Meine lieben Leser,
lange haben wir gewartet und endlich war er da – der Moment, als der finale Band der Scythe-Trilogie auf den Markt kam. Zugegeben, es hat etwas gedauert, bis ich dieses Buch beenden konnte, aber meine Rezension möchte ich euch jetzt natürlich nicht vorenthalten.
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ALLGEMEINES ZUM BUCH:
- Titel: Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
- Autor: Neal Shusterman
- Anzahl der Seiten: 604 Seiten
- Verlag: FISCHER Sauerländer
- Ausgabe: 1. Auflage (2019)
- Genre: Dystopie, Utopie, Sci-Fi, Fantasy, Abenteuerfiktion
Inhalt:
„Menschen sind Gefäße (…) Sie nehmen das auf, was in sie hineingeschüttet wird.“
– Jeri in „Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten“ von Neal Shusterman, Seite 425 –
Wie habe ich diesen dritten und finalen Band der Scythe-Reihe herbeigesehnt! Ich war wirklich Feuer und Flamme, da mich die beiden vorhergehenden Teile so begeistern konnten. Zu meiner hellen Freude gewann ich den letzten Band bei einem Gewinnspiel anderer Blogger und bekam ihn sogar schon vor dem offiziellen Erscheinungsdatum zugesendet. Ich war wirklich glücklich. Umso enttäuschter war ich, dass ich mich mit dem „Vermächtnis der Ältesten“ so schwergetan habe. Ich kam irgendwie einfach nicht rein in die Story. Nach dem tragischen Ende des zweiten Bandes, war ich in hoffnungsvoller Erwartung, dass die Geschichte wieder bei Citra und Rowan anknüpft, was sie aber leider nicht tat. Erstmal bekommen wir ganz typisch für Shusterman andere Personen und Schauplätze unter die Nase gehalten. Ich war dermaßen hibbelig, dass ich sehr froh war, als man nun doch mehr über Citras und Rowans Schicksal erfuhr.
„Ideale verblassten, Tugenden trübten sich, und selbst der Königsweg hatte schlecht beleuchtete Nebenstraßen.“
– „Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten“ von Neal Shusterman, Seite 505 –
Generell ist die erste Hälfte des Buches aber recht schleppend für mich gewesen. Ich bin einfach nicht richtig warm geworden damit. Das, was der Perspektivwechsel in den anderen Bänden so groß machte, nahm der ersten Hälfte des Finales irgendwie die Substanz. Ich würde gern anders urteilen, aber was das angeht, war der dritte Band der bisher schwächste der ganzen Scythe-Reihe. Es fehlte die Spannung, die Gefühle und das besondere Etwas.
Jedoch schafft es Shusterman, ab der zweiten Hälfte zu gewohntem Esprit zurückzufinden. Ab da ist es wieder rundum gelungen, der Perspektivwechsel greift wieder mit der Story ineinander und fesselt den Leser an das Buch. Diese bessere Hälfte des Werks mündet in einem Finale, welches spannend, aber auch kurzweilig ist. Ein Ende, für das sich das Durchhalten lohnt, was allerdings auch gern noch etwas mehr Tiefe und Details haben könnte.
Alles in allem ein guter Abschluss für diese grandiose Reihe, auch, wenn er am Anfang schwächelte.
Schreibstil:
“ (…) Sein eigenes Ende zu fürchten ist Teil des Lebens. So weiß ich, dass wir tatsächlich wahrhaft lebendig sind.“
– Thunderhead in „Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten“ von Neal Shusterman, S. 485 –
Ganz klar, die Scythe-Reihe lebt von den Perspektivwechseln. Leider hat Shusterman sich meiner Meinung nach in der ersten Hälfte des Buchs in eben diesem Erzählstil verloren. Mir lag der Fokus im Großteil des Buchs leider zu viel auf den Nebenfiguren und viel zu wenig auf den beiden Protagonisten. Dadurch geriet die Bindung und Spannung zum Buch in den Hintergrund.
Shusterman findet in der zweiten Hälfte zu seiner gewohnten Qualität zurück – fast als hätte vorher ein anderer Mensch geschrieben. Schlagartig ist man wieder gefangen in seinen prägnanten und fast schon trockenen Schilderungen, die zwischen den Zeilen so viel Gefühl vermitteln und mit feinem Gespür die gesellschaftlichen Missstände anprangern. Wäre er im gesamten Finale auf diesem Niveau gewesen, wäre diese Reihe perfekt gewesen.
Fazit:
“ ‚Was ist los mit uns, dass wir uns dermaßen hochgesteckte Ziele suchen und dann das Fundament in Stücke reißen? Warum müssen wir immer das Streben nach unseren eigenen Träumen sabotieren?‘
‚Weil wir fehlerhafte Wesen sind (…) Wie sollten wir in eine perfekte Welt passen?‘ „– Faraday & Munira in „Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten“ von Neal Shusterman, Seite 571 –
Meine hohen Erwartungen nach den grandiosen Vorgängern wurden leider nicht komplett erfüllt. Shusterman konnte nicht durchgängig sein hohes Niveau halten und hat mich mit der ersten Hälfte des Buchs schon fast ein wenig gelangweilt. Ich war wirklich enttäuscht von diesem Finale, bis ich über den Berg war (😉 Scythe-Insider-Witz, haha.) und die zweite Hälfte des Buchs umso mehr genießen konnte.
Für den Abschluss auf den letzten Seiten hat sich das Durchhalten und Warten gelohnt. Mit etwas mehr Substanz am Anfang hätte mir der finale Band allerdings besser gefallen. Ab der zweiten Hälfte jedoch gewohnt grandios.
Deswegen trotz Mankos eine Leseempfehlung, denn wer diese Reihe nicht beendet, ist selbst Schuld!
BEWERTUNG: ❤❤❤❤♡
Bis bald,
EURE HACHIDORI
Ein Gedanke zu “Rezension – „Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten (Band 3)“ von Neal Shusterman”