang angemessen, um den Leser nicht zu überfordern – denn genau das passiert häufig, wenn man selbst über die Histaminintoleranz recherchiert.

Schreibstil:

Der Autor schafft es, mit seinem Schreibstil die komplizierten Zusammenhänge einer Histaminintoleranz und der Vorgänge im Körper in einfacher Sprache verständlich darzustellen. So wird dieses komplexe Konstrukt auch für medizinische Laien verständlich. Mich hat Dirk Schweigler durch die ehrliche, humorvolle und bodenständige Art und Weise überzeugt, mit der das Buch geschrieben wurde.
Ein wirklich klitzekleiner Kritikpunkt sind gelegentliche Dopplungen von Ausführungen, wenn diese in einem späteren Kapitel wieder aufgenommen werden, aber das ist nicht der Rede wert.

An mancher Stelle hätte ich gern noch ein paar Details mehr gehabt, allerdings würde das den Rahmen eines Einsteigerwerks sprengen und gerade für Menschen, die anfangen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, ist ein solches Buch enorm wichtig.

Fazit:

„… das Ziel ist, die Unverträglichkeit wieder loszuwerden.“ – „Histaminintoleranz aus einem völlig neuen Blickwinkel“ von Dirk Schweigler, S. 8 –

Ich habe seit 1,5 Jahren die Diagnose Histaminintoleranz und bin vorher durch eine Ärzte-Odyssee gegangen. Niemand hat meine Beschwerden ernst genommen und ich fühlte mich allein. Auch nach der Diagnose, während der Ernährungsumstellung und auf der Suche nach Heilung war von meinen Ärzten keine Hilfe zu erwarten. Ich solle mich damit abfinden, dass ich nie wieder gesund werde, das waren ihre Worte.
Aber es muss eine Ursache geben, habe ich mir gedacht. Es kann nicht für ein Leben so weitergehen, dass ich nur Symptome vermeiden muss. Keiner glaubte mir, aber Dirk Schweigler hat hier ein Buch geschrieben, was genau in diese Richtung Hoffnung macht. Hoffnung auf ein Leben ohne Histaminintoleranz. Dazu bietet er eine übersichtliche Sammlung von Informationen, ohne zu überladen, Checklisten, um nichts zu vergessen und anschauliche Erklärungen, um im HIT-Dschungel endlich durchzusehen. Ein Buch, welches ein guter Einstieg in die Thematik ist und gleichzeitig genug neue Ansätze für „alte Hasen“ mitbringt. Für mich eine runde Sache.

Ein Sachbuch, Ratgeber und eine Checkliste für alle Betroffenen und Interessierten. In einfachen Worten geschrieben, übersichtlich das Wichtigste auf den Punkt gebracht mit einer Prise Humor und ganz viel Hoffnung auf Genesung. Klare Leseempfehlung!

BEWERTUNG: ❤❤❤❤❤

Bis bald,
EURE HACHIDORI