Rezension – „Der Weg des Siegers – Erfolg, mentale Stärke und innere Freiheit mit den geistigen Prinzipien asiatischer Kampfkunst“ von Ronny Schönig

Meine lieben Leser,

dieses Buch hatte ich eigentlich gar nicht auf meiner Liste. Als ich es aber gesehen habe, hat es mich irgendwie angesprochen. Deswegen bin ich sehr froh, dass ich es als Rezensionsexemplar lesen durfte.

| Werbung | Rezensionsexemplar |

Danke, an den Lotos Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

ALLGEMEINES ZUM BUCH:

  • Titel: Der Weg des Siegers – Erfolg, mentale Stärke und innere Freiheit mit den geistigen Prinzipien asiatischer Kampfkunst
  • Autor/in: Ronny Schönig
  • Anzahl der Seiten: 304 Seiten
  • Verlag: Lotos Verlag
  • Ausgabe: 1. Auflage (2021)
  • Genre: Ratgeber

INHALT:

Wer mich kennt, weiß, dass ich eine besondere Verbindung zu Japan habe. Und seitdem ich auf der Welt bin, habe ich auch immer Verbindungen zu Kampfkünsten gehabt, da meine Mama Judo praktizierte und mein Vater Karatemeister waren. Und ich? Ich bin absolut unsportlich, habe aber seit einigen Jahren Yoga für mich entdeckt.
Durch meine Diagnosen habe ich mich viel mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfindung befasst. Ich habe festgestellt, dass mir asiatische Weisheiten und deren Art der Spiritualität sehr nah sind und die Kraft geben, die ich auf meinem Weg zur Heilung benötige.
Bei diesem Buch wusste ich erst nicht, ob es meine Erwartungen erfüllen wird, aber es hat mich überrascht. Die Sicht auf das Leben aus Perspektive der Kampfkünste, um es damit zu bewältigen, hat mich nachhaltig begeistert. Ronny Schönig zeigt immer wieder in biografischen Anekdoten, was das eigene Mindset für das Leben bedeuten kann. Als mehrfacher Weltmeister hat er nicht nur Erfolge, sondern auch Niederlagen erlebt und schreibt eindrucksvoll über die Weisheiten seiner Meister. Die Übungen und Meditationen sind sehr alltagsnah und ein paar habe ich auch schon ausprobiert.
Ein Satz aus dem Buch hat sich mir besonders in den Geist gebrannt: „Der Wandel ist so sicher wie das Morgen.“ Die Gewissheit des steten Wandels in unserem Leben gibt mir eine unfassbare Ruhe.

Das Buch umfasst 13 Kapitel und bietet im Anhang noch einige Zusatzinformationen, um das Gelesene in die Tat umzusetzen. In den einzelnen Kapiteln werden immer wieder Meditationen eingearbeitet.
Der Autor geht auf die Schätze des Wude ein und verschiedenene, damit verbundene Eigenschaften, die uns zur Glückseligkeit bringen können.
Aber er spricht aus Sicht der Kampfkünste auch über das Abwenden von Orientierungslosigkeit, von geistiger Klarheit, der Beziehung zwischen Schüler und Meister, dem steten Wandel im Leben, der Angst vor Schmerz, dem Wir-Ego und Ich-Ego sowie der Ehre des Siegers. Außerdem wird auf 13 Prinzipien der Kampfkunstmeister eingegangen, durch die ein Mensch wahrhaftig sein kann. Beleuchtet werden ebenfalls Veränderungen des Charakters, Wahrhaftigkeit vs. Widerstand, Ideen zum richtigen Zeitpunkt und Demut und Dankbarkeit sowie Aufrichtigkeit.

SCHREIBSTIL:

Der Autor schreibt sehr nahbar, sympathisch und authentisch. Trotzdem nimmt er selbst die Rolle des Meisters in Bezug auf den Leser ein und führt ihn durch die vielen Informationen und Meditationen. Die biografischen Anekdoten lockerten die Informationsvielfalt auf, sodass der Geist immer wieder zur Ruhe finden konnte.
Dennoch ist es kein Buch gewesen, welches ich einfach weggelesen habe. Viele Kapitel musste ich erst einmal verarbeiten und setzen lassen, bevor ich weiterlesen konnte. Das würde ich an dieser Stelle aber auch jedem raten, damit sich das Potenzial einer solchen Lektüre voll entfalten kann.

FAZIT:

Ich kann nur jedem empfehlen, sich im Leben so zeitig wie möglich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen und seinen eigenen Weg zu finden. Für mich führt der Weg in den asiatischen Raum und dieses Buch hat mich direkt ins Herz getroffen. Danach hatte ich direkt Lust, beim Autor eine Meditation durchzuführen und ihn kennenzulernen. Vielleicht klappt das sogar wirklich mal, ich habe am Ende des Buchs erst gemerkt, dass er ganz in meiner Nähe in Dresden praktiziert.

Ein Buch, in dem mehr steckt, als ich erwartet hatte. Das Leben uns seine Herausforderungen aus Sicht der Kampfkünste zu betrachten, war nicht nur spannend, sondern sehr lehrreich. Wer sich darauf einlassen kann, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen, denn ich konnte einiges für mich mitnehmen. Es regt zum Nachdenken an und lässt einen über den Tellerrand blicken.

BEWERTUNG: ♥♥♥♥♡


BEWERTUNGSKATEGORIEN:

Informationen: ♥♥♥♥♡
Unterhaltung: ♥♥♥♥♡
Sprache/Schreibstil: ♥♥♥♥♥
Botschaft / Praxisbezug: ♥♥♥♥♥
Strukturiertheit: ♥♥♥♥♡

Gesamtwertung = 4,4


Bis bald,
EURE HACHIDORI

Japan – Tag 1: Der Hinflug & Ankunft in Tokyo

Hallo liebe Leser,

endlich geht es los mit dem großen Reisetagebuch zu meiner Japanreise. Und natürlich fangen wir chronologisch mit dem ersten Tag und der damit verbundenen Anreise an.

DRESDEN > FRANKFURT

Gestartet sind wir in den sehr frühen Morgenstunden eines kalten und ungemütlichen Februartages. Unser Startpunkt war dabei die sächsische Stadt Dresden. Mit unserem ganzen Gepäck sind wir mit den öffentlichem Verkehrsmitteln zum Flughafen gefahren. Dort war um diese Uhrzeit nicht wirklich viel los, wir sind hoch auf die Aussichtsplattform gegangen, nachdem wir das Gepäck abgegeben hatten, um vor der Sicherheitskontrolle noch etwas zu entspannen. Soweit das eben möglich war, denn wir waren natürlich aufgeregt. Unser Plan, vor den Flügen noch Sportübungen zu machen, wurde zunichte gemacht von der schummrigen Beleuchtung und der Dunkelheit vor den bodenlangen Fenstern, durch die wir versuchten Flugzeugstart oder -landung zu erhaschen. Da saßen wir nun, ungeduldig in unseren bequemen Klamotten, die wir uns für den langen Flug gewählt hatten. Wir hatten uns ein bisschen Proviant mitgenommen, welchen wir nun als Stärkung zu uns nahmen. Danach sind wir gemütlich durch die Sicherheitskontrolle gegangen und haben uns in den Wartebereich gesetzt. Meine Flugangst war wie weggeblasen, denn auf der Strecke Dresden – Frankfurt bin ich oft auf Geschäftsreisen geflogen. Das machte sich bemerkbar, weil ich so zum Beginn gleich ein Heimspiel hatte und so meine Flugangst praktisch nicht existent war. Falls ihr euch erinnert, hatte ich in einem Beitrag vor der Reise von dieser Flugangst erzählt. Umso größer war nun meine Freude, dass meine Befürchtungen umsonst waren. Vielleicht hatte mir die gute Vorbereitung und die Techniken aus dem Flugangst-Forum geholfen.
So. Wir waren also im Wartebereich. Letzte wichtige Infos wurden diskutiert, das Reisegeld übergeben (das hatte ich für alle umgetauscht – money, money, money, hihi) und noch ein bisschen entspannt. Und als das Boarding begann … war ich entgegen meiner Vermutungen auch entspannt. Entspannter als jemals bei einem Flug zuvor. Und auf einmal hatte ich das Gefühl, es geschafft zu haben. Da habt ihr richtig gehört! Ich war selbst erstaunt, wo doch dieser lange Flug noch vor mir liegen sollte, hatte ich trotzdem schon das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Wie sagt man doch? Der Weg ist das Ziel. Und ich denke, das beschreibt mein Gefühl ganz gut. Ich hatte so viele Monate alles geplant und vorbereitet, dass ich in diesem Moment einfach nur glücklich war, dass es endlich losging. Außerdem war ich beruhigt, da uns eine ganz liebe Freundin schon im Vorhinein ganz lieb bei der Sitzplatzbuchung unterstützt hatte und wir auch dank ihr auf jedem Flug zusammen saßen. Auch das beruhigte mich.

Unser erster Flug von Dresden nach Frankfurt war sehr ruhig und dauerte wie immer nur circa 40 Minuten. Ein kleines Getränk und schon war der Flug vorbei.

FRANKFURT > OSAKA

So kamen wir in Frankfurt am Main an und liefen auch dort entspannt und gemütlich durch die Sicherheitskontrolle. Danach sind wir in das Terminal gelaufen, von welchem wir nach Japan fliegen sollten. Auch da waren wir früh genug dran und haben gewartet. Ich bin währenddessen kurz in die Lounge und habe Essen für uns stibitzt, da mein Vielfliegerstatus Ende Februar auslief, wollte ich das noch nutzen. 🙂 Die Lounge in diesem Terminal ist übrigens noch viel komfortabler und hat ein gefühlt 50 Meter langes Panoramafenster. Sehr zu empfehlen.

Als wir dann endlich zu unserem Gate durften, waren wir sehr erleichtert, dass wir wieder ein Stück weiter waren. Denn das durfte man erst ab einer bestimmten Zeit vor dem Abflug, was mir auch noch nicht bekannt war. Und jetzt kommt eines der Highlights. Als wir das Gate erreichten, war dort tatsächlich direkt daneben eine Gaming-Ecke. Dort hatte man verschiedene Spiele, mit denen man sich die Zeit vertreiben konnte! Wie cool war das denn!? So hatten wir schlussendlich doch noch die Chance, unsere Sportübungen vor dem langen Flug zu machen, denn es gab das Tanzspiel „Just Dance“. Nachdem wir uns dort etwas verausgabt hatten, haben wir auf unser Boarding für den Flug nach Osaka gewartet. Viele fragen uns, warum wir erst nach Osaka geflogen sind, um dann nach Tokyo zu fliegen. Wieder andere fragen, warum wir nicht gleich in Osaka gestartet sind, weil wir die Stadt später doch sowieso besuchten. Nunja, ganz einfach. wir wollten in Tokyo starten und uns dann nach Süden vorarbeiten bis nach Fukuoka. Außerdem war dieser Flug billiger als ein Direktflug. Und es war nicht so stressig, wie wir vorher glaubten. Es war im Gegenteil mal ganz schön, sich zwischendurch die Beine zu vertreten.

Doch zurück zum Boarding in Frankfurt. Ich war nämlich schon ganz hibbelig, die große Boeing 747 zu sehen und sie ist wahrlich groß. Kein Vergleich mit dem A380, aber sie ist groß und ich war vorher noch nie in so einem großen Flieger unterwegs. Für mich war das ein absolutes Highlight. Wobei ich rückblickend sagen muss, dass wir in der japanischen Maschine auf dem Rückflug viel mehr Beinfreiheit hatten. Komisch, wenn man bedenkt, dass die Japaner kleiner sind. Allerdings war auch die Maschine kleiner und vielleicht lag es auch daran. Ich war jedenfalls überwältigt von der 747 und war schon gespannt aufs Essen und das Bord-Entertainment. Tatsächlich gab es zur Einstimmung auf Japan sofort die Wahl zwischen normalem und japanischem Menü. Außerdem gab es in der Bordküche jederzeit Onigiri (japanische Reisbällchen), wenn man Hunger bekommen sollte. Später auf dem Flug sollte ich auf einmal großen Hunger bekommen und habe gleich drei Stück in mich reingestopft und fünf Becher Wasser geleert. Zu Beginn des Fluges überwog die Freude und Euphorie und wir fingen sofort an, das Bord-Entertainment zu untersuchen. Da konnte man staunen, welch reichhaltige Film- und Serienauswahl der Flieger hatte (für mich, da ich ja kein Serien-/ Filmjunkie bin). Auch ein paar Minispiele waren dabei. Ich habe mir die Zeit also unter anderem mit dem guten alten „König der Löwen“ vertrieben. Ich konnte leider nicht einschlafen, weswegen ich versuchte mich mit Filmen und Musik in den Schlaf zu wiegen. Leider gelang es mir nur, knapp eine Stunde zu schlafen, was auch unseren Vordermännern zu verdanken war, die den ganzen Flug in der Lautstärke von Brüllaffen eine Unterhaltung führten. Da waren selbst meine Kopfhörer machtlos. Dafür war das Essen wirklich ein Highlight, es hat für das allseits belächelte Flugzeugmahl doch sehr fabelhaft geschmeckt.

Ausgestattet wurde man im Flugzeug neben Kopfhörern übrigens mit einem Kissen und einer Decke, was ich sehr angenehm fand. Aber auch meine eigenen Kopfhörer passten in die Buchse, was natürlich noch besser war. Ansonsten hatte ich mir für den Flug megaviel Beschäftigung mitgenommen (Rätselhefte etc.). Am Ende habe ich nichts davon gebraucht. Ich habe mir Filme angeschaut und versucht zu schlafen, ab und zu die Beine vertreten, die Wolken oder die Aussicht genossen und auf dem Radar geschaut, wo wir gerade sind. Es gibt an Bord so unglaublich viel zu entdecken. Sogar die Toiletten waren überraschend sauber, bis auf eine, die aber im Nu wieder gereinigt war. Ihr lacht vielleicht über diesen Fakt, aber saubere Toiletten sind ein wichtiges Thema, wie ich finde und dieses Thema wird euch auf jeden Fall nochmal in Japan erwarten, da japanische Toiletten für sich genommen schon eine Attraktion sind. 😉 Um es kurz zu machen – der Flug von 11 Stunden vergeht … na? … hihi … wie im Flug! Ha..ha..ha.. okay, der war nicht gut… aber irgendwoher kommt dieser Spruch ja auch…

ANKUNFT IN OSAKA

Als wir nun endlich das japanische Meer überquerten und das erste Mal japanisches Festland sahen, war es um uns praktisch schon geschehen. Tatsächlich war es ein magischer Moment, aber man konnte es noch nicht greifen und erst recht nicht realisieren. Der Anflug auf Osaka war etwas merkwürdig, da der Flughafen auf einer kleinen Insel vorm Festland ist. Kurz vor der Landung sieht man nur Wasser. Das war schon etwas merkwürdig, aber auch witzig. Und dann waren wir mit einem großen RUMMS in Japan gelandet.

Erkannt haben wir das auf den ersten Blick erstmal nur an der japanischen Werbung die irgendwo hing. Richtig bewusst war es uns aber noch lange nicht, auch nicht, als uns im Flughafen erstmal ein Pikachu und eine freundliche Klopapierrolle begrüßten. Wahrscheinlich waren wir einfach zu gerädert vom Flug und von der Aufregung.

Danach erwartete uns erstmal ein „Einwanderungs“-Prozedere. Wir gingen eine Treppe hinunter und auf einmal sah ich eine richtig kitschige Reklame und musste weinen. Warum? Weil mir in diesem Moment so richtig bewusst war, dass ich da bin. In Japan. Meinem Traumland. Das war ein unbeschreibliches und erhebendes Gefühl. Ich habe mich so sehr gefreut, ich konnte nicht anders, als ein paar Freudentränen zu verdrücken, denn ich war so so so glücklich. Neben der obligatorischen Passkontrolle erwarteten uns nett aussehende Japanerinnen an, auf den ersten Blick, Imbisswagen (wie im Flieger) … aber nein… das waren Maschinen zum Abgeben der Fingerabdrücke! Dann noch ein Stempel in den Pass und los ging es!

Wir sind dann schleunigst durch die Sicherheitskontrolle und haben unser Gepäck neu aufgegeben. Das muss man so machen, wenn man einen anschließenden Inlandsflug hat. Das hat den Grund, dass die Leute sehen wollen, dass jemand zum Gepäck gehört. Hat alles reibungslos geklappt, so wie alles in Japan – seufz. Aber dazu später mehr.  Danach ging es also noch einmal durch eine Kontrolle und dann konnten wir endlich etwas in Japan ankommen. Am Gate begrüßte uns ein kleiner Laden, wo ich mir auch sofort ein Onigiri, Mugi-cha (frei übersetzt „Strohtee“, schmeckt in etwa wie der Kinderkaffee Muckefuck) und Wasser kaufte. Dann konnten wir uns auch endlich unserer Thrombosestrümpfe entledigen, die wir vorsorglich anhatten. Ich war übrigens froh, dass wir das gemacht hatten, meine Beine fühlten sich auch so schon schwer an und ich will nicht wissen, wie das ohne Strümpfe gewesen wäre. Die haben schon echt was gebracht, auch wenn sie nicht wirklich schön sind. Kann ich nur empfehlen!

OSAKA > TOKYO

Dann ging es von Osaka nach Tokyo. Mit einer japanischen Airline. Die ein animiertes Belehrungsvideo hatte, in dem ein Roboter (gundam-like) alles erläuterte. Nun waren wir endgültig in Japan angekommen. 😀 Dieser Flug war allerdings komplett von Turbulenzen bestimmt, was mir durch den wenigen Schlaf viel mehr ausmachte, als ich zugeben möchte. Nicht schön. Aber es hat sich gelohnt, weil wir beim Anflug auf Tokyo den wunderwunderschönen Fuji-san sehen konnten. Und auch in Tokyo landeten wir mit einem großen RUMMS.

Wen wir am Flughafen trafen und was wir nach unserer Ankunft noch alles erlebt haben, bevor wir Schlafen gingen – das lest ihr im nächsten Artikel zu meiner Japanreise.
Coming soon! 😉

Ich hoffe der erste Artikel hat euch schon gefallen und ihr habt Lust auf mehr?

Bis bald,

EURE HACHIDORI

Reisetagebuch – Sächsische Schweiz – Lilienstein

Liebe Leser,

nachdem ich euch schon über den Pfaffenstein berichtete, möchte ich euch nun auch den Lilienstein in der Sächsischen Schweiz empfehlen.

Der Lilienstein liegt unweit vom Ort Königstein und in der Nähe des Örtchens Ebenheit. Da Ebenheit auf unserer Wanderkarte der nächste Ort war und wir dort mit dem Auto parken wollten, haben wir uns erstmal gründlich verfahren. Was wir nämlich nicht wussten: Ebenheit liegt eine Ebene weiter oben als Königstein und direkt von dort gibt es keine Zufahrtsstraße nach Ebenheit. Um dorthin zu gelangen, muss ein Umweg durch die umliegenden Orte gefahren werden. Wir aber gingen davon aus (weil so auf der Karte eingezeichnet), dass wir von Königstein aus direkt an der Elbe entlang fahren können, um dann nach Ebenheit zu fahren. Als wir unseren Fehler bemerkten, war es zu spät und wir erreichte eine Sackgasse. Aus diesem Grund entschieden wir uns, das Auto einfach direkt an der Elbe auf einem kleinen Parkplatz abzustellen, der uns während dieser Fahrt aufgefallen war. Direkt neben dieser Parkmöglichkeit war passenderweise ein Weg nach oben zum Lilienstein. Dieser Weg hatte es wirklich in sich, er war sehr steil und das Mädchen, welches vor uns lief und anscheinend auf dem Nachhauseweg von der Schule war, tat mir fast ein bisschen Leid, dass sie jeden Tag diesen Weg gehen musste. Stellt euch das mal vor! Jeden Tag mit der Fähre übersetzen und einen dermaßen steilen Berg hinauf. Folgt man diesem Weg, erreicht man die nächste Ebene in der Landschaft. 🙂 Dort oben liegt das kleine Örtchen Ebenheit, welches passend dazu diesen Namen trägt. Von unserem Weg aus hatte man einen tollen Blick auf den Lilienstein, der auf dieser Ebene thront.

Der Weg auf den Lilienstein ist eher geradlinig im Vergleich zum Pfaffenstein bzw. kam mir das so vor. Der Pfad führt wieder an mehreren ansehnlichen Felsen vorbei. Erneut führen steinerne und eiserne Treppen immer weiter nach oben, bis sich, nahe dem Gipfel des Tafelbergs, der Blick auf die Landschaft und die umliegenden Felsen des Liliensteins freigibt. Von hier aus hatten wir eine der vielen Aussichtsplattformen im Blick. Genau diese Aussichtsplattform sollte noch eine Herausforderung für mich werden. Weiter hinauf geht es wieder über eine steinerne Treppe, die aber breiter als ihre Vorgänger ist und mit den Felsen zu beiden Seiten eine mystische Ausstrahlung erhält. Dieses Bild rief in mir irgendwie Geschichten von Rittern, Burgen und Excalibur hervor, warum kann ich gar nicht so richtig sagen. Allerdings wird diese Wirkung auch dadurch unterstützt, dass überall moosbewachsene Stellen den Stein zieren.

Oben angekommen führte unser Weg vorbei an einem anderen Weg, der zu zwei Aussichtsplattformen führte. (Ihr erinnert euch? Die, die man von unten schon sehen konnte)
Ich wollte so gern dorthin, denn was wäre ein Aufstieg ohne den Aussichtspunkt? Um dorthin zu gelangen, war es nötig, eine eiserne Brücke zu überqueren. Diese verband zwei Felsen miteinander, unter der Brücke war eine Schlucht und natürlich konnte man durch die Brücke durchschauen. Noch dazu war es sehr windig. Ihr erinnert euch vielleicht daran, dass ich eine sehr ausgeprägte Höhenangst habe und ich sie zu bekämpfen versuche. Nun war es also nach der Leiter am Pfaffenstein wieder soweit. Ich war in der Zwickmühle, denn ich wollte die Aussicht sehen, aber diese 3 Meter Brücke über einen Abgrund und dann auch noch perfekt, um nach unten zu schauen, das war mir alles etwas viel. Nach einer geschlagenen Viertelstunde und dem Gefühl, ich würde es niemals schaffen, war ich wieder an dem Punkt angelangt, dass mich diese doofe Höhenangst nervte. Gemeinsam mit meinem Freund hab dann versucht, nur in seine Augen zu schauen und schwupps war ich drüben. Das Schwupps fühlte sich zwar eher nach einer halben Stunde an, aber hey, ich war drüben! Zur Belohnung gab es dann eine wunderschöne Aussicht und während mein Freund die zweite Plattform erkundete (dort waren wieder Leitern), habe ich eine kleine Pause eingelegt. Zurück das gleiche Spiel und danach machten wir uns auf, den Rest des Berges zu entdecken.
Wir wanderten einmal rund um den Lilienstein. Neben einer Baude, die leider geschlossen hatte, gab es auch ein Denkmal. Von dort aus hatten wir wieder einen super Ausblick. Ein kleines Mädchen spielte, während ihre Mutter am Denkmal saß und entspannte. Die Kleine war echt zuckersüß und kam zu uns und fragte: „Wie heißt du denn?“ und dann entwickelte sich ein sehr süßes Gespräch. Ihrem Wunsch, zusammen auf den Steinen herumzuspringen, sind wir dann leider nicht nachgekommen, weil wir nicht zu spät nach Hause aufbrechen wollten.


Der Abstieg war leider etwas unspektakulär mit vielen Metalltreppen und weniger Aussichten, dafür ging es aber durch ein kleines Waldstück. Danach ging es direkt zurück zu unserem Parkplatz und in die Ferienwohnung, gerade als das Wetter umschlug. Perfektes Timing also!

Fazit:
Auch der Lilienstein kann sich sehen lassen, war für mich landschaftlich sehr schön, obwohl mir der Pfaffenstein einen Tick besser gefiel. Der Lilienstein lädt zum Verweilen ein, da es viele schöne Aussichten und Plätze gibt, an denen man sich niederlassen kann. Außerdem kann man vom Lilienstein aus viele umliegende Felsen betrachten. Hier gibt es mal wieder eine Empfehlung für euch. 🙂

EURE HACHIDORI