Japan – Tag 2: Shibuya, Game-Station, japanisches Sushi und viele gute Freunde

Liebe Leser,

nachdem ich euch im letzten Beitrag von meinem schlimmen Jetlag und dem dadurch nicht so gut geratenem Ende des ersten Tages erzählte, folgt heute nun die Fortsetzung zu Tag 2 meiner Japanreise.

Am Vorabend hatten wir aufgrund meines Jetlags beschlossen, später aufzustehen und den Tagesplan etwas zu reduzieren. Ich kann nur jedem empfehlen, den ersten Tag nach der Ankunft etwas ruhiger zu planen und auf jeden Fall auszuschlafen, denn mir ging es nach dem Aufstehen bedeutend besser. Ich konnte sogar wieder etwas essen und ich hatte auch nicht mehr das Gefühl, dass diese Reise eine Schnapsidee war.

Da ich am Vorabend auch nicht mehr in der Lage war, zu duschen, habe ich mein Hygieneprogramm an diesem Morgen absolviert, während die anderen beiden Mädels gemütlich Kaffee getrunken und Fernsehen geschaut haben. Es war ein idyllischer Morgen, die Sonne schien und das Wetter machte Lust, die Welt zu erkunden. Nach unserem Frühstück, was wir am Vorabend gekauft hatten, machten wir uns auf den Weg. Unsere Station sollte Shibuya sein, ein Stadtteil von Tokyo mit zahlreichen Geschäften und Büros und dem bekannten Bahnhof „Shibuya“. Weltbekannt ist auch die große Straßenkreuzung in Shibuya, die abends manchmal von bis zu 15.000 Menschen gleichzeitig überquert wird. Später zu den Einzelheiten der Sehenswürdigkeiten noch mehr Details.

Unser Ziel war nicht nur Shibuya an sich, sondern wir wollten uns auch mit ein paar Freunden treffen, die an diesem Tag alle Zeit hatten. Das lag daran, dass dieser Tag ein Feiertag in Japan war, der Gedenktag zur Gründung der Nation. Dieser Feiertag existiert sogar schon seit 1872. Wir hatten jedenfalls großes Glück, dass an unserem ersten aktiven Tag in Tokyo auch alle unsere Freunde frei hatten und das haben wir ausgiebig genutzt. Ryu, der uns am Vortag schon vom Flughafen abholte, war unser erster Kontakt an diesem Tag. Wir trafen ihn an unserem Bahnhof, denn dort wartete er bereits auf uns. Zusammen fuhren wir schließlich nach Shibuya. Dort angekommen, machten wir uns auf den Weg zu einem der bekanntesten Treffpunkte in Japan und dem beliebtesten in ganz Tokyo. Wer kennt sie nicht, die Hachiko-Statue!

HACHIKO, SHIBUYA, TOKYO

Ein kleiner Exkurs für diejenigen, die keine Ahnung haben, wovon die Rede ist: Hachiko war ein in Japan und auch mittlerweile darüber hinaus bekannter Hund von der Rasse Akita. Er gilt dank seiner Geschichte als Inbegriff für Treue. Sein Besitzer war der Universitätsprofessor H. Ueno, der an der Universität Tokyo unterrichtete. Hachiko brachte sein Herrchen jeden Tag zum Bahnhof und holte ihn auch wieder ab. Eines Tages starb Professor Ueno während einer Vorlesung an einer Hirnblutung. Seine Witwe zog fort. Hachiko wurde zu Verwandten in Tokyo gegeben, er riss dort allerdings aus und kam jeden Tag seines Lebens zu einer festen Zeit zum Bahnhof Shibuya, um sein Herrchen abzuholen. Der frühere Gärtner von Professor Ueno wohnte glücklicherweise in Bahnhofsnähe und übernahm die Pflege von Hachiko. Hachiko wartete fast zehn Jahre vergebens auf die Rückkehr seines Herrchens.
An eben diesem Bahnhof steht heute eine Statue von Hachiko, die man nach dem Verlassen des Bahnhofs nur schwer verfehlen kann. Diesen Treffpunkt nutzen viele Japaner. Und ihr könnt euch wirklich kaum vorstellen, wie viele Menschen an diesem Feiertag vorhatten, sich dort zu treffen. Ich war leicht überfordert, denn wir wollten meine Freundin Aiko und ihre Freundin Megumi treffen. Beide hatte ich noch nie persönlich gesehen, Aiko lediglich zweimal über Skype und so hatte ich Sorge, sie zwischen all den fremden Japanern nicht zu erkennen. Glücklicherweise entdeckten Aiko und Megumi uns zuerst, als wir völlig fasziniert auf die Hachiko-Statue starrten und hin- und hergerissen waren zwischen der Suche nach unseren Freunden und dieser entzückenden Fotomöglichkeit.
Ich war auf einmal sehr aufgeregt, denn Aiko spricht kaum Englisch und wir waren auf unsere paar Brocken Japanisch angewiesen und auf Megumi, die für Aiko einige Sachverhalte übersetzte. Mittlerweile war es Mittag und wir hatten nicht allzu viel gefrühstückt, weil wir uns mit unseren Freunden zum Essen verabredet hatten. Sie schlugen uns vor, dass wir japanisches Sushi essen gehen könnten, was auf allgemeine Begeisterung bei uns traf. Vorher jedoch wollten wir noch ein Foto von und mit Hachiko schießen. Warum dort zwei Katzen saßen und vor allem sitzen blieben, das ist uns nach wie vor ein Rätsel.

In der Sushi-Bar

Danach machten wir uns also auf den Weg zur Sushi-Bar „Genki Sushi“. Sie lag nicht weit entfernt, hinter der großen Shibuya-Kreuzung ein paar Straßen weiter. Es war ein Running-Sushi, bei dem die Teller mit dem bestellten Sushi auf einem Förderband an den Tisch geliefert werden. Die Auswahl in Tokyo erfolgte nicht etwa über einen Kellner, sondern über ein Tablet. Dort konnte man seine Bestellung aufgeben und pro einer bestimmten Anzahl bestelltes Sushi bekam man ein kleines Mini-Spiel angezeigt. Dort konnte man Roulette spielen und ein zusätzliches Gericht gewinnen.

Nun fragt ihr euch sicher, ob das Sushi in Japan sich von Sushi in Deutschland unterscheidet. Ich muss zugeben, ich habe mir immer gedacht, dass es da gar nicht so viele Unterschiede geben kann, aber da habe ich eindeutig falsch gelegen. Zwischen Sushi in Japan und Sushi in der Heimat liegen Welten (und das nicht nur von der Entfernung her). Es gibt einfach Sorten, die es in Deutschland nicht gibt. Und auch, wie das Sushi serviert wird, unterscheidet sich oft. Nehmen wir mein Lieblingsbeispiel: pürierter aufgeschäumter Thunfisch mit Sahnehäubchen auf Reis. Ja, das ist Sushi. Konsistenz – gewöhnungsbedürftig. Geschmack – 1A. Generell gab es unzählige Fischsorten, die wir erstmal googlen mussten. Und natürlich schmeckt der Fisch unheimlich frisch in Japan. Man merkt einfach, dass man am Meer und an der Quelle sitzt. Wer in Japan ist, sollte sich das japanische Sushi auf keinen Fall entgehen lassen. Bei Miso-Suppe wäre ich übrigens vorsichtig. Wir hatten eine bestellt, in der eine halbe Krabbe drinlag – mit Schere und Auge. Wer da zu zart besaitet ist, der sollte vorher ganz genau übersetzen lassen, was drin ist.
Das beste am Sushi-Restaurant war (neben dem Sushi) der Wasserhahn mit heißem Wasser auf dem Tisch. Wozu? Natürlich, um sich den bereitstehenden Matcha-Tee anzurühren. In Japan bekommt man in jedem Restaurant kostenlos Wasser und/oder grünen Tee. Das war wirklich sehr praktisch, weil man Kosten einsparte und immer genug zu trinken hatte. Dieser Service ist einer der Dinge, den ich sofort nach Deutschland übernehmen wöllte.
Nachdem wir uns durch die Speisekarte gefuttert und einen beachtlichen Tellerturm gebaut hatten (die Bedienung hat uns unterstützt, damit wir unseren Fotowunsch erfüllen können), haben wir uns so schnell es ging entfernt, denn gemütliches Rumsitzen ist in japanischen Restaurants nicht üblich. Dort wird gegessen und dann weitergezogen.

Unser erster japanischer Shop

Wir hatten schließlich noch einiges vor. Beispielsweise wollten wir den Shop „It´s Demo„, den wir auf dem Hinweg zum Restaurant sahen noch besuchen. Dort gab es Schminke und Kitsch, wie Büroutensilien und sowas. Es war ein bunter, kitschiger, absolut japanischer Laden. Ich war sofort verliebt und hätte auf Anhieb alle Klebezettel und jeden anderen Firlefanz kaufen können. Aber da war das Budget noch frisch und wir Mädels noch etwas knauserig und vorsichtig.
Am Ende haben wir erstmal nichts gekauft und sind zurück zur großen Kreuzung gelaufen, weil wir uns noch einen Lebenstraum erfüllen wollten.

Die verrückte Shibuya-Aktion

Wir hatten uns geschworen, sollten wir nach Japan kommen, würden wir japanischen Boden küssen. Als geeigneten Ort haben wir die Shibuya-Kreuzung auserwählt. Es mag etwas übermütig und krass euphorisiert klingen, war am Ende aber eine meiner Lieblingserinnerungen. Als die Ampeln auf Grün schalteten, rannten unsere Freunde voraus, filmten und knipsten uns, was das Zeug hielt und wir verbeugten uns, knieten nieder und küssten japanischen Boden. (In Japan kann man sowas in einer Metropole machen – Japan ist sauberer als alles, was ich vorher sah.) Und der Freude über unsere Aktion nicht genug, einige Japaner applaudierten uns und ein besonders mutiger Japaner machte einfach mit! Da soll nochmal einer sagen, die Japaner wären schüchtern oder verklemmt. 😉 Später erklärte mir Ryu, dass auf dieser Kreuzung oft irgendwelche verrückten Flashmobs von Ausländern gemacht werden und, dass die Japaner deswegen gar kein Problem mit solchen Aktionen hätten.

Nachdem wir uns alle sehr über unseren filmreifen Auftritt amüsiert hatten, mussten wir uns auch schon von Megumi trennen, die noch eine andere Verabredung hatte. In dieser kurzen Zeit war sie uns schon so sehr ans Herz gewachsen, dass es für uns ein wirklicher Verlust war, sie gehen zu lassen. Aiko und Ryu jedoch blieben und begleiteten uns zu unserer nächsten Station – einer japanischen Game-Station.

Auf dem Weg zur Game-Station sahen wir beim erneuten Überqueren der Shibuya-Kreuzung die sehr bekannten Mario-Kart-Fahrer. Sie sind oft in Videos über Japan zu sehen. Mario-Kart ist ein Videospiel mit Super Mario und anderen Charakteren aus diesem Universum. Sie fahren in Karts um die Wette. In Tokyo gibt es eine Gruppe Personen, die diese Figuren nachstellt und damit durch den Stadtverkehr düst. Wir hatten sogar das Glück, sie ein zweites Mal am nächsten Tag zu sehen, aber dazu ein andermal mehr. Wir freuten uns jedenfalls sehr, als wir diese Gruppe zu Gesicht bekamen.

Taito Game Station, Shibuya, Tokyo

Wer vielleicht den Film „Wasabi“ mit Jean Reno kennt, der erinnert sich an die Szene in einer japanischen Spielhalle. Einer unserer Träume ging mit dem Besuch dort in Erfüllung. Wir besuchten die nahegelegene Taito Game Station Shibuya. Wir wurden empfangen von einer unglaublichen Lautstärke. Ein Gemisch aus japanischer Musik, quietschigen Lauten und Geklimper und Getrommel. Zudem war die Umgebung auf einmal mehr als taghell und so bunt, dass jeder von uns erstmal reizüberflutet war. Jeder Zentimeter wollte aufgenommen und erkundet werden, aber es waren schlicht zu viele Eindrücke. Im Obergeschoss befanden sich typische Spielautomaten, wie man sie vom Rummel kennt. Unschaffbare Herausforderungen, bei denen es unheimlich süße Stofftiere zu gewinnen gibt. Aber auch ein paar andere Spiele waren schon vertreten. Beispielsweise ein Trommelspiel, bei dem man im Takt verschiedene Teile der Trommel schlagen muss. Mein Kumpel Ryu gewann ein paar Süßigkeiten bei einem Spiel, wo man die Gewinne von einer Plattform schieben muss. Wir Mädels haben im Obergeschoss kläglich versagt. 😉

Nachdem ein paar Spiele ausprobiert wurden, gingen wir ins Untergeschoss. Dort war es schon etwas düsterer. Spärliche Beleuchtung und unzählige Automaten, einige Tische erinnerten an ein Casino, nur dass diese hier in Tokyo direkt aus der Zukunft stammen könnten. Wir bahnten uns unseren Weg durch lange von Automaten gesäumte Wege. An fast jedem Gerät saß ein Japaner. Es gab unzählige verschiedene Spiele, allen voran viele Koordinations- und Rhythmusspiele. Letztere waren so schwer, dass sie uns unschaffbar erschienen. An einem Automaten hatte man sieben verschiedenfarbige große Tasten, die immer passen zur Anzeige auf dem Bildschirm gedrückt werden sollten. Das klingt allerdings erstmal einfacher, als es dann wirklich ist. Bei der Geschwindigkeit, die dort an den Tag gelegt wird, braucht man eine unglaubliche Konzentration. Mein Highlight war das Tanzspiel. Sowas wollte ich schon immer in einer japanischen Spielhalle machen, also konnte noch ein Haken auf die Lebens-To-Do-Liste. Eine meiner Freundinnen wagte mit mir das Tanzspiel zu starten. Wir versuchten uns an der Anfängerstufe, die wir einigermaßen gut absolvierten. Danach wollten wir es wissen und versuchten noch die Basisstufe … und versagten erneut. Wir hatten natürlich trotzdem sehr viel Spaß und haben sehr sehr viel gelacht.

Nachdem wir das Spiel beendeten, startete ein Japaner das Spiel. Er wählte den Profi-Modus und spielte diesen auch noch perfekt! Es war unfassbar. Verschwitzt aber glücklich, machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Station.

Für mich war der Besuch einer Game-Station ein absolutes Muss, aber ich kann es auch jedem anderen empfehlen, der in Japan unterwegs sein sollte. Es ist selbst dann ein Erlebnis, wenn man keine Spiele ausprobieren möchte. Es ist allein schon beeindruckend, den Profis dabei zuzusehen. Es lohnt sich. Also, falls ihr mal in Tokyo sein solltet… 😉

Calla Lily – Purikura Arcade, Shibuya, Tokyo

Unsere nächste Station war ein weiterer Punkt auf dem Wunschzettel und betraf eine weitere typisch japanische Aktivität: Purikura. Das sind süß verzierte Automatenfotos. Natürlich kein Vergleich mit den Fotoautomaten in Deutschland, die eher schnöde und langweilig daherkommen. In Japan wird daraus eine Wissenschaft gemacht. Die Automaten haben verschiedene Filter, schminken die Personen und vergrößern ihrer Augen automatisch. Und damit nur ein kleiner Überblick über deren Funktionen. Natürlich werden diese dann noch mit virtuellen Stickern und Sprüchen von den Fotografierten verziert.

Wir wählten für diese Aktivität die Cally Lily Purikura Arcade. Das ist ein Geschäft, wo viele dieser Automaten stehen und auch Aktionen mit Berühmtheiten stattfinden. Interessant: Männer dürfen nicht in dieses Geschäft, maximal mit einer weiblichen Begleitung. Ryu durfte uns also begleiten, aber erst, nachdem die Dame am Einlass das genehmigt hatte. Wir suchten uns anschließend einen freien Fotoautomaten (was gar nicht so einfach war) und stellten uns hinein. Ja, man steht. Wir hatten zu fünft auch locker Platz und vor uns eine Ablage für unsere Klamotten und unser Gepäck. Es waren Kameras an verschiedenen Stellen angebracht und ein Bildschirm vor uns, auf dem wir uns sehen konnten. Dort wurde uns auch angezeigt, was wir für eine Geste machen sollen. Typische japanische Gesten natürlich. 😀
Man muss sich ziemlich beeilen, die Fotos werden schnell hintereinander geschossen. Danach tritt man heraus und geht um den Automaten herum in einen anderen Bereich des Automaten, wo man die Fotos bearbeitet. Und auch dafür hat man ein Zeitlimit von 5 Minuten, was auf den ersten Blick viel erscheint, wenn man aber nur wenig Japanisch kann und sich durch die Masken klicken muss, ist das erstaunlich wenig. 😉
Am Ende hat Aiko uns dabei wahnsinnig viel geholfen. Danach werden die Fotos ausgedruckt und man kann an einem eigenes dafür eingerichteten Tisch die Fotos zuschneiden.

Vor dem Purikura-Laden standen komische Kästen, die wir erst nicht so richtig zuordnen konnten, bis wir erkannten, dass das kleine Automaten waren, aus denen man Figuren oder anderen Schnick-Schnack gegen ein kleines Entgelt bekommen konnte. Ich hatte mich unsterblich in einen kleinen Pinguin mit einem Reisbällchen verliebt. Ich hatte totales Glück, dass ich ihn tatsächlich bekam, denn es waren noch andere Figuren dort drin. Diese Automaten stehen ungelogen überall in Japan und es lohnt sich, alle zu erkunden, da das Angebot niemals komplett gleich ist. Einige Figuren haben wir wirklich nur an einer Stelle vorgefunden. Die kleinen und detaillierten Figuren sind tolle und preiswerte Mitbringsel.

 

Tokyu Hands & Disney Store, Shibuya, Tokyo

Mittlerweile hatten mir zwei andere Freunde geschrieben, dass sie für uns alle ein Restaurant reserviert haben. Wir hatten bis zur vereinbarten Zeit, zu der wir uns wieder an Hachiko treffen wollten noch Zeit, also schlenderten wir etwas durch Shibuya. Und so stolperten wir in einen der Läden, der zurückblickend zu unseren Lieblingen gehört: Tokyu Hands.
Dieser Laden hat einfach alles, was das Handarbeits- und Bastlerherz begehrt. Von Papier über Sticker bis hin zu Bastelsets. Es war einfach ein Traum. An dieser Stelle möchte ich gar nicht so viel schreiben, sondern lasse die Bilder einfach wirken. Es seit nur bemerkt, dass es 8 Stockwerke gab.

Wir hatten im Tokyu Hands völlig die Zeit vergessen und es war auf einmal spät und wir drängten zur Eile, da wir eine Verabredung hatten. Auf dem Weg zu Hachiko kamen wir am Disney Store vorbei, in den ich wenigstens schnell mal hineinschauen wollte. Und auch da lasse ich die Bilder sprechen, denn ich war verzaubert und wandelte dort wie in einem Traum. *seufz*

Nun verabschiedete sich auch Aiko, was uns nach diesem schönen Tag wirklich Leid tat. Sie war so eine sanfte und nette Person, die wir einfach nicht gehen lassen wollten.

Bei Hachiko trafen wir Shun und Sue. Die beiden waren 2010 auf einer Sprachreise in Erfurt, wo wir sie das erste Mal trafen. Es war wirklich etwas merkwürdig, sich nach so langer Zeit wiederzusehen, zumal Sue und Shun selbst keinen Kontakt mehr hatten. xD Wir bringen die Menschen zusammen. Auf jeden Fall hatten sie nicht nur irgendein Restaurant reserviert, sondern es sollte einer unserer besondersten Erinnerungen werden.

Izakaya „Ohashi“, Shibuya, Tokyo

Sie führten uns geradewegs in das Izakaya „Ohashi“. Das ist ein traditionell japanisches Restaurant, welches auch traditionell eingerichtet ist und ebensolche Speisen serviert. Es war malerisch schön. Der Eingangsbereich war von Bambus gesäumt, drinnen die obligatorische Schwelle, vor der die Schuhe abgelegt wurden. Im gesamten Izakaya waren Tatami-Matten ausgelegt, weswegen wir ohne Schuhe dort entlang gingen. Jede Gästegruppe hatte einen eigenen Raum, der mit einer Tür oder einem Tuch abgetrennt war. Man saß natürlich standesgemäß auf dem Boden, unter dem Tisch war ein Loch, wo man die Beine abstellen konnte. Diese Art von Sitzen wurde wohl erst entwickelt als mehr Ausländer nach Japan kamen, erklärte man uns. Die Beleuchtung war warm und schummrig, langsam merkte ich die zurückgelegten Meter des Tages und wurde auf einmal ziemlich müde. Ich beschloss, auf Toilette zu gehen und mich kurz frisch zu machen. Ich öffnete die Schiebetür, schloss sie leise hinter mir, bedacht auf ein höfliches und ruhiges Verhalten. Vorbei an den leicht wehenden Vorhängen hörte ich japanisches Gemurmel, sah sitzende Silhouetten und hörte ein paar Japaner lachen. Ich kam zu einem Rondell, welches über und über mit kleinen LED-Lampen ausgestattet war. Man konnte von hier oben in einen Innenhof schauen, der japanisch bepflanzt war. Ich war verzaubert. Ich war im Himmel. Das war so ziemlich das japanischste, was uns passieren konnte mitten in der Großstadt. Und das gleich am ersten Tag. Ich war seltsam ergriffen. Auf Toilette angekommen musste ich dann jauchzend lachen, denn dort standen die ersten Toilettenpantoffeln, die wir auf unserer Reis wirklich selten sahen. In Japan ist es üblich, dass für die Toilette extra Hausschuhe bereitstehen, damit man den Rest der Wohnung nicht verunreinigt, wenn man vom Klo kommt. Nachdem ich mich etwas frisch gemacht hatte, begab ich mich zurück, wo die anderen schon über der Speisekarte brüteten. Unsere Freunde bestellten einfach mehrere Spezialitäten für uns. Da war neben Salat auch Krabbenpaste, Kartoffelbrei mit Fischsauce und allerlei andere Speisen, die uns erwarteten. Außer der Krabbenpaste hat alles sehr lecker geschmeckt.

Takeshita Dori, Harajuku, Tokyo

Nachdem wir aufgegessen hatten, machten wir uns auf den Heimweg. Ryu begleitete uns, denn wir wollten noch einen Abstecher auf die Takeshita Dori machen. Diese Shoppingstraße hattez war längst geschlossen, aber wir wollten sie gern wenigstens kurz sehen, da wir die nächsten Tage keine Gelegenheit mehr dazu haben würden. Auf dieser Straße gibt es viele Mode-Boutiquen, Cafés und Restaurants. Direkt hinter der Straße liegt der Bahnhof „Harajuku“, von dem wir anschließend nach Hause fuhren.

Auf dem Nachhauseweg kauften wir in einem Konbini (24-h-Laden) noch das Frühstück für den Folgetag und beschlossen, auf den Tag anzustoßen. Als wir in der Unterkunft ankamen, hoben wir die Gläser (naja… Dosen) auf unsere Reise. Ein wirklich gelungener Auftakt.

Wir hatten viel erlebt, viele Freunde getroffen und viel gesehen. Auch an diesem Tag fielen wir in einen tiefen, sehr sehr glücklichen Schlaf.

Was wir am nächsten Tag in Tokyo alles erlebten, wie der erste Tempel und Schrein für uns war und wen wir dort noch alles getroffen haben, erfahrt ihr im nächsten Beitrag zu meinem Japan-Special!

Coming soon!

EURE HACHIDORI

Was würde auf eurer Japan-/Tokyo-Wunschliste stehen? Stehen vllt sogar schon einige der genannten Aktivitäten darauf? Habt ihr vielleicht jetzt erst Lust bekommen, Japan mal zu bereisen? Lasst mir gern einen Kommentar mit euren Gedanken hier!

Japan – Tag 1 *TEIL 2*: Erster Nachmittag und Abend in Tokyo

Liebe Leser,

im letzten Beitrag konntet ihr darüber lesen, wie wir nach Tokyo geflogen und dort angekommen sind.

Heute führe ich die Geschichte des ersten Tages weiter.

AM FLUGHAFEN

Nachdem wir mit einem großen RUMMS in Tokyo gelandet waren, mussten wir uns erstmal etwas sortieren, unser Gepäck in Empfang nehmen und uns noch ein bisschen erfrischen. Ein bisschen beeilt haben wir uns währenddessen, weil mein Freund Ryu uns am Flughafen abholen wollte.

Ich war sehr aufgeregt, ihn wiederzusehen, lag sein Besuch in Deutschland doch schon 6 Jahre zurück. Und tatsächlich erwartete er uns in der Ankunftshalle. In dem Moment, in dem die Schiebetüren aufgingen und er dort stand, wurde mir einmal mehr bewusst, wo wir uns gerade befanden. Doch auch dieses Mal hielt der Moment nicht lange an und danach verschwand die Gewissheit wieder im allgemeinen Dunst des Jetlags.

Unser erstes Ziel nach der Ankunft war ein Shop, in dem wir unsere SIM-Karten erhalten sollten, die wir vorher bestellt hatten (ich berichtete). Die Abholung war problemlos und Ryu half uns, die Karten einzusetzen. Wir waren allerdings so müde, dass wir die Anleitung nicht richtig lasen und kurzerhand die Aktivierung vergaßen. Wir gingen schon davon aus, dass wir ohne mobiles Internet durch Japan navigieren müssten, als wir ein, zwei Tage später unseren Fehler bemerkten.

Jedenfalls kann ich die Japan Welcome Sim nur empfehlen, mir hat sie gute Dienste geleistet und gerade zu Navigationszwecken hätte ich sie nicht missen wollen.

Nach der Abholung der Sim-Karte mussten wir noch den Japan Rail Pass eintauschen. Vorher wollten wir jedoch erstmal einen Happen zu uns nehmen, darum sind wir im Flughafen irgendwo in ein paar Restaurants gegangen. Die anderen haben alle einen japanischen Hamburger ausprobiert, aber ich habe keinen Bissen runtergekriegt, weil mir ziemlich schlecht war. Der Jetlag machte sich langsam bemerkbar. Deshalb habe ich nur eine kleine Misosuppe im Becher geschlürft. Ein wahres Wundermittel, denn danach ging es mir schon etwas besser. Ich war überrascht, dass ich am Boden des Bechers Muscheln vorfand, da die Misosuppen in Deutschland ohne sie serviert werden. Da die Misosuppe trüb war, konnte ich das vorher gar nicht sehen und war doch sehr erstaunt über die frischen kleinen Muschelschalen.

Nachdem wir den Japan Rail Pass umgetauscht hatten, fuhren wir zu unserer Unterkunft. Am Bahnsteig erwartete uns erstmal ein merkwürdiges Bild. Dort waren Barrieren zwischen dem Steig und dem Gleisbett. Eingearbeitet waren Türen, damit man trotzdem in die Bahn einsteigen könnte. Ryu erklärte uns, dass das ein Schutz wäre, um Selbstmörder davon abzuhalten, sich vor den Zug zu werfen. Solche Absperrungen gäbe es an allen von Selbstmördern hoch frequentierten Bahnhöfen. Mir war zwar bewusst, dass die Selbstmordrate in Japan hoch und auch die Wahl des Springer vor einem Zug eine gängige Praxis ist, jedoch traf es mich viel tiefer, dieses Thema so krass im Alltag integriert zu sehen. Natürlich stellt sich die Frage, ob jemand, der so verzweifelt ist, nicht einfach über diese „Zäune“ klettert, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Der Zug kam und hielt mit den Eingängen genau vor den Türen der Absperrungen. Als wir einsteigen, waren unsere Gedanken schon wieder ganz woanders, wir mussten einfach zu viele Eindrücke verarbeiten. Einiges setzt sich jetzt erst so richtig. Im Zug sahen wir Tokyo an uns vorbeiziehen und waren voller Vorfreude, es zu erkunden.

Kita, Tokyo

Unser Ziel war der Bezirk Kita in Tokyo, wo unsere Unterkunft sich befand. Direkt am Bahnsteig begrüßten uns ein paar Getränkeautomaten, die wir auf unserer Reise sehr zu lieben lernten und die ungelogen alle 200 bis 500 Meter auf der Straße stehen. Doch diese zwei Automaten sollten besonders sein, denn es waren die ersten, an denen wir ein Getränk erwarben. Ich kaufte mir einen Smoothie in einer Art Mini-Tetrapak. Erstaunlicherweise schmeckte er ganz vorzüglich. Generell sind die Getränke aus den Automaten in Japan von guter Qualität und kein Vergleich zu unseren Billiggetränken, die oft mehr nach Wasser und Zucker schmecken, als nach anderen Dingen. Natürlich gibt es in den Automaten ebenfalls Softgetränke. Der wirkliche Clou sind aber die warmen Getränke, die von Automat zu Automat unterschiedlich angeboten werden können. Neben Kaffee in allen erdenklichen Formen, gibt es recht häufig, den von mir heiß geliebten warmen Zitronentee, ein fürchterlich süßes Getränk, was einfach wunderbar ist, vor allem, wenn es draußen kalt ist. Außerdem wird fast immer wärmer grüner Tee angeboten. Die warmen Getränke sind auch nicht so pupslau, wie hier in Deutschland, sondern sind richtig heiß und die Getränke sind praktischerweise in wiederverschließbaren Flaschen abgefüllt. Sehr praktisch, wenn man die oft reichlich großen Flaschen nicht auf einen Schlag leeren möchte.

Nun verließen wir den Bahnhof und schlenderten durch mehrere Gassen zu unserer Unterkunft. Die typisch japanischen Gassen mit ihrer Enge und den Oberleitungen haben uns sofort mit ihrem rustikalen Charme bezaubert. Außerdem hatten es uns die Gullideckel angetan, denn die sehen in jeder Stadt anders aus, teilweise gibt es sogar mehrere Designs pro Stadt. Der erste Deckel, den wir in Kita entdeckten, war mit einer Kirschblüte verziert.

Und dann waren wir da – unsere Unterkunft in Tokyo. Nachdem wir die Treppen hinaufstiegen, schlossen wir die Tür auf und wurden von dem traditionell japanischen Eingangsbereich begrüßt. Nach dem Betreten befindet sich dort eine Schwelle, die nur mit Hausschuhen oder in Socken betreten werden darf. Straßenschuhe müssen unbedingt unterhalb dieser Schwelle geparkt werden. Unsere Hausschuhe standen schon bereit. Die Wohnung bestand aus Eingangsbereich mit Küche, einem Bad und einem Schlafzimmer mit Doppelstockbetten, wofür ich gerade in der ersten Nacht sehr sehr dankbar war. Außerdem gehörte zur Wohnung ein kleiner Balkon. Vor dem Balkon waren einige Zedern und natürlich Kirschbäume, die noch nicht blühten.

Kita an sich ist eine sehr ruhige, typisch japanische Nachbarschaft. Hier gibt es nicht nur viele Gassen und viele Häuser mit viel zu kleinen, aber üppig bepflanzten Vorgärten, sondern auch eine für Japan typische Einkaufspassage. Wir haben uns sehr wohl gefühlt, da es eine Nachbarschaft abseits des Trubels der Tokioter Innenstadt ist. Die Wohnung hat uns das Gefühl gegeben, wirlich mitten unter Japanern zu leben und das hat maßgeblich zu unserem Urlaubserlebnis beigetragen.

Eine Sache, an die ich mich in Japan aber zu keiner Zeit gewöhnen konnte, waren die fehlenden Zentralheizungen. In Japan wird generell mit Klimaanlagen geheizt und im Badezimmer beispielweise, gibt es generell gar keine Heizung. Da wir im Winter nach Japan reisten, hatten wir uns schon auf solche Bedingungen eingestellt, aber die Dusche fiel eben etwas kürzer aus, als in den mollig beheizten Heimatbädern. Noch dazu haben die Japaner eine höchst interessante Bauweise einiger Dinge. In unserer Ferienunterkunft in Tokyo führte das Rohr der Klimaanlage durch das Bad nach draußen. Allerdings war die Stelle, an der das Rohr durch die Wand ging, nicht verspachtelt oder verkleidet, da war schlichtweg ein Loch in der Wand, durch welches man hinausschauen konnte. Und das in einem hochtechnologisierten Land. Das fanden wir schon alle Drei sehr erstaunlich.

Was wir an der Unterkunft umso mehr genossen, war der Fernseher. Solltet ihr mal nach Japan reisen und die Möglichkeit haben, japanisches Fernsehen zu genießen, dann plant dafür auf jeden Fall ein bisschen Zeit ein. Es gibt so viel zu entdecken und auch, wenn man nicht alles versteht, gab es sehr witzige Sender und vor allem Werbesendungen. Wir hatten wirklich unseren Spaß damit.

Aber nun zurück zu dem ersten Abend in Tokyo. Ryu hatte uns in die Unterkunft begleitet und wir haben unserer Sachen ein wenig ausgepackt und uns frisch gemacht sowie ein paar Leute angerufen. Dann beschlossen wir, dass wir den noch frühen Abend nutzen wollten, um die ersten Ecken von Tokyo zu entdecken. Mittlerweile war ich voller Euphorie, durch die Misosuppe gestärkt, ging es mir also zunächst klasse.

Durch den Japan Rail Pass konnten wir uns an den Bahnhöfen sehr schnell bewegen. Man braucht ihn nur an dem Schalter vorzeigen und darf passieren, ohne die anderen Menschen aufzuhalten. Damit ist man häufig sogar schneller als die anderen, die durch die Ticketschleusen müssen.

Akihabara, Tokyo

Unsere erste Station war Akihabara. Dieser Stadtteil ist auch bekannt als „Elektronikviertel“. Das kommt vor allem dadurch, dass es hier wahnsinnig viele Leuchtreklamen gibt und, dass der Stadtteil vor allem eine breite Palette an elektronischen Produkten anbietet. Dadurch ist dieser Bezirk der Treffpunkt Nummer 1 für die sogenannten Otaku. In Deutschland wird der Begriff vor allem von den Japan-Fans selbst gebraucht und da vor allem von Anime- und Manga-Nerds. Tatsächlich ist der Begriff mittlerweile mit dem Word „Nerd“ oder „Geek“ gleichzusetzen. In Japan hatte der Begriff aber lange nur eine negative Färbung und wurde von Außenstehenden für die „gruseligen Stubenhocker“ genutzt. Heutzutage verwenden ihn auch in Japan die Otakus selbst, aber eben auch die Kritiker, die den Begriff prägten.

Kennzeichnend für Otakus ist eine große Leidenschaft für das Land Japan und für Anime, Manga und Videospiele (BTW, ich sehe mich selbst nicht als Otaku). Wie bereits erwähnt, ist Akihabara der Haupttreffpunkt dieser Szene. Hier gibt es auch spezielle Gebrauchtwarenläden, wie das große acht Stockwerke hohe Gebäude „Sega-World“. Auch Cosplay-Cafés gibt es hier zuhauf.

Wir haben tatsächlich von dem trubelig klingenden Stadtteil nicht viel mitbekommen. Wir sind abends dort angekommen und waren zunächst auf das Square Enix Cafe fixiert. Square Enix ist ein japanischer Hersteller von Videospielen und Mangas. Bekannt ist es vor allem für Reihen wie Final Fantasy. Aus diesem Grund wollten wir das Café gern besuchen. Leider wussten wir nicht, dass man hier reservieren muss, außer man kommt nach 21 Uhr. Da wir für die Zeit nach 21 Uhr aber noch etwas anderes geplant hatten, strichen wir den Punkt von der Liste. In den internen Café-Shop durften wir trotzdem gehen und haben so einen Einblick in das Café erhalten. Ich muss sagen, so spektakulär wie gedacht war es gar nicht. Weder typische Dekoration, noch Merchandise, was rumstand. Auch das Essen sah normal aus. Deswegen waren wir froh, dass wir mehr Zeit für unseren Ausflug durch Akihabara hatten.

Wir gingen auf die andere Seite des Bahnhofs und da waren wir erstmal geblendet von den unzähligen Leuchtreklamen. Es war sehr eindrucksvoll und auch deswegen sind wir nirgendwo eingekehrt, weil wir aus dem Staunen nicht herauskamen. Wir haben lediglich das Bild der Szenerie auf uns wirken lassen. Letztlich kamen wir an einer Art Imbissbude vorbei und haben uns das erste Mal „Taiyaki“ bestellt. Das ist ein gefüllter Teigfisch. Traditionell ist er gefüllt mit einem Mus aus roten Bohnen. Mittlerweile gibt es aber viele andere Sorten. Mir persönlich hat es die Sorte „Custard Cream“ angetan, da ist der Fisch mit einer fast puddingartigen warmen Vanillecreme gefüllt. Einfach köstlich! In den ersten Tagen haben wir jeden Tag mindestens ein Taiyaki gegessen, wir waren geradezu süchtig und dieser kleine Fisch hat uns durch unseren ganzen Urlaub immer wieder begleitet.

Nach dem kleinen Snack machten wir uns aber noch auf, einen anderen interessanten Ort in Tokyo zu erkunden.

Omoide Yokocho, Shinjuku, Tokyo

Im Stadtteil Shinjuku befindet sich der sogenannte Teil „Omoide Yokocho“. Kennzeichnend für diesen Bereich sind die dunklen, von roten Papierlaternen beleuchteten Gassen mit vielen kleinen Bars zum Einkehren. Wir wollten dort etwas kleines zum Abendbrot finden und die Gegend auf uns wirken lassen.

So war es dann auch. Mittlerweile merkte ich die Auswirkungen des Jetlags extrem. Mir ging es seit dem Aufbruch aus Akihabara gar nicht gut. Mittlerweile war es aber auch schon circa 20:30 Uhr Ortszeit und ich hatte im Flugzeug nur eine Stunde sehr unruhig geschlafen. Ich hatte das Gefühl, dass ich auf einem Schiff stehe und von vorn alle paar Sekunden eine Welle kommt. Außerdem hatte ich abwechselnd Heißhunger und fünf Minuten später konnte ich nichts anrühren, weil mir so schlecht war. Ich fühlte mich wirklich miserabel. Ich war in meinem ganzen Leben noch niemals so müde gewesen.

Aber erstmal schlenderten wir durch die engen Gassen von Omoide Yokocho, auf der Suche nach einer Bar. Als wir eine gefunden hatten, die auch etwas zu Essen anbot, ließen wir uns dort nieder und quetschten uns zu viert an einen viel zu kleinen Tisch. Es war sehr eng, aber atmosphärisch, um uns herum das Schnattern der anderen Gäste, irgendwo dazwischen erhaschte man einen Fetzen Musik.

Wir bestellten Essen, auch ich, denn auf einmal hatte ich wieder Hunger. Als das Essen dann kam, konnte ich wieder nichts anrühren und wir beschlossen, nach dem Essen so bald wie möglich aufzubrechen, denn ich hatte plötzlich das Gefühl, dass ich, wenn ich jetzt die Augen schließe, nicht mehr aufwache, bis ich ausgeschlafen hätte.

Da es mir nicht gut ging, konnte ich den Flair dieser Bar nur gedämpft aufnehmen. Durch den Jetlag weiß ich auch nicht mehr alle Details des Abends. Ich erinnere mich, dass wir auf dem Heimweg Ryus Zwillingsbruder trafen.

Als wir die Unterkunft erreichten, war ich gerade noch fähig, mir die Zähne zu putzen und fiel völlig erschöpft ins Bett. Ich war richtiggehend verzweifelt, weil es mir so schlecht ging und ich hatte auf einmal ganz plötzliches Heimweh und bereute es, dass ich nach Japan geflogen war. An dieser Stelle möchte ich meinen zwei Freundinnen ein großes Lob aussprechen, weil sie mich beruhigten und mich irgendwie dazu brachten, einzuschlafen. Völlig fertig von der Reise und den Eindrücken. Ich habe nachgerechnet – ich war ungefähr 34 Stunden am Stück wach, wenn man die eine Stunde Schlaf im Flieger außer Acht lässt.

So ging der erste Tag in Japan für mich mit viel Dramatik zuende. Doch ich ahnte noch nicht, dass die folgenden zwei Wochen umso schöner werden würden und fiel in den tiefsten Schlaf meines Lebens.

Wie ich mich nach dem schrecklichen Jetlag-Abend fühlte und was wir am zweiten Tag erlebten, erfahrt ihr im nächsten Beitrag zu meinem Japan-Special.

Coming soon!

EURE HACHIDORI

Hattet ihr schonmal einen richtig fiesen Jetlag? Was war euer Wundermittel dagegen? Wachbleiben oder gleich schlafen gehen? Was war eure weiteste Reise? Könnt ihr im Flugzeug schlafen? Und würdet ihr auch gern die beschriebenen Orte sehen?

Japan – Tag 1: Der Hinflug & Ankunft in Tokyo

Hallo liebe Leser,

endlich geht es los mit dem großen Reisetagebuch zu meiner Japanreise. Und natürlich fangen wir chronologisch mit dem ersten Tag und der damit verbundenen Anreise an.

DRESDEN > FRANKFURT

Gestartet sind wir in den sehr frühen Morgenstunden eines kalten und ungemütlichen Februartages. Unser Startpunkt war dabei die sächsische Stadt Dresden. Mit unserem ganzen Gepäck sind wir mit den öffentlichem Verkehrsmitteln zum Flughafen gefahren. Dort war um diese Uhrzeit nicht wirklich viel los, wir sind hoch auf die Aussichtsplattform gegangen, nachdem wir das Gepäck abgegeben hatten, um vor der Sicherheitskontrolle noch etwas zu entspannen. Soweit das eben möglich war, denn wir waren natürlich aufgeregt. Unser Plan, vor den Flügen noch Sportübungen zu machen, wurde zunichte gemacht von der schummrigen Beleuchtung und der Dunkelheit vor den bodenlangen Fenstern, durch die wir versuchten Flugzeugstart oder -landung zu erhaschen. Da saßen wir nun, ungeduldig in unseren bequemen Klamotten, die wir uns für den langen Flug gewählt hatten. Wir hatten uns ein bisschen Proviant mitgenommen, welchen wir nun als Stärkung zu uns nahmen. Danach sind wir gemütlich durch die Sicherheitskontrolle gegangen und haben uns in den Wartebereich gesetzt. Meine Flugangst war wie weggeblasen, denn auf der Strecke Dresden – Frankfurt bin ich oft auf Geschäftsreisen geflogen. Das machte sich bemerkbar, weil ich so zum Beginn gleich ein Heimspiel hatte und so meine Flugangst praktisch nicht existent war. Falls ihr euch erinnert, hatte ich in einem Beitrag vor der Reise von dieser Flugangst erzählt. Umso größer war nun meine Freude, dass meine Befürchtungen umsonst waren. Vielleicht hatte mir die gute Vorbereitung und die Techniken aus dem Flugangst-Forum geholfen.
So. Wir waren also im Wartebereich. Letzte wichtige Infos wurden diskutiert, das Reisegeld übergeben (das hatte ich für alle umgetauscht – money, money, money, hihi) und noch ein bisschen entspannt. Und als das Boarding begann … war ich entgegen meiner Vermutungen auch entspannt. Entspannter als jemals bei einem Flug zuvor. Und auf einmal hatte ich das Gefühl, es geschafft zu haben. Da habt ihr richtig gehört! Ich war selbst erstaunt, wo doch dieser lange Flug noch vor mir liegen sollte, hatte ich trotzdem schon das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Wie sagt man doch? Der Weg ist das Ziel. Und ich denke, das beschreibt mein Gefühl ganz gut. Ich hatte so viele Monate alles geplant und vorbereitet, dass ich in diesem Moment einfach nur glücklich war, dass es endlich losging. Außerdem war ich beruhigt, da uns eine ganz liebe Freundin schon im Vorhinein ganz lieb bei der Sitzplatzbuchung unterstützt hatte und wir auch dank ihr auf jedem Flug zusammen saßen. Auch das beruhigte mich.

Unser erster Flug von Dresden nach Frankfurt war sehr ruhig und dauerte wie immer nur circa 40 Minuten. Ein kleines Getränk und schon war der Flug vorbei.

FRANKFURT > OSAKA

So kamen wir in Frankfurt am Main an und liefen auch dort entspannt und gemütlich durch die Sicherheitskontrolle. Danach sind wir in das Terminal gelaufen, von welchem wir nach Japan fliegen sollten. Auch da waren wir früh genug dran und haben gewartet. Ich bin währenddessen kurz in die Lounge und habe Essen für uns stibitzt, da mein Vielfliegerstatus Ende Februar auslief, wollte ich das noch nutzen. 🙂 Die Lounge in diesem Terminal ist übrigens noch viel komfortabler und hat ein gefühlt 50 Meter langes Panoramafenster. Sehr zu empfehlen.

Als wir dann endlich zu unserem Gate durften, waren wir sehr erleichtert, dass wir wieder ein Stück weiter waren. Denn das durfte man erst ab einer bestimmten Zeit vor dem Abflug, was mir auch noch nicht bekannt war. Und jetzt kommt eines der Highlights. Als wir das Gate erreichten, war dort tatsächlich direkt daneben eine Gaming-Ecke. Dort hatte man verschiedene Spiele, mit denen man sich die Zeit vertreiben konnte! Wie cool war das denn!? So hatten wir schlussendlich doch noch die Chance, unsere Sportübungen vor dem langen Flug zu machen, denn es gab das Tanzspiel „Just Dance“. Nachdem wir uns dort etwas verausgabt hatten, haben wir auf unser Boarding für den Flug nach Osaka gewartet. Viele fragen uns, warum wir erst nach Osaka geflogen sind, um dann nach Tokyo zu fliegen. Wieder andere fragen, warum wir nicht gleich in Osaka gestartet sind, weil wir die Stadt später doch sowieso besuchten. Nunja, ganz einfach. wir wollten in Tokyo starten und uns dann nach Süden vorarbeiten bis nach Fukuoka. Außerdem war dieser Flug billiger als ein Direktflug. Und es war nicht so stressig, wie wir vorher glaubten. Es war im Gegenteil mal ganz schön, sich zwischendurch die Beine zu vertreten.

Doch zurück zum Boarding in Frankfurt. Ich war nämlich schon ganz hibbelig, die große Boeing 747 zu sehen und sie ist wahrlich groß. Kein Vergleich mit dem A380, aber sie ist groß und ich war vorher noch nie in so einem großen Flieger unterwegs. Für mich war das ein absolutes Highlight. Wobei ich rückblickend sagen muss, dass wir in der japanischen Maschine auf dem Rückflug viel mehr Beinfreiheit hatten. Komisch, wenn man bedenkt, dass die Japaner kleiner sind. Allerdings war auch die Maschine kleiner und vielleicht lag es auch daran. Ich war jedenfalls überwältigt von der 747 und war schon gespannt aufs Essen und das Bord-Entertainment. Tatsächlich gab es zur Einstimmung auf Japan sofort die Wahl zwischen normalem und japanischem Menü. Außerdem gab es in der Bordküche jederzeit Onigiri (japanische Reisbällchen), wenn man Hunger bekommen sollte. Später auf dem Flug sollte ich auf einmal großen Hunger bekommen und habe gleich drei Stück in mich reingestopft und fünf Becher Wasser geleert. Zu Beginn des Fluges überwog die Freude und Euphorie und wir fingen sofort an, das Bord-Entertainment zu untersuchen. Da konnte man staunen, welch reichhaltige Film- und Serienauswahl der Flieger hatte (für mich, da ich ja kein Serien-/ Filmjunkie bin). Auch ein paar Minispiele waren dabei. Ich habe mir die Zeit also unter anderem mit dem guten alten „König der Löwen“ vertrieben. Ich konnte leider nicht einschlafen, weswegen ich versuchte mich mit Filmen und Musik in den Schlaf zu wiegen. Leider gelang es mir nur, knapp eine Stunde zu schlafen, was auch unseren Vordermännern zu verdanken war, die den ganzen Flug in der Lautstärke von Brüllaffen eine Unterhaltung führten. Da waren selbst meine Kopfhörer machtlos. Dafür war das Essen wirklich ein Highlight, es hat für das allseits belächelte Flugzeugmahl doch sehr fabelhaft geschmeckt.

Ausgestattet wurde man im Flugzeug neben Kopfhörern übrigens mit einem Kissen und einer Decke, was ich sehr angenehm fand. Aber auch meine eigenen Kopfhörer passten in die Buchse, was natürlich noch besser war. Ansonsten hatte ich mir für den Flug megaviel Beschäftigung mitgenommen (Rätselhefte etc.). Am Ende habe ich nichts davon gebraucht. Ich habe mir Filme angeschaut und versucht zu schlafen, ab und zu die Beine vertreten, die Wolken oder die Aussicht genossen und auf dem Radar geschaut, wo wir gerade sind. Es gibt an Bord so unglaublich viel zu entdecken. Sogar die Toiletten waren überraschend sauber, bis auf eine, die aber im Nu wieder gereinigt war. Ihr lacht vielleicht über diesen Fakt, aber saubere Toiletten sind ein wichtiges Thema, wie ich finde und dieses Thema wird euch auf jeden Fall nochmal in Japan erwarten, da japanische Toiletten für sich genommen schon eine Attraktion sind. 😉 Um es kurz zu machen – der Flug von 11 Stunden vergeht … na? … hihi … wie im Flug! Ha..ha..ha.. okay, der war nicht gut… aber irgendwoher kommt dieser Spruch ja auch…

ANKUNFT IN OSAKA

Als wir nun endlich das japanische Meer überquerten und das erste Mal japanisches Festland sahen, war es um uns praktisch schon geschehen. Tatsächlich war es ein magischer Moment, aber man konnte es noch nicht greifen und erst recht nicht realisieren. Der Anflug auf Osaka war etwas merkwürdig, da der Flughafen auf einer kleinen Insel vorm Festland ist. Kurz vor der Landung sieht man nur Wasser. Das war schon etwas merkwürdig, aber auch witzig. Und dann waren wir mit einem großen RUMMS in Japan gelandet.

Erkannt haben wir das auf den ersten Blick erstmal nur an der japanischen Werbung die irgendwo hing. Richtig bewusst war es uns aber noch lange nicht, auch nicht, als uns im Flughafen erstmal ein Pikachu und eine freundliche Klopapierrolle begrüßten. Wahrscheinlich waren wir einfach zu gerädert vom Flug und von der Aufregung.

Danach erwartete uns erstmal ein „Einwanderungs“-Prozedere. Wir gingen eine Treppe hinunter und auf einmal sah ich eine richtig kitschige Reklame und musste weinen. Warum? Weil mir in diesem Moment so richtig bewusst war, dass ich da bin. In Japan. Meinem Traumland. Das war ein unbeschreibliches und erhebendes Gefühl. Ich habe mich so sehr gefreut, ich konnte nicht anders, als ein paar Freudentränen zu verdrücken, denn ich war so so so glücklich. Neben der obligatorischen Passkontrolle erwarteten uns nett aussehende Japanerinnen an, auf den ersten Blick, Imbisswagen (wie im Flieger) … aber nein… das waren Maschinen zum Abgeben der Fingerabdrücke! Dann noch ein Stempel in den Pass und los ging es!

Wir sind dann schleunigst durch die Sicherheitskontrolle und haben unser Gepäck neu aufgegeben. Das muss man so machen, wenn man einen anschließenden Inlandsflug hat. Das hat den Grund, dass die Leute sehen wollen, dass jemand zum Gepäck gehört. Hat alles reibungslos geklappt, so wie alles in Japan – seufz. Aber dazu später mehr.  Danach ging es also noch einmal durch eine Kontrolle und dann konnten wir endlich etwas in Japan ankommen. Am Gate begrüßte uns ein kleiner Laden, wo ich mir auch sofort ein Onigiri, Mugi-cha (frei übersetzt „Strohtee“, schmeckt in etwa wie der Kinderkaffee Muckefuck) und Wasser kaufte. Dann konnten wir uns auch endlich unserer Thrombosestrümpfe entledigen, die wir vorsorglich anhatten. Ich war übrigens froh, dass wir das gemacht hatten, meine Beine fühlten sich auch so schon schwer an und ich will nicht wissen, wie das ohne Strümpfe gewesen wäre. Die haben schon echt was gebracht, auch wenn sie nicht wirklich schön sind. Kann ich nur empfehlen!

OSAKA > TOKYO

Dann ging es von Osaka nach Tokyo. Mit einer japanischen Airline. Die ein animiertes Belehrungsvideo hatte, in dem ein Roboter (gundam-like) alles erläuterte. Nun waren wir endgültig in Japan angekommen. 😀 Dieser Flug war allerdings komplett von Turbulenzen bestimmt, was mir durch den wenigen Schlaf viel mehr ausmachte, als ich zugeben möchte. Nicht schön. Aber es hat sich gelohnt, weil wir beim Anflug auf Tokyo den wunderwunderschönen Fuji-san sehen konnten. Und auch in Tokyo landeten wir mit einem großen RUMMS.

Wen wir am Flughafen trafen und was wir nach unserer Ankunft noch alles erlebt haben, bevor wir Schlafen gingen – das lest ihr im nächsten Artikel zu meiner Japanreise.
Coming soon! 😉

Ich hoffe der erste Artikel hat euch schon gefallen und ihr habt Lust auf mehr?

Bis bald,

EURE HACHIDORI

London-Impressionen – Shopping und Camden Town

Hallo liebe Leser,

nach langer Zeit endlich mal wieder ein Beitrag über meine London-Reise. Ohje, das ist schon echt lange her, ein dreiviertel Jahr, um genau zu sein… ich sollte mir echt auf die Finger klopfen, was Beiträge schreiben hier angeht. *Schande über mich*
Das hier wird dann aber auch der vorletzte Beitrag zu dieser Reise sein. Es waren ja auch nur 6 Tage, die ich in dieser wunderschönen Stadt verbringen durfte.
In diesem Beitrag erzähle ich euch also etwas über den Tag vor unserer Abreise. Wir haben diesen Tag ganz dem Shoppen gewidmet, was man zweifelsohne gemacht haben sollte, wenn man in London war. Dabei hat mich die Oxford Street nicht so dermaßen beeindruckt, wie viele andere.Das war irgendwie auch nichts anderes als hier in Deutschland.
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Aber ein Laden hatte es mir und meinen zwei besten Freundinnen besonders angetan: Hamleys.
Das ist ein vierstöckiges Spielzeugkaufhaus. Der Tipp kam von einer Freundin, die öfter in London zu Gast ist und diesen Tipp möchte ich euch jetzt auch ans Herz legen. Hamleys ist nicht einfach nur ein Spielzeugkaufhaus… es ist die Hochburg des Kitschs und Zuhause jedes nur erdenklichen Kindertraums.
Im Erdgeschoss hat uns erstmal die unendliche Vielfalt an Kuscheltieren erschlagen. Egal, was man gesucht hat…man fand es dort. Stockenten gabs auch 😀

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Auch, wenn ich eigentlich zu alt für sowas bin, konnte ich an Mr. Beans Teddy nicht vorbeigehen. Ich musste ihn einfach kaufen! Mittlerweile ist er mein treuer Reise-Teddy mit dem Namen „Teddy James“, da ich der Meinung war, dass er einen englisch klingenden Namen bräuchte.

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Neben solchen besonderen Andenken, gab es aber auch einige Kuriositäten zu entdecken. Dass die Briten ihre Königsfamilie lieben, wissen wir alle, aber das Buch „Dress up Kate“ war dann doch eher etwas für die hartgesottenen Extrem-Fans. Aber immerhin enthielt es über „350 Sticker“ und war natürlich jetzt angepasst auf das royale Baby, was durch den Zusatz „now includes royal baby pages“ verdeutlicht wurde. Das fand ich so amüsant, dass ich ein Erinnerungsfoto schießen musste.

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Etwas gruselig fand ich dagegen den Hasen hinter der „Welcome“-Tür, der in der Abteilung von Hasen-Figuren stand. Dieser starrte durch die Tür etwas verstörend nach draußen. Die Tür konnte man übrigens öffnen.

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Besonders beeindruckt hatten mich nicht nur die vielen Murmeln, mit denen wir früher auf dem Schulhof bezahlt haben, sondern auch die Mitarbeiter in diesem Kaufhaus. Wer den Film „Das Wunder von Manhattan“ liebt, wünscht sich schon immer genau wie ich, solche Mitarbeiter in süßen Kleidchen, die die neuesten Spielzeuge vorzeigen und einen zum Spielen einladen. Genau so sind die Mitarbeiter in Hamleys. Angezogen in süßen Kleidchen oder Latzhosen, bewaffnet mit Seifenblasenpistolen und umgeben von Disneymusik oder anderen Kinderliedern, laden sie gerne ein, die neuesten Dinge auszuprobieren. Herrlich!
Abgerundet wurde das Erlebnis „Hamleys“ durch die vielen Legofiguren im Kaufhaus. Wer die Kronjuwelen im Tower of London nicht ansehen will, weil der Eintritt zu teuer ist, der kann sich auch hier an der Legoversion ergötzen.

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Nach unserer längeren Shoppingtour, die uns nochmal zum Covent Garden und über viele Straßen brachte, kamen wir an einem Laden vorbei, in dem man Teesorten per Postkarte verschicken kann. Auch wenn wir das nicht gemacht haben, fand ich die Idee entzückend.

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Danach führte unsere Planung uns zum Camden-Market. Vergleichbar mit einem Straßenmarkt, wie wir ihn von hier auch kennen. Allerdings erstreckt sich der Camden-Market über eine vielfach größere Fläche. Das ganze Stadtviertel gleicht einer riesigen Ansammlung von Marktständen und -hallen. Läden verschiedenster Art sind hier nebeneinander angeordnet. Gothic- neben Landhaus-Stil, kitschig neben schick, billig neben teuer. An den Fassaden sind teilweise riesige Skulpturen angebracht und man kann sich leicht in dem Wirrwarr der Händler verlieren. Wer was richtig Verrücktes sehen will, ist hier in Camden Town genau richtig!

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Camden Town war für uns ein ganz anderes London fernab der Touristenrouten, welches ich nur empfehlen kann. So viel Individualität auf verschiedenste Weisen… das ist echt einen Besuch wert!

EURE HACHIDORI

Weitere Impressionen:

London-Impressionen: Anreise und erste Eindrücke
London-Impressionen: Sightseeing und andere Erlebnisse
London-Impressionen: Sherlock Holmes, Wachsfiguren und AntiquitätenLondon-Impressionen: U-Bahn, Kultur und Süßigkeiten

London-Impressionen: Anreise und erste Eindrücke

Hallo liebe Leser,

ich melde mich zurück aus meinem Urlaub! London war das Ziel und leider verging die Zeit viel zu schnell. Ein paar Beiträge hier auf meinem Blog werden meine Sentimentalität und hoffentlich euer Interesse an dieser atemberaubenden Stadt vergrößern!
Heute möchte ich euch von der Anreise und meinen/unseren ersten Eindrücken berichten. Ich war nämlich mit meinen zwei besten Freundinnen unterwegs. Ich bin ewig nicht geflogen, weswegen ich natürlich auch ordentlich nervös war. Der Start beim Fliegen ist alles andere als schön, aber die Aussicht entlohnt alles wieder! Ich musste mich auch daran gewöhnen, dass es in den Wolken immer etwas ruckelt und das, wo ich doch so ein Angsthase bin und Höhenangst habe. Solange das Flugzeug sich nicht geneigt hat, ging auch alles gut. Irgendwie begreift man ja doch nicht, dass man wirklich über den Wolken ist.
Nun endlich zu Großbritannien, England, London, wie auch immer! 😀 Ich finde das britische Geld sehr schön. Die Queen ziert die Geldscheine und auch Charles Darwin ist auf der 10-Pfund-Note zu sehen, auf dem übrigens auch ein Kolibri gedruckt ist 😉 (Anmerkung: Hachidori heißt Kolibri). Und es ist so bunt! 😀

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Witzig fand ich auch diese „interaktiven Umfragen“ an den Flughäfen in London, wie der Service zwecks Gepäck und Sicherheit war. Da haut man einfach im Vorbeigehen auf einen Knopf 😀
Ansonsten sind die Hinweise der Engländer ganz niedlich, in welche Richtung man vor dem Überqueren einer Straße schauen muss. Und ich mag die Ampeln. Schaut euch einfach die folgenden Bilder an, ich denke, das erklärt alles am besten. Von den Telefonzellen brauch ich ja nicht so viel erzählen, die sind eh weltbekannt und (zumindest von außen) schön. Innen hängen Schmuddelblätter und riechen tut´s da auch nicht so gut. Unser Erlebnis des Tages war ein Spaziergang durch mehrere Hintergassen, während dem wir an einer Villa vorbeikamen, in der gerade eine Art Swing-Sänger ein Konzert gab. Die Musik hat uns mitgerissen, wir haben auf der Straße dazu getanzt und dann kamen wir zu einem Fenster, durch das wir in den Festsaal schauen konnten, in dem der Sänger auf einer Art Podest performte. In Anzug und sehr stilvoll. Während einer Textpassage in der mehrmals das Wort „you“ vorkam und er in die Menge zeigte, schaute er auf einmal durch das Fenster zu uns nach draußen und zeigte bei „you“ auf uns. Das war so ein großartiger Moment. In einer englischen Straße, mit Livemusik, einbezogen von einem edel gekleideten Gentleman. Traumhaft.
Außerdem haben wir sogenannte „Flapjacks“ ausprobiert. Das sind kleine Haferhappen mit Honig und wahrscheinlich viiiiel Zucker, die beim ersten Bissen etwas interessant und komisch schmecken, aber sagen wir mal im Abgang ihren wahren Genuss entfalten. Sehr lecker, sehr empfehlenswert. Nach den Flügen und diesem ersten AUSflug waren wir dann ziemlich kaputt und sind schlafen gegangen.

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Soviel zum ersten Tag in London.
Lest bald mehr zu meinen Impressionen aus dieser Stadt!

Bis bald!

EURE HACHIDORI

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London-Impressionen: Sightseeing und andere Erlebnisse
London-Impressionen: Sherlock Holmes, Wachsfiguren und Antiquitäten
London-Impressionen: U-Bahn, Kultur und SüßigkeitenLondon-Impressionen: Shopping und Camden Town

Reisetipp: Die Fatimakapelle

In meinen letzten Berichten habe ich von der Schönheit der Alpen ja schon zur Genüge geschrieben.
Da verwundert es nicht, dass hier noch ein Reisetipp erscheint, denn es gibt so unglaublich viel zu entdecken und dieser Tipp hier ist alles andere als von Touristen überlaufen!
Die Rede ist von der Fatimakapelle in Saulgrub. Hört sich orientalisch an, ist es aber nicht.
Diese Kapelle steht inmitten der Landschaft, etwas abseits einer kleinen Ortschaft, auf einer Anhöhe. Umgeben von mehreren Weiden und mit Blick auf das Tal und die Berge, ist es ein wirklich lohnenswertes Ziel. Dort kann man Ruhe finden, in unserem Fall auch mal das Mittagessen auf der kleinen Bank genießen und den Ausblick genießen. Nicht unweit davon befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem man einen wundervollen Blick auf die Berge hat.
Zwar ist der Weg zur Fatimakapelle nicht ohne, denn es geht einige Male steil bergauf, aber dort angekommen macht es allemal die Anstrengung wett. Und spätestens, als ich entdeckte, dass ich selbst die Kapellenglocke läuten konnte, war mein Kinderherz erfreut.
Die Geschichte der Kapelle hat mich außerdem berührt. Sie wurde nämlich von Josef Leismiller erbaut, welcher 1939 als junger Mann in den Weltkrieg gezogen ist. Für den Fall, dass er heil aus dem Krieg wiederkehren würde, sagte er sich, er würde eine Kapelle bauen. Nach 5-jähriger Kriegsgefangenschaft kehrte er wirklich zurück. Den Namen Fatimakapelle hat dieser kleine Bau, weil Leismiller zum Ort Fatima pilgerte und eine dort erworbene Heilige Fatima in der Kapelle unterbrachte, die er, wie versprochen baute, weil er aus dem Krieg wohlbehalten zurückgekehrt war. Somit ist diese Kapelle mehr als ein Gotteshaus, sondern vielmehr finde ich (die ich doch nicht einmal kirchlich bin) ist sie ein Symbol des Überlebens und der Hoffnung.

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Reisetipp: Die Schleierfälle

Eines der tollsten Naturschauspiele in den Ammergauer Alpen sind für mich die Schleierfälle gewesen.
Gelegen sind sie westlich von Saulgrub, nahe dem Ammerdurchbruch.
Der Ammerdurchbruch ist ausgeschildert. Auf der B23 ist bei Saulgrub „Achele“ ausgeschildert und diesen Weg kann man getrost mit dem Fahrrad absolvieren, bis man an ein paar Kuhweiden (mit nebenbei bemerkt lohnenswertem Blick auf die Berge) passiert, später dann eine sehr steile Straße erreicht (die ist wirklich nichts für zarte Gemüter), welche in eine Kurve mündet und am Ende dieser Straße ist ein Schild und eine Brücke. Geht man tiefer in den Wald hinein gelangt man irgendwann zum Aussichtspunkt des Ammerdurchbruchs.
Wenn ihr also folgendes Bild vor euch seht, seid ihr richtig:
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Eine kleine Wanderung zu den (mehr oder weniger) naheliegenden Schleierfällen ist wirklich zu empfehlen!!!
Die Brücke vor dem Wald wird überquert, zur Zeit ist dort eine Baustelle, man geht also an dem Baustellenzaun entlang und folgt dem nicht ganz eindeutigen Schild (Schleierfälle ->) am Zaun entlang. (Macht nicht den gleichen Fehler wie ich und folgt dem Pfeil auf die Baustelle!)
Dort geht es einige Meter erstmal nur bergauf. Lasst eure Fahrräder also am besten am Zaun angeschlossen stehen, sonst schleppt man sich dumm und dämlich.
Ihr müsst dann eine ganze Weile durch den Wald, immer wieder aus dem Wald raus, am Waldesrand entlang und über Stock und Stein und das im wahrsten Sinne des Wortes! (Das auf dem Bild ist nämlich der Weg…)

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Der Wanderweg, den ihr beschreitet, ist der W6 und solange man sich an die Markierungen der Bäume hält, kann man sich eigentlich nicht verlaufen.

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Falls man doch mal an eine Weggabelung kommt, an der man keine Hinweisschilder findet (was gar nicht so unüblich ist), kann man sich beruhigen, dass man keine steilen Abhänge im Dickicht herunterrobben muss. Man kann sich an diese „Kühe-komm-hier-nicht-durch“-Durchgänge halten, davon muss man mehrere durchqueren.

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Irgendwann, völlig überrascht, dass man doch noch so lang laufen musste (es ist nämlich ein unerwartet langer Marsch für uns gewesen), steht man vor einem Naturschauspiel, das wirkt, wie aus einer anderen Welt. Aus einer magischen Märchenwelt.
Die Schleierfälle.

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Soviel zu einem weiteren Reisetipp von mir!

EURE HACHIDORI