Rezension – „Drachen – Die geflügelten Bestien“ von Peter Bergting

Meine lieben Leser,

die liebe Anna von simplyeasymarketing hat in einer Bloggeraktion das Buch „Drachen – Die geflügelten Bestien“ von Peter Bergting zur Verfügung gestellt. Ich hatte das Glück, für das offizielle Bloggerteam ausgewählt zu werden und nun kann ich euch berichten, wie mir diese kleine Enzyklopädie über die berühmetesten Drache aus Film- und Buchgeschichte gefallen hat.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Drachen – Die geflügelten Bestien – Die berühmtesten Drachen aus Film, Literatur und Popkultur – von Fáfnir bis Smaug
  • Autor/in: Peter Bergting
  • Übersetzer/in: Christin Vallin
  • Anzahl der Seiten: 121 Seiten
  • Verlag: Cross Cult Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (Juni 2020)
  • Genre: Fantasy, Enzyklopädie

INHALT:

Das Buch von Peter Bergting ist wunderschön aufgemacht. Ein hochwertiges Hardcover und viele Illustrationen warten hier. Im Vorwort erfährt der Leser, dass Bergting selbst ein großer Drachen-Fan ist und Drachen für bekannte schwedische Ausgaben von „Der Hobbit“ oder „Die Brüder Löwenherz“ illustriert. Auch für das Rollenspiel „Dungeons and Dragons“ war er als Illustrator tätig.
Er zählt aber nicht nur bekannte Drachen auf, sondern gibt einen kurzen Einblick, was ein Drache eigentlich ist und wie er aussieht. Auch auf historische Drachen und Drachen aus der Popkultur geht er kurz und knackig ein.
Anschließend werden auf den weiteren Seiten 34 Drachen dargestellt, die aus seiner Sicht berühmt und wichtig sind. Dort werden viele Drachen von Tolkien beschrieben, aber auch von Astrid Lindgren oder Charaktere aus alten und neuen Filmproduktionen wie Malefiz oder Ohnezahn. Der Autor lässt es sich außerdem nicht nehmen, auch seine eigenen Drachen zu präsentieren – die mir allerdings nicht bekannt waren und deswegen für mich eigentlich nicht in meine persönliche berühmte Drachenliste gepasst hätten.
Zu jedem Drachen wird ein kurzer Abriss zu dessen Story gegeben, oft ergänzt durch interessante Zusatzinformationen oder Fun Facts.
Das Buch schließt ab mit einem Größenvergleich einiger Drachen sowie berühmten Drachentötern und einer Art Skizzenbuch des Autors.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist nicht wirklich relevant, da die Texte sehr kurz und umgangssprachlich sind. Generell ist der Umfang des Buches nicht sehr groß und sicherlich hätte der ein oder andere sich hier noch einen weiteren Drachen erhofft.
Bergting schreibt mit Humor und fokussiert auf das Wesentliche in den Texten, wobei mir beispielsweise sein Skizzenbuch am Ende etwas überflüssig vorkam.
Die Texte sind wie gesagt sehr kurz, zwar prägnant – aber für echte Drachen-Fans wahrscheinlich auch zu oberflächlich.
Letztendlich muss ich an dieser Stelle auch anmerken, dass es einen Minuspunkt von mir für das Literaturverzeichnis gab – schon in der Schule hatten wir gelernt, dass Wikipedia keine anerkannte Quelle für eine Publikation darstellt. Ich hätte mir hier mehr „echte“ Literatur als Quelle gewünscht, da der Autor selbst so begeistert von den Drachen ist.

FAZIT:

Das Buch ist kurzweilig, interessant und fasst berühmte Drachen – aber aus meinen Augen auch weniger bekannte – zusammen. Die Illustrationen sind wunderschön und die Aufmachung des Buches kann sich sehen lassen. Mich hat lediglich gestört, dass der Umfang so gering war, die Quellen etwas verbesserungswürdig und der Autor doch so einige seiner eigenen Drachen mit aufgelistet hat. Bei ein bis zwei Drachen hätte ich das in Ordnung gefunden, aber es waren doch deutlich mehr und das war mir dann zu einseitig. Auch bei den anderen Autoren hat er sich meistens auf ein paar wenige fokussiert. Es ist eine kleine Enzyklopädie, mit wenigen ausgewählten Informationen und als diese ist sie wirklich empfehlenswert. Wer allerdings ein umfangreicheres Werk sucht mit mehr Informationen zu den einzelnen Drachen, der wird eventuell enttäuscht sein. Ich hätte mir beispielsweise in den Steckbriefen der Drachen auch körperliche Merkmale gewünscht.
Eine wunderbare kleine Enzyklopädie mit vielen Illustrationen, kurzen Drachen-Biografien mit Zusatzinfos und Fun Facts. Das Buch gefiel mir gut und ich kann eine Leseempfehlung aussprechen.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Eisige Wellen“ von Leigh Bardugo

Meine lieben Leser,

endlich (!) habe ich es geschafft, den zweiten Band der Grisha-Trilogie zu beenden. Ich habe dieses Buch mehrere Monate mit mir herumgeschleppt. Meistens hatten andere Projekte Vorrang und so zog sich die Lektüre leider etwas hin. Wie mir der Nachfolger vom klasse Auftakt „Goldene Flammen“ gefallen hat, das lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Eisige Wellen
  • Autor: Leigh Bardugo
  • Anzahl der Seiten: 448 Seiten
  • Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
  • Ausgabe: Schuber (2019)
  • Genre: Fantasy, Jugendbuch

INHALT:

*** Achtung! Zweiter Band einer Reihe – evtl. Spoiler zu erstem Band ***

Nach dem Ende des ersten Bandes, in dem Alina und Mal gegen den Dunklen gekämpft haben, sind die beiden auf der Flucht. Der Dunkle spürt sie auf und nimmt sie gefangen. Der Freibeuter Sturmhond ist Alinas einzige Hoffnung auf Rettung und so wendet sie sich in ihrer Notlage an ihn.
Bald schon sieht sie sich nicht nur der sagenumwobenen Meeresgeißel gegenüber, sondern findet heraus, wer Sturmhond wirklich ist. Währenddessen entwickelt der Asket einen Sonnenkult um Alina, dem sie zu entrinnen versucht. Schließlich findet sie sich wieder zwischen politischen Entscheidungen, Visionen des Dunklen und einer Entfremdung zu Mal – und muss sich entscheiden, wer sie wirklich ist.
Im Showdown gegen den Dunklen riskiert sie alles – und verliert viel.
Wie es Alina schlussendlich ergeht und welche Überraschungen und alte Bekannte auf sie warten, dürft ihr jedoch gern selbst lesen.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil war wie im ersten Band gewohnt leicht und schnell zu lesen. Leider konzentrierte sich Bardugo sehr auf das Freibeuterleben und die politischen Zusammenhänge sowie das Pläneschmieden mit den Armeen, was mich sehr gelangweilt hat. Zwischendurch war mein Lesefluss so gestört, dass ich wirklich überlegt habe, das Buch abzubrechen. Ich hatte mich durch die Mitte des Buches wirklich sehr durchgequält.
Auf den letzten 100 Seiten macht die Autorin auf einmal einen Wandel in ihrem Schreibstil durch und reißt das Ruder herum. Es kommt endlich Spannung auf und davon nicht zu knapp, weswegen ich froh bin, dass ich durchgehalten habe. Das letzte Viertel war fesselnd und so, wie ich es nach dem ersten Band erwartet hatte. Da jedoch der Rest des Buches so schwerfällig war und viel zu viele Längen hatte, hat mich der Schreibstil dieses Mal nicht so wirklich überzeugen können.

FAZIT:

Der Nachfolger war leider deutlich schwächer als der Auftakt. Die vielen Längen, die Langeweile beim Lesen und der Fokus auf für mich unwichtigen Details hat mich leider enttäuscht zurückgelassen. Somit wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt und ich habe mich durch das Buch hindurchgeschleppt. Natürlich ist der Schreibstil an sich gut zu lesen, aber manchmal reicht das einfach nicht, wenn der Spannungsbogen so gering ausfällt.
Ein schwacher Nachfolger für den großartigen Auftakt, der mich leider enttäuscht zurückließ. Erst im letzten Viertel kommt deutlich Spannung auf, andernfalls hätte ich den letzten Band wohl nicht mehr angerührt.

BEWERTUNG: ♥♥♥♡♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Ruf der rosa Delfine“ von Sy Montgomery

Meine lieben Leser,

ich hatte wieder einmal Glück und durfte im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks das Buch „Der Ruf der rosa Delfine“ von Sy Montgomery lesen. Nach ihrem Buch „Rendezvous mit einem Oktopus“ dürfte sie vielen von euch ein Begriff sein. Für mich ist das vorliegende Werk meiner erste Lektüre der Autorin und ich war gespannt, wie mir das Buch gefallen würde.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Ruf der rosa Delfine – Wie die schlauen Säugetiere uns in die letzten Geheimnisse des bedrohten Amazonas einweihen
  • Autor: Sy Montgomery
  • Übersetzer: Gertrud Bauer
  • Anzahl der Seiten: 272 Seiten
  • Verlag: Eden Books
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Sachbuch

INHALT:

Das vorliegende Buch beginnt sehr spannend mit einer Bestandsaufnahme der letzten zwanzig Jahre – denn vor so langer Zeit wurde es bereits veröffentlicht. Aus diesem Grund war es der Autorin ein Anliegen, die Zustände im Amazonas zwischen damals und heute gegenüberzustellen. Es ist dabei erschreckend, wie wenig sich getan hat.
Weiterhin bekräftigt die Autorin stets und auch in einer eigens dafür angelegten Einleitung, dass sie ihr Herz an den Amazonas verloren hat. Auch aus diesem Grund ist dieses Werk für sie etwas ganz Besonderes.
Im weiteren Verlauf beschreibt sie ihre Forschungsreise durch den Amazonas und die Orte Manaus, Iquitos und dem Reservat von Tamshiyacu-Tahuayo. Sie versucht, die Delfine aufzuspüren und kommt während ihrer Suche immer wieder auf die Tierarten im Amazonas zu sprechen, aber vor allem auch auf die gesellschaftlichen Um- und Missstände in Peru und dem gesamten Gebiet des Amazonas.
Die persönlichen Erfahrungen der Autorin auf ihrer Reise stehen im Fokus, genau so wie die vielen Legenden, die sich die Einheimischen erzählen.
Die rosa Delfine werden eher nebensächlich behandelt und kommen erst im letzten Viertel des Buches etwas detaillierter zur Sprache.
Abgerundet wird das Erscheinungsbild durch ein wirklich wunderschönes Cover und kleine Tierillustrationen im Text.
(Vorsicht Spinnenphobiker: Leider gibt es keine Triggerwarnung und es wird eine Vogelspinne illustriert abgebildet!)

SCHREIBSTIL:

Das Buch ist in einem einfachen, zugänglichen Stil geschrieben, der es auch Laien verständlich macht, worüber die Autorin informieren möchte. Nichtsdestotrotz hat es mich extrem gestört, dass sie in ihren Beschreibungen sehr häufig zwischen der 1. Person im Präteritum und Präsens gewechselt hat. Das hat den Lesefluss leider sehr ausgebremst und machte den Text für mich inkonsistent.
Weiterhin konnte ich mich mit den vielen Dopplungen nicht so recht anfreunden. Fakten oder auch Beschreibungen werden oft wiederholt. Durch diese Redundanz verlor ich als Leser schnell das Interesse und quälte mich durch einige Abschnitte geradezu durch, weil nichts von Mehrwert erzählt wurde. Zusätzlich wurden auch Informationen gegeben, die ich so nicht hätte wissen wollen und die ich eher als Selbstdarstellung empfand. Beispielsweise beschreibt Montgomery, wie sie menstruierend in den Fluss steigt, weil das die angeblich Delfine anlocken soll oder wie Ameisen ihren verbrannten Rücken „auffressen“, indem sie ihre Wundflüssigkeit tranken und Hautfetzen wegschleppten. Natürlich spricht ihr niemand diese Erfahrungen ab, ich fragte mich nur oft, was das jetzt zu dem Thema der Delfine beitragen soll. Die wissenschaftliche Komponente fehlte mir im Text leider gänzlich.

FAZIT:

Dieses Buch versprach nicht zuletzt durch den Titel viele Informationen über die mysteriösen rosa Delfine im Amazonas. Schlussendlich ist das Buch für mein Dafürhalten viel zu wenig wissenschaftlich gewesen. Es wird über die Delfine so wenig gesprochen, dass ich über die Tiere selbst kaum etwas erfahren konnte, außer deren Farbe, ihr grobes Aussehen und einige wenige Vermutungen zum Verhalten. Der Fokus des Buches liegt zwar mit den gesellschaftlichen Missständen und kulturellen Bräuchen sowie der Beschreibung der Forschungsreise auf nicht weniger wichtigen und interessanten Themen – jedoch wurden durch den Titel und das Cover des Buches völlig falsche Erwartungen geweckt, die somit nicht erfüllt wurden. Die angesprochenen Themen werden für mich abschließend gesehen auch zu grob behandelt, als diesen wirklich gerecht zu werden. Es hätte mir daher besser gefallen, wenn die Autorin sich eher auf diese Themen fokussiert und sie detaillierter ausgearbeitet hätte, anstatt es um die wenigen Informationen der Delfine herumzubasteln.

Ein interessantes Buch, welches über gesellschaftliche Missstände, kulturelle Bräuche und Tiere in der Amazonas-Region berichtet. Die Delfine spielen leider nur eine untergeordnete Rolle – für mich war es eher ein Reisebericht einer Forschungsreise mit ein paar Schwächen als ein Sachbuch über Delfine.

BEWERTUNG: ♥♥♥♡♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „DinoPark“ von Michael Crichton

Meine lieben Leser,

wie ich euch letztens berichten konnte, habe ich in Gabriela von Buchperlenblog eine grandiose Lesepartnerin gefunden. Nachdem wir uns zusammen dem Glöckner von Notre-Dame gestellt haben, stellten wir fest, dass wir doch recht viele identische Bücher auf dem SuB haben, die wir im Buddyread lesen könnten. Spontan haben wir uns diesen Monat für einen Buddyread zu „DinoPark“ von Michael Crichton entschieden, welches die Romanvorlage für den bekannten Film „Jurassic Park“ ist. Wie sie uns gefallen hat und sie im Vergleich mit dem Film abschneidet, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: DinoPark
  • Autor: Michael Crichton
  • Übersetzer: Klaus Berr
  • Anzahl der Seiten: 536 Seiten
  • Verlag: Droemer Knaur Verlag
  • Ausgabe: Taschenbuch (1993)
  • Genre: Thriller, Sci-Fi

INHALT:

„Haben Sie eigentlich eine Vorstellung (…) wie unwahrscheinlich es ist, dass auch nur einer von uns diese Insel lebend verlässt?“

Ian Malcom in „DinoPark“ von Michael Crichton, S. 423

Ein alter Mann namens Hammond kauft eine Insel und jede Menge Personal, um einen Zoo der besonderen Art zu eröffnen. Wer die Filme kennt, weiß, dass er aber gleichzeitig die Grenzen der Gentechnik sprengt und das Unmögliche möglich macht – er erschafft aus Millionen Jahre alter DNS die ersten Dinosaurier der Neuzeit. Er wittert ein großes Geschäft und lädt mehrere Menschen vor der Eröffnung ein, um sein Projekt zu begutachten.
Darunter befinden sich unter anderem Dr. Grant, Paläontologe und seine Studentin Ellie Sattler, die sich auf Paläobotanik spezialisiert hat. Dazu kommt Gennaro, ein Vertreter einer Firma, die Hammonds Projekt finanzieren. Er soll überprüfen, ob die Investitionen sich weiterhin lohnen. Zudem werden die Enkel von Hammond eingeladen, Tim (11 Jahre) und Lex (8 Jahre). Er verspricht sich davon, dass Gennaro durch die Kinder besänftigt wird und die Schönheit des Parks erkennt. Auch der aus dem Film bekannte Ian Malcom, ein philosophischer Mathematiker, der stets vor den Gefahren des Parks warnt, findet hier seinen angestammten Platz.
Einige Angestellte von Hammond bekommen nach und nach ebenfalls tragende Nebenrollen im Buch – so zum Beispiel Dr. Wu, der Genetiker von Hammond und Muldoon, der Sicherheitsbeauftragte und sozusagen „Wildhüter“ des Parks. Eine besondere Rolle bekommt Nedry, der Chef-Entwickler, der am Ende der Auslöser für die schlimmen Ereignisse im Park sein wird.

Als sie die Insel betreten, sind alle Beteiligten zunächst geblendet von den vielen Informationen und der unglaublichen Schönheit der Dinosaurier als Wesen, die so eigentlich nicht existieren dürften. Dr. Grant und Ellie Sattler sind vor allem aus wissenschaftlicher Sicht fasziniert, da sie nun Erkenntnisse gewinnen, die über das Deuten von Knochen hinaus gehen.
Tim ist so begeistert von den Dinosauriern, dass er direkt einen Draht zu Dr. Grant aufbauen kann.
Während der Tour entspinnt sich im Hintergrund eine Intrige. Nedry lässt sich bestechen und setzt das komplette Sicherheitssystem des Parks außer Kraft, um die wertvollen Embryos zu stehlen und einem Gegenspieler Hammonds zukommen zu lassen. Dafür soll er reich entlohnt werden.
Durch dieses Ereignis werden auch die Sicherheitszäune abgeschaltet und das Chaos bricht im Park aus. Die Dinosaurier, inklusive des gefürchteten Tyrannosaurus Rex, hinterlistigen Velociraptoren, giftspuckender Dilophosaurier und kleiner, aber gefährlicher Compys kann sich nun frei im Park bewegen.
Die Insassen der Jeeps auf der Besichtigungstour stecken auf einmal fest und spätestens nach dem ersten Aufeinandertreffen mit den großen Bestien ist klar, dass hier nichts nach Plan läuft.
Ein Wettrennen ums Überleben beginnt und die Charaktere stolpern ab diesem Moment von einer Herausforderung in die nächste.

Buch vs. Film – einige Unterschiede

Anders als im Film, sind die Rollen der Kinder leicht vertauscht. So ist Lex im Film die Ältere der beiden und besitzt Computerkenntnisse, während im Buch all das Tim zugeschrieben wird. Lex ist im Buch lediglich nervig und macht sich durch ihren Lieblingssatz: „Ich habe Hunger.“ mehr als unbeliebt, da sie uneinsichtig bleibt und niemals den Ernst der Lage zu erfassen scheint.
Zudem ist Hammond alles andere als der nette Bilderbuch-Opa. Vielmehr ist er ein gieriger Raffzahn, der die ganze Zeit nur an sein Projekt denkt und zu keiner Zeit einsehen will, dass Lebensgefahr besteht. Bis zuletzt besteht er darauf, dass seinen Dinosauriern kein Haar gekrümmt wird, weil er sie für den Umsatz noch brauchen wird. Geld, Geld und nochmals Geld – mehr scheint in seinem Kopf nicht mehr zu existieren. Er ist geradezu besessen vom DinoPark.
Eine weitere Abweichung liegt in dem Ablauf der Geschichte. Zwar finden wir uns als Leser oftmals an bekannten Schauplätzen wie dem Aviarum mit den bedrohlichen Pteranodons oder der Cafetaria des Besucherzentrums wieder, aber der Ablauf ist weit weniger actiongeladen als im Film, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut.
Die Art, wie die Menschen in diesem Buch zu Tode kommen, ist jedoch weitaus brutaler als im Film und die Anzahl höher. Ich möchte hier nicht spoilern, wen es betrifft, nur soviel: im Buch sterben mindestens zwei Personen, die im Film am Leben bleiben.
Im Buch gibt es zudem noch deutlich mehr Erzählperspektiven, die im Film gar nicht vorkommen. Gerade am Anfang der Geschichte wird über mehrere Personen am Festland berichtet, die in Kontakt mit kleinen Echsen geraten. Es werden vermehrt Angriffe auf Kinder und Babys beobachtet und eine Ärztin auf dem Festland behandelt einen von Dinosauriern verletzten Bauarbeiter von Hammonds Insel.

SCHREIBSTIL:

„Das ist die alte Crux unserer Spezies (…) Jeder sieht es kommen, nur nicht so bald.“

Ian Malcom in „DinoPark“ von Michael Crichton, S. 129

Und schon im Jahre 1993 bewies Michael Crichton, wie gut Perspektivwechsel in einer Geschichte funktionieren können, wenn man sie nur gekonnt einsetzt. Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Fan von wechselnden Perspektiven bin, es sei denn, es trägt unmittelbar zum Verständnis der Geschichte bei. Das ist im vorliegenden Buch der Fall und ich finde, es wurde grandios geschrieben.
Crichton versteht sich darauf, wissenschaftliche Zusammenhänge ganz nebenbei in die Geschichte einzubauen und so zu erklären. Außerdem hat er einen trockenen Humor, der mir sehr gut gefallen hat. Der Spannungsbogen erhöht sich über den Verlauf der Geschichte und bleibt dann bis zum Ende mit kleineren Unterbrechungen stetig erhalten.
Bis auf einige Szenen, in denen mit Crichton wohl etwas die Fantasie durchgegangen ist, war das Buch für mich sehr authentisch und erschreckend real. Ganz nebenbei ruft der Autor zwischen den Zeilen zum verantwortungsvollen Umgang mit der Natur auf und weist auf den Schaden hin, der durch eine wirtschaftliche Nutzung der Genforschung entstehen kann.
Gleichzeitig sind die über 500 Seiten nur so dahingeflogen. Ich habe das Buch geradezu verschlungen und der Schreibstil war mehr als eingängig und gleichzeitig intelligent.

FAZIT:

„Der Planet ist nicht in Gefahr. Wir sind in Gefahr. Wir haben nicht die Macht, den Planeten zu zerstören – oder ihn zu retten. Aber vielleicht haben wir die Macht, uns zu retten.“

Ian Malcom in „DinoPark“ von Michael Crichton, S. 492

Dieser Klassiker unter den Thrillern ist eine Hommage an die Dinosaurier und das Leben, welches wir nicht versuchen sollten, zu kontrollieren. Wie an meinen Zitaten zu sehen ist, kommen die scharfsinnigsten Worte von Ian Malcom, der schon früh vor den Folgen und Gefahren des DinoParks warnt. Gerade diese Äußerungen sind es auch oft gewesen, die mich zum Nachdenken gebracht haben. Das Buch hat mich aber auch schmunzeln und mitfiebern lassen – und am Ende ist es das, was ich bei einem Buch suche: ein Potpourri an Gefühlen, die beim Lesen ausgelöst werden. Ich komme zu dem Schluss, dass jeder dieses Buch gelesen haben sollte, der sich einen echten Dinosaurier-Fan schimpft. 🙂
Ein intelligentes, immer noch brandaktuelles Buch mit wichtigen Botschaften, trockenem Humor, viel Spannung und einer gehörigen Portion Dinosaurier-Biss. Ein unsterblicher Klassiker der Neuzeit!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Der Händler der Töne“ von Verena Petrasch

Meine lieben Leser,

ich hatte wieder mal das große Glück, dass ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks ein Buch gewonnen habe. Dieses Mal handelt es sich um ein Kinderbuch namens „Der Händler der Töne“ von Verena Petrasch, welches mich schon alleine durch das Cover und den Klappentext sehr neugierig gemacht hat. Wie es mir insgesamt gefallen hat, lest ihr im Folgenden.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Händler der Töne
  • Autor: Verena Petrasch
  • Anzahl der Seiten: 345 Seiten
  • Verlag: Beltz & Gelberg Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Kinderbuch, Fantasy

INHALT:

Noé ist ein Waisenjunge, der in seinem Dorf von Familie zu Familie gereicht wird. Er hasst das Dorfleben und seine einzigen Stützen sind seine Freundin Minu und die Klänge, die nur er hören kann. Er träumt davon, hinaus in der Klangwelt zu ziehen und einen Platz zu finden, an dem Minu und er in Ruhe leben können.
Er ergreift seine Chance, als ein fahrender Tonhändler das Dorf besucht und wird zu dessen Lehrling. Nur schweren Herzens lässt er Minu dafür zurück, um ihr später ein besseres Leben ermöglichen zu können.
Der Händler jedoch ist alles andere als freundlich zu ihm und weist ihn stetig ab, lehrt ihn nichts und wirkt, als würde er ein Geheimnis mit sich herumtragen.
Als Minu in Gefahr gerät, muss Noé nicht nur all seinen Mut aufbringen, um das Geheimnis des Händlers aufzudecken, sondern auch sich selbst herausfordern.
Auf seiner Reise durch die Klangwelt begegnen ihm einzigartige Töne mit unaussprechlichen Namen, irrwitzige Charaktere und atemberaubende Fantasiegestalten. Sein Weg führt ihn durch wundersame Städte, mysteriöse Dschungel und auf Piratenschiffe, wodurch das zauberhafte Abenteuer rund um die Klänge und Töne abgerundet wird.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil des Buches war anfangs für mich sehr erklärend, sodass der Einstieg für mich etwas holprig verlaufen ist. Der Leser wurde direkt ins Geschehen katapultiert und ich musste mich erstmal zurechtfinden in dieser ganz anderen Welt, in der alles über Töne und Klänge definiert wird. Jedoch nach kurzer Zeit war ich so in diesem fantasievollen Worldbuilding gefangen, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Noé ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen und auch die anderen Charaktere sind mit liebevoller Feder geschrieben.
Besonders stechen die vielen Ton- und Klangvokabeln heraus, die wirklich unglaublich kunstvoll und originell sind. Es war eine wirkliche Freude, beim Lesen den vorgestellten Klängen zu lauschen und sich deren Wirkung vorzustellen.
Die Kapitel sind angenehm kurz und lesen sich sehr schnell. Ein paar Fragen zum Worldbuilding bleiben für mich als Erwachsenen offen und so ist der Inhalt der Kapitel aufs Wesentliche beschränkt, was für ein Kinderbuch allerdings völlig in Ordnung ist.

FAZIT:

Dieses Buch hat mich auf mehreren Ebenen überrascht. Es hatte für ein Kinderbuch ein deutlich höheres sprachliches Niveau, als erwartet und somit ist die Lektüre wohl eher etwas für größere Kinder. Der Protagonist ist 10 Jahre alt, weswegen ich dieses Buch auch ungefähr ab diesem Alter empfehlen würde. Zum Vorlesen kann ich mir allerdings auch etwas jüngere Zuhörer vorstellen. Hier sollte nur beachtet werden, dass es für ein Kinderbuch doch ungewohnt blutig und düster zugeht. Insgesamt war es für mich ein wirklich zauberhaftes und fantasievolles Abenteuer.
Eine sprachlich niveauvolle, originelle Reise, welche den Leser in die Welt der Klänge entführt. Gleichzeitig ein zauberhaftes, zeitweise düsteres Abenteuer um den Jungen Noé, der auf allerlei irrwitzige Gestalten trifft und über sich hinauswachsen muss, um seine Freunde zu retten. Lesenswert!

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Lass die Kindheit hinter dir“ von Ursula Nuber

Meine lieben Leser,

letztes Jahr hatte ich das Leseziel, auch mal außerhalb meines liebsten Genres „Fantasy“ zu lesen und ich muss zugeben, dass ich daran Gefallen gefunden habe. Denn schon früher habe ich gern mal zu einem Klassiker und Sachbuch gegriffen, aber zwischendurch ging mir das etwas verloren. Dieses Jahr führe ich dieses Vorhaben aber weiter und damit wären wir schon bei meiner aktuellen Lektüre. „Lass die Kindheit hinter dir“ habe ich mal als Empfehlung in irgendeiner Zeitschrift gesehen. Ich fand, es klang recht interessant und wie jeder von uns, schleppe auch ich meinen ganz persönlichen Ballast mit mir herum.
Die Autorin ist bekannt für ihre Kolumnen in der „Psychologie heute“ und arbeitet als Diplompsychologin. Ich war sehr gespannt, was das Buch mir über mich und meine Kindheit beibringen würde und war ehrlich gesagt auch oft sehr überrascht. Meinen Eindruck möchte ich daher wie immer gern mit euch teilen.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Lass die Kindheit hinter dir – Das Leben endlich selbst gestalten
  • Autor: Ursula Nuber
  • Anzahl der Seiten: 317 Seiten
  • Verlag: Piper Verlag
  • Ausgabe: Überarbeitete Neuauflage (Oktober 2019)
  • Genre: Ratgeber, Sachbuch, Psychologie

INHALT:

„Alles, was uns in unserer Lebensgeschichte widerfährt, schlägt sich in unserer Seele nieder, je nachdem, wie wir es verarbeiten. Und was sich innerlich niedergeschlagen hat, ist allzeit bereit, wieder geweckt zu werden.“

Friedemann Schulz von Thun in „Lass die Kindheit hinter dir“ von Ursula Nuber, S. 103

In dem Buch von Ursula Nuber wird auf gar nicht mal so kurzen 317 Seiten ausführlich auf den Zusammenhang zwischen unserer Kindheit, daraus entstehenden Glaubenssätzen und der Auswirkung auf unser Verhalten und unsere Persönlichkeit im Erwachsenenalter eingegangen.
Dabei wird zunächst erläutert, warum wir individuell so sind, wie wir sind. Hier wird jedoch nicht einfach nur behauptet, dass die Kindheit uns zu einem festgeschriebenen Schicksal prägt – frei nach dem Motto: „Ich hatte eine schlechte Kindheit, also kann aus mir nichts werden.“ – Nein, vielmehr wird hier aufgezeigt, dass wir eben keine Marionetten der Vergangenheit sind und durchaus unseren eigenen selbstbestimmten Weg gehen können. Dazu braucht es aber viel Geduld und vor allem eine gehörige Portion Selbsterkenntnis und Mut.
Nuber beginnt damit, die Schlaglöcher aufzuzeigen, in die wir auf der Straße unserer Kindheit fallen können und die uns nachhaltig im Erwachsenenalter in Form von Glaubenssätzen zum Verhängnis werden können. Außerdem stellt sie dar, was die frühen, grundlegenden Bedürfnisse eines Kindes sind – und da reden wir hier natürlich nicht nur von Essen und ausreichende Schlaf, sondern vor allem von der emotionalen Ebene.
Auf Basis unserer ganz persönlichen Kindheitserfahrungen bildet sich letztlich unsere Persönlichkeit, die aufgrund dieser Erfahrungen aber auch unser wahres Selbst verbergen kann. Dieses zu entdecken, ist eine weitere Aufgabe, die bewältigt werden will.
Besonders interessant war nicht nur, zu erfahren, wie durch alte Wunden, Stress und Wiederholungszwänge die festgefahrenen Glaubenssätze aktiviert werden, sondern auch, wie alternative Erfahrungen unsere Seele schützen und sie sogar umprogrammieren können.
Gekonnt zeigt die Autorin auf, wie man lernt, mit den Schatten der Kindheit zu leben und selbst die Regie unserer eigenen Geschichte zu übernehmen. Abschließend gibt sie Anleitungen für die Entmachtung der Botschaften aus der Vergangenheit, wie wir unser inneres Kind beruhigen können, wie man vergibt und was im speziellen Fall passiert, wenn die eigenen Eltern im Alter Unterstützung brauchen.
Die Liste des von ihr sogenannten 8-Punkte-Programms am Ende fasst die wichtigsten Schritte noch einmal zusammen.

Zugegeben enthält dieses Werk viele bekannte Fakten und Methoden, wenn man selbst aus dem Bereich kommt, allerdings auch genügend Informationen, die ich so noch nicht wusste.

SCHREIBSTIL:

„Leben lässt sich nur rückwärts verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“

Søren Kierkegaard in „Lass die Kindheit hinter dir“ von Ursula Nuber, S. 49

Ursula Nuber schreibt über dieses doch sehr tiefgehende, psychologische Thema so verständlich, dass auch Laien locker einen Zugang zu den Problematiken bekommen.
Nuber beschäftigt sich in einem Detailgrad mit diesem Thema, dass es durchaus Sinn macht, sich Notizen zu seiner eigenen Geschichte zu machen, um nebenbei direkt eine kleine Analyse anzufertigen. Selbst für Fachkundige kann sich ein Blick in dieses Buch lohnen, da eine Reflektion seiner Selbst immer bezahlt macht.
Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die vielen Dopplungen – die Autorin wiederholt einige Aussagen wirklich sehr oft, was ich schade finde. Ich denke, da hätte man das Buch auch noch etwas knackiger machen können. Auch die prominenten Beispiele hätten für mich nicht unbedingt im Buch stehen müssen, weil ich dazu viel weniger Bezug hatte als zu den Einschüben, in denen echte Beispiele aus dem „normalen“ Leben erzählt wurden.
Zusammenfassend muss man aber sagen, dass die Autorin es geschafft hat, ein recht komplexes Thema, verständlich aufzubereiten. Sie bleibt dabei realistisch und hat an passenden Stellen gut recherchierte Studien und Verweise zu anderen Psychologen und Autoren eingeflochten.

FAZIT:

„Wenn wir die Art und Weise verändern, wie wir die Dinge betrachten, werden sich die Dinge, die wir betrachten, verändern.“ Wayne Dyer

Auszug aus dem Abschnitt „Abstand halten“ in „Lass die Kindheit hinter dir“ von Ursula Nuber, S. 211

Alles in allem bin ich nach der Lektüre sehr zufrieden. Für mich persönlich passt es gerade zu der ganzheitlichen Osteopathie, die ich gerade bekomme, sodass ich das Buch genau zur richtigen Zeit zur Hand genommen habe. Ich habe mir viele Notizen gemacht und hatte einige Aha-Momente, was ich von so einem Buch auch erwarte. Letztlich war es nicht nur informativ, sondern auch sehr interessant und spannend.
Besonders beeindruckt hat mich das Kapitel über das Körpergedächtnis und die unmittelbare Wirkung unserer Kindheitserfahrungen und unserer Psyche auf das Immunsystem und Erkrankungen wie bspw. Allergien. Dazu hätte ich gerade mit meinen Intoleranzen gern noch mehr gelesen, aber das hätte natürlich zu weit geführt, weswegen ich es toll finde, dass es wenigstens im Zusammenhang erwähnt wurde. Dazu werde ich sicherlich mal recherchieren und noch mehr lesen.

Ein leicht verständlicher und wahnsinnig interessanter Ratgeber, der mit gut recherchierten Informationen und Lösungsansätzen punkten kann. Für jeden zu empfehlen, der sich für Psychologie und/oder das eigene innere Kind interessiert – und sich endlich bewusst damit auseinandersetzen möchte.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI

[Writing Friday] Die Sonnenstadt

Meine lieben Leser,

heute gibt es den Versuch eines kleinen Neuanfangs auf dem Blog. Da ich seit kurzem angefangen habe, ernsthaft an einer Geschichte zu schreiben, möchte ich mein Schreiben auch etwas üben und verkünde stolz, dass ich mich am [Writing Friday] von der tollen Elizzy von readbooksandfallinlove.com beteiligen möchte. Ich bin gespannt, was da so alles aus meinem Hirn zu Papier purzelt und hoffe, ihr mögt es vielleicht auch ein kleines Bisschen. Ich freue mich auf jeden Fall über euer Feedback!

Ich schreibe heute über: Ein Abenteuer im alten Ägypten, wo ich durch eine Zeitmaschine gelandet bin.


Das erste, das ich fühlte, war der Sand in meinen Händen. Unter meiner Wange spürte ich ihn als nächstes – kühl und feucht. Ein Windstoß trug die oberste, trockene Schicht ab und peitschte mir die kleinen Sandkörner ins Gesicht. Ein stechender Schmerz machte sich breit und verwunderte mich, hätte ich doch nie gedacht, dass solche winzigen Partikel weh tun könnten. Mühsam stützte ich mich auf und ließ meinen Blick schweifen. Ich befand mich in einer Wüste, vor den Mauern einer Stadt.
Langsam krochen die ersten Sonnenstrahlen an mir vorbei, auf die Stadt zu. Von der Sanddüne aus konnte ich zusehen, wie das goldrote Glitzern langsam an den Mauern hinauf wanderte und anschließend jedes Haus und jeden Stein in dieser Stadt in seinen Glanz einhüllte. Einem Tier gleich sprang der Lichtschein über den Rand eines Gebäudes zum nächsten, bis er schließlich den kulturellen Bezirk erreichte.
Ich traute meine Augen kaum ob der Schönheit, mit der das Tageslicht an den unzähligen Obelisken empor kletterte, immer weiter nach oben. Als es die Spitzen dieser Himmelsnadeln erreichte, explodierte gleißendes Licht. Ich musste die Auge abwenden, so stark schillerte das vergoldete Haupt der Monumente und für einen Moment konnte ich verstehen, warum die Ägypter glaubten, sie könnten mit ihnen das Firmament durchstoßen und so eine Verbindung zu den Göttern herstellen.
Ja, es war zweifelsohne Ägypten, wo mich die Zeitmaschine hingebracht hatte. Denn diese prachtvolle Stadt, mit all ihren wunderschönen Bauten und dem unfassbar grünen Nildelta war nicht zu verkennen. Ich befand mich vor den Toren von Heliopolis, der Sonnenstadt.


Der [Writing Friday] ist eine Idee von Elizzy von readbooksandfallinlove.com, um das kreative Schreiben zu üben. Jeden Monat erwarten einen neue Schreibaufgaben. Falls ihr selbst Lust bekommen habt, etwas zu schreiben, dann schaut vorbei!

Aktuelle Teilnehmer (ihr könnt jederzeit mit einsteigen!):

Bis bald,
EURE HACHIDORI

Rezension – „Die Spiegelreisende – Im Sturm der Echos“ (Band 4) von Christelle Dabos

Meine lieben Leser,

da ist es nun, das Finale der Spiegelreisenden-Saga. Lange habe ich darauf hingefiebert und trotzdem war ich hin- und hergerissen zwischen Neugier und Wehmut, weil diese großartige Reihe ein Ende findet.

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ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Die Spiegelreisende – Im Sturm der Echos
  • Autor: Christelle Dabos
  • Anzahl der Seiten: 614 Seiten
  • Verlag: Insel Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Fantasy, Jugendbuch

INHALT:

! Achtung – Band 4 der Reihe ! Spoiler zu vorherigen Bänden ! –

„Solange Ihr nicht die vollständige Wahrheit kennt, werdet ihr Euch selbst niemals vollständig fühlen.“

– „Die Spiegelreisende – Im Sturm der Echos“ von Christelle Dabos, S. 375

Während der kompletten Saga hat Ophelia viele Archen gesehen – angefangen bei ihrer Heimatarche Anima, dem Pol und schlussendlich Babel. Keine der Archen bleibt vor der Zerstörung verschont. Völlig mysteriös brechen ganze Teile der einzelnen Archen ab und verschwinden im Nichts. Bereits im vorherigen Band hat Ophelia den „Anderen“ im Verdacht und die Identität von Gott aufgedeckt. Im Finale steht sie nun vor der Aufgabe diesem Wesen und seinem Schöpfer nachzuspüren, um den Untergang der Archen und somit der Welt aufzuhalten.
Nachdem sie und Thorn wieder vereint sind, schmieden sie gemeinsam einen Plan, um ihren noch gesichtslosen Widersachern das Handwerk zu legen. Dazu müssen die beiden sich in das Observatorium einschleusen, um von innen heraus Informationen zu erhalten.
Dabei erfahren sie immer haarsträubendere Fakten, begeben sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Füllhorn und Ophelia läuft nicht nur einmal Gefahr, ihren Verstand und sich selbst zu verlieren.
Ob Ophelia und Thorn den Untergang der Archen verhindern können, was hinter all den Geschehnissen wirklich steckt und ob sie ein Happy End erwartet oder nicht, das dürft ihr gern selbst herausfinden.

Ich für meinen Teil fand, dass der letzte Band nicht nur spannend war, sondern auch sehr überragend. Die Handlung und die Enthüllungen haben mich teilweise verwirrt und überfordert, weil ich mich gefühlt habe, als wöllte ich mir das Universum vorstellen – denn ähnlich abstrus und unmöglich erschien mir das Geschilderte in meiner Vorstellung.

SCHREIBSTIL:

Der Schreibstil ist im finalen Band ebenso wunderschön wie in den anderen Bänden der Reihe. Dabos setzt hier sogar fast nochmal einen drauf und glänzt wie immer durch einen sehr vielfältigen, niemals langweiligen und ausgefeilten Stil, der seinesgleichen sucht. Ich kenne kein vergleichbares Werk in diesem Genre, das mich mit seiner Schreibe dermaßen überzeugen konnte. Es ist einfach purer Genuss, diese Worte in sich aufzunehmen. Für mich eine der herausragendsten Autorinnen (und Übersetzerinnen) der letzten Jahre. Nicht umsonst hat sich diese Reihe zu einer meiner Lieblingsreihen entwickelt, die diesen Platz wohl noch lange behalten wird. Sprachlich spielen diese Bücher in einer komplett anderen Liga als das, was durchschnittlich in diesem Genre zu finden ist. Alleine die sprachliche Raffinesse und Komplexität sind Gründe, warum jeder diese Bücher gelesen haben sollte.

FAZIT:

„Die schwarzen Strahlen fluten in ihre Brillengläser, erhellen mit ihrem paradoxen Licht Ophelias Gedanken, und sei´s drum, dass sie unfähig ist, diese laut auszusprechen. Sie ist erfüllt von einem Verstehen, das keiner Worte bedarf.“

– „Die Spiegelreisende – Im Sturm der Echos“ von Christelle Dabos, S. 527 –

Ich bin voll des Lobes, aber ich bin gelinde gesagt auch etwas zerstört. Das Ende hat mich eiskalt erwischt. Es tat mir in der Seele weh, den Buchdeckel hinter Ophelia und den anderen Charakteren zuklappen zu müssen. Diese Reihe hat mich auf so vielen Ebenen abgeholt und begeistert, dass ich sie auf jeden Fall erneut lesen werde – denn eines ist klar – mit dem Wissen der Enthüllungen und Erklärungen aus dem letzten Band, sollte eine erneute Lektüre noch mehr entdecken lassen. Was in allen vorherigen Bänden oft recht verwirrend und mysteriös war, wird nun ganz anders zu betrachten sein. Für solche Bücher lese ich – wenn dieses Buch keine fünf Sterne verdient hat, frage ich mich, welches sonst.
Es kann nach diesem grandiosen Finale niemand mehr abstreiten, dass Dabos hier einen wahren Epos geschaffen hat, der mit seinen skurrilen und liebenswerten Charakteren direkt ins Herz trifft. Die überbordende Fantasie, das unfassbare Worldbuilding und die sprachgewaltige Umsetzung heben dieses Buch in meinen ganz persönlichen Olymp.

BEWERTUNG: ❤❤❤❤❤

Bis bald,
EURE HACHIDORI

MEINE HISTAMININTOLERANZ – MEINE GESCHICHTE TEIL 2 ODER „Wie die erste Diagnose wieder in der Versenkung verschwand“

Hallo meine lieben Leser,

wie ihr wisst, habe ich vor einiger Zeit meine Beitragsreihe zur Histaminintoleranz gestartet. Jetzt möchte ich den Versuch wagen und parallel auf meinem Blog und Instagram über meine eigene HIT-Geschichte berichten. Es wird also persönlich werden.
Meine Histaminintoleranz begleitet mich nun schon seit 1,5 Jahren und ich möchte meine Erfahrungen teilen – mit anderen Betroffenen, aber auch Menschen, die es nicht betrifft. Mittlerweile trifft man HIT immer mehr an und es mangelt trotz allem an Verständnis.
Außerdem ist HIT ein sehr komplexes Thema, welches nicht nur mit Ernährung, Gesundheit und den Alltag zusammenhängt, sondern auch mit der Psyche. Ihr seht, es wird hier sehr persönlich, aber auch spannend, wie ich hoffe. 😅
Wenn alles gut läuft, begleitet ihr mich von Diagnose (eigentlich schon davor) bis zur evtl. Linderung / Heilung / dem Finden der Ursache. Denn ich stecke noch mittendrin in meiner HIT-Geschichte.

Bitte lest als Betroffene meine Hinweise am Ende des Artikels. *

Im letzten Beitrag habe ich euch berichtet, wie alles anfing und wie sich meine Intoleranzen bereits angekündigt haben, ohne dass ich es wirklich gemerkt habe oder ein Arzt es erkannte.

Heute geht es darum …
wie die erste Diagnose wieder in der Versenkung verschwand.

Denn nachdem ich die Ernährung auf laktose- und nussfrei umgestellt hatte, bekam ich während des Studiums immer schlimmere Beschwerden. Schlussendlich wurde beim Hautarzt ein Pricktest angeordnet, mit dem die gängigsten Allergien und Heuschnupfen abgeklärt werden.
Bei diesem Test gab es keine großen Ergebnisse, außer einer kleinen Reaktion auf Ambrosia-Pollen.
Der Hautarzt kam aufgrund dieses Tests zu der Diagnose Pseudoallergie. Er meinte, dass ich keine Allergien habe und auch keinen Heuschnupfen. Da die Symptome aber bestehen, wäre es wahrscheinlich, dass ich eine Intoleranz habe, die sich wie eine Allergie äußert. Er tippte auf Histaminintoleranz. Damit lag er zwar schon damals im Jahre 2013 richtig, aber er ließ mich damit komplett alleine und meinte nur, dass ich keine Fertiggerichte mehr essen soll und ab jetzt jeden Tag frisch kochen soll. Das sollte ich für drei Wochen durchziehen und dann sollte es wieder weg sein, so seine Worte.

Ich habe seinen Anweisungen Folge geleistet und jeden Tag frisch gekocht. Allerdings auch viel selbstgemachte Tomaten-Soße und in der Weihnachtszeit natürlich auch Rotkraut und Bratwurst mit Sauerkraut. Alles wahre Histaminbomben, aber das wusste ich ja nicht. Mir wurde ja nur gesagt, dass ich frisch kochen soll und, dass ich auf Rotwein und Hartkäse verzichten soll – was ich alles sowieso fast nie zu mir genommen hatte.

Wie man sich denken kann, hat die 3-Wochen-Diät nichts gebracht – es ging mir sogar schlechter als vorher! Weil ich sehr histaminhaltig gekocht habe. Das wusste ich aber nicht. Darum habe ich das Ganze dann einfach wieder sein lassen und mit den Beschwerden gelebt. Der Arzt meinte auch, dass er da nichts weiter für mich tun könnte. Ich fühlte mich allein gelassen. Denn die Krämpfe im Bauch, die verrückt spielende Verdauung und die heuschnupfenartigen Symptome – Sommer wie Winter – machten mir immer mehr zu schaffen. Dazu kamen oftmals Schwindel oder auch Kreislaufbeschwerden.

Beim nächsten Mal erzähle ich euch über die zweite Diagnose Asthma, die sich als falsch herausstellte und völlig falsch therapiert wurde.

Bis bald,
EURE HACHIDORI


* Achtung! – Ich beschreibe hier lediglich meine persönliche Erfahrung bei Sali und HIT. Da diese Krankheitsbilder individuell höchst unterschiedlich sind, kann keine Garantie dafür übernommen werden, dass dies auch auf alle anderen Personen mit HIT zutrifft. Bitte prüft als Betroffener oder falls ihr den Verdacht auf HIT habt eure Beschwerden gemeinsam mit eurem Arzt. Ich muss hier aus rechtliche Gründen darauf hinweisen, dass meine Schilderungen keinen Arztbesuch, eine Diagnose oder eine Behandlung durch Ärzte ersetzen.

Rezension – „Das Antiquariat der Träume“ von Lars Simon

Hallo meine lieben Leser,

der Juni neigt sich dem Ende und irgendwie habe ich diesen Monat wieder sehr wenig Bücher gelesen. Das lag unter anderem an meinem Urlaub, denn auch wenn es komisch klingt, lese ich im Urlaub meist sehr viel weniger als sonst. In der Buchhandlung am Strand habe ich „Das Antiquariat der Träume“ von Lars Simon erstanden. Ich hatte es vorher schon bei einer Bekannten gesehen und war deshalb neugierig geworden.

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Das Antiquariat der Träume
  • Autor: Lars Simon
  • Anzahl der Seiten: 313 Seiten
  • Verlag: dtv Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2020)
  • Genre: Roman

INHALT:

„(…) es sind stets die Perspektive und der Blickwinkel, die über die Realität entscheiden, nicht das Ding als solches, losgelöst von seiner Umgebung und dem Betrachter.“

– „Das Antiquariat der Träume“ von Lars Simon, S. 76 –

Das Buch „Das Antiquariat der Träume“ von Lars Simon handelt von dem Schweden Johan, der ein Schiffsunglück überlebt. Leider verliert er bei diesem Unglück auch seine große Liebe Lena und das Buch „Singoalla“, welches sie ihm kurz vor dem Untergang des Schiffes schenkte.
Johan arbeitete früher als Leiter eines Verlags, nach dem Unglück jedoch zieht er auf ein Dorf und eröffnet ein Antiquariat und ein Literatur-Café. Doch selbst 4 Jahre nach dem tragischen Schicksalsschlag hat er diesen Verlust nicht überwunden.
Das liegt vor allem daran, dass ihm seit dem Erlebnis die Figuren aus seinen Lieblingsbüchern erscheinen und ihm durch mehr oder minder eindeutige Hinweise über seine Krise hinweghelfen möchten.
Johan hat all die Jahre niemals den Glauben daran verloren, dass Lena noch leben könnte, obwohl das völlig unmöglich ist. Er suchte sie sehr intensiv und konnte sie nicht finden.

Schließlich steht Johan vor der Entscheidung, ein neues Leben zu beginnen oder weiter seiner Hoffnung hinterher zu jagen. Wofür er sich entscheidet, ob seine imaginären Freunde ihm helfen können und ob diese nur Halluzinationen sind, weil er verrückt wird – das dürft ihr selbst herausfinden, da ich euch nicht spoilern möchte.

SCHREIBSTIL:

„Aber war es tatsächlich Erlösung? Manchmal konnte Verlust Erlösung sein. Oft jedoch nicht.“

– „Das Antiquariat der Träume“ von Lars Simon, S. 143 –

Lars Simon schreibt sehr bildhaft, einfach und sein Stil ist sehr leicht zu lesen. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat – es wurde nie langweilig. Kleinere Längen wurden von liebenswert schrulligen Charakteren wieder aufgewogen.
Simon versteht es zwischen subtilem Humor und Melancholie zu schwanken und die Gefühlswelt des Protagonisten eindrucksvoll auf den Leser zu übertragen.
Schlussendlich war man nie ganz sicher, ob das jetzt alles real oder wirklich nur Fiktion ist. Bis zum Ende konnte ich nicht erkennen, welche Richtung die Geschichte einschlagen wird und das war unheimlich spannend und erfrischend.

Obwohl das Buch nur etwas über 300 Seiten hat, schafft es Simon, sie mit viel Inhalt und Emotion zu füllen.

FAZIT:

„Jedes Buch, das Ihr gelesen habt in Eurem Leben und in dem Ihr Euch verlort, weil Ihr es liebtet, ist ein Stück Eures Lebensweges, ganz gleich zu welcher Zeit dies geschah.“

– „Das Antiquariat der Träume“ von Lars Simon, S. 231 –

Wie man merkt, mochte ich das Buch. Es war ein kurzweiliges und doch intensives Lesevergnügen, was mir den Sommer versüßt hat. Der Protagonist Johan war mir sehr sympathisch, obwohl er sich oft sehr zweifelhaft entschieden hat. Auch die Buchcharaktere waren sehr speziell, aber sympathisch. Mich konnte das Buch mit seinem Charme überzeugen.

Ein Buch voller Melancholie, Sehnsucht und schrulligen Charakteren, die schnell das Leserherz erobern. Für mich eine liebenswerte, kurzweilige Sommerlektüre, die mit viel Charme daherkommt.

BEWERTUNG: ❤❤❤❤♡

Bis bald,
EURE HACHIDORI