Frauen der Weltgeschichte – Caroline Neuber

Caroline Neuber
1697 – 1760
deutsche Schauspielerin und Mitbegründerin des regelmäßigen deutschen Schauspiels


Titel: Friederike Caroline Neuber (Neuberin; 1697–1760), German actress and playwright (Quelle)
Künstler: Unbekannt; Quelle: Die Neuberin und ihr Denkmal. In: Neuer Theater-Almanch. vol. 9, 1898, p.53–59

Die aus dem Vogtland stammende Caroline Neuber gründete 1727 die Neuber´sche Komödiantengesellschaft und erhielt das Hofprivileg, ein feststehendes Theater zu errichten.
Aufgrunddessen wurde der Gelehrte Johann Christoph Gottsched auf sie aufmerksam. Sowohl Neuber als auch Gottsched waren mit dem Zustand des deutschen Theaters unzufrieden. Das damals übliche Stegreifspiel mit derben Späßen und Effekten, meist mit der Figur eines Hanswurst, der in verschiedenen Rollen auf der Bühne sein Unwesen trieb, fand bei den beiden nur Verachtung. In ihren Augen schickte dieser Hanswurst die Zuschauer dümmer, roher und entfesselter nach Hause, als sie gekommen waren.
Neuber besann sich auf die antike Form und schuf Dramen in deutscher Hochsprache.
Ihre Bildung verdankte sie ihrer ebenfalls gebildeten Mutter, die ihr Lesen, Schreiben und Französisch beibrachte. Die Mutter von Neuber verstarb früh. Der Vater, der schon seine Frau zu Lebzeiten schlug, züchtigte Neuber so hart, dass diese davon zeitlebens eine Narbe im Gesicht trug. Nach einem ersten fehlgeschlagenen Fluchtversuch mit 15 Jahren, schaffte sie 1717 die Flucht vor ihrem Vater, zusammen mit ihrem Geliebten.
Nach ihrem Tod errichtete man ihr ein Denkmal mit folgender Inschrift: „Zur Ehrung einer Frau voll männlichen Geistes, der berühmtesten Schauspielerin ihrer Zeit, der Urheberin des guten Geschmacks auf der deutschen Bühne wurde dieser Denkstein errichtet […].“
Johann Wolfgang von Goethe verewigte Neuber in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ als Madame de Retti.

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