Hallo liebe Leser,
endlich geht es los mit dem großen Reisetagebuch zu meiner Japanreise. Und natürlich fangen wir chronologisch mit dem ersten Tag und der damit verbundenen Anreise an.
DRESDEN > FRANKFURT
Gestartet sind wir in den sehr frühen Morgenstunden eines kalten und ungemütlichen Februartages. Unser Startpunkt war dabei die sächsische Stadt Dresden. Mit unserem ganzen Gepäck sind wir mit den öffentlichem Verkehrsmitteln zum Flughafen gefahren. Dort war um diese Uhrzeit nicht wirklich viel los, wir sind hoch auf die Aussichtsplattform gegangen, nachdem wir das Gepäck abgegeben hatten, um vor der Sicherheitskontrolle noch etwas zu entspannen. Soweit das eben möglich war, denn wir waren natürlich aufgeregt. Unser Plan, vor den Flügen noch Sportübungen zu machen, wurde zunichte gemacht von der schummrigen Beleuchtung und der Dunkelheit vor den bodenlangen Fenstern, durch die wir versuchten Flugzeugstart oder -landung zu erhaschen. Da saßen wir nun, ungeduldig in unseren bequemen Klamotten, die wir uns für den langen Flug gewählt hatten. Wir hatten uns ein bisschen Proviant mitgenommen, welchen wir nun als Stärkung zu uns nahmen. Danach sind wir gemütlich durch die Sicherheitskontrolle gegangen und haben uns in den Wartebereich gesetzt. Meine Flugangst war wie weggeblasen, denn auf der Strecke Dresden – Frankfurt bin ich oft auf Geschäftsreisen geflogen. Das machte sich bemerkbar, weil ich so zum Beginn gleich ein Heimspiel hatte und so meine Flugangst praktisch nicht existent war. Falls ihr euch erinnert, hatte ich in einem Beitrag vor der Reise von dieser Flugangst erzählt. Umso größer war nun meine Freude, dass meine Befürchtungen umsonst waren. Vielleicht hatte mir die gute Vorbereitung und die Techniken aus dem Flugangst-Forum geholfen.
So. Wir waren also im Wartebereich. Letzte wichtige Infos wurden diskutiert, das Reisegeld übergeben (das hatte ich für alle umgetauscht – money, money, money, hihi) und noch ein bisschen entspannt. Und als das Boarding begann … war ich entgegen meiner Vermutungen auch entspannt. Entspannter als jemals bei einem Flug zuvor. Und auf einmal hatte ich das Gefühl, es geschafft zu haben. Da habt ihr richtig gehört! Ich war selbst erstaunt, wo doch dieser lange Flug noch vor mir liegen sollte, hatte ich trotzdem schon das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Wie sagt man doch? Der Weg ist das Ziel. Und ich denke, das beschreibt mein Gefühl ganz gut. Ich hatte so viele Monate alles geplant und vorbereitet, dass ich in diesem Moment einfach nur glücklich war, dass es endlich losging. Außerdem war ich beruhigt, da uns eine ganz liebe Freundin schon im Vorhinein ganz lieb bei der Sitzplatzbuchung unterstützt hatte und wir auch dank ihr auf jedem Flug zusammen saßen. Auch das beruhigte mich.
Unser erster Flug von Dresden nach Frankfurt war sehr ruhig und dauerte wie immer nur circa 40 Minuten. Ein kleines Getränk und schon war der Flug vorbei.
FRANKFURT > OSAKA
So kamen wir in Frankfurt am Main an und liefen auch dort entspannt und gemütlich durch die Sicherheitskontrolle. Danach sind wir in das Terminal gelaufen, von welchem wir nach Japan fliegen sollten. Auch da waren wir früh genug dran und haben gewartet. Ich bin währenddessen kurz in die Lounge und habe Essen für uns stibitzt, da mein Vielfliegerstatus Ende Februar auslief, wollte ich das noch nutzen. 🙂 Die Lounge in diesem Terminal ist übrigens noch viel komfortabler und hat ein gefühlt 50 Meter langes Panoramafenster. Sehr zu empfehlen.
Als wir dann endlich zu unserem Gate durften, waren wir sehr erleichtert, dass wir wieder ein Stück weiter waren. Denn das durfte man erst ab einer bestimmten Zeit vor dem Abflug, was mir auch noch nicht bekannt war. Und jetzt kommt eines der Highlights. Als wir das Gate erreichten, war dort tatsächlich direkt daneben eine Gaming-Ecke. Dort hatte man verschiedene Spiele, mit denen man sich die Zeit vertreiben konnte! Wie cool war das denn!? So hatten wir schlussendlich doch noch die Chance, unsere Sportübungen vor dem langen Flug zu machen, denn es gab das Tanzspiel „Just Dance“. Nachdem wir uns dort etwas verausgabt hatten, haben wir auf unser Boarding für den Flug nach Osaka gewartet. Viele fragen uns, warum wir erst nach Osaka geflogen sind, um dann nach Tokyo zu fliegen. Wieder andere fragen, warum wir nicht gleich in Osaka gestartet sind, weil wir die Stadt später doch sowieso besuchten. Nunja, ganz einfach. wir wollten in Tokyo starten und uns dann nach Süden vorarbeiten bis nach Fukuoka. Außerdem war dieser Flug billiger als ein Direktflug. Und es war nicht so stressig, wie wir vorher glaubten. Es war im Gegenteil mal ganz schön, sich zwischendurch die Beine zu vertreten.
Doch zurück zum Boarding in Frankfurt. Ich war nämlich schon ganz hibbelig, die große Boeing 747 zu sehen und sie ist wahrlich groß. Kein Vergleich mit dem A380, aber sie ist groß und ich war vorher noch nie in so einem großen Flieger unterwegs. Für mich war das ein absolutes Highlight. Wobei ich rückblickend sagen muss, dass wir in der japanischen Maschine auf dem Rückflug viel mehr Beinfreiheit hatten. Komisch, wenn man bedenkt, dass die Japaner kleiner sind. Allerdings war auch die Maschine kleiner und vielleicht lag es auch daran. Ich war jedenfalls überwältigt von der 747 und war schon gespannt aufs Essen und das Bord-Entertainment. Tatsächlich gab es zur Einstimmung auf Japan sofort die Wahl zwischen normalem und japanischem Menü. Außerdem gab es in der Bordküche jederzeit Onigiri (japanische Reisbällchen), wenn man Hunger bekommen sollte. Später auf dem Flug sollte ich auf einmal großen Hunger bekommen und habe gleich drei Stück in mich reingestopft und fünf Becher Wasser geleert. Zu Beginn des Fluges überwog die Freude und Euphorie und wir fingen sofort an, das Bord-Entertainment zu untersuchen. Da konnte man staunen, welch reichhaltige Film- und Serienauswahl der Flieger hatte (für mich, da ich ja kein Serien-/ Filmjunkie bin). Auch ein paar Minispiele waren dabei. Ich habe mir die Zeit also unter anderem mit dem guten alten „König der Löwen“ vertrieben. Ich konnte leider nicht einschlafen, weswegen ich versuchte mich mit Filmen und Musik in den Schlaf zu wiegen. Leider gelang es mir nur, knapp eine Stunde zu schlafen, was auch unseren Vordermännern zu verdanken war, die den ganzen Flug in der Lautstärke von Brüllaffen eine Unterhaltung führten. Da waren selbst meine Kopfhörer machtlos. Dafür war das Essen wirklich ein Highlight, es hat für das allseits belächelte Flugzeugmahl doch sehr fabelhaft geschmeckt.
Ausgestattet wurde man im Flugzeug neben Kopfhörern übrigens mit einem Kissen und einer Decke, was ich sehr angenehm fand. Aber auch meine eigenen Kopfhörer passten in die Buchse, was natürlich noch besser war. Ansonsten hatte ich mir für den Flug megaviel Beschäftigung mitgenommen (Rätselhefte etc.). Am Ende habe ich nichts davon gebraucht. Ich habe mir Filme angeschaut und versucht zu schlafen, ab und zu die Beine vertreten, die Wolken oder die Aussicht genossen und auf dem Radar geschaut, wo wir gerade sind. Es gibt an Bord so unglaublich viel zu entdecken. Sogar die Toiletten waren überraschend sauber, bis auf eine, die aber im Nu wieder gereinigt war. Ihr lacht vielleicht über diesen Fakt, aber saubere Toiletten sind ein wichtiges Thema, wie ich finde und dieses Thema wird euch auf jeden Fall nochmal in Japan erwarten, da japanische Toiletten für sich genommen schon eine Attraktion sind. 😉 Um es kurz zu machen – der Flug von 11 Stunden vergeht … na? … hihi … wie im Flug! Ha..ha..ha.. okay, der war nicht gut… aber irgendwoher kommt dieser Spruch ja auch…
ANKUNFT IN OSAKA
Als wir nun endlich das japanische Meer überquerten und das erste Mal japanisches Festland sahen, war es um uns praktisch schon geschehen. Tatsächlich war es ein magischer Moment, aber man konnte es noch nicht greifen und erst recht nicht realisieren. Der Anflug auf Osaka war etwas merkwürdig, da der Flughafen auf einer kleinen Insel vorm Festland ist. Kurz vor der Landung sieht man nur Wasser. Das war schon etwas merkwürdig, aber auch witzig. Und dann waren wir mit einem großen RUMMS in Japan gelandet.
Erkannt haben wir das auf den ersten Blick erstmal nur an der japanischen Werbung die irgendwo hing. Richtig bewusst war es uns aber noch lange nicht, auch nicht, als uns im Flughafen erstmal ein Pikachu und eine freundliche Klopapierrolle begrüßten. Wahrscheinlich waren wir einfach zu gerädert vom Flug und von der Aufregung.
Danach erwartete uns erstmal ein „Einwanderungs“-Prozedere. Wir gingen eine Treppe hinunter und auf einmal sah ich eine richtig kitschige Reklame und musste weinen. Warum? Weil mir in diesem Moment so richtig bewusst war, dass ich da bin. In Japan. Meinem Traumland. Das war ein unbeschreibliches und erhebendes Gefühl. Ich habe mich so sehr gefreut, ich konnte nicht anders, als ein paar Freudentränen zu verdrücken, denn ich war so so so glücklich. Neben der obligatorischen Passkontrolle erwarteten uns nett aussehende Japanerinnen an, auf den ersten Blick, Imbisswagen (wie im Flieger) … aber nein… das waren Maschinen zum Abgeben der Fingerabdrücke! Dann noch ein Stempel in den Pass und los ging es!
Wir sind dann schleunigst durch die Sicherheitskontrolle und haben unser Gepäck neu aufgegeben. Das muss man so machen, wenn man einen anschließenden Inlandsflug hat. Das hat den Grund, dass die Leute sehen wollen, dass jemand zum Gepäck gehört. Hat alles reibungslos geklappt, so wie alles in Japan – seufz. Aber dazu später mehr. Danach ging es also noch einmal durch eine Kontrolle und dann konnten wir endlich etwas in Japan ankommen. Am Gate begrüßte uns ein kleiner Laden, wo ich mir auch sofort ein Onigiri, Mugi-cha (frei übersetzt „Strohtee“, schmeckt in etwa wie der Kinderkaffee Muckefuck) und Wasser kaufte. Dann konnten wir uns auch endlich unserer Thrombosestrümpfe entledigen, die wir vorsorglich anhatten. Ich war übrigens froh, dass wir das gemacht hatten, meine Beine fühlten sich auch so schon schwer an und ich will nicht wissen, wie das ohne Strümpfe gewesen wäre. Die haben schon echt was gebracht, auch wenn sie nicht wirklich schön sind. Kann ich nur empfehlen!
OSAKA > TOKYO
Dann ging es von Osaka nach Tokyo. Mit einer japanischen Airline. Die ein animiertes Belehrungsvideo hatte, in dem ein Roboter (gundam-like) alles erläuterte. Nun waren wir endgültig in Japan angekommen. 😀 Dieser Flug war allerdings komplett von Turbulenzen bestimmt, was mir durch den wenigen Schlaf viel mehr ausmachte, als ich zugeben möchte. Nicht schön. Aber es hat sich gelohnt, weil wir beim Anflug auf Tokyo den wunderwunderschönen Fuji-san sehen konnten. Und auch in Tokyo landeten wir mit einem großen RUMMS.
Wen wir am Flughafen trafen und was wir nach unserer Ankunft noch alles erlebt haben, bevor wir Schlafen gingen – das lest ihr im nächsten Artikel zu meiner Japanreise.
Coming soon! 😉
Ich hoffe der erste Artikel hat euch schon gefallen und ihr habt Lust auf mehr?
Bis bald,
Ein Gedanke zu “Japan – Tag 1: Der Hinflug & Ankunft in Tokyo”