Rezension – „Das Reich der Asche“ von Victoria Aveyard

Meine lieben Leser,

das Buch „Das Reich der Asche (Realm Breaker 1)“ von Victoria Aveyard hat mich sehr gereizt und ich bin froh, dass ich es direkt nach Erscheinen lesen durfte. Ich war erst etwas skeptisch, ob es mich überzeugen können wird, da ich nicht wusste, ob es eher ein klassisches oder modernes Fantasy-Abenteuer wird. Wie es mir schlussendlich gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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Vielen Dank, an den Penhaligon Verlag für das Rezensionsexemplar!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Das Reich der Asche (Realm Breaker 1)
  • Autor/in: Victoria Aveyard
  • Übersetzer/in: Michaela Link
  • Anzahl der Seiten: 608 Seiten
  • Verlag: Penhaligon Verlag
  • Ausgabe: Erstausgabe (August 2021)
  • Genre: High-Fantasy

INHALT:

Dieses Buch hat für mich alles, was ich an klassischer Fantasy so liebe. Viele individuelle und vor allem eigensinnige Charaktere, die einem trotzdem vertraut vorkommen. Weite, endlos wirkende, verträumt anmutende Landschaften und Königreiche sowie einzigartige Völker und Fähigkeiten. Monster, Wesen, magische Erscheinungen und mächtige Feinde. Und vor allem die Helden der Geschichte, die liebenswerten und auch zuweilen schrulligen Protagonisten.
Im Detail geht es direkt am Anfang um Corayne, die Tochter einer Piratin, die sich nach fernen Welten und Abenteuern sehnt, allerdings auf Befehl ihrer Mutter in ihrer Heimat aufhält. Tagtäglich wartet sie darauf, dass ihre Mutter von Streifzügen durchs Meer wiederkehrt – und derweil träumt sie selbst von ihren (leider versagten) Routen auf dem Meer.
Ganz woanders in der Welt Allwacht verfolgt der Leser Andry, einen jungen Knappen, der in eine Schlacht verwickelt wird, die merkwürdige Umstände zustandebringen. Er überlebt und flieht als einziges Mitglied der Gruppe mit einem sagenumwobenen Schwert an den Hof zurück. Er weiß da noch nicht, dass dieser Tag sein Leben für immer verändern wird. Am Hof erwartet ihn Erida, die Königin, die kurz vor der Wahl eines Verlobten steht und als Frau die Geschicke des Landes leitet, was ihr immer wieder nicht zugetraut wird.
Domacridhan überlebte die Schlacht ebenfalls nur knapp und spürt nun Sorasa, eine Verbrecherin und Auftragsmörderin auf, mit der er Corayne über ihr Schicksal informieren möchte. Als sie Corayne begreiflich machen, dass nur sie das Land vor dem Untergang retten kann, indem sie die aus Legenden bekannten Spindeln schließt, die jetzt von jemand Mächtigen wieder geöffnet wurden – da ändert sich für Corayne alles und sie muss sich ihrem ganz eigenen Abenteuer stellen – auf Leben und Tod.

Der Inhalt ist sehr komplex und am Anfang brauchte ich einige Zeit, um in das Geschehen hineinzufinden. Den Prolog habe ich deshalb direkt zweimal gelesen, danach war mir aber einiges klarer. Es mag vielleicht auch an der Müdigkeit bei der ersten Lektüre gelegen haben. 😉
Ich mochte den Mix aus Piraten, Königreichen, Wüste, Magie und ein paar Artus-Saga-Vibes. Die Gestaltung des Covers spiegelt super die zentrale Rolle der Spindelklinge wieder.
Ich hatte ein bisschen Bedenken, dass das Buch in Richtung Romantasy abdriften könnte, aber das war zu keiner Zeit der Fall. Es ist sehr fokussiert auf die Problemstellung und deren Lösung, dabei fehlte es zuweilen etwas an Tempo, was der Geschichte aber gar keinen Abbruch tut. Ganz im Gegenteil schätze ich dieses „gemütliche“ Vorankommen an den klassischen Fantasy-Geschichten sehr, da es trotz Spannung und Schlachten immer ein Gefühl von Nachhausekommen im Buch erzeugt. Da die Welt und das Geschehen sehr komplex ist, muss man als Leser das Buch sowieso auch mal beiseite legen, sodass das moderate Tempo passend ist und nicht negativ auffällt.
Die Spannungshöhepunkte lagen für mich eindeutig mittig im Buch und am Ende. Ich bin schon sehr neugierig, wie der zweite Band wohl aufgebaut sein wird, jetzt wo die Gruppe der Protagonisten vollständig zueinander gefunden hat.

SCHREIBSTIL:

Das Buch wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt. Immer wieder wechselt das Geschehen zwischen Corayne, Andry, Sorasa, Erida und Domacridhan. Corayne nimmt dabei die wohl zentralste Rolle ein. Eine Besonderheit ist, dass die Charaktere die meiste Zeit von einem allwissenden Erzähler betrachtet werden, für kurze Gedanken allerdings in Kursivschrift die jeweiligen Personen aus der Ich-Perspektive Äußerungen treffen.
Der Schreibstil war insgesamt sehr anspruchsvoll, bildhaft und unheimlich detailliert. Diese Detailtiefe hat die Geschichte sehr lebendig und die Charaktere tiefenscharf gestaltet. Gerade dadurch baute ich als Leser schnell Nähe zu den vielen Personen auf, was eine Kunst für sich ist. Die Sprache des Buches konnte mich dadurch sehr begeistern und das eher gemütliche Tempo ausgleichen.
Nicht nur die Beschreibungen zu den Personen waren geradezu ausladend und detailverliebt, sondern auch die Beschreibung aller Orte, an die Corayne und die anderen gelangen. Ich konnte alles so bildhaft vor meinem inneren Auge sehen, dass ich immer wieder über die Aussagekräftigkeit des Geschriebenen staunte.

FAZIT:

Wie ich bereits betonte, ist das Tempo nicht allzu hoch und es wird nicht gerade mit Spannung um sich geworfen in diesem Buch. Aber es konnte mich gerade dadurch und durch die sprachliche Raffinesse sowie die außergewöhnliche Welt und die wirklich sehr tollen Charaktere komplett abholen. Die Geschwindigkeit der Geschichte war sicherlich auch deshalb etwas gedrosselt, weil die Gruppe der Charaktere hier im ersten Band hauptsächlich zusammenfindet und sich formiert. Erst gegen Ende erlebt die Gruppe dann gemeinsam ihre erste Herausforderung. Daher fällt dieser Punkt für mich kaum ins Gewicht, weil es der Auftakt ist und dieser ist sehr vielversprechend für die Folgebände.
Besonders gut hat mir auch das Reisen zwischen den einzelnen Orten gefallen. Von den Charakteren wünsche ich mir in den Folgebänden noch mehr Entwicklung, gerade von Corayne. Das hat dieser wahnsinnig detaillierte erste Teil allerdings nicht mehr zugelassen. Was diesen Punkt angeht, ist Andry mein liebster Protagonist, weil er eine relativ starke Veränderung durchmacht und ich ihn wirklich sehr mochte. Aber generell fand ich alle Charaktere sehr gelungen.

Ein Buch, welches mich überrascht hat und komplett abholen konnte. Einfach mal wieder richtig gute, klassische Fantasy, anspruchsvoll geschrieben, gemäßigtes Tempo, komplex ausgearbeitet und veredelt durch charismatische, liebenswerte Charaktere. Macht mir eindeutig Lust auf mehr, ein klasse Auftakt und somit ein Higlight für mich!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasy: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,6


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Book Elements“ von Stefanie Hasse

Meine lieben Leser,

das vorletzte Buch des Bingos war „Book Elements“ von Stefanie Hasse, welches ich von meiner lieben Cousine geschenkt bekommen habe. Seitdem musste es auf meinem SuB auf seinen Einsatz warten. Das Sommerloch-Bingo war also die ideale Chance, es endlich zu erlösen.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Book Elements – Die Magie zwischen den Zeilen
  • Autor/in: Stefanie Hasse
  • Anzahl der Seiten: 284 Seiten
  • Verlag: Impress Verlag (Carlsen)
  • Ausgabe: Taschenbuch (März 2017)
  • Genre: Urban Fantasy

INHALT:

Lin ist eine sogenannte Wächterin und beherrscht die Kraft der Lüfte. Sie und die anderen Wächter beschützen die menschliche Welt vor sogenannten Seelenlosen, die aus Büchern entstehen, wenn der Leser und die Figur eine besondere Bindung eingehen. Deshalb ist es den Wächtern auch untersagt, zu lesen. Lektüre ist ihnen nur in einer dafür vorgesehenen Bibliothek erlaubt und nur, um ihre Arbeit zu unterstützen. In dieser Bibliothek sind sämtliche Emotionen beim Lesen ausgeschaltet. Lin birgt allerdings ein großes Geheimnis. Sie versteckt ein Buch und liest es heimlich privat. Als eine riesige Anomalie auftaucht und das Gleichgewicht der Welten zu schwanken droht, begreift sie, was sie angerichtet haben könnte. Ein Kampf ums Überleben beginnt. Zusätzlich sieht sie sich hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zur Buchfigur und den Gefühlen zu ihrem Partner Ric.

SCHREIBSTIL:

Zuerst einmal ist zu sagen, wie grandios ich die Grundidee fand. Ich war ganz begeistert von dieser Leser-Buchfigur-Beziehung und auch der Fantasy-Gedanke war wirklich sehr charmant. Dass sich die Wächter in verschiedene Wesen verwandeln können, entsprechend ihrer Elemente, hat für mich sehr gut in das Setting gepasst.
Persönlich lag mir im Buch der Fokus leider zu sehr auf der Love-Story, die zusätzlich noch ein Dreieck war. Seit ein paar Jahren mag ich diese Konstellationen nicht mehr so wirklich, nur ganz selten kann mich ein Autor mittlerweile damit abholen. Hier war es zusätzlich so, dass ich die Liebesgeschichte inklusive aller Gefühle eher nicht authentisch fand, was es für mich schwer machte, der Protagonistin ihre Gedanken abzukaufen. Dass alle Charaktere inflationär oft erröteten hat es für mich nicht so zugänglich gestaltet.
Viele Phrasen, Sätze oder Aussprüche wurden immer wieder genutzt, sodass ich als Leser wenig Abwechslung hatte. Dadurch war ich etwas auf Distanz und es fiel mir schwer, in die Geschichte richtig abzutauchen. Vielleicht lag es auch daran, dass mir die Protagonistin unsympathisch war. Keiner rückte mit der Sprache raus, alle versteckten sich zunächst hinter ihrem geheimnisvollen Verhalten. Das fand ich etwas anstrengend. Jedoch konnte mich das Buch am Ende dann noch überraschen und ich fand den Abschluss wirklich sehr gelungen.
Mir bleiben leider auch viele Fragen offen und ich fand es schade, dass das Privatleben bzw. das menschliche Leben von Lin kaum zur Sprache kam. Mich hätte da noch mehr interessiert, wie sie das Wächterdasein mit dem Alltag verknüpft, denn so wirkte es, als wären die Wächter eine isolierte Gemeinschaft, die keine Bindung zu den Menschen haben. Da hätten sich aus meiner Sicht auch nochmal tolle Problemstellungen ergeben können.

FAZIT:

Das Buch hat sich unheimlich schnell weggelesen und hatte ein hohes Tempo. Generell hat es mich unterhalten können, kam aber auch mit ein paar Längen und Schwächen daher. Die Protagonistin war mir leider unsympathisch und ich habe mich nicht wirklich in die Geschichte fallen lassen können. Die Grundidee und das Ende der Geschichte konnten mich jedoch überzeugen. Ich weiß noch nicht, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde.

Unterhaltsame, solide Urban-Fantasy-Geschichte mit kleineren Schwächen und Längen. Das Ende war jedoch überzeugend, ebenso wie die Grundidee. Mir war persönlich die Love-Story zu sehr im Vordergrund.

BEWERTUNG: ♥♥♥♡♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♡♡
Emotionen: ♥♥♥♡♡
Fantasy: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♡♡♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♡♡

Gesamtwertung = 3,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Die Legende der Adlerkrieger“ von Jin Yong

Meine lieben Leser,

mit dem Buch „Die Legende der Adlerkrieger“ von Jin Yong durfte praktisch ein Stück Weltliteratur einziehen. Im chinesischen Raum hat diese Romanreihe einen vergleichbaren Status wie „Herr der Ringe“ in der westlichen Kultur. Außerdem ist die Geschichte um die Adlerkrieger der meistgelesene Fantasy-Epos aller Zeiten. Das waren genug gute Gründe, um mir den ersten Band mal genauer anzuschauen. Wie es mir nun insgesamt gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Die Legende der Adlerkrieger (Band 1)
  • Autor/in: Jin Yong
  • Übersetzer/in: Karin Betz
  • Anzahl der Seiten: 576 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag
  • Ausgabe: Erstausgabe (November 2020)
  • Genre: Fantasy, Historische Fiktion

INHALT:

Der Inhalt dieses Epos‘ ist schwer auf den Punkt zu bringen. Die Geschichte ist unheimlich komplex. Außerdem wartet das Buch direkt zum Anfang erstmal mit einem Personenverzeichnis auf, welches ganze 55 Charaktere umfasst. Die Namen in der Geschichte sind natürlich aufgrund des Ursprungs der Geschichte alle chinesisch oder mongolisch, was für westliche Leser durchaus – auch mit Interesse für Asien – zu einer kleinen Herausforderung werden kann. Denn einige Personen haben noch einen zweiten Namen aufgrund ihres Kung-Fus.

Es kann aber zumindest gesagt werden, dass die Geschichte sich hauptsächlich um Guo Jing dreht. Dieser ist ein junger Mann, der die hohe Kunst des Kung-Fu erlernt. In die Geschichte steigt der Leser allerdings weit vor der Existenz dieses jungen Schülers ein, den zunächst wird das Schicksal seiner Eltern beschrieben. Sein Vater hat dabei einen wichtigen Verbündeten, seinen Schwurbruder. Diese beiden Männer vereinbaren, dass ihre Kinder für immer verbunden sein mögen. Sollten es zwei Jungen oder Mädchen werden, sollen diese ebenfalls Schwurbrüder/-schwestern sein, bei unterschiedlichem Geschlecht sollen sie heiraten.
Als die Männer durch einen Hinterhalt in einen Kampf geraten und ihre Frauen verschleppt werden, wird Guo Jings Vater tödlich verwundet. Was aus den anderen elterlichen Parteien geworden ist, bleibt zunächst im Dunkeln.
Danach konzentriert sich das Geschehen auf Guo Jings Kindheit und Jugend, seine Ausbildung und seine Abenteuer. Er wird in allerlei Kämpfe und Intrigen hineingezogen und am Ende laufe viele rote Fäden zusammen, die allerlei Handlungsstränge verbinden.
Die Geschichte basiert dabei auf historischen Tatsachen, auch bekannte Persönlichkeiten wie Dschingis Khan tauchen auf. Es werden unzählige, aber niemals gleiche Kung-Fu-Kämpfe bestritten, bei Speis‘ und Trank‘ zusammengesessen und heimlich Gegener belauscht. Diese Geschichte bringt also zusammenfassend alles zusammen, was eine gute Kung-Fu-Geschichte ausmacht.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist wirklich etwas ganz Besonderes. Ich kann mich nicht erinnern in den letzten Jahren etwas vergleichbares gelesen zu haben. Durch die Erzählweise mutet es wirklich an wie eine alte Legende aus längst vergangenen Zeiten, es wirkt mythisch, oft auch amüsant oder skurril.
Die vielen Handlungsstränge sind vom Autor gekonnt gesetzt und laufen am Ende alle zusammen. Ledliglich am Ende des ersten Viertels erzeugte die genauere Beschreibung der Mongolen und ihrer politischen Ränkespiele eine gewisse Länge. Das Buch hat eher ein gemächliches Tempo, allerdings wollte ich als Leser immer wissen, wie es mit Guo Jing weitergeht und ob er seinem Schwurbruder oder seiner zukünftigen Braut begegnen wird.
Nichtsdestotrotz muss ich zugeben, dass dieser so ganz andere Schreibstil und die teilweise sehr skurrilen Situationen und Beschreibungen mir einiges abverlangt haben und für mich eine kleine Herausforderung waren.

FAZIT:

„Der Daoist legte einen Arm um Guo Jing, der sich wie von einer unsichtbaren Kraft angehoben fühlte. Wie Wolken im Sturmwind sausten sie über die Steppe.“

– „Die Legende der Adlerkrieger“ von Jin Yong, S. 291 –

Wie bereits erwähnt, ist dieses Buch etwas sehr Besonderes, was sich aus meiner Sicht schlecht vergleichen lässt. Es ist fast, als würde man Heldenmythen über die germanischen Götter bewerten wollen. Die Charaktere und die Geschichte stehen für sich allein und sind episch anmutend. Besonders gut gefallen haben mir die oft witzigen Situationen, in denen die Charaktere beispielsweise anstatt eines Kampfes zusammen tranken und mit Melonenkernen Schriftzeichen in den Schnee schrieben. Diese sehr merkwürdigen Aktionen werden im Buch gern durch Applaus quittiert und im Verlauf des Buches musste ich immer wieder darüber schmunzeln. Dieses Werk hat einen so einzigartigen Charme, dass sich viel mehr Leser heranwagen sollten. Allerdings nur, wenn sie offen für eine ganz andere Welt und eine besondere Erzählweise sind.

Eine Legende, ein Mythos, ein Epos – das meistgelesene Fantasy-Werk hat mich mit seinem besonderen Charme beeidruckt, mir aber durch diese ganz andere Erzählweise und die vielen Namen auch einiges abverlangt. Dennoch war ich am Ende so Feuer und Flamme, das Schicksal Guo Jings weiterzuverfolgen, dass es eine Schande wäre, dieses Buch nicht weiterzuempfehlen. Für mich war diese Lektüre so ganz anders als alles andere und eben deshalb besonders!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♡♡
Fantasy: ♥♥♥♡♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 3,6


ÜBER DIE AKTION „ASIABOOKS“:

Wer mich kennt, weiß um meine tiefe Leidenschaft für Japan. Genau so sehr faszinieren mich schon viele Jahre Geschichten, die einen asiatischen Kontext haben. Dazu muss es nicht zwingend japanisch sein – auch chinesisch angehauchte Settings können mich durchaus begeistern.
Ich werde bei der Aktion „AsiaBooks“ Bücher vorstellen, die ich gelesen und rezensiert habe. Vielleicht seid ihr ja genau so begeistert von Geschichten im asiatischen Setting wie ich? Dann hoffe ich, dass ihr bei mir noch etwas Anregung findet. 🙂


ÜBER DIE AKTION „HISTOLOVE“:

Im Rahmen von HistoLove lesen die liebe Buchperlenblog und ich alles von Steinzeit bis in die Neuzeit – also Bücher mit historischem Bezug, welche schon viel zu lange auf unserem SuB liegen. Außerdem hat dieses Genre ein viel zu angestaubtes Image. Auch neuere Erscheinungen sind dabei und erlaubt! Jeder kann jederzeit einsteigen – wir freuen uns auf eure Beiträge! Verlinkt uns gern und nutzt den Hashtag #histolove.

Hier geht es zur Übersicht all unserer gelesenen Bücher im Rahmen von HistoLove.


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Palast im Himmel“ von Diana Wynne Jones

Meine lieben Leser,

der erste Band der Howl-Saga („Das wandelnde Schloss“) konnte mich sehr begeistern und war eines meiner Jahreshighlights 2020. Im Bingo habe ich nun den zweiten Band dieser Saga gelesen. Wie mir das Buch gefallen hat, lest ihr im Folgenden

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Palast im Himmel
  • Autor/in: Diana Wynne Jones
  • Anzahl der Seiten: 272 Seiten
  • Verlag: Knaur Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Fantasy

INHALT:

„Der Palast im Himmel“ ist der zweite Band der Howl-Saga. Und tatsächlich treffen wir im Laufe des Geschehens auf alte Bekannte des wandelnden Schlosses. ☺
Die Geschichte mutet aber zunächst gar nicht so an, wie die Geschichte um Howl. Dieses Buch spielt in einem arabisch anmutenden Kontext, erinnert sehr stark an die bekannte Geschichte um Aladdin.
Abdullah ist Teppichverkäufer und ersteht unter merkwürdigen Umständen einen fliegenden Teppich. In seinen Tagträumen trifft er immer wieder auf eine wunderschöne Prinzessin in einem prachtvollen Garten. Als er nachts aufwacht, befindet er sich auf einmal wirklich an diesem Ort. Der Teppich hat ihn magischerweise dorthin gebracht. Die Prinzessin „Blume-in-der-Nacht“ ist sofort seine große Liebe. Als diese jedoch von einem Dschinn entführt wird, beginnt für Abdullah nicht nur eine liebestolle Suche nach ihr, sondern ein aufregendes Abenteuer mit Charme, Witz und Magie.
Gerade zum Ende der Geschichte, glänzt diese durch die herrliche Skurrilität, die ich am wandelnden Schloss so mochte. Ein bisschen schade war die stete Betonung von Äußerlichkeiten, von denen auf den Charakter geschlossen wurde. Nichtsdestotrotz war das Buch eine gute Unterhaltung und hat mir märchenhafte Stunden beschert.

SCHREIBSTIL:

Diana Wynne Jones schafft es erneut, ein fast 300 Seiten umfassendes Buch mit Leben zu füllen, wie es seinesgleichen sucht. Eigentlich ist diese Seitenanzahl nicht viel, aber der Inhalt war so dicht geschrieben, dass ich dafür mehr Zeit benötigte als für andere Bücher, die manchmal sogar noch mehr Seiten haben. Ich konnte mich komplett darin verlieren. Die Welt ist so fantastisch und die Ideen von Jones teilweise wieder so ausgefallen, abstrus und skurril, dass andere Autoren sich niemals trauen würden, sie zu kombinieren.
Ein kleines Manko war für mich, dass die Autorin dieses Mal auffallend oft Wertungen unter den Charakteren eingebaut hat, die lediglich auf das Aussehen zurückzuführen sind. Diese Oberflächlichkeit, gerade wenn dicke Charaktere als dumm oder sehr hässlich umschrieben werden, stoß mir nach einigen Malen dann doch sehr sauer auf. Es gibt zwar auch Personen, die das durch ihre Aussagen relativieren und genau gegenteilig handeln, aber es war sehr auffällig.
Ansonsten hat Jones wieder eine geradezu märchenhafte Atmosphäre geschaffen, der das 1001-Nacht-Setting sehr zuträglich war.

FAZIT:

Das Buch war am Anfang mehr Märchen aus 1001 Nacht, als wirklich Fantasy. Jedoch wandelte sich das im Laufe der Geschichte. Es wurde zu einer Mischung aus Aladdin und englischem Charme. Auch das Aufeinandertreffen mit alten Bekannten aus dem ersten Band fand ich sehr gelungen.

Ein Buch, welches nicht ganz an den vorherigen Band heranreicht, mich jedoch gut unterhalten konnte. Ein Setting wie aus 1001 Nacht, Charme wie im vornehmen England und aberwitzige Charaktere sowie skurrile Situationen machen das Buch zu etwas Besonderem. Ein typisches Diana-Wynne-Jones-Buch.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♡♡
Emotionen: ♥♥♥♡♡
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 3,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Das verzauberte Haar“ von Serena Valentino

Meine lieben Leser,

endlich habe ich mich dazu durchringen können, die Fortsetzungen der Disney-Villians-Reihe zu lesen, um dieses Projekt endlich abzuschließen. Dieses Mal möchte ich euch den vorletzten Band „Das verzauberte Haar“ vorstellen, in dem sich alles um die Vorgeschichte von Gothel aus „Rapunzel neu verföhnt“ dreht. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Das verzauberte Haar
  • Autor/in: Serena Valentino
  • Anzahl der Seiten: 384 Seiten
  • Verlag: Carlsen Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Fantasy, Jugendbuch, Disney

INHALT:

Der fünfte und vorletzte Band der Disney-Villians-Reihe dreht sich um Gothel. Der Leser taucht also in die Welt von Rapunzel ein und verfolgt die kleine Gothel und ihre Schwestern beim Aufwachsen. Sie stehen unter enormen Druck, da ihre Mutter eine sehr mächtige und strenge Hexe ist, deren Ansprüchen sie nie gerecht werden.
Dabei nimmt Gothel für ihre Mutter eine geheimnisvolle Schlüsselrolle ein, die sich erst später erschließt.

Gothel lebt hier mit ihren Schwestern im Wald der Toten, verbringt ihre Tage in einem Anwesen, umgeben von Untoten und Grabsteinen. Den Wald dürfen die Schwestern nicht verlassen. Eine der Schwestern sehnt sich allerdings nach einem anderen Leben und Gothel liebt ihre Schwestern so innig, dass sie ihnen jeden Wunsch erfüllen würde – gleichzeitig ist der Wunsch in ihrem Herzen sehr stark, genau so viel Macht zu besitzen, wie ihre Mutter und eine der größten Hexen zu werden.

Mehr oder weniger beabsichtigt gerät Gothel zwischen ihre eigenen inneren Fronten und begibt sich auf einen dunklen Pfad, den sie nur schwerlich wieder verlassen kann. Die Liebe zu ihren Schwestern treibt sie stets an, doch wird sie sich dabei vielleicht sogar selbst verlieren?

SCHREIBSTIL:

Der Stil ist nicht sehr detailliert und hat eher Kinderbuchcharakter. Dennoch konnte mich die Handlung und die Geschichte um Gothel fesseln und bei der Stange halten, auch wenn einige Fragen offen blieben und die Schilderungen im Allgemeinen sehr oberflächlich blieben. Die Einfachheit der Geschichte macht die Handlung allerdings auch leicht zugänglich und das erste Mal konnte die Autorin in mir echte Emotionen wecken. Somit hatte ich bei diesem Band endlich dieses bekannte Disney-Gefühl. Gothel als Protagonistin hat mir sehr gefallen und sogar etwas Tiefe entwickelt, allerdings blieben viele Nebenfiguren eher blass und gleichartig. Letztlich komme ich aber nicht umhin, zuzugeben, dass mich das Buch schlichtweg unterhalten hat. 🙂

FAZIT:

Dieser Band war für mich mit Abstand der Beste der gesamten Reihe, da er meine Erwartungen erfüllt hat. Es wurde wirklich fast ausschließlich die Vorgeschichte von Gothel erzählt und selbst die drei mysteriösem Hexenschwestern, die ich in den anderen Bänden oft deplatziert fand, fügten sich hier schlüssig in die Geschichte ein. Ich habe mit Gothel mitgefiebert und gelitten und kann tatsächlich besser verstehen, warum sie so „böse“ war. So eine Umsetzung hätte ich mir von den anderen Bänden auch gewünscht.
Nun bin ich gespannt auf den letzten Band und hoffe, dass sich dort nun das Geheimnis um die drei Hexenschwestern auflöst und es am Ende alles einen Sinn ergibt.

Für mich der bisher beste und eingängiste Band der Reihe. Zu 90% wird wirklich die Vorgeschichte eines Disney-Böswichts dargestellt und keine Neuerzählung des Films abgeliefert. Super!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasy: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Serafin – Das kalte Feuer“ von Kai Meyer

Meine lieben Leser,

nach dem dramatischen Ende der Merle-Bücher hat Kai Meyer 2020 vielen Fans einen lang gehegten Traum erfüllt und eine Fortsetzung geschrieben. Ob es die Erwartungen vieler Fans erfüllte und wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Serafin – Das kalte Feuer
  • Autor/in: Kai Meyer
  • Anzahl der Seiten: 382 Seiten
  • Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Fantasy, Jugendbuch

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um den vierten Band – evtl. Spoiler zum den vorherigen Bänden vorhanden! ***

Nach dem Ende der Merle-Trilogie wird die Reihe durch den Serafin-Band zur Tetralogie erweitert. Merle und Junipa reisen seit zwei Jahren durch die Spiegelwelt in andere Versionen von Venedig, um Merles Vater zu finden. Dabei treffen sie auch oft auf andere Versionen von sich selbst oder andere Charaktere aus ihrer Welt.
In der Welt von Serafin tauchen die beiden in einem Kanal auf und er schafft es, Junipa zu retten, während Merle verschleppt wird.
Ob Serafin, seine fliegende Katze Cagliostra und Junipa Merle retten können und deren Vater finden, dürfte ihr aber selbst lesen. Alles, was ich jetzt noch weiter über den Inhalt schreiben würde, würde zu viel verraten.

SCHREIBSTIL:

Selbst nach diesen vielen Jahren knüpft Kai Meyer nahtlos an den Schreibstil der Merle-Reihe an. Er konzentriert sich auch hier aufs Wesentliche und trotzdem ist das Buch sehr fantasievoll und tiefgreifend. Einige Entwicklungen haben mir als Leser das Herz gebrochen, aber ich fand sie sehr grandios.
Jedoch muss man klar sagen, dass Kai Meyer nicht den offensichtlichen Weg gewählt hat, den sich viele Leser erhofft hatten. Ich bin sehr froh, dass er das nicht getan hat und freue mich, dass es mich trotzdem so abgeholt hat. Wieder einmal wurde extrem viel Fantasie und Spannung geboten. Ein Ereignis jagte das nächste, sodass ich förmlich an den Seiten klebte.

FAZIT:

Das Buch war so ganz anders, als ich das erwartet hatte und genau das machte es so phänomenal. Serafin steht hier zwar im Fokus, aber genau so ist Merle wieder die Protagonistin. Auch die anderen Charaktere sind mir wieder sehr ans Herz gewachsen. Wieder einmal bin ich fasziniert, wie viel auf diesen wenigen Seiten passiert ist. Ich bin immer noch total traurig, dass ich die Welt von Merle wieder verlassen musste, weil ich mich dort so heimisch gefühlt habe. Einige Fragen blieben für mich noch offen, weswegen ich hoffe, dass ein fünfter Band noch folgen wird.
Eine unglaublich gelungene Fortsetzung, die einen ganz anderen Weg geht, als von vielen Fans erwartet. Genau diese Umsetzung macht das Buch aber so besonders. Offene Fragen lassen auf einen fünften Band hoffen. Jeder Merle-Fan sollte dieses Buch gelesen haben.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♡
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Alice im Wunderland – Wie alles begann“ von Peter Hunt

Meine lieben Leser,

der März neigt sich dem Ende und ich hatte das große Glück, das Buch „Alice im Wunderland – Wie alles begann“ von Peter Hunt als Rezensionsexemplar zu lesen. Der Titel und die Beschreibung hatten mich direkt interessiert, da ich Alice im Wunderland sehr mag und gern mehr über Dodgson alias Lewis Carroll erfahren wollte. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Alice im Wunderland – Wie alles begann
  • Autor/in: Peter Hunt
  • Übersetzer/in: Gisela M. Vorderobermeier
  • Anzahl der Seiten: 128 Seiten
  • Verlag: wbg Theiss Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (März 2021)
  • Genre: Fantasy, Sachbuch

INHALT:

In diesem Buch wird auf einer knackig kurzen Seitenanzahl das wichtigste und manchmal auch skurrilste Wissen über das Buch „Alice im Wunderland“ und dessen Autor vermittelt.
Zu Beginn wird auf Lewis Carroll selbst eingegangen und vor allem darauf, dass dieser Name nur ein Künstlername des in Wirklichkeit als „Charles Dodgson“ bekannten Mannes war.
Nach dem Vorwort widmet sich das Werk zunächst der Entstehungsgeschichte des berühmten Buches „Alice im Wunderland“. Fast jeder hat schon einmal etwas über den Mythos gehört, dass Dodgson mit der echten kleinen Alice und ihren Schwestern eine Bootsfahrt unternahm und zu ihrer Unterhaltung die Geschichte aus dem Stehgreif erfunden hätte, die später an solch großer Beliebtheit und Bekanntheit gewann. Wie viel an diesem Mythos dran ist und welche anderen Einflüsse eine Rolle spielten, wird hier erläutert.
Es wird auch ausführlich auf die Personen eingegangen, die in das Buch eingeflossen sind, welche Figuren diese darstellen und auf welchen Charaktereigenschaften deren Verhalten teilweise beruht.
Die Biografie Dodgsons wird in jedem Kapitel mit eingeflochten, um ein umfassendes Gesamtbild zu liefern.
In eigenen Kapiteln wird schließlich die Außenwelt und Innenwelt des Autors dargestellt, bevor am Ende der Werdegang von „Alice im Wunderland“ als Buch noch einmal erzählt wird – welche Schwierigkeiten gab es beispielsweise beim Druck oder beim Verlegen?
Die unterhaltsamen und interessanten Darlegungen werden am Ende durch Literatur- und Abbildungsverzeichnisse vervollständigt.

Die Texte werden im gesamten Buch viel bebildert und unterstreichen die Botschaften. Es werden Fotografien, originale Illustrationen oder die erste Version eines Deckblatts abgedruckt gezeigt.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist unterhaltsam und sehr einfach gehalten. Aufgelockert werden die reinen Fakten durch kleinere Anekdoten aus Dodgsons Leben. Der Druck ist zusätzlich zu diesem Stil sehr groß, sodass das Buch ein eher kurzweiliges Vergnügen ist. Das tut dem Inhalt jedoch keinen Abbruch.
An einigen Stellen hätte ich zwar gern auch noch etwas mehr Informationen gelesen, allerdings kann der interessierte Leser sich auch im Nachgang weiter damit beschäftigen. An anderen Stellen wurde mir dafür manchmal zu detailliert auf gewisse Umstände anderer Personen eingegangen, die mit Dodgson Berührungspunkte hatten.
Für mein Dafürhalten waren die wichtigsten Aussagen auf den Punkt gebracht und so aufbereitet, dass eine gelungenes Leseerlebnis entstanden ist.

FAZIT:

Dieses gar nicht mal so kleine, dafür aber nicht sehr seitenstarke Buch konnte mich wirklich gut unterhalten und hat mich auch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln und Staunen gebracht. Wer mehr über die Hintergründe von „Alice im Wunderland“ und dessen Autor erfahren möchte, der ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse – vorausgesetzt ist natürlich, dass einem der Umfang des Werkes bewusst ist. Es wird das Wichtigste in den Mittelpunkt gerückt, aber nichts bis ins kleinste Details analysiert, was für mich allerdings sehr angenehm war.

Ein gelungenes, viel bebildertes Werk, welches sich näher mit einem der berühmtesten Bücher aller Zeiten und dessen Autor beschäftigt. Vielseitig, interessant und außergewöhnlich – dieses Buch lädt auf 128 Seiten zum Staunen und Schmunzeln ein. Empfehlenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♡
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♡♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♡
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 3,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Merle – Das gläserne Wort“ von Kai Meyer

Meine lieben Leser,

dem dritten und letzten Band der Merle-Reihe von Kai Meyer schaute ich mit gemischten Gefühlen entgegen. Auf der einen Seite konnte ich es kaum erwarte, weiterzulesen. Auf der anderen Seite hatte ich von vielen anderen Lesern gehört, dass dieser Band ein schockierendes Ende bereithalten sollte. Dieses war auch der Grund, warum sich viele Merle-Fans mit dem Ende nicht zufriedengeben konnten und von Kai Meyer immer wieder eine Fortsetzung verlangten. Wie mir der Abschlussband des Merle-Zyklus dann schlussendlich gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Merle – Das gläserne Wort
  • Autor/in: Kai Meyer
  • Anzahl der Seiten: 302 Seiten
  • Verlag: Fischer Sauerländer Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Fantasy, Jugendbuch

INHALT:

*** Achtung! Es handelt sich um den dritten/letzten Band – evtl. Spoiler zu vorherigen Bänden vorhanden! ***

Nach den Abenteuern in Venedig und der Hölle, erreichen Merle und Serafin unabhängig voneinander Ägypten. Doch dieses Land der Pharaonen liegt unter tiefen Schneemassen begraben. Schnell wird klar, dass nur Winter, die Jahreszeit in Person, dafür verantwortlich sein kann.
Merle, Serafin deren jeweilige Begleiter treffen nun wieder aufeinander und müssen sich gemeinsam dem Urvater der Sphinxen in den Labyrinthen der Pyramiden stellen. Doch dieser kann nur durch eine bestimmte Person bezwungen werden.
Wie die Gruppe aus dem Schlamassel herausfindet, wer den Urvater der Sphinxen besiegen kann, was dies alles kostet und ob sie die Jahreszeit Sommer retten können – das lest ihr am Besten selbst

SCHREIBSTIL:

Der abschließende Band wird ebenso rasant und spannend erzählt, wie seine Vorgänger. Kai Meyer schafft es, selbst im letzten Teil noch neue Elemente mit der Hauptgeschichte zu verweben, ohne das der ständige Mix aus Religionen, Symbolen und Fabelwesen langweilig werden könnte.
Die zahlreichen unterschiedlichen Charaktere sind stets vielschichtig, fantasievoll und wirken niemals farblos. Das ist besonders aufgrund der niedrigen Seitenanzahl wirklich eine Kunst.
Eine bunte Sammlung von Emotionen, eine dauerhafte und abwechslungsreiche Spannungskurve und die magische Handlung machen diese Reihe – und den Abschlussband – zu etwas ganz Besonderem.

FAZIT:

Der Abschluss der Merle-Reihe konnte mich wieder genau so begeistern wie der Auftakt. Ich war sehr traurig, dass ich keine weiteren Abenteuer mehr mit Merle erleben würde. Das angekündigte, schockierende Ende war letztendlich für mich persönlich nicht so schlimm wie gedacht. Zwar waren die Ereignisse tatsächlich schockierend, aber es war für mich ein akzeptables, nicht so genretypisches Ende, mit dem ich gut hätte leben können. Doch Kai Meyer hat mittlerweile den Ruf nach eine Fortsetzung gehört – mit „Serafin – Das kalte Feuer“ kam 2020 ein Nachfolgeband auf den Markt. Ob dieser die Erwartungen der Fans erfüllen kann? Das kann ich euch bald berichten, da er bereits bereit liegt.
Der Abschluss der Reihe wartet mit allem auf, was die ersten zwei Bände besonders machte. Unglaubliche Fantasie, abwechslungsreiche Emotionen, Spannung pur – diese Reihe sollte jeder Fantasy-Fan gelesen haben.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♥
Fantasie: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,8


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Die Erfindung von Mittelerde – Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“ von John Garth

Meine lieben Leser,

ich bin ein Fan von Mittelerde, all seinen Orten und Charakteren. Darum ist es nicht verwunderlich, dass ich beim Titel „Die Erfindung von Mittelerde“ aufhorchte und umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich es als Rezensionsexemplar lesen durfte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den wbg Theiss Verlag!

| Werbung | Rezensionsexemplar |

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Die Erfindung von Mittelerde – Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte
  • Autor/in: John Garth
  • Übersetzer/in: Andreas Schiffmann
  • Anzahl der Seiten: 210 Seiten
  • Verlag: wbg Theiss Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Fantasy, Lexikon, Sachbuch

INHALT:

Das Buch „Die Erfindung von Mittelerde“ umfasst wirklich viel geballtes Wissen um die Orte dieser wunderbaren Fantasy-Welt, die so viele Leser begeistern konnte. Dabei überraschte mich vor allem, dass die Analysen sehr viel Sachbuch-Charakter hatten und sicherlich auch für eine Untersuchung im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit geeignet wäre. Es werden Symboliken erläutert, Bezüge zu antiken Figuren oder nordischen Mythen aufgezeigt.
Es beeindruckte mich vor allem, wie vielfältig und groß die Einflüsse klassicher Literatur auf Tolkiens Schaffen waren. Da gibt es nicht nur starke Parallelen zur Artussage, sondern auch zu Homer oder der nordischen Schöpfungsgeschichte.
All das ist so detailliert unter die Lupe genommen worden, dass ich zugegebenermaßen manchmal etwas überfordert mit der Menge an Informationen war, die auf einen einprasselten. Dennoch kann der interessierte Leser und Tolkien-Fan hier viele Infos erschließen, die ich so noch nirgendwo anders in dieser Aufmachung konzentriert vorgefunden hätte.
Besonders begeistert hat mich die Idee der Strukturierung des Inhalts. Dabei wird sich vor allem auf geografische Besonderheiten konzentriert und kategorisiert. Zunächst wird auf England und das Auenland eingangen, was auch eng mit Tolkiens Kindheit verwoben ist. Auch die kartographische Entstehung wird sehr genau beleuchtet.
Das Kapitel „Vier Winde“ erläutert Mittelerdes Entstehung anhand der Himmelsrichtungen und fasst zusammen, was hier jeweils ganz allgemein einen Einfluss ausübte.
Danach folgen „Lúthiens Land“, „Küste und Meer“, „Wurzeln der Berge“, „Flüsse, Seen und Wasserwelten“ sowie „Baumdurchwirkte Lande“. Zum Abschluss wird nochmals eine andere Perspektive eingenommen, die wegführt von den geografischen Merkmalen und mehr hin zur eigentlichen Handlung von Mittelerde. Beleuchtet werden dort „Altertümliche Spuren“, „Wacht und Hut“, „Kriegsschauplätze“ und „Handwerk und Industrie“.
Untermalt werden alle Beschreibungen durch alte Fotografien, Karten, originale Zeichnungen Tolkiens und großformatige Landschaftsbilder, so wie der wissende Leser es bereits von anderen Büchern des Verlags kennt.

SCHREIBSTIL:

Vorweg muss gesagt werden, dass ich sehr überrascht war, wie klein dieses Buch gedruckt ist. Somit ergibt sich eben auch die erwähnte Informationsfülle auf diesen wenigen Seiten. Es wird also trotz geringer Seitenanzahl sehr viel geboten. Die Texte sind aus meiner Sicht sehr wissenschaftlich formuliert, sehr analytisch und zuweilen auch ein kleines Bisschen trocken. Wer also kein Sachbuch, sondern lediglich ein unterhaltsames Feuilleton erwartet, der sollte erneut prüfen, ob das Buch wirklich die richtige Lektüre für ihn ist. Auf jeden Fall liest es sich nicht schnell weg und ist auch kein Buch für Zwischendurch, da es einiges an Hirnschmalz verlangt, um die ganzen Zusammenhänge übergreifend zu verstehen. Die jeweiligen Beschreibungen sind allerdings von solch sprachlicher Schönheit und Informationstiefe, dass der Leser das gern verzeiht.

FAZIT:

Dieses Buch ist zwar keines, was ich einfach zwischendurch lesen würde, aber es ist einfach so vollgepackt mit interessanten Informationen, dass ich nicht umhin komme, es euch wärmstens ans Herz zu legen, wenn ihr mehr über Mittelerde und deren Entstehung erfahren wollt. Zugegebenermaßen hätte ich mir noch die ein oder andere biographische Information mehr zu Tolkien gewünscht, doch das tat der Qualität des Buchs keinen Abbruch.
Ein Buch für echte Tolkien- und Mittelerde-Fans in anspruchsvoller Umsetzung und wunderschöner Aufmachung. Geballte Informationen treffen auf gelungene Bildauswahl. Lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♥
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♡
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♡♡
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,0


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Im Zeichen der Mohnblume“ von R. F. Kuang

Meine lieben Leser,

seitdem das Buch „Im Zeichen der Mohnblume“ angekündigt wurde, stand es auf meiner Wunschliste. Ich habe es dann auch direkt zum Erscheinen erworben, allerdings musste es auf dem SuB ausharren, weil andere Leseprojekte Vorrang hatten. Deshalb wurde es in das Frühjahrsputzbingo mit aufgenommen und nahm dort die Rolle des großen Finales ein. Meine Erwartungen waren recht groß, auch weil ich schon einige sehr positive Meinungen gelesen hatte. Wie es mir gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Im Zeichen der Mohnblume – Die Schamanin
  • Autor/in: R. F. Kuang
  • Übersetzer/in: Michaela Link
  • Anzahl der Seiten: 669 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Ausgabe: Taschenbuch (2020)
  • Genre: Fantasy, historische Neuinterpretation

INHALT:

Rin wohnt bei ihrer Tante und ihrem Onkel und muss sich als Drogenkurier für Opium verdingen. Die Familie lebt in Armut und ist Rin gegenüber nicht gerade gnädig. Die einzige Vertrauensperson ist Lehrer Feyrik im Dorf. Von ihm hat sie viel gelernt und zu ihm geht sie auch, als sie ihr Herz ausschütten muss. Ihre Tante möchte sie verheiraten. Ihre einzige Chance, dem zu entgehen, besteht darin, an einer Akademie des Landes aufgenommen zu werden. Doch die Aufnahmeprüfungen sind hart und Rin möchte unbedingt in Sinegard an der Militärakademie angenommen werden.

Das Buch unterteilt sich in drei Teile. Im ersten Teil verfolgen wir Rin als unschuldiges Kind und Waisenmädchen, die der Vermählung entgehen will und alles dafür tut, in Sinegard angenommen zu werden. Außerdem wird ihre Zeit an der Akademie geschildert. Vor allem das Fach der mysteriösen Kultlehre nimmt eine besondere Stellung ein. Wie behauptet sich Rin in ihrer Klasse? Und auf welches Fach wird sie sich am Ende spezialisieren? Das dürft ihr gern selbst lesen.
Im zweiten und dritten Teil geht es vor allem um die erwachsen gewordene Rin in den Wirren des Krieges. Die strategische Kriegsführung, Politik und die Schrecken des Krieges werden hier sehr detailliert geschildert.
All das wird eingebettet in eine immer fantastischer werdende Handlung, denn Rins Fähigkeiten gehen weit über das menschenmögliche heraus und der Leser verfolgt mit Spannung ihren Kontakt zu den Göttern dieser Welt.

SCHREIBSTIL:

„Es ist einfach, mutig zu sein, aber schwerer zu wissen, wann man nicht kämpfen sollte.“

Jiang in „Im Zeichen der Mohnblume – Die Schamanin“, S. 579

Ich habe lange überlegt, wie ich den Schreibstil beschreiben könnte. Allem voran fiel mir das Wort „spannend“ ein. Die Autorin schaffte es, dass trotz ruhigerer Episoden und vielen militärischen und politischen Themen nie Langeweile für mich aufkam. Ich war so sehr an die Seiten gefesselt, dass ich es nie erwarten konnte, das Buch wieder zur Hand zu nehmen.
Gerade im ersten Teil hält sich die Brutalität noch ein Grenzen und ich habe mich richtig wohl gefühlt in dem Akademie-Setting und es war für mich so ein richtiges Wohlfühlbuch.
Spätestens in den folgenden Teilen des Buches verfliegt zwar aufgrund der Kriegsschauplätze dieses Gefühl, aber es wird umso spannender, düsterer und vor allem zwischen den Zeilen kritischer. Denn die Autorin hat mit ihrer Geschichte die asiatische Historie neu interpretiert. Gerade die Territorien der Föderation und des Kaiserreiches Nikan erinnern an China und Japan. Ebenso sieht der informierte Leser zwischen den Kriegsschauplätzen und -verbrechen extreme Parallelen zu historischen Schrecken wie bspw. in Nanking.
An dieser Stelle kann ich nur betonen, dass das Buch gerade ab Teil II nichts mehr für schwache Gemüter ist. Die Brutalität des Krieges wird hier völlig ungeschönt dargestellt und macht auch vor Babys oder Kindern nicht halt. Wer diese sehr detaillierten Gewaltbeschreibungen nicht abkann, der sollte das Buch vielleicht lieber nicht zur Hand nehmen. Ich fand selbst, dass es oft hart an der Grenze des Ertragbaren war und musste beim Lesen dieser Zeilen pausieren – allerdings muss uns klar sein, dass diese Schilderungen leider nicht so weit von der Realität entfernt sind, wie wir das gerne möchten. Die Realität ist oftmals sogar schlimmer gewesen. Und so schafft Kuang es, dass der Leser förmlich angewidert von den Gräueltaten des Krieges ist. Das macht dieses Werk tatsächlich sehr wichtig, denn wie gesagt wird zwischen den Zeilen Kritik geübt, die mich zum Nachdenken brachte.

Eine weitere Besonderheit waren für mich die Charaktere, denn diese sind alles andere als die typischen strahlenden Helden. Weder gelingt ihnen sofort alles beim ersten Versuch, wie wir das oft in ähnlichen Geschichten lesen, noch sind sie moralisch korrekte Personen. Sehr deutlich wird beschrieben, wie der beste Charakter vom Krieg und von Drogen verdorben wird. Auch das Streben nach Macht vergiftet nicht nur die vermeintlich bösen Charaktere, sondern auch liebgewonnene Figuren. Als Leser habe ich zu den Hauptfiguren eine Beziehung aufgebaut, nur um dann oftmals mit deren Entscheidungen zu hadern und meine Sympathie für sie zu hinterfragen. Denn auch, wenn man bspw. das Verlangen nach Rache nachvollziehen konnte, war das Genießen des Leides anderer eine fast nicht auszuhaltende Haltung der Personen, die ich nicht mit mir vereinbaren konnte.
Die Autorin hat hier meisterhaft gezeigt, dass kein Mensch völlig tadellos und frei von solchen Neigungen ist – schon gar nicht in einer absoluten Ausnahmesituation wie dem Krieg. Wir können in unserer Position von oben herab behaupten, dass wir anders handeln würden – Tatsache ist aber, dass der Kampf ums Überleben viele Gemüter komplett verändert und den Einblick in diese fragile Psyche hat die Autorin meiner Meinung nach super umgesetzt.
Das Worldbuilding rundet dieses ganze ernste Thema ab. Es ist unglaublich detailliert und durchdacht und ich hatte nach dem Lesen nicht einmal das Gefühl, dass wirklich viele Fragen offen geblieben wären. Vielmehr war alles in diesem Buch – angefangen von der Welt bis hin zu den Charakteren unfassbar authentisch.

Last but not least hat mir die Entwicklung von Rin sehr gut gefallen. Wir begegnen ihr anfangs als kleines Mädchen und über das Buch hinweg hat sie viel auszustehen und viele Herausforderungen zu bewältigen, bis sie schließlich zu einer Frau heranwächst, die ganz sicher nicht frei von Fehlern und falschen Entscheidungen ist.

FAZIT:

Ich hatte aufgrund des recht beschaulichen Anfangs der Geschichte etwas anderes erwartet und war dann total begeistert von der Richtung, in die sich alles entwickelt hat. Die Fantasy-Elemente spielen hier keine vorrangige Rolle, sondern fügen sich in die komplexe und militärisch-politische Handlung ein. Die Charaktere sind zahlreich, aber niemals farblos – und vor allem alles andere als perfekte Helden. Das macht sie so authentisch und lebensecht. Das Ende der Geschichte hat mich nochmal komplett umgehauen und auch, wenn ich aufgrund der düsteren Stimmung und der Brutalität jetzt erstmal etwas anderes lesen muss, kann ich den zweiten Band kaum erwarten.
Eine Geschichte um ein Waisenmädchen, das zu einer großen Soldatin wird. Sehr brutal, sehr mitlitärisch und politisch, aber auch sehr spannend. Besonders hervorzuheben sind die authentischen und unperfekten Protagonisten sowie die sehr wichtige Kritik zwischen den Zeilen. Eine gelungene Neuinterpretation der asiatischen Geschichte und ihrer Schrecken. Ein absolutes Jahreshighlight für mich!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♥


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Handlung: ♥♥♥♥♡
Emotionen: ♥♥♥♥♥
Fantasy: ♥♥♥♥♡
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥

Gesamtwertung = 4,6


Wer mich kennt, weiß um meine tiefe Leidenschaft für Japan. Genau so sehr faszinieren mich schon viele Jahre Geschichten, die einen asiatischen Kontext haben. Dazu muss es nicht zwingend japanisch sein – auch chinesisch angehauchte Settings können mich durchaus begeistern.
Ich werde bei der Aktion „AsiaBooks“ Bücher vorstellen, die ich gelesen und rezensiert habe. Vielleicht seid ihr ja genau so begeistert von Geschichten im asiatischen Setting wie ich? Dann hoffe ich, dass ihr bei mir noch etwas Anregung findet. 🙂


Bis bald,
EURE HACHIDORI